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Rezensionen zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Paula Hawkins

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Rezension

Von: ella_reads

06.03.2016

Girl on the Train hat mir sehr gut gefallen, das Buch war sehr spannend, weswegen ich es sehr gerne gelesen habe. Ich lese nicht oft Krimis/Thriller und war eigentlich nie besonders angetan davon, doch als dieses Buch so viele in meinem Umkreis gelesen und gemocht haben, wollte ich mir ein eigenes Bild davon machen (umso glücklicher bin ich ein Reziexemplar bekommen zu haben) ich wurde nicht enttäuscht sondern eher überrascht. Ich empfehle dieses Buch jedem weiter! :)

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Die Kapitel sind mit den Namen der unterschiedlichen Frauen (Rachel, Megan, Anna) unterteilt um die es geht. Rachel: Rachel pendelt jeden Tag von Ashbury nach London mit dem Zug (wer sich das mal bei google maps ansieht, der weiß, dass es ne ganz schöne Strecke ist). Bei einem Streckenabschnitt muss der Zug warten und langsamer fahren, hier wohnt ein Paar, dass Rachel Jason und Jess getauft hat. Vor fünf Jahren hat Rachel dort ein paar Häuser weiter auch glücklich gelebt, doch jetzt ist alles anders. Jess und Jason führen ihrer Ansicht nach das perfekte Leben! Sie haben perfekte Körper, perfektes Aussehen und jetzt hat Jess sogar ein Babybäuchlein um das Glück der beiden zu vervollständigen. Mit ihrem eigenen Glück sieht es anders aus. Rachel ist eine arbeitslose Alkoholikerin (dadurch nicht mehr ganz so ansehnlich), lebt bei einer Bekannten, die ihr ein Zimmer vermietet (was in England durch die hohen Mietpreise nicht weiter ungewöhnlich ist) und sie nervt ihren Ex-Mann Tom mit Anrufen die seinerseits oft unbeantwortet bleiben, da dieser nun eine Beziehung mit Anna hat. Um über ihr eigenes nicht so ereignisreiches Leben kompensieren, denkt sie immer weiter an Jess und Jasons perfektes Leben und malt sich die Lebensituation beider aus. Megan: Megans geschichte beginnt ein Jahr vor Rachels. Megan (richtiger Name von Jess: siehe oben) lebt mit Scott in dem Haus neben den Schienen und ist Babysitterin bei Tom (Ex-Mann von Rachel) und Anna, und auch ihr Leben scheint nicht so perfekt zu sein, wie Rachel es sich ausgemalt hat. Plötzlich wird Megan vermisst.... Rachel will nun herausfinden, was mit Megan passiert ist. Dabei weiß sie selbst nicht genau was in der Nacht vor sich gegangen ist. Sie hat an diesem Tag getrunken und große Erinnerungslücken. Hat am Ende sie etwas mit dem Verschwinden von Megan zu tun? Woher kommt ihre Verletzung am Kopf?... Fazit: Bevor das Buch wirklich "Fahrt aufnimmt" muss man schon einige Seiten lesen, allein schon wegen der Initiierung der Charaktere, aber dann wird es wirklich rasant. Die letzten 200 Seiten fliegen dann wirklich wie im Flug vorrüber, weil man für seinen Verdacht endlich eine Bestätigung möchte. Man sehnt die "Megan Kapitel" regelrecht herbei, die sich nur langsam der Nacht ihres Verschwindens nähern...

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Die Idee, dass Rachel ein fremdes Paar und sein Leben täglich vom Zug aus beobachtet und sich plötzlich als Teil ihres Lebens fühlt, finde ich interessant. Aus einer anderen Erzählperspektive würde man sie möglicherweise schon als Stalkerin betrachten. Auch, dass verschiedene Sichtweisen von gleichen Situationen dargestellt werden, macht das Buch fesselnd und lässt erahnen, dass es hier und dort möglicherweise andere Erklärungen geben könnte. Insgesamt hat das Buch für mich eine starke Sogwirkung entwickelt, die bis ca. 50 Seiten von Schluss anhielt, bis es langsam an die Auflösung ging. Die Auflösung selbst ist leider nicht sonderlich innovativ oder überraschend und so auch in Thrillern schon häufiger dagewesen. Der Erzählstil hat mich jedoch mitgerissen und das Buch für mich über weite Strecken spannend gemacht.

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igentlich finde ich Thriller ja gar nicht so toll, sie liegen einfach nicht so ganz in meinem Interessenbereich, allerdings fand ich ‘Girl on the Train‘ wirklich nervenaufreibend und spannend. Dieser Roman hat mich wirklich tief berührt und auch das Schicksal von Rachel hat mich sehr getroffen. Ihr Alkoholkonsum ist zwar ein bisschen ekelig und ich kann ihre Gründe nicht ganz so gut verstehen, aber jeder sollte ja seine eigene Problembewältigung nutzen und wenn dies ihre ist, dann soll sie das ruhig so machen. Weiterhin gefiel mir aber der Verlauf der Geschichte, in dem weiter ausgeführt wird, wie Rachel mit ihrem Exmann, dessen neuer Frau und deren Baby fertig wird und wie sie mit Zunahme der Zeit zwar nicht komplett vom Alkohol loskommt, allerdings schon wesentlich weniger trinkt. Das Buch wird vor Allem durch die Charaktere, die allesamt nicht ganz unschuldig sind, und den Schreibstil definiert. Der Aufbau, beziehungsweise die Nachvollziehbarkeit, ist insgesamt relativ gut gelungen. Allerdings hat es mich ein wenig gestört, dass die Daten immer so viel gewechselt haben und dass die Unterscheidung der Sichtperspektiven immer so plötzlich kam. Allerdings hat mir, wie schon erwähnt, die Charakteristik sehr gefallen, da sehr viele Charaktere eine sehr ausgeprägte Figur in dem Roman darstellen und somit wirklich klasse in das Gesamtbild passen. Auch noch eine Sache, die mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass der Kreis der Verdächtigen eigentlich immer nur bei ein bis drei Personen bleibt und so viele Personen, die verdächtig sein könnten, einfach ausgelassen werden.

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Meine Meinung: 10 Stunden und 40 Minuten lang darf man in eine wirre, spannende und auch komplexe Geschichte eintauchen. Man lernt drei Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch etwas gemeinsam haben. Rachel, die jeden Tag mit dem Zug pendelt, der an der gleichen Stelle stehen bleibt, wo sie die Häuser betrachtet. Sie wurde von ihrem Mann verlassen, hat ein großes Alkoholproblem und durch dieses die Arbeit verloren. Megan, die ein düsteres Geheimnis verbirgt und dann gibt es noch Anna, die Neue an Rachels Ex. Zwischen den drei Frauen pendelt die Geschichte hin und her und sie erzählen sie, aus ihrer Sicht. Alle drei Frauen sind mir als Hörer nicht gerade sympathisch gewesen, was mir eigentlich ein Buch/Hörbuch auch schon einmal vermiesen kann, aber hier war es nicht so. Die Geschichte war das, was mich sehr gereizt hat. Es beginnt mit der typischen Zugfahrt von Rachel und den Beobachtungen, die sie macht. Man merkt schon von Anfang an, dass sie psychisch ziemlich angeschlagen ist und man merkt genau, wann sie wieder zu tief ins Glas geschaut hat. Das hat die Sprecherin echt super hinbekommen und sie somit lebendig werden lassen. Aber auch die anderen Frauen wurden dank ihrer Sprecherinnen lebendig. Die Geschichte ist am Anfang sehr verworren. Ich wusste nie so genau, wo sie mich hinführen wird. Es gibt sehr vieles, was auf den ersten Blick als Wahrheit verkauft wird, aber dann muss man wieder erkennen, dass man einer Finte aufgesessen ist. Die Erzählstränge werden immer ein Stückchen mehr zusammengeführt und das Ende ist mehr als nur überraschend. Zwischenzeitlich gesellte sich Gänsehaut hinzu. Dadurch, dass vieles am Anfang verwirrt ist, hatte ich manchmal das Gefühl, nicht alles mitbekommen zu haben. Das Hörbuch stellte von daher eine andere Herausforderung an mich, denn man muss bei der Geschichte bleiben. Es ist zu dem eine gekürzte Lesung und ich weiß nicht, in wie weit gekürzt wurde. Allerdings fehlt mir ein wenig an dem Zusammenhang in der Geschichte. Ab und zu fand ich sie etwas abgehackt. Fazit: Spannendes Hörbuch, mit vielen Wendungen und Überraschungen.

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Großbritannien 2015 Girl on the Train Autorin: Paula Hawkins Originaltitel: The Girl on the Train Veröffentlichung: 2015 bei Blanvalet Übersetzung: Christoph Göhler Genre: Drama, Psychologischer Thriller "Ungefähr auf der Hälfte der Fahrt ist wieder irgendein Signal defekt. Zumindest nehme ich an, dass es defekt ist, weil es praktisch immer auf Rot steht. Fast jeden Tag halten wir dort an, manchmal nur für ein paar Sekunden, manchmal für endlose Minuten. Wenn ich in Wagen D sitze, so wie meistens, und der Zug vor dem Signal anhält, so wie fast immer, habe ich den perfekten Ausblick auf mein Lieblingshaus an den Gleisen: Nummer fünfzehn." Jeder, der schon einmal mit dem Zug gefahren ist oder sogar jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit pendelt, kennt dieses Gefühl. Man fährt an belebten Straßen, Bahnübergängen und natürlich Wohnhäusern vorbei, die an den Gleisen liegen. Man fragt sich, was für Autos diese Straßen täglich befahren, was für Geschichten an den Bahnübergängen erzählt werden und was für Menschen in den schönen Einfamilienhäusern mit zurecht gemachten Gärten leben. Genauso geht es auch Rachel. Sie pendelt jeden Tag mit dem Zug von Zuhause zu ihrer Arbeitsstelle in London. So erzählt sie es zumindest ihrer Mitbewohnerin, ihrer Mutter und ihrem Exfreund Tom. In Wirklichkeit steht Rachels Leben aber, seitdem sie mit ihrem langjährigen Freund Tom schluss gemacht, hat auf dem Kopf. Lange lebte Rachel zusammen mit ihrem Freund in dem schönen Haus an den Gleisen, an welchem sie nun jeden Tag vorbei fährt. Jedoch ist nun nicht mehr sie diejenige, die im Garten sitzt und ein Leben wie aus dem Bilderbuch führt, sondern die neue Frau von Tom, zuammen mit dem gemeinsamen Kind. Ein Kind war auch größtenteils der Grund, warum ihre Beziehung in die Brüche ging. Seitdem kommt Rachel nicht mehr vom Alkohol weg. Jeden Tag trinkt sie mindestens 2 Flaschen Wein oder 4 Dosen Gin Tonic aus dem Supermarkt gleich neben ihrer neuen Wohnung, wo sie aus der Herzensgüte ihrer Freundin Cathy heraus ein Zimmer bewohnen darf. Ihre Trinkerei hat Rachel bereits ihren Job gekostet, aber aus Stolz, oder auch Angst, fährt sie immer noch jeden Tag nach London und verbringt dort den Tag um niemandem von ihrer Schmach berichten zu müssen. Auf dieser täglichen Fahrt nach London entdeckt sie eines Tages ein Paar im Garten, ganz in der Nähe ihres alten Hauses. Die beiden stellen für sie das perfekte Paar dar. Sie ist groß, blond, schlank und sehr hübsch. Er ist ebenfalls ein attraktiver Mann, groß, dunkelhaarig und muskulös. Das perfekte Vorstadtehepaar also. Rachel beobachtet die beiden täglich aus ihrem Zug heraus und denkt sich Geschichten aus, wie ihr Leben wohl verlaufen mag. Doch eines Tages verschwindet Megan, die attraktive Blondine plötzlich und Rachel fühlt sich verpflichtet bei der Suche zu helfen. Sie glaubt zu wissen, wie es Megan geht und hofft der Polizei bei der Suche helfen zu können. So beginnt ein packender Thriller, bei dem man einfach mitfiebern muss. Nicht nur aus der Sicht von Rachel erzählt, bekommt man auch Einblicke in die Welt von Megan, dem Opfer und sogar von Anna, der neuen Frau an Tom's Seite. Paula Hawkins wuchs in Simbabwe auf. Seit 1989 lebt sich jedoch in London und kennt sicher die vielen Züge, die täglich von und nach London fahren. Hawkins arbeitete lange als Journalistin, bevor sie mit "Girl on the Train" ihren ersten Thriller verfasste. Ein Thriller, der es, nach meiner Meinung, wirklich in sich hat. Er ist schwer aus der Hand zu legen, vor allem wenn man selbst häufig Zug fährt und sich genau denken kann was Rachel empfindet, während sie die Leute draußen beobachtet. Hawkins schafft es, dass man zugleich Sympathie und Antipathie für die Protagonistin empfindet. Das Buch schafft es sowieso oft zwiegespaltene Gefühle für die Charaktere hervorzurufen. Auf der einen Seite tut einem Rachel leid, was sie alles durchleben musste, was jetzt noch, im Laufe des Buches, auf sie zukommt. Aber auf der anderen Seite, kommt man nicht umher sie für ihre Taten selbst verantwortlich zu machen und sich zu denken: "Eigentlich ist sie an allem selbst Schuld". Es erinnert sehr an das echte Leben. Girl on the Train wird in einer klaren Sprache erzählt, die man leicht verstehen kann und welche einem das Gefühl gibt selbst mitten in der Story zu sein. Die Protagonistin ist gut auscharakterisiert und durchlebt eine positive Entwicklung von der abgewrackten Junggesellin zu ihrer alten Pracht, als starke junge Frau zurück. Ebenso können auch die anderen Charaktere im Buch überzeugen und sind sorgfältig beschrieben. Was mich ein wenig irritierte waren die doch an manchen Stellen anzufindenden sehr kurzen Kapitel. Dort war ich an ein Tagebucheintrag erinnert, dann aber auch wieder an einen ganz normalen Roman. Da es aber weder den Lesefluss, noch das Erzählen stört, ist es wohl einer eine "kosmetische" Angelegenheit. Sich in das Verschwinden einer komplett unbekannten Person einzumischen kommt einem auf den ersten Blick sicher merkwürdig vor. Aber wenn man über Rachel's Beweggründe nachdenkt, ist es schon beinahe logisch, dass sie nicht nur in der Aussenseiter Rolle den Fall betrachten kann, sondern energisch versucht einzugreifen und den Menschen, die sie glaubt so gut zu kennen, zu helfen. Resümee Mir hat "Girl on the Train" sehr gut gefallen. Die ausgereiften Charaktere und das wirklich gut geschriebene Erstlingswerk von Paula Hawkins konnten mich für viele Stunden fesseln, und das nicht nur, weil ich selbst häufig Zug fahre und Rachels Gedanken sehr gut nachvollziehen kann. Wer gerne spannende Thriller aus der Sicht einer verwirrten, aber doch liebenswerten jungen, starken Frau liest, ist hier genau an der richtigen Stelle. Gespannt warte ich auch schon auf die Verfilmung, denn DreamWorks hat sich direkt nach Erscheinen die Filmrechte zu "Girl on the Train" gesichert.

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Inhalt Ihr Leben ist trost- und ereignislos und voller Probleme. Sie müsste es dringend neu ordnen, aber sie tut sich schwer damit, alte Gewohnheiten abzulegen. Bis etwas Schreckliches passiert. Rachel hätte sich für ihre Zukunft etwas viel Schöneres vorgestellt als die aussichtslose Gegenwart. Ihr Vorbild in der Hinsicht ist das scheinbar so glückliche Pärchen, das sie auf ihrer täglichen Zugfahrt nach London immer wieder beobachten kann. Felsenfest davon überzeugt, dass Jess und Jason, wie sie die beiden nennt, die perfekte Ehe führen, muss sie eines Morgens etwas Schockierendes beobachten. Tage später wird "Jess" vermisst und Rachel hat das drängende Gefühl, dass sie zur Aufklärung des Falles beitragen kann. Doch auf dem Polizeirevier verstrickt sie sich dermaßen in ihren Halbwahrheiten, dass ihr niemand Glauben schenken will. Allerdings ist ihre Ahnung, dass sie mehr weiß als gedacht, gar nicht so unbegründet. Meinung Girl on the Train wurde regelrecht als DAS Ereignis des Jahres gefeiert, da wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung dazu bilden. Und obwohl ich den Hype nicht ganz nachvollziehen kann, konnte mich das Buch in gewissen Punkten überraschen. Einer dieser Punkte waren die Charaktere. Ich muss gestehen, ich habe es in letzter Zeit selten erlebt, dass mir Figuren derart unsympathisch waren und mir gleichzeitig so lebensecht erschienen. Paula Hawkins zeigt Antihelden der schmerzlichsten Sorte, die egoistisch, selbstsüchtig und voller Selbstmitleid sein können. Die sich und andere verletzen, weil sie nicht wissen, was sie wollen und was ihnen wichtig ist. Die gedankenlos und unverantwortlich handeln, da sie sich ihren Ängsten nicht stellen wollen und nach außen hin lieber so tun, als wären sie glücklich. Und dennoch schafft es die Autorin, eine emotionale Nähe herzustellen, sodass man mit ihren Protagonisten mitfühlt und sich darauf einlässt herauszufinden, was sie antreibt oder davon abhält, bestimmte Dinge zu unternehmen. Manchmal ist das recht beängstigend mitzuerleben, doch auf der anderen Seite bleiben gewisse Beweggründe auch im Dunkeln, die man vielleicht gar nicht nachvollziehen könnte, obwohl sie in der Realität durchaus vorkommen. Der Schreibstil und die Gliederungen erinnern an diejenigen eines Tagebuchs: Mit dem jeweiligen Datum als Titel beschreiben die Frauen, zwischen denen die Perspektive hin- und herwechselt, ihren jeweiligen Tagesablauf beziehungsweise wichtige Ereignisse. Meist stehen dabei ihre Gefühle, Träume und Ängste im Vordergrund und verleihen dem Roman eher die Atmosphäre eines Dramas. Dadurch lernt man die Personen näher kennen und kann sich besser in sie hineinzuversetzen, sodass man nicht den Eindruck hat, einem 0815-Thriller mit wandelnden Stereotypen vor sich zu haben. Allerdings kommt dadurch die Handlung nur sehr gemächlich in Fahrt und lässt die oft angepriesene Spannung vermissen. Erst zum Ende hin wird man von unerwarteten Wendungen überrascht und mitgerissen, doch solange muss man sich gedulden. Dabei können auch die Zeitensprünge hin und wieder verwirrend sein, wenn man sie nicht genau nachverfolgt oder von der Geschichte derart gefangen ist, dass man die Überschrift überliest. Fazit Mit Girl on the Train ist Paula Hawkins ein überdurchschnittliches Werk gelungen, das zum größten Teil überzeugen kann. Die realistischen, wenn auch nicht sehr sympathischen Figuren, die durch ihre Schwächen und ihr Fehlverhalten bestechen, ihre tiefgründige Darstellung und der rasante Schluss sprechen ganz eindeutig für den Roman. Leider braucht dieser mehrere Kapitel, um in Schwung zu kommen, und die Atmosphäre erinnert anfangs eher an ein Drama als an einen Thriller. Außerdem sollte man die Zeitsprünge genau im Auge behalten, um nicht den Überblick zu verlieren. Wer gerne Geschichten über nachvollziehbare Antihelden liest, besonders über weibliche, und nach dem Lesen der Inhaltsangabe nicht unbedingt eine durchweg actiongeladene Handlung erwartet, der kann diesem Buch sofort eine Chance geben.

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Nach dem Hype zu "Girl on the Train" hatte ich nun auch die Möglichkeit das Buch zu lesen. Rachel fährt jeden Tag mit der Bahn und studiert die Leute, die in ihren Häusern an den Bahngleisen wohnen. Das tut sie auch, nachdem sie bereits ihren Job verloren hat. Ein Paar hat es ihr besonders angetan: Das nette Pärchen, dem sie die Namen "Jess" und "Jason" und eine Lebensgeschichte verpasst. Doch dann macht Rachel eine seltsame Beobachtung und kurz danach ist "Jess" verschwunden. Als sich dann noch einige Erinnerungen nach einem Blackout am selbigen Abend von "Jess" Verschwinden breit machen, nimm Rachel den Fall selbst in die Hand. Auch wenn es so klingen mag, ist dieses Buch kein typischer Thriller, in dem eine Privatperson selbst ermittelt. Das Geschehen wird aus der Sicht von drei Frauen erzählt: Rachel, der verschwunden Frau Megan und Anna, der neuen Ehefrau von Rachels Exmann. Ihre Erzählungen ergänzen sich zum Teil, verlaufen nicht immer parallel und reichen auch in die Vergangenheit zurück. Diese Erzählweise fand ich sehr spannend. Die Autorin hätte die Erzählweise zwischen den drei Frauen jedoch etwas mehr differenzieren müssen, da sich diese doch sehr ähneln. Leider sind die beiden Protagonistinnen, sowie auch die dritte Erzählerin alles andere als sympathisch. Rachel hat Alkoholprobleme und fällt immer wieder in dieselben Muster zurück; die Trennung von ihrem Mann kann sie nur schwer verkraften. Ein wenig nervig ist es schon, dass durch ihre Trinkgelage und die damit verbunden Blackouts wichtige Information verloren gehen. Von Megan muss man sich eigentlich selbst ein Bild machen – ich würde sonst zu viel vorweg nehmen. Und auch Anna erscheint mir selbstsüchtig und flach. In dem Buch werden nach und nach Hinweise zu Megans Verschwinden gegeben, sodass ich mir gegen Mitte des Buches sicher war, wer hinter allem steckt. Glücklicherweise werden immer mal wieder falsche Fährten gelegt, sodass man mehrfach zumindest an seiner Ahnung zweifelt. Einige Wiederholungen in der Handlung nehmen der Geschichte die so viel gelobte Fahrt. Ich persönlich finde, dass die Spannung des Buches mehr in dem Aufdecken von verdrängten Geheimnissen liegt, als dass man schweißgebadet mitfiebert. Für mich ist „Girl on the Train“ ein Roman mit interessanter Erzählweise, aber unsympathischen Charakteren. Der versprochene Flash und die „rasante Schnelligkeit eines Zuges“ konnte ich jetzt nicht komplett nachvollziehen, aber die Idee des Buches gefiel mir sehr gut, daher lande ich bei 4 Sternen.

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