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Rezensionen zu
Italienische Nächte

Katherine Webb

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Zwei Welten treffen aufeinander

Von: Carmen Vicari

08.10.2015

1921 folgt die 29-jährige Engländerin Clare zusammen mit ihrem Stiefsohn Pip ihrem Mann Boyd nach Apulien. Boyd arbeitet dort als Architekt für einen reichen Grundbesitzer und möchte seine Familie um sich haben, da das Projekt doch mehr Zeit in Anspruch nimmt als zunächst geplant. Doch Boyd hat sich verändert. Abweisend und verschlossen begegnet er Clare. War das Thema bezüglich einem gemeinsamen Kind schon vorher schwierig, wird es nun vollends zum Problem. Clare erkennt ihren Mann, den sie so geliebt hat und mit dem sie schon seit gut 10 Jahren verheiratet ist, nicht mehr wieder. Ettore und seine Familie leben am Rande der Gesellschaft und kämpfen täglich ums nackte Überleben. Nur sein Vater und er schaffen es, Geld für Essen zu verdienen. Doch der Kampf ist schwer, denn täglich müssen sie sich um Arbeit für einen Tag bemühen. Werden sie nicht genommen, gibt es an dem Tag kein Geld und sie gehen leer aus. Ettores Vater ist schwer krank und flüchtet sich lieber in einen Rausch statt zu arbeiten. Als Ettore sich schwer verletzt, droht die Familie zu verhungern. Das will Ettore nicht zulassen und schleppt sich schwer verletzt zur Arbeit. Aber dann entzündet sich die Wunde und Ettore klappt zusammen. Mehr tot als lebendig schleppt ihn sein Freund zu seinem Onkel, dem rechen Grundbesitzer, damit Ettore überlebt und gesund werden kann. Aber was ist mit seiner Familie, die auf seine Einkünfte angewiesen ist? Und wer ist die schöne Frau mit den schönen Augen? Ich habe mich schon sehr auf das neuste Buch von Katherine Webb gefreut und das Cover zog mich magisch an und lud zum Träumen ein. Die Geschichte ist in zwei Blickwinkel gegliedert. Zum einen begleitet man als Leser Clare, zum anderen Ettore. Schnell stellt man fest, wie unterschiedlich doch ihre Welten sind. Während Clare sich mehr um ihre persönlichen Belange kümmert und sich über die abkühlende Beziehung zu ihrem Mann wundert, kämpft Ettore um das blanke Überleben. Die Trauer über den Verlust seiner Verlobten steht dahinter zurück, ist aber nicht vergessen. Katherine Webb hat einen sehr eigenen Schreibstil. Auch wenn ich schon einige Bücher von ihr gelesen habe, fiel es mir bei diesem Buch doch sehr schwer, mich darauf einzulassen. Erst nach etwas über 100 Seiten gewöhnte ich mich langsam an den Stil und der Lesefluss wurde flüssiger und es kam etwas mehr an Spannung auf. Davor war es für mich ein regelrechter Kampf, bei dem ich immer wieder Sätze oder halbe Seiten mehrfach lesen musste, um in der Geschichte bleiben zu können. Der Grundgedanke hinter der Geschichte ist sehr ansprechend, jedoch ist der Start alles andere als einfach. Mit vielen Beschreibungen und Abschweifungen bietet die Autorin dem Leser eine Fülle an Informationen, so dass ich manchmal nicht so recht wusste, in welcher Zeit befinde ich mich gerade. Mal war Ettore ein kleiner Junge, dann wieder erwachsen. Ich hätte mir hier Kapitelüberschriften mit Zeitangaben gewünscht, um das Geschehene besser einsortieren zu können. Ich wollte das Buch schon abbrechen und zur Seite legen, doch ich hielt durch und nach etwas über 100 Seiten packte es mich dann doch. Die Anfangsschwierigkeiten waren überwunden, die Geschichte nahm Fahrt auf und wurde interessant. Fazit: Hat man die Startprobleme überwunden, entdeckt man einen bezaubernden Roman, der viele Facetten bietet und bei man einiges über das Leben in Apulien erfahren kann.

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Das ist das erste Buch der Autorin was ich gelesen habe. Ich muss sagen, dass momentan ja viel Literatur auf dem Markt ist, wo es um den 1. Weltkrieg bzw. um die Zeit danach geht. Ich finde das Thema langsam etwas ausgelutscht. Nicht desto trotz ist es ein gutes Buch, man bekommt ein Gefühl wie es den Tagelöhnern und Feldarbeitern zu der Zeit ergangen sein muss... Clare und ihr Stiefsohn, Pop, folgen ihren Ehemann Boyd nach Süditalien. Dort arbeitet er als Architekt für den reichen Großgrundbesitzer Leonardo Cardetta. Clare fühlt sich von Anfang an nicht wohl, es ist heiss und staubig. Nicht zu vergleichen mit dem Norden. Die Ehe von Clare und Boys ist nicht ganz unbelastet und sie fühlt sich auch nicht wohl in der neuen Umgebung. Sie hat immer das Gefühl, dass Boyd ihr etwas verheimlicht. Später stellt sich raus, dass Boyd und Cardetta sich von früher noch kennen. Leandros Neffe, Ettore, wir überfallen und wird zum Gutshaus gebracht. Clare fühlt sich vom ersten Augenblick an, zu ihm hingezogen. Irgendwann erwidert Ettore die Gefühle und Clare gerät zwischen die Fronten. Sie geniesst die Gastfreundschaft von Leondros und darf aber keine Gefühle für Ettore haben, schliesslich ist sie mit Boyd verheiratet. Und auch Ettore kämpft noch mit der Trauer um seine Verlobte, die noch auf unerklärliche Weise ums Leben kam. Ettore verachtet die Art und Weise wie sein Onkel lebt. Er selbst lebt als Tagelöhner und kämpft ums überleben. In Italien herrscht ein erbitterter Krieg zwischen Arm und Reich. Grundbesitzer zahlen dafür, dass die einfachen Leute in Schach gehalten werden. Die Tagelöhner bekommen kaum einen angemessenen Lohn für ihre schweren Arbeiten auf den Feldern der Reichen. Stattdessen werden sie verspottet oder geschlagen.

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Angesprochen durch den Klappentext und die Coverabbildung - die eine positive Ruhe und Beschaulichkeit ausstrahlt - entschied ich mich für dieses Buch. Leider hatte ich schon zu Beginn meine Probleme, der Lesefluss wollte sich nicht einstellen und ich überlegte zwischenzeitlich schon, das Buch abzubrechen. Doch irgendwie war ich auch neugierig, welches Geheimnis Boyd und Leandro vor Clare verbargen. Aus dem beschaulichen England geraten Clare und Philip mitten hinein in den Kampf der Landarbeiter und Gutsbesitzer, sie fühlen sich nicht wohl und würden gerne sofort zurück nach England, was ihnen aber nicht gestattet wird. Clare und ihr Stiefsohn Philip sind ein eingespieltes Team. Als Clare den Landarbeiter Ettore kennen lernt, ändert sich für Philip viel, da Clare immer mehr Zeit mit Ettore verbringt und ihn dadurch vernachlässigt. Philip kommt so immer mehr in den Einflußbereich von Marcie, der Frau von Leandro, die es geschickt versteht Philip für ihre Pläne einzuspannen. Kurz vor Ende der Geschichte erzählt Leandro Clare die Wahrheit, das Geheimnis, welches Boyd und Leandro verbindet und so nicht zu erwarten war. Eine Geschichte von Liebe und Leid, historisch gut recherchiert und eingewoben in die fiktive Geschichte. Leider empfand ich die Erzählungen über den Kampf zwischen Landarbeiter und Gutsbesitzer teilweise schon sehr langatmig, da sie doch den größten Teil der Geschichte ausmachten.

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Clare ist seit einigen Jahren mit dem um einige Jahre älteren Architekten Boyd verheiratet, der einen Sohn aus erster Ehe mitbrachte, und der Clare im Laufe der Jahre wie ein eigener Sohn ans Herz gewachsen ist. Um die bereits verstorbene Mutter des Jungen rankt sich ein Geheimnis, doch Boyd schweigt sich darüber aus, was Clare lediglich so hinnimmt und nicht hinterfragt, weil sie glaubt, dass Boyds Trauer über seinen damaligen Verlust ihn in Abständen immer wieder in die Depression führt. Zudem liebt sie ihn sehr und auch Boyd lässt sie immer wieder wissen, wie wichtig sie für sein Dasein wäre und wie sehr er sie ebenfalls liebt. Als Boyd sie daher darum bittet, mit seinem Sohn nach Apulien zu reisen, wo er bereits seit einiger Zeit für einen reichen Geschäftsmann arbeitet, zögert sie nicht lange und ist nur einige Zeit später am Ziel ihrer Reise angelangt. Doch in Gioia del Colle gehen die Uhren noch anders. Das Dörfchen hat nicht viel vorzuweisen, als riesige Ländereien, auf denen arme Bauern und Dörfler ihrer Arbeit nachgehen müssen, für die sie von den reichen Großgrundbesitzern mit einem erbärmlichen Lohn abgespeist werden, was bereits vor kurzer Zeit schon einmal für Unruhen zwischen Arm und Reich gesorgt hatte. Während Clare und Pip mit aller Zuvorkommenheit und im Luxus von ihren Gastgebern aufgenommen werden, kämpfen derweil der Neffe ihres Gastgebers, Ettore, dessen Schwester und Vater jeden Tag erneut ums nackte Überleben, denn sie sind gezwungen, für einen Hungerlohn, der sie mehr schlecht als recht am Leben erhält, auf den Ländereien der Reichen zu arbeiten, weil sie um keinen Preis die angebotenen Almosen ihres reichen Verwandten annehmen wollen, der viele Jahre lang in Amerika lebte, wo dieser sich schließlich einen zweifelhaften Ruf erkämpfte und hinter vorgehaltener Hand nun als Mafiosi betitelt wird. Im Zuge ihres Aufenthaltes stellt Claire jedoch immer mehr fest, dass ihr Mann sich verändert hat und scheinbar kurz vor einer neuen depressiven Phase steht. Und obwohl sie ihm mitteilt, wie unglücklich sie in dem kleinen Örtchen ist, verbietet er ihr die Rückreise strikt, was Claire, die mittlerweile immer mehr der Missstände im Ort mitbekommt, fast verzweifeln lässt. Immerhin gestattet es ihr Gastgeber, dass sie sich, zusammen mit dessen Frau und dem Jungen, auf einen abgelegeneren Besitz zurückziehen darf, bis Boyd seinen Arbeitgeber zufriedengestellt hat. Dort bekommen sie eines Tages unerwarteten Besuch. Ettore wurde beim Arbeiten auf dem Feld so schwer verletzt, dass er sich ein paar Wochen erholen soll. Der attraktive Italiener lässt Claires Herz sogleich höher schlagen, denn in ihm, das ahnt sie sogleich, versteckt sich eine empfindsame, aber starke Kämpfernatur. Auch Ettore fühlt sich zu Claire hingezogen und beide gehen eine gefährliche Affäre miteinander ein, obwohl sie wissen, dass ihre Liebe keine Chance hat, die Zeit zu überdauern, oder doch? Währenddessen spitzt sich auch die politische Lage immer mehr zu und plötzlich befinden sich alle inmitten der Gefahr…. Ich bin seit Katherine Webbs erstem Roman ein großer Fan ihrer Bücher, die bei mir durchweg Keeper im Regal geworden sind. Das liegt zum einen, an ihrer besonderen Schreibweise- die Autorin vermag es gekonnt, Situationen und Örtlichkeiten sehr bildhaft zu beschreiben- genauso, wie sie auch ihre Romanfiguren und deren Motive sehr lebendig darstellt. Auch in ihrem aktuellen Roman „Italienische Nächte“ ist das so; zudem wartet sie erneut mit einem interessanten Setting auf und einer unter die Haut gehenden, politischen Hintergrundgeschichte. Sie stellt den schwelenden Hass zwischen den armen Feldarbeitern/Tagelöhnern und den reichen Großgrundbesitzern sehr authentisch dar, greift Missstände auf und vermag es zudem auch die Armut und die wachsende Verzweiflung der armen Dörfler sehr glaubwürdig zu vermitteln. Somit ist der historische Hintergrund viel mehr, als nur schmückendes Beiwerk am Rande. Soweit - so gut. Zugegeben, wer hier einen locker, flockigen Liebesroman oder eine leichte Urlaubslektüre erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, denn das Elend und Leid, dass die armen Menschen ertragen müssen, ist auch für den Leser nicht einfach zu verdauen. Und auch abgesehen von der verfahrenen politischen Situation rund um Arm und Reich und Korruption herrscht in diesem Roman stetes eine, ich würde fast sagen depressive Stimmung vor, die es einem nicht leicht macht, weiterzulesen. Ich fand sämtliche Romanfiguren, ob Haupt oder Nebenfiguren sehr gut charakterisiert, doch leider gab es für mich ein großes Manko. Ich brauche in Romanen aktivere Personen, als es hier der Fall war. Zugegeben, Claire erwacht im Laufe der Geschichte langsam aus ihrer Erstarrung und Passivität, doch bis es so weit war, ging einiges an Lesezeit ins Land. Erschwerend kam dazu, dass sich das Leben in Gioia del Colle alles andere als abwechslungsreich für Claire und ihre kleine Familie gestaltete. Zudem ahnte ich bereits sehr früh, was es mit Boyds depressiven Schüben wirklich auf sich hat, was der Spannung daher leider abträglich war. Daher fällt mir meine Bewertung zu „Italienische Nächte“ sehr schwer. Zum einen fand ich den historischen Hintergrund sehr informativ, glaubwürdig und unter die Haut gehend geschildert, zum anderen aber hatte ich meine Probleme mit den, über lange Strecken, etwas zu passiven Charakteren. Lediglich Ettores Schwester legt zumindest so etwas wie grimmigen Kampfgeist an den Tag, der sie Tag für Tag weiterkämpfen lässt. Schon alleine, um ihren Sohn durchzubringen. Dagegen bleiben die Herren der Schöpfung, abgesehen von einer Person, die ich hier aber an dieser Stelle nicht nennen möchte, um nicht zuviel zu verraten, schwach und ohne rechtes Durchsetzungsvermögen. Und dann hätten wir da auch noch einige Längen im Buch, so dass ich trotz der, wie ich finde hervorragend recherchierten politischen Hintergrundgeschichte, dennoch nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben möchte. Kurz gefasst: Ein spannendes und trauriges Stück Geschichte informativ dargebracht; jedoch waren mir die Akteure etwas zu lange in ihrer Passivität gefangen.

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Apulien 1921: Clare Kingsley und ihr Stiefsohn haben eine lange Reise von England nach Süditalien hinter sich, weil Clares Mann Boyd seine Familie bei sich haben möchte. Er arbeitet als Architekt für den reichen Grundbesitzer Leandro Cardetta. Clare fühlt sich nicht wohl in der fremden Umgebung, auch hat sie den Eindruck, dass ihr Mann ihr etwas verheimlicht. Nach und nach erfährt sie, dass Boyd und Cardetta sich bereits von früher kennen, aber beide schweigen sich über die Vergangenheit aus. Als Leandros Neffe Ettore eines Tages verletzt zum Gutshaus der Cardettas gebracht wird, tut sich für Clare eine neue, fremde Welt auf. Sie ist vom ersten Augenblick an fasziniert von dem ernsten Mann mit den tiefgründigen blauen Augen. Je mehr sie über ihn erfährt und je besser sie ihn kennenlernt, umso stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ettore verachtet die Lebensweise seines Onkels, denn er selbst führt ein ärmliches Dasein als Tagelöhner und kämpft ums tägliche Überleben, während Leandro, der ebenfalls in dieser kargen, elenden Umgebung aufgewachsen ist, sein Glück in Amerika gemacht hat und als reicher Grundbesitzer nach Italien zurückgekommen ist. Seitdem stehen Onkel und Neffe auf verschiedenen Seiten. Eine Annäherung scheint ausgeschlossen, denn in Apulien wütet ein erbitterter Krieg zwischen Arm und Reich. Die wohlhabenden Grundbesitzer bezahlen faschistische Schlägertrupps dafür, dass sie die einfache Bevölkerung in Schach halten, und die Rebellion der Tagelöhner, die Schwerstarbeit auf den Feldern der Reichen verrichten und kaum einen angemessenen Lohn dafür erhalten, sondern eher noch von den Aufsehern verspottet und erniedrigt werden, wird ein ums andere Mal zerschlagen. Als Ettore beginnt, Clares Zuneigung zu erwidern, gerät die junge Frau in einen Zwiespalt. Von nun an steht sie zwischen den Fronten, denn einerseits genießt sie Leandro Cardettas Gastfreundschaft, aber sie liebt Ettore, und diese Liebe darf nicht sein. Es ist, als würden sie beide an einem gähnenden Abgrund stehen, der durch nichts zu überbrücken ist. Zu tief ist die Kluft zwischen Arm und Reich, und den Liebenden ist klar, dass ihre Beziehung keine Zukunft haben kann, denn Clare ist verheiratet, und Ettore trägt tief in sich noch die Trauer um seine Verlobte, die durch ungeklärte Ereignisse ums Leben kam, und er will nicht eher ruhen, als bis er den Schuldigen gefunden hat. Liest man den Titel und betrachtet das schöne Cover, könnte man meinen, dass es sich bei diesem Buch um einen romantischen Liebesroman in „Bella Italia“ handelt. Wer dies erwartet, wird enttäuscht sein, denn dem ist ganz und gar nicht so. Das Italien, das hier geschildert wird, ist alles andere als idyllisch oder malerisch. Das Süditalien der Zwanziger Jahre, das Clare Kingsley erlebt, ist ein ödes Land, ohne Schönheit. Die schwere Arbeit auf den vertrockneten Feldern, die Schikanen der Aufseher und der karge Lohn haben die Menschen hart gemacht. Mit Unterstützung der reichen Grundbesitzer gewinnen die Faschisten immer mehr Macht im Land, und alle Verbesserungen, die in der Vergangenheit erreicht worden waren, sind hinfällig. Clare erlebt eine Welt, die ihr bisher völlig fremd war. Sie musste noch nie Hunger leiden oder Angst um ihr Leben haben. Was sie hier in Gioia del Colle erlebt, lässt sie aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen. Sie wird mit der brutalen Realität der hier herrschenden Lebensverhältnisse konfrontiert, aber sie lernt auch die Liebe kennen. Zwar ist sie seit Jahren mit Boyd verheiratet, aber die Gefühle in ihrer Ehe waren genauso gedämpft und verhalten wie ihr ganzes bisheriges Leben. Mich hat dieser Roman von der ersten Seite an gepackt. Er ist im Präsens und abwechselnd aus Clares und Ettores Sicht geschildert. Der Autorin gelingt es hervorragend, Stimmungen und Emotionen in ausdrucksstarke Bilder umzusetzen und Situationen mit wenigen, treffenden Worten darzustellen. Die Protagonisten sind sehr intensiv charakterisiert, und viele längere Passagen des Romans befassen sich mit dem Fühlen und Denken der Hauptpersonen. Manch einer mag dies als langatmig empfinden. Meinen Nerv hat dieser Roman jedoch voll und ganz getroffen, denn er gewährt einen intensiven Blick hinter die Kulissen und die glänzenden Fassaden, weit entfernt von touristischen Pfaden, sondern mitten ins reale Leben der damaligen Zeit, mit all seinen Problemen und Gefahren. Der Roman war völlig anders als erwartet, was ich jedoch positiv sehe, denn sowohl die Handlung als auch die Sprache haben weitaus mehr zu bieten als pure Unterhaltung, es ist eine eindringliche Geschichte, die lange nachhallt.

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ZUM INHALT: Ein Sommer in Italien. Ein Moment, in dem sie Liebe findet – für immer und doch vergänglich Clare folgt ihrem Mann, als sie 1921 von England in die Hitze Apuliens reist. Boyd arbeitet dort als Architekt für den reichen Grundbesitzer Leandro Cardetta, und möchte, dass Clare den Sommer bei ihm verbringt. Doch Boyd empfängt sie abweisend und scheint etwas zu verbergen. Auf sich allein gestellt erkundet Clare die fremde Umgebung und lernt dabei Ettore kennen, den Neffen des Grundbesitzers. Clare fühlt sich unbändig zu ihm hingezogen – zu einer Welt, in die sie nicht gehört und die droht, für beide zum Verhängnis zu werden … Apulien 1921: Clare Kingsley hat eine lange Zugfahrt hinter sich: von England bis nach Süditalien. Gemeinsam mit ihrem Stiefsohn besucht sie ihren Ehemann Boyd, der dort Arbeit als Architekt angenommen hat. Doch das heiße und raue Leben in Apulien wird für die junge Frau zur Herausforderung. Boyd ist verschlossen, und Clare ahnt, dass er und sein Auftraggeber Leandro Cardetta eine dunkle Vergangenheit verbergen. Dann wird Leandros Neffe schwer verletzt in das Haus der Cardettas gebracht. Ettore hegt eine tiefe Abneigung gegen die privilegierte Lebensweise seines Onkels und nimmt nur widerstrebend dessen Hilfe an. Während sich außerhalb der schützenden Mauern die Konflikte aufheizen, kommen Ettore und Clare sich langsam näher. Er gibt ihr, wonach sie sich in ihrer Ehe sehnt, und obwohl Ettore nach dem Tod seiner Verlobten eine tiefe Trauer in sich trägt, zögert auch er seine Rückkehr ins Dorf immer weiter hinaus. Kann ihre Beziehung eine Zukunft haben? Und welchen Preis sind Clare und Ettore bereit, für ihre Liebe zu zahlen? MEINE MEINUNG: Zuerst einmal - ich liebe dieses Cover, es ist so wunderschön und wenn es nur um dessen Gestaltung gehen würde, dann würde das Buch volle Punktzahl bekommen. Oh man, dieses Buch bereitet mir echt Kopfzerbrechen - ich habe erst vor kurzen ein Buch der Autorin gelesen und fand es mega super und deswegen freute ich mich total auf diese Geschichte hier, aber ich habe stellenweise auch schon Rezensionen gesehen, die mich erschrocken haben, aber da ich mir immer meine eigene Meinung bilde und ich oft nicht mit den Kritiken übereinstimme, bin ich ganz unvoreingenommen rangegangen. Doch was hier geboten bekommen habe, dass verstehe ich so gar nicht und wenn ich nicht wüsste, dass dies die gleiche Autorin wie "Das fremde Mädchen", dann würde ich meine, dieses Buch hier hat jemand anderes geschrieben. Allein schon der Anfang hat mich so verwirrt, ich kam überhaupt nicht mit, ich wusste nicht was die Autorin mir damit sagen wollte, es kam mir vor, als wären alle Sätze so dahingeschrieben worden ohne einen wirklich Zusammenhang. Und ich war dadurch echt frustriet und meine Lust dieses Buch zu lesen sackte komplett ab. Ich kam mit der Charakteren nicht mit, es waren mir zuviel und auch wenn die Autorin diese wirklich auch lang beschrieb, blieben sie mir nicht im Gedächtnis. Zudem sprang man in der Geschichte immer von einem zum anderen und ich konnte keine Struktur oder einen roten Faden erkennen, wo der Leser sich hätte leiten lassen können. Selbst jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich nicht viel von der Geschichte wiedergeben, weil alles so an mir vorbeigezogen ist und sowas habe ich wirklich selten und ich hätte das hier auch überhaupt nicht erwartet. Allein der Schreibstil, er war holprig und unklar, man hatte hier nicht den entspannenden und mitreißenden Schreibstil wie aus dem anderen Buch. Als wären es zwei verschiedene Autorinnen und das fand ich einfach mega schade und es hat mich echt enttäuscht, denn die Geschichte an sich könnte sehr fesselnd und gut sein, aber ich weiß nicht, was hier passiert ist, nur irgendwie blieb mir der Zugang zu diesem Buch verwehrt und auch das italienische Flair blieb vollkommen aus. So, mehr mag ich dazu gar nicht sagen und ich hoffe, dass die anderen Bücher einfach wieder besser sind. 1/5 Sterne

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