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Rezensionen zu
Italienische Nächte

Katherine Webb

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Apulien 1921: Clare Kingsley hat eine lange Zugfahrt hinter sich: von England bis nach Süditalien. Gemeinsam mit ihrem Stiefsohn besucht sie ihren Ehemann Boyd, der dort Arbeit als Architekt angenommen hat. Doch das heiße und raue Leben in Apulien wird für die junge Frau zur Herausforderung. Boyd ist verschlossen, und Clare ahnt, dass er und sein Auftraggeber Leandro Cardetta eine dunkle Vergangenheit verbergen. Dann wird Leandros Neffe schwer verletzt in das Haus der Cardettas gebracht. Ettore hegt eine tiefe Abneigung gegen die privilegierte Lebensweise seines Onkels und nimmt nur widerstrebend dessen Hilfe an. Während sich außerhalb der schützenden Mauern die Konflikte aufheizen, kommen Ettore und Clare sich langsam näher. Er gibt ihr, wonach sie sich in ihrer Ehe sehnt, und obwohl Ettore nach dem Tod seiner Verlobten eine tiefe Trauer in sich trägt, zögert auch er seine Rückkehr ins Dorf immer weiter hinaus. Kann ihre Beziehung eine Zukunft haben? Und welchen Preis sind Clare und Ettore bereit, für ihre Liebe zu zahlen? Cover: Das Cover sieht herrlich sommerlich und leicht aus. Es verspricht Italien in seiner schönsten Form, so wie man es sich vorstellt, aber schon der Klappentext lässt erahnen, das der Schein hier Trügt. Generell verrät das Cover aber nicht besonders viel, zu sehen ist nur schöne Landschaft, die ein wenig an ein Gemälde erinnert. Handlung: Natürlich gibt es in diesem buch eine Liebesgeschichte, aber diese ist nicht der zentrale kern. Es geht um so viel mehr. Dieses Buch erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern spiegelt die Geschichte von vielen menschen wieder. Sie zeigt wie schwierig das Leben nach dem ersten krieg ist und zeigt zudem, wie es sein konnte, dass die Menschen so verzweifelt sein konnten dass sie ein paar Jahre später einem Tyrannen wie Mussolini folgen konnten. Generell sind all diese historischen Aspekte sehr gut recherchiert worden. Die Handlung ist spannend und emotional erzählt, auch wenn am Anfang schon einige Aspekte vorweg genommen werden und so der ein oder andere Überraschungsmoment ausbleibt. Hörerlebnis: Sowohl Anna Thalbach als auch Sascha Rotermund haben eine wirklich schöne Erzählstimme und konnten diesen Hörbuch auf ihre ganz eigene Weise Leben verleihen. Wobei mir die Stimme von Frau Thalbach noch ein wenig besser gefallen hat, dafür hatte Herr Rotermund meiner Meinung nach die interessanteren Stellen. Es war jedenfalls sehr angenehm den beiden zuzuhören. Stellenweise war es aber auch ein wenig zu ruhig und bedacht gelesen, so dass die Spannung ein wenig verloren gegangen ist. Fazit: Es hat lange gedauert, bis ich mich diesem Hörbuch widmen konnte, da ich schnell gemerkt habe, dass dies keine Geschichte ist, die ich einfach nebenbei hören kann. Denn dafür sind gerade die historischen Aspekte zu komplex und man würde zu viel verpassen, wenn man sich nicht voll und ganz auf das Geschehen konzentriert. Aber wenn man sich die paar Stunden für dieses hörbuch Zeit nimmt und es einem nicht nur um die Liebesgeschichte geht, dann lohnt es sich.

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Italien in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Boyd arbeitet als Architekt in Apulien für den reichen Grundbesitzer Leandro Cradetta und dessen Frau. Als auf dessen Geheiß seine Frau Clare und sein Sohn Philip, Pip genannt, nachkommen sollen, ist er nicht begeistert. Auch Clare kann sich für diese Idee nicht erwärmen und wäre lieber mit ihrem Stiefsohn Pip im heimischen England geblieben. In Apulien lernt sie Leandros Neffen Ettore kennen, der noch immer in Armut lebt. Als er nach einem Angriff verletzt wird, kommt er zu Leandro ins Haus und Clare pflegt ihn. Dabei kommen sich beide näher, denn Clare findet bei ihm das, was sie von Boyd nicht bekommt... Leandro Cardetta hat es zu Reichtum gebracht. Aus der Armut kommend hat er sich zum Grundbesitzer emporgeschwungen. Seine Verwandschaft, die noch immer in Armut leben, hat den Kontakt zu ihm abgebrochen bzw. versuchen sie diesen so gering wie nötig zu halten. Er beschäftigt den englischen Architekten Boyd, mit dem ihn ein Geheimnis aus deren gemeinsame Vergangenheit verbindet. Diesen drängt er auch, seine Frau und seinen Sohn ebenfalls nach Apulien zu holen. Um Unruhen in der Stadt zu entgehen, ziehen sie gemeinsam aufs Land, nur Boyd muss arbeitstechnisch ab und an in die Stadt. Dort auf dem Land gibt es ebenfalls Unruhen und so kommt es, dass Leandros Neffe Ettore verletzt wird. Seine Verwundung kuriert er im Hause Leandros aus, wo er unter anderem auch von Clare gepflegt wird. Als die beiden sich näher kommen, müssen sie ihre Beziehung verstecken. Clare liebt Ettore. Obwohl sie weiß, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat, kann sie nicht von ihm lassen. Boyd verhält sich ihr gegenüber eigenartig. Er kann oder will ihr nicht erklären, was Leandro ihm gegenüber in der Hand hat, dass er durchsetzen konnte, dass sie nach Apulien fahren mussten. Als einzige Erklärung bringt er, dass Leandro gefährlich ist. Pip, ihr Stiefsohn, geht dort ebenfalls seine eigenen Wege und hält sich viel bei Leandros Frau Marcie auf, was Clare mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nimmt. Ich mag die Bücher der Autorin, spielten sie doch bisher immer auf 2 Zeitebenen. Das ist bei diesem Werk jedoch völlig anders. Sie hat sich die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts ausgesucht, eine Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg. Auch in Italien gibt es noch immer die Kluft zwischen Arm und Reich, was zu Unruhen führt. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Stimmungen im Land wiederzugeben, die Unterschiede zwischen Arm und Reich aufzuzeigen, so dass das Geschriebene zur Realität wird. Sie hat diese Epoche der italienischen Geschichte sehr gut recherchiert, so dass dem Leser keine Zweifel kommen, es könnte sich anders zugetragen haben. Das Zusammenspiel der Protagonisten ist höchst spannend und lässt den Leser mitfiebern, denn es sind von Beginn an Fragen aufgetreten, die einen nicht ruhen lassen. Was verbindet Leandro und Boyd, was passierte mit Boyds 1. Frau, wie hat Leandro es geschafft, der Armut zu entkommen? Fragen, die sich durch das Buch schlängeln und tatsächlich erst zum Ende beantwortet werden. Als Leser erfährt man Dinge, die man sich so nicht hätte vorstellen können. Mit diesem Buch hält man nicht nur eine Liebesgeschichte in den Händen, sondern auch eine Wiederspiegelung der italienischen Geschichte aus den 20er Jahren des 20. Jh. Emotionsgeladen lässt die Autorin den Leser teilhaben an eine Welt, die in Arm und Reich unterteilt ist und deren Konflikte. Das Buch hatte ein paar Längen, so dass ich ein Pfötchen abziehe. Für Fans von Katherine Webb ist auch dieses Buch ein Muss.

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Apulien im Jahre 1921. Die junge Engländerin Clare reist mit ihrem Stiefsohn Pip nach Gioia de Colle, um ihrem Mann Boyd beizustehen, der als Architekt für einen örtlichen Großgrundbesitzer sein Haus umgestalten soll. Doch statt eines ruhigen Sommerurlaubs erlebt Clare die Konfrontation der reichen Grundbesitzer und den hungernden Tagelöhnern hautnah mit und gerät sogar zwischen die Fronten. Während ihr Gastgeber immer geheimnisvoller für sie wird, lässt sie sich auf eine verhängnisvolle Liebesaffäre ein, die ihre ganze Familie in den Abgrund reißen könnte. Wer bei „Italienische Nächte“ noch an eine kitschige Liebesgeschichte vor den Sonnenuntergängen der Amalfi-Küste dachte, wird im Verlauf der Geschichte äußerst positiv überrascht. Der Autorin gelingt es, Clares Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der erbitterten Kämpfe der Tagelöhner in Süditalien um ein Minimum an Nahrung und dem Aufbruch des Faschismus in Italien zu zeigen. Clare ist schockiert, als sie sich mit der Realität der einfachen Menschen konfrontiert sieht, umso mehr als sie erfährt, dass ihr Gastgeber Leandro früher selbst zu einer ihrer Familien gehörte und dennoch nichts gegen das Elend zu unternehmen scheint. Ein großes Geheimnis macht dieser zudem um die Herkunft seines Geldes, klar ist nur, dass er Clares Mann in New York kennengelernt hat. Katherine Webb hat nicht nur eine großartige Liebesgeschichte geschrieben, sondern auch einen unglaublich spannenden Roman über die gesellschaftlichen Strukturen im Süditalien Anfang die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, den Einfluss des ersten Weltkriegs auf die Menschen und das erste Aufblitzen des Faschismus, der Italien später im Zweiten Weltkrieg an die Seite Deutschlands stellte. Durch die Konzentration auf einen kleinen Ort und ein streng begrenztes Personal ist es für den Leser wie der Blick durch ein Schlüsselloch auf einen kurzen Moment in Raum und Zeit, der dennoch das Leben so vieler Menschen verändert. Ein großartiges Buch, dass viel mehr hält als das romantische Cover verspricht. Hier geht es zur Leseprobe vom Diana Verlag.

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Das 5. Buch der Autorin Katherine Webb handelt im Italien der 20-er Jahre. Nach dem 1. Weltkrieg ist die Situation für die Landbevölkerung geprägt von Hunger, Dürre und der ständigen Sorge bzw. Suche nach Arbeit. Zu dieser Zeit trifft Clare in Italien ein. Sie ist der Bitte ihres Mannes gefolgt, der als Architekt für einen italienischen Gutbesitzer tätig ist. Mit ihr reist der 14-jährige Sohn ihres Mannes Boyd aus 1. Ehe. Clare ist unsicher, warum sie nach Italien nachkommen sollte und das ihr gut situiertes Leben in Großbritannien hinter sich lassen sollte. Befindet sich ihr Mann wieder in einer schwierigen, emotional-physischen Situation? Er ist sehr abweisend und sie fühlt sich sehr unwohl in den Wirrungen zwischen dem italienischen Landadel und dem Bauernvolk. Sie trifft Ettore, den Sohn des Gutbesitzers. Durch ihn lernt sie die andere Seite des Konfliktes kennen und lieben. Die Autorin spinnt eine Geschichte um die beiden Charaktere Clare und Ettore. In Rückblicken erfährt man mehr über beide Hauptpersonen und bekommt langsam ein vollständiges Bild über das Leben nach dem 1. Weltkrieg. Ein historischer Roman mit dem Zwiespalt der Liebe in ungewissen Zeiten. Die Zeitwechsel bzw. die Darstellung je aus der Perspektive von Clare oder Ettore erfolgen flüssig und lassen sich leicht verständlich lesen. Man ist gefesselt und will immer mehr erfahren... was verbindet Boyd mit dem Gutsbesitzer? Was geschah damals in New York; kurz nachdem Boyds erste Frau starb? Und was hat Signore Cardetta für Geheimnisse, die seinen Neffen Ettore so gegen ihn aufbringen? Die Geschichte ist gefühlvoll, packend und mit großer Leidenschaft für historische Hintergründe geschrieben. Die 541 Seiten sind sozusagen "im Nu" gelesen und am Ende ist man etwas verblüfft über das Ende. Doch ist die Geschichte rund bzw. in sich geschlossen und man kann das Buch zuschlagen mit dem Gefühl, ein Teil dieser italienischen Nächte gewesen zu sein. Ein klare Empfehlung für Leser historischer Romane und Liebesgeschichten zwischen dem Not und Elend zweier Gesellschaftsschichten. Und hier liegt dann auch mein Thema mit dem Buch: Man muss die historischen Hintergründe "ertragen" und sich damit auseinandersetzen wollen. Es ist in der Tat keine leichte Kost, da ein großes Elend beschrieben wird. Dies in Kombination mit einer Liebesgeschichte ist nicht immer einfach zu lesen. Doch ist das Buch so spannend geschrieben, dass ich darüber hinwegsehen konnte und auf jeden Fall wissen wollte: Wie geht es aus? Und das solltet ihr auch nachlesen. Es lohnt sich. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachlesen bzw. Stöbern im Buch.

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Man schreibt das Jahr 1921, als die Engländerin Clare mit ihrem Stiefsohn Pip nach Apulien reist. Ihr Mann hat dort einen Architekten-Auftrag erhalten und holt die beiden zu sich. Während Clare mit ihrer Familie bei dem reichen Grundbesitzer Leandro Cardetto lebt, sind die Arbeiter vor den Mauern des Palazzos vom Ersten Weltkrieg und Armut gezeichnet. Apulien ist von der Pracht und Gelehrtheit Venedigs, Florenz’ und Roms entfernt. Es ist ein karges, verbranntes Land; eine andere Welt, in der Hunger und Gewalt an der Tagesordnung stehen. Eine Welt, in der die einzige Möglichkeit, ein Stück Mozzarella zu essen, darin besteht, es zu stehlen. Eine Welt, in der Menschen auf offener Straße fast totgeschlagen werden und das Ganze ohne Konsequenzen bleibt. Es herrscht Krieg zwischen Arm und Reich. „Clare wendet sich ab und schaut hinaus auf den makellos blauen Himmel und die grellen weißen Mauern im strahlenden Sommerschein. Sie erwartet beinahe, irgendein Anzeichen dieser Gewalttaten zu sehen, wie eine Rauchsäule am Horizont. Sie erwartet beinahe zu spüren, wie der Boden unter den schweren Schritten von Kummer, Hass und Tod erbebt.“ S. 339 Clare ist schwer schockiert von den Verhältnissen in Apulien und zudem in ihrer Ehe mit Boyd nicht unbedingt glücklich. Sie sind seit 10 Jahren verheiratet und Clare wünscht sich sehnlich ein Kind, was Boyd entschieden ablehnt. Zugleich gibt er sich ihr gegenüber distanziert, und sie hat das Gefühl, niemals gegen Boyds Liebe zu seiner verstorbenen ersten Frau anzukommen. Eines Tages lernt Clare Ettore kennen, Cardettos Neffen, der der Arbeiterbewegung angehört und nur widerwillig die Hilfe seines reichen Onkels annimmt und kurzzeitig in der Villa einzieht, um sich auszukurieren. Während vor den Mauern des Anwesens ein Bürgerkrieg entbrennt, entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die nicht sein darf. Über den Tagen schwebt die Tragik und in der Ferne grollt schon das Unheil. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sichtweise von Clare und Ettore beschrieben, wobei jeweils eine personale Erzählsperspektive verwendet wird. So werden die unterschiedlichen Welten der gutbürgerlichen Clare und des armen Ettores kontrastvoll dargestellt. Die Personen sind komplex und lassen sich nicht einfach in „gut“ und „böse“ unterteilen, was zu einem überraschenden Ende beiträgt. Obwohl der Roman im Jahre 1921 spielt, ist die Geschichte komplett im Präsens verfasst. Katherine Webb schreibt sehr detailreich und atmosphärisch. „Diese Party ist eine Form von Wahnsinn: Sie lachen, während die Decke bröckelt, und tanzen, während der Boden unter ihren Füßen wegbricht.“ S. 460 Teilweise ist ihr Schreibstil wunderbar poetisch, stellenweise aber auch immer wieder langatmig und ermüdend zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind sehr umfangreich. Einzelne Tage gehen ineinander über, ohne dass ein Absatz verwendet wird. Wirkliche Spannung kommt erst auf den letzten 150 Seiten auf, aber wer es schafft, sich durch den Anfang des Buches durchzukämpfen, wird mit einem überraschenden und aufwühlenden Ende belohnt. „Die Landschaft hat sich nicht verändert, und das allein erscheint ihr unwirklich, hat sie doch das Gefühl, dass gewaltige Erdbeben ihr Leben in Trümmer gelegt haben. Sie erwartet, rauchende Ruinen zu sehen, gewaltige Risse im Boden. Doch vor ihr liegt das flache, weite Land mit seinem braunen Gras und den verkohlten Stoppelfeldern, denselben knorrigen Olivenbäumen, die schon Generationen von Menschenleben haben erlöschen sehen wie die Sterne im Morgengrauen.“ S. 530 Fazit: „Italienische Nächte“ ist ein aufwühlendes Buch über Italiens Sorgenregionen, über Arbeiterkämpfe, Verrat und eine Liebe ohne Zukunft. Für Italien- sowie Geschichtsinteressierte ein interessantes Leseerlebnis!

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Was schwülstig und im Klappentext nach typischem Liebesroman klingt, entpuppt sich unterhaltsamer, historischer Roman. Im Sommer anno 1921 irgendwo zwischen Goia und Bari wird sehr klar das Leben der Tagelöhner, Bauern und Aufseher auf dem Land in Apulien beschrieben. Viele Männer der armen Bevölkerung war im Krieg und viele von ihnen arbeiten sich wortwörtlich krumm auf den Feldern. Dazu kommt die hochnäsige Haltung der Aufseher auf dem Feld, die die Bauern nur als Arbeitstiere ansehen und entsprechend gemein mit ihnen umspringen. Der Gutsbesitzer selbst war auch mal einer von ihnen, bis er nach Amerika auswanderte und später als Mafiosi reich wiederkehrte. Einerseits zieht es ihn zu einem Mitglied seiner hart arbeitenden Familie, andererseits fühlt er sich falsch verstanden. Die Bösewichte sind nicht sofort zu erkennen, manche eindeutig und einige erst später. Die ganzen Verstrickungen sieht man als Leser sozusagen durch die Augen zweier Außenseiter, die im Sommer mit auf diesem Gut leben. Auch hier sind noch andere Mächte mit am Werk, die sich erst im Lauf der Handlung erschließen. Nach einem etwas eintönigen Einstieg konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Denn die beiden Hauptprotagonisten - die, die wirklich ein Liebespaar werden, entwickeln sich weiter und die Geschichte endet völlig anders als erwartet. Hinzu kommt ein beinah literarischer Schreibstil.

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Von Katherine Webb habe ich schon einige Romane mit großer Begeisterung gelesen und freute mich nun auf ihr neustes Werk. In dem hier vorliegenden Buch entführt uns die Autorin in den Südosten Italiens, nach Apulien und eine Zeitreise starten wir ebenfalls, da die Handlung um 1921 spielt. In der Geschichte geht es um zwei Akteure, die durch ungewöhnliche Umstände aufeinander treffen. Zum Einen haben wir da Clare Kingsley, die England für ihren Mann verlässt und ihm nach Apulien folgt, auch wenn sie das gar nicht möchte. Hier angekommen merkt sie schnell, dass ihr Gatte sie sehr abweisend behandelt. Was hat er nur zu verbergen? Zum Anderen lernen wir den Arbeiter Ettore kennen, dessen Leben deutlich einfacher verlaufen könnte, wenn er das Angebot seines reichen Onkels annehmen würde, doch sein Stolz verbietet ihm das. Erst eine Verletzung führt ihn auf das Gut des Onkels und in die Arme der Architektenfrau Claire. Doch kann ihre Liebe auf dieser Grundlage ernsthaft gedeihen? Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschehnisse, so dass wir einen sehr umfassenden Überblick bekommen. Die Autorin beschreibt sehr detailliert, was mir gut gefallen hat. Gerade die Gefühlswelt der einzelnen Personen wurde dadurch greifbar. Sehr ungewöhnlich fand ich die gewählte Zeitform, denn bei Romanen in der Vergangenheit erwartet man wohl eher kein Präsens. Sehr gut gefallen hat mir, dass Frau Webb hier nicht nur eine Liebesgeschichte geschrieben hat, sondern die Arbeiterkämpfer der damaligen Zeit mit eingewoben hat. So lernt man geschichtlich wieder einiges dazu. Claire und Ettore sind doch sehr unterschiedliche Charaktere. Während Claire eine tolle Kindheit genossen hat, hatte Ettore nie ein wirklich einfaches Leben, da er stets in Armut leben musste. Die Entwicklung ihrer Liebesbeziehung war daher sehr ungewöhnlich für mich und nicht immer schlüssig und nachvollziehbar, da sie doch teilweise etwas kopflos in diese stürzen. Man spürt während der gesamten Lektüre, dass sich hinter allem ein großes Geheimnis verbirgt und gerade dieses aufzudecken machte das Buch so aufregend. Ich hatte mit der Auflösung jedenfalls nicht gerechnet. Fazit: Ein guter Schmöker, der nicht nur unterhält, sondern auch geschichtlich ein wenig bildet. Gern empfehle ich den Roman weiter.

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Italienische Nächte

Von: Siko71

09.10.2015

Bei dem Titel und dem Cover stellt man sich einen schönen Liebesroman, der in Italien am Meer spielt vor. Aber es kommt ganz anders. Bürgerkrieg, Elend, Geheimnisse aus vergangenen Zeiten und eine Liebe, die keine Chanchen hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und wie gesagt Titel und Cover, habe ich dann doch einen recht zügigen Einstieg in diesen Roman geschafft. Er ist alles sehr ausdrucksstark geschrieben. Es gibt zwar kein Happy End, aber alles in allem 4 Sterne wert.

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