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Rezensionen zu
Der Fotograf von Auschwitz

Reiner Engelmann

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Der Fotograf von Auschwitz

Von: Eva Maria Kohl aus Berlin

05.06.2019

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Die Nazis waren für mich immer die Bösen. Was das Buch von Reiner Engelmann besonders macht: Er zeigt uns nüchtern und klar Grautöne auf.

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- Das Leben des Wilhelm Brasse - von Reiner Engelmann cbt 2018, 192 Seiten Ein schmales Buch mit schrecklichem Inhalt und unvorstellbarem Leid. Es basiert auf Interviews mit Wilhelm Brasse, der durch reines Glück 5 Jahre Auschwitz überlebt hat. Es sind Fotos enthalten und insgesamt recht sachlich geschrieben, die Vorgänge und Methoden werden beschrieben, sodass man es vor Augen sieht, was da Unvorstellbares passiert ist. Schon allein die Vorstellung bringt mich zum Weinen. Am Ende des Buches finden sich auch Fotos der Befehlshaber, Ärzte und so weiter, junge, z.T. attraktive Menschen, die zu solchen Scheußlichkeiten imstande sind. Unbegreiflich! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, ich finde, jeder sollte es lesen. Klar, man weiß schon so, was da passiert ist, aber hier in diesem Buch ist es richtig Realität. Diesem Mann ist das wirklich geschehen, die Fotos der Menschen ... Einfach erschütternd und aufrüttelnd. Mehr kann ich gar nicht dazu schreiben. Lest es! Ich finde, ab Klasse 9 oder 10 sollte es in den Geschichtsunterricht mit hinein. Einem 14jährigen würde ich es vielleicht noch nicht zumuten wollen.

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Meinung: Hier habe ich aus guten Gründen auf eine eigene Beschreibung verzichtet. Zum einen aufgrund der knappen Seitenanzahl, zum anderen weil sich solch ein Buch nur schwer in eigene Worte fassen lässt. Ehrlich gesagt, hätte ich das Buch für mich wahrscheinlich nie gekauft. Da aber das Wichteln vor der Tür stand, landete es bei mir zuhause. Immer wieder blätterte ich es durch. Warf mal einen Blick hinein. Tja, so bekam mein Wichtelkind ein Buch weniger und ich las es zwischen den Jahren selbst. Wie ich es von einem Jugendbuch erwarte, waren die Ereignisse zwar beschrieben, aber weniger verbildlicht. Ich gehe stark davon aus, dass man sich als Jugendlicher die Bilder dennoch ganz gut vorstellen kann. Mir ist es auf jeden Fall gelungen. Zeitweise musste ich das Buch auf die Seite legen und erst einmal verdauen. Auf der anderen Seite war ich so gebannt, dass ich kaum ansprechbar war. Besonders gefiel mir die Begriffserklärung sowie das Personenverzeichnis am Ende, denn so hab ich gleich noch was dazu gelernt. Wobei ich das bei dem Buch sowieso habe. Mir war zwar bekannt, dass gerade in der Medizin diverse Experimente vorgenommen wurden, doch so manchen Ausmaß war dann auch mir neu.  Ebenfalls interessant war die Einleitung über Wilhelm Brasse selbst, der lange Zeit nach dem Krieg nicht mehr über diesen gesprochen hat, oder was damals alles passierte. Sich in Schweigen hüllte, bis zu jenem Tag. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass dies gefühlt bei etlichen Personen, die dabei waren der Fall ist/ war. Wie oft habe ich meine Großeltern gelöchert. Vergebens. Die Eltern meiner Mutter lernten sich damals sogar in Gefangenschaft kennen, soweit ich das erzählt bekam. So kann ich sein Verhalten gut nach vollziehen und bewundere auch die spätere Entscheidung seine Erlebnisse doch mit der Nachwelt zu teilen. Obwohl Reiner Engelmann die Geschichte zu Papier brachte, hat er es für mich dennoch geschafft auch die Emotionen festzuhalten. Die Trauer darüber, dass Brasse den Menschen kaum bis gar nicht helfen konnte. Die Angst der Menschen, die in sein Atelier kamen. Sehr ergreifend. In meinen Augen wäre es sinnvoller solch ein Werk als Schullektüre auszugeben als so manche andere Bücher, die im Unterricht gelesen werden. Denn es beinhaltet Wahrheit, Geschichte und Dinge, die wir nicht vergessen sollten - auf der Kehrseite möchte ich hier aber noch erwähnen, dass man es uns - den Deutschen - auch nicht immer zur Last legen sollte. Auch Brasse erzählt, dass es etliche Freisprüche gab, da es sich lediglich um Befehlsempfänger handelte und das sollten wir ebenfalls nie vergessen! Fazit: Ein sehr ergreifendes Buch über das Leben eines jungen Mannes im Stammlager Auschwitz.

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Das Vorwort zu diesem Buch wurde von Max Mannheimer geschrieben. Selbst ein Überlebender, der fast die ganze Familie im Holocaust verlor, engagierte er sich bis zu seinem Tode im September 2016, vor allem jungen Leuten zu erzählen, was Krieg bedeutet. Wilhelm Brasse wurde am 3. Dezember 1917 in Żywiec geboren. Die Mutter hielt die Familie, es folgten noch drei Brüder, beisammen und vermittelte den Jungs ihre inneren Werte. Als der Vater während der Weltwirtschaftskrise seine Arbeit verlor, musste Wilhelm in die Lehre. Er wurde Fotograf und arbeitete nach der Gesellenprüfung bei seinem Onkel in Kattowitz im Fotoatelier. Wilhelm war ein junger Mann, der, da die Stadt zur Hälfte mit Deutschen bevölkert war, auch Kontakt mit deutschsprachigen jungen Mädchen hatte. Sie zeigten ihm ihre Medaillons, in denen man normalerweise ein Foto des Liebsten hatte, doch in diesen befand sich ein Bild von Adolf Hitler. Das ließ ihn aufmerksam werden für die Anfänge und rasche Ausbreitung des Nationalsozialismus. Kurz bevor der Zweite Weltkrieg ausbricht, kehrt Wilhelm Brasse wieder nach Hause zurück, weil er damit rechnet, in die Armee eingezogen zu werden. Viele Menschen entschieden sich für die deutsche Staatsangehörigkeit, doch Wilhelm Brasse lehnte ab, ja weigerte sich geradezu. Seine Mutter war Polin, sie sprach nur polnisch, er zwar auch deutsch, aber Polnisch war seine Muttersprache, und er dachte polnisch, er fühlte polnisch, er war Pole. Mit ein paar Freunden wollte er nach Frankreich, sich dem Widerstand anschließen. Doch man erwischte sie und nachdem er sich nach vier Monaten Gefängnis immer noch weigerte, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen, ging sein Transport in Richtung Westen. Wilhelm Brasse kommt am 31. August 1940 mit vielen anderen Männern, eingepfercht in einem Viehwaggon, in Auschwitz an. Er war gerade mal 23 Jahre jung. Seit seiner Ankunft, als sie aus den Waggons getrieben und gleich mit Holzknüppeln geschlagen wurden, begannen all seine Fragen mit dem Wörtchen "Warum". Und es waren die Fragen, die ich mir heute noch stelle: "Warum werden Menschen hier so gedemütigt?" "Warum werden sie geschlagen?" "Warum greift niemand ein?" "Warum macht man uns hier zu Opfern?" "Warum haben die Täter offenbar vergessen, dass sie Menschen sind? Aber sind sie es noch? So, wie sie sich verhalten?" Die Männer durften nur ein Taschentuch und einen Hosengürtel behalten. Alles andere wurde ihnen abgenommen. Aber sie hatten eh nur das, was sie am Körper trugen. Und dann nahm man Wilhelm Brasse den Namen und er war nur noch eine Nummer: Häftling Nummer 3444. Und so begann der Häftlingsalltag von Wilhelm Brasse, der unmenschlicher nicht sein kann. Es ist wortwörtlich nicht zu fassen, was man den Häftlingen angetan hat. Wie soll man die Täter benennen? Sind es Monster? Das personifizierte Böse? Sind das wirklich noch Menschen? Schon nach den ersten 50 Seiten fiel es mir so schwer, weiterzulesen. Dabei arbeitet Reiner Engelmann nicht mit Emotionen. Er zeigt durch Wilhelm Brasse die Fakten auf, das, was wirklich geschah. Ich wünsche diesem Buch viele Leser. Und nicht nur solche, die eh schon der Meinung sind, dass so etwas nie wieder passieren darf. Ich wünsche, solche Bücher würden viel mehr an Schulen gelesen werden. Ich wünsche solche Bücher vor allem Lesern, die sich durch unsere politischen Parteien so verunsichern lassen und aus Protest den verkehrten Leuten hinterherlaufen.

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Ich habe in meinem Leben schon sehr viele Bücher über Auschwitz und den zweiten Weltkrieg gelesen - mal freiwillig, mal weniger freiwillig. Nachdem ich nun einige Zeit von der Thematik Abstand genommen habe, da mir der Markt eine Zeit zu sehr von solchen Büchern überschüttet wurde, habe ich mich nun endlich mal wieder an ein Buch herangewagt: "Der Fotograf von Auschwitz: Das Leben des Wilhelm Brasse". Wilhelm Brasse war mir bereits im Vorfeld ein Begriff, da ich vor längerer Zeit eine Dokumentation über ihn gesehen habe. Ich fand seine Schilderungen damals sehr interessant, erschreckend und unglaublich traurig, sodass ich auch das Buch über ihn lesen wollte, welches Reiner Engelmann verfasst hat. Dabei gab es nicht nur sehr viele neue Informationen zu Brasses Zeit in Auschwitz, sondern auch sehr viele Erkenntnisse aus seiner Zeit nach seiner Befreiung. Brasse kam als Häftling nach Auschwitz und musste dort in verschiedenen Abteilungen arbeiten, ehe er als Fotograf tausende von Häftlingen fotografieren musste, ehe sie auf bestialische Art und Weise ermordet wurden. Hier blieb ihm zwar die harte körperliche Arbeit erspart und er bekam auch eine deutlich bessere Verpflegung als andere Häftlinge, allerdings musste er dabei Dinge erleben und fotografieren, die ihn bis zu seinem Tod im Jahr 2012 nicht losgelassen haben. Dabei werden sämtliche Ereignisse schonungslos erzählt, sodass man einen genauen Einblick erhält, wie es vor knapp siebzig Jahren in den Arbeitslagern zuging und wie es den häftlingen, speziell den Juden, ergangen ist. Interessant ist auch Brasses Gedanken zu gewissen Themen. So hat er sich zwar an einigen Stellen immer wieder darum bemüht, dass es den Häftlingen, die er fotografieren musste, während der Zeit in seinem Büro gut ging, allerdings musste er sich selbst immer wieder eingestehen, dass er als Häftling sonst nichts für andere Menschen tun konnte. Interessant ist hierbei auch das Glossar, in dem sämtliche Offiziere, Ärzte und Co. noch einmal erwähnt werden und ihr Leben in einem kleinen Lebenslauf erklärt wird. Für mich ist "Der Fotograf von Auschwitz: Das Leben des Wilhelm Brasse" insgesamt ein wichtiges Werk, dass jeder Leser mindestens einmal gelesen haben sollte. Dazu wäre Brasses leidvolle Geschichte perfekt für den Geschichtsunterricht. Ich kann es nur empfehlen.

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Für dieses Buch eine Rezension mit den richtigen Worten zu finden ist gar nicht so einfach, zu tief gehen die emotionalen Eindrücke. Reichen einige wenige Sätze, um dem Inhalt gerecht zu werden? Wahrscheinlich nicht, doch ich werde es versuchen. Jedoch bleibt vorab schon zu sagen, jeder sollte dieses Buch selbst lesen und die hervorgerufenen Bilder auf sich wirken lassen. Reiner Engelmann versteht es, Wilhelm Brasse und all die Menschen, denen er in diesen harten Jahren begegnet ist, noch einmal zum Leben zu erwecken. Mit schlichten Worten, ohne direkte Verdammnis einzelner Personen gelingt ihm, ein authentisches Bild im Kopf der Leser entstehen zu lassen. Es grenzt fast an ein Wunder, dass Wilhelm Brasse so viele Jahre in Auschwitz überlebte. Wenn man bedenkt, wie viele glückliche Fügungen notwendig waren, um sein Überleben möglich zu machen. Dabei zeigte er einen starken Willen, stand zu seiner Überzeugung und beschritt den einmal gewählten Weg mit einer ungeheuer großen Portion Mut. Es gab mehrere Situationen, in denen er dem Konzentrationslager hätte entrinnen können, doch wählte er nicht den einfachen Weg. Trotz aller Entbehrungen und Greul, die Wilhelm Brasse erleben und beobachten musste, behielt seine Menschlichkeit. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten tat er sein Bestes, um anderen zu helfen oder ihnen wenigstens einige wenige Erleichterungen zu verschaffen. Beherzt rettet er kurz vor der Auflösung des Lagers entgegen aller Befehle einen Großteil des gesammelten Bildmaterials. Seine erhalten gebliebenen Fotos und Erinnerungen, legen Zeugnis davon ab, was hinter dem Stacheldrahtzaun wirklich geschah. Fotos, wie das von Czeslawa Kwoka, sind vielleicht das letzte und einzige Foto von Menschen, deren Leben nur wenige Stunden oder Tage später mitleidlos ausgelöscht wurde. Doch seine Bilder sind auch ein Gedenken und stehen für all diejenigen gesichtslosen Menschen, die dem Naziregime zum Opfer fielen. Wilhelm Brasse hat die vielen Jahre seiner Gefangenschaft nur mit einer großen Portion Glück überlebt und doch sprach er lange Zeit mit keinem Menschen über diese Zeit. Nicht, dass er es nicht konnte, nein, er nahm Rücksicht auf die Gefühle der anderen und wollte ihnen die Last des Wissens nicht aufbürden. Erst seinem Sohn gegenüber öffnete er sich und später auch der breiten Öffentlichkeit. Doch er stellte dabei nicht sich selbst in den Vordergrund, sondern machte es sich zur Aufgabe, für alle anderen zu sprechen. Die Geschichten derer zu erzählen, deren Gesichter er auf so intensive Weise auf seinen Fotos verewigt hat. Wilhelm Brasse war für mich ein beeindruckender Mensch, der trotz widriger Umstände und Mittel Fotos mit einer emotionalen Tiefe geschaffen hat, die den Betrachter einfach berühren müssen. Er bewies Mut und blieb sich selbst treu - trotz aller drohender Gefahren. Er bewahrte sich seine Menschlichkeit in einer extremen Ausnahmesituation, deren Verlauf und Dauer er selbst nicht bestimmen konnte. Die Jahre in Auschwitz hinterließen in ihm vor allem tiefe seelische Wunden. So konnte er nach Kriegsende seiner Begabung nicht mehr folgen und musste die Fotografie aufgeben. Zu stark waren die Erinnerungen, die ihn verfolgten. Dennoch vergrub er sich nicht in Verbitterung und brachte es sogar fertig, Vergebung zu üben. Dies zeigt seine Zeugenaussage für die Verteidigung im Prozess gegen Bernhard Walter. Seine Fotos aus Auschwitz verbleiben als ein wichtiges Vermächtnis. Sie sind vielleicht der letzte Lebensbeweis, dass diese Männer, Frauen und Kinder wirklich existierten. Ohne ihn blieben viele Opfer gesichtslose Namen auf einem Stück Papier. Reiner Engelmann hat nach einer fundierten Recherchearbeit das Leben von Wilhelm Brasse und dessen Persönlichkeit in klaren, sensibel gewählten Worten beschrieben. Dabei verliert er sich nicht in ausschweifenden Beschreibungen, sondern hält sich eher zurück. Eben diese Art, sich dem Thema anzunehmen bewirkt einen Tiefgang und eine Nachhaltigkeit, die noch lange nach dem Lesen der letzten Worte anhält. Die so hervorgerufenen Emotionen hallen innerlich noch sehr lange nach.

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Vor einiger Zeit hatte ich schon das Buch mit gleichem Titel aus dem Blessing-Verlag gelesen und rezensiert. Beeindruckt und erschüttert war ich. Was ich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Das Autorenduo Crippa/Onnis hat sehr unsauber recherchiert und vor allem eine Geschichte "ausgeschmückt" - eine Tatsache, die gerade in diesem Zusammenhang einfach unmöglich ist. Nachzulesen ist dies in einem Blogeintrag von astrolibrium. Anders verhält es sich mit dieser Ausgabe, die eigentlich für Jugendliche geschrieben wurde und vielleicht gerade deshalb auch für Erwachsene so eindringlich zu lesen ist. Es ist normalerweise nicht meine Art, in meinen Rezensionen auf andere Rezensionen zu verweisen, aber trotzdem möchte ich auch jetzt noch einmal auf einen wunderbaren Artikel von schon genanntem astrolibrium verweisen. Besser kann man dieses Buch nicht beschreiben. Immer wieder sollte man sich vor Augen führen, wie wichtig es ist, Gelesenes und Gehörtes zu hinterfragen und nicht einfach als gegebene Wahrheit hinzunehmen. Fazit: Wer sich also mit dem Leben des Fotografen Wilhelm Brasse auseinandersetzen möchte, sollte unbedingt zu dieser Ausgabe von Reiner Engelmann greifen. 5 Sterne

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