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Rezensionen zu
Die Erben des Zeus

Scott Turow

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Inhalt: Paul und Cass sind Zwillinge und haben eine enge Verbindung. Doch dann stirbt, Dita, Cass' Freundin und er gesteht den Mord. Er geht ins Gefängnis und das erste Mal sind die beiden Zwillinge getrennt. Doch die Verbindung bleibt eng. Jahrzehnte später ist Paul Anwalt, der sich zudem um das Amt des Bürgermeisters bewirbt. Und sein Bruder Cass kommt aus dem Gefängnis frei. Alles könnte nun gut werden aber da beginnt die Geschichte erst. Denn Hal, hat den Tod seiner Schwester Dita nie richtig überwunden und es blieben viele Fragen ungeklärt. Nun ist die Zeit gekommen seine Rache zu starten und sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Meinung: Das Cover ist ein richtiger Hingucker. Man hat den Eindruck das, der Titel und der Autor auf einen hinab blicken. Die Hochhäuser wirken dadurch noch beeindruckender und sowohl der Titel wie auch der Autor werden perfekt in Szene gesetzt. So gewaltig wie die Hochhäuser wirken, so ist auch dieser Thriller. Man bekommt ein Verwirrspiel voller Geheimnisse präsentiert und zwar von der ersten Minute an. Das Buch beginnt mit dem Tod von Dita Kronon und letztendlich wird sich alles nur darum drehen. Egal was passiert. Dabei ist interessant wie das gestaltet wird. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt beginnt mit dem Todestag von Dita, nur das es immer aus der Sicht einer anderen beteiligten Person geschildert wird. Die Idee ist wirklich super! Vor allem lernt man so nicht nur die einzelnen Personen kennen, man bekommt auch immer eine neue Perspektive auf den Mord. Das ist richtig clever. Es macht die Geschichte lebendig und trägt dazu bei, das man immer wieder in die Irre geführt wird. Die Geschichte zu durchschauen ist nicht einfach und man muss stetig am Ball bleiben. Wenn man dies nicht tut, können die vielen Personen und Geschehnisse, dazu führen das man vom Weg abkommt. Es ist also kein Buch, das man mal schnell zwischendurch lesen kann. Die Verstrickungen und die politischen Winkelzüge in dem Buch halten einen ziemlich auf Trab. Bei der Schilderung gerade der politischen wie auch der juristischen Szenen, merkt man das der Autor vom Fach ist. Sie sind geprägt von Authentizität und Kalkül. Wirklich beeindruckend! Lange habe ich nicht mehr einen so gewaltigen und intelligenten Thriller gelesen. Und auch wenn die Geschichte nicht so einfach ist, kann man gar nicht anders als ihr Zeile für Zeile zu folgen. Schon nach den ersten Sätzen, wird man in einen Bann gezogen, der einen unweigerlich dem Ende des Buches entgegenfiebern lässt. Man will einfach wissen, was damals mit Dita Kronon passiert ist, man will die Wahrheit erfahren. Aber anderseits spürt man auch, das diese Wahrheit, einfach alles verändern wird. Der Weg dorthin wird nicht nur durch die wirklich spannenden Charaktere gepflastert, sondern auch durch die familiären Zusammenhänge. Ich hatte mich bisher nie so direkt mit griechischen Familienverhältnissen auseinander gesetzt, dementsprechend faszinierend war es, genau das kennen zu lernen. Es ist also nicht nur ein politischer Thriller sondern auch eine griechische Tragödie. Das war etwas was ich nicht erwartet habe und mich umgehauen hat. Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Faszinierend! Ich kann daher diesen Thriller jedem empfehlen, der gut geschriebene und bis ins letzte Detail durchdachte Geschichten liebt. Es wird einen einfach umhauen.

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Die eineiigen Zwillinge Paul und Cass Gianis halten seit ihrer Kindheit wie Pech und Schwefel zusammen. Doch als eines Tages im September 1982 Cass‘ Verlobte Dita Kronon ermordet in ihrem Bett aufgefunden wurde, hat sich der jahrzehntelange Streit zwischen den beiden aus Griechenland stammenden Familien Gianis und Kronon weiter zugespitzt. Zwar hat sich Cass damals schuldig bekannt und steht nach 25 Jahren Haft nun kurz vor seiner Entlassung, doch der Immobilien-Tycoon Hal Kronon ist längst nicht davon überzeugt, dass die Familie, die für den Mord an seiner Schwester verantwortlich gewesen ist, genügend gebüßt hat. Also engagiert er mit der ehemaligen FBI-Agentin Evon Miller und dem Privatdetektiv Tim Brodie zwei Ermittler, die seinem Verdacht nachgehen sollen, dass auch Paul in die damaligen Ereignisse verwickelt war. Er selbst lässt Fernsehspots produzieren, die Paul wichtige Stimmen im Kampf um das Amt des Bürgermeisters von New York kosten. Brodie, der damals als leitender Ermittler in der Mordsache keine gute Figur gemacht hatte, ist auf einmal gezwungen, sich wieder mit den Beweisen des Falls auseinanderzusetzen. Eine DNA-Untersuchung soll neue Erkenntnisse erbringen, doch wie Miller und Brodie erfahren müssen, liegt die Auflösung des Mordes viel tiefer verborgen. „Giannis verheimlichte irgendwas. Das war das eigentliche Problem. Man konnte über die Presse und die Wahlkampf-Finanzierungsgesetze schimpfen und sagen, dass Politik verlogen war, und in neunzig Prozent der Fälle lag man damit richtig. Aber in Wahlkämpfen kamen oft harte Wahrheiten, bedeutsame Wahrheiten über Kandidaten ans Licht. Es ähnelte einer Gehirnoperation mit dem Pressluftbohrer. Aber mit jedem Tag wurde deutlicher, dass Gianis irgendetwas verschwieg.“ (S. 132) Scott Turow wirkte zwischen 1978 und 1986 als Staatsanwalt in Chicago und hat als Gegner der Todesstrafe beispielsweise 1995 die Freilassung von Alejandro Hernandez erreicht, nachdem dieser elf Jahre unschuldig in der Todeszelle gesessen hatte. Sein Romandebüt „Aus Mangel an Beweisen“ (1987) wurde nicht nur mit dem Silver Dagger prämiert, sondern 1990 auch erfolgreich von Alan J. Pakula mit Harrison Ford in der Hauptrolle verfilmt. Seither ist der amerikanische Justiz-Thriller-Autor nicht mehr aus den Bestseller-Listen wegzudenken. Dass er in das Zentrum seines neuen Romans „Die Erben des Zeus“ zwei griechisch-stämmige Familien stellt und mit Zeus Kronon auch eine zentrale Figur mit einem Götternamen versieht, kommt dabei nicht von ungefähr, denn der Roman erweist sich als komplexes Verwirrspiel, in dem die Anwälte und Ermittler lange Zeit im Nebel der dunklen Geheimnisse stochern, die sowohl die Kronons als auch die Gianis über Jahrzehnte gehütet haben. Gleich einer griechischen Tragödie ziehen sich die familiären Verstrickungen zurück bis zu Hals Vater Zeus, dessen Schwester Teri und deren bester Freundin Lidia, Pauls und Cass‘ Mutter. Turow versteht es wie gewohnt souverän, den Leser schon mit dem ersten Kapitel, das die unmittelbare Vorgeschichte zum Mord rekapituliert, zu fesseln und über die nächsten 400 Seiten auch nicht mehr loszulassen. Wie ein Gerichtsmediziner seziert er die Abgründe zweier verhasster Familien, die auf schicksalhafte Weise seit einem Ladenpachtgeschäft miteinander verbunden sind. Stolz, Verrat, Schuld, Rache und Täuschung sind die großen Themen, die der Autor auf meisterhafte Weise in eine spannende Handlung webt und sprachlich so ungemein geschliffen präsentiert.

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Auch wenn in etwa ab der Mitte des neuen Werkes von Scott Turow die Verhältnisse mehr und mehr sich klären und die Ereignisse ein stückweit vorhersehbar wirken und auch wenn die letztendliche Auflösung der Frage, „wer Dita getötet hat“ sich nicht sonderlich mitreißend vollzieht (bedauerlicherweise verbleibt der eigentliche Grund für den Tod der jungen Frau nur als eine Art Nebensatz im Buch), intelligent angelegt und sehr flüssig zu lesen ist dieser Thriller allemal. Dies liegt vor allem daran, dass Scott Turow mit vermeintlich leichter Hand zu schreiben versteht (und damit mit Tempo), sich dabei aber sehr intensiv seinen Figuren zuwendet. Seien es die Zwillinge Paul und Cass (von denen einer die Strafe für den Tod der jungen Frau vor 5 Jahren auf sich genommen hat), seien es die privaten Ermittler Evon und der 81jährige Tim, sei es der Bruder der Toten, Hal, der nun endlich Licht in den Mord an seiner Schwester bringen möchte, sei es zudem die intensive Schilderung der inneren Verbundenheit von „Zwillingen“, die Einblicke in das Rechtswesen (durch einen sehr klugen und souveränen Richter) und die Abläufe der Politik (durch die „Innenschau“ eines Wahlkampfes), Scott Turow schildert bis in die Nebenfiguren hinein sein „Personal“ glänzend und lebensecht. Personen, die allesamt fassbar im Raum stehen und, was selten geschieht, allesamt Sympathieträger darstellen (selbst zunächst der ehemalige „Patriarch“ im Viertel und Vater der toten Frau, der griechischstämmige Zeus mit seiner dunklen Vergangenheit und seinem brachialen Erfolg im Leben). Ein wirklicher Spannungsroman allerdings ist dieses Werk im eigentlichen Sinne nicht. Eher legt Turow sein Augenmerk auf die vielfältigen Beziehungen der Protagonisten untereinander und auf innere Abläufe in den Familien und in der Gesellschaft. Rechtsprechung, Politik, homoerotische Veranlagungen (und deren Folgen damals und heute), die untrennbare Liebe von Zwillingen zueinander, das Schicksal, als Person nicht „gewichtig“ genug zu sein, um jemanden wirklich halten zu können (und die Bitternis, die damit einhergeht), die Trauer um den Verlust geliebter Menschen und das (manchmal) Gebunden-sein aneinander als Lebensqual, vielfach sind die menschlichen Themen, die Turow in seinen roten Faden der Aufklärung eines alten Falles hineinwebt und, verbunden mit seiner sehr flüssigen Erzählweise, den Leser fesselt. So sind es vielfach die Nebenlinien im Buch, die sich abwechselnd in den Vordergrund schieben und die Geschichte vorantreiben. Die Intrigen im Wahlkampf, der ständige Druck Spenden zu sammeln samt der Frage, was eigentlich noch mit den eigenen Idealen zu tun hat. Der Sohn, der am Erbe des übermächtigen Vaters auch persönlich fast zerbricht. Die homosexuelle Frau, die sich ihre letzte Lebenspartnerin nicht wohl überlegt ausgesucht hat du nun einen harten Preis dafür zahlt. Der alte Witwer, der seine Kräfte dahinschwinden sieht und bei Verfolgungen per Autor kaum mehr mithalten kann, weil das Augenlicht zu sehr nachlässt. „Ich hab´s versucht. Ich hab bloß nie über meine Gefühle sprechen können. Deshalb war sie nie hundertprozentig sicher, das ich mit ganzem Herzen dabei war“. Aber sind denn Paul und Cass mit ganzem Herzen beieinander? Hat einer der Zwillinge ein sehr dunkles Geheimnis? Was wird so massiv verschwiegen und was hat es mit dem Höcker auf der Nase auf sich? Viele Personen mit ihren je „kleinen“ und größeren Lebensgeschichten tragen diesen Thriller, die den eigentlichen Fall des Öfteren zur Nebensache werden lassen, zur Klammer, der all diese einzelnen Geschichten zusammenhält. Geschichten aber, die Turow sehr nah am Leben erzählt und die die Lektüre lohnen. Bis hin zu den sehr überraschenden Erkenntnissen über Familienzugehörigkeiten, die sich ergeben werden und die Folgen, die daraus am Ende erwachsen sind.

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Standarkost

Von: Nomadenseele

27.04.2015

Mir fehlte an dem Buch ganz klar das Besondere, welches es aus der Masse der Krimis und Thriller heraushebt. Das Buch ist so mittelmäßig, dass es mir schwer fällt, etwas darüber zu schreiben. 2/3 der Handlung geht es nach dem Motto *Hauptsache kompliziert*, erst im hinteren Drittel häufen sich die Cliffhanger. Einen richtigen Zug zum Lesen habe ich dementsprechend nicht verspürt. Fazit Leider bestenfalls Standardkost.

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