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Rezensionen zu
Der dunkle Weg

Susanne Goga

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Ida ist die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns und lebt in Hamburg. Ihre Eltern würden es gerne sehen, dass sie heiratet und den Pflichten einer Ehefrau nachkommt. Doch Ida hat andere Pläne. Sie ist Künstlerin und möchte diesen Beruf nicht nur ausüben, sondern sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. In Hamburg wird sie aber nur als die Kaufmannstochter – nicht als Künstlerin gesehen. Also reist sie nach Irland – um genau zu sein Dublin – um ihre Freundin Grace zu besuchen, mit der sie auf einer Kunstschule in London war. Doch bei einem Besuch bleibt es nicht. Dublins Charme hat Ida gefangen genommen und sie beschließt, dort zu bleiben – gegen den Willen ihrer Eltern. Nach und nach ergeben sich Möglichkeiten für sie, als Künstlerin aktiv zu werden. Doch dann beginnt der 1. Weltkrieg und wirft seine Schatten über ganz Europa. Ida ist eine mitreißende Protagonistin. Sie ist mutig und stellt sich ihren Ängsten. Es war sehr spannend, den Beginn des 1 Weltkriegs aus einem anderen Land mitzuerleben – das rückt alles nochmal in eine andere Perspektive – zumal Ida ja irgendwie zwischen den Fronten steht – schließlich stammt sie aus Deutschland und hat dort auch noch Familie. Schade fand ich nur die Zeitsprünge im Buch (die natürlich notwendig waren, um die Zeitspanne von 1912-1916 abzudecken). Manchmal hätte ich mir gewünscht, die Autorin hätte daraus eine Trilogie gemacht, weil ich Idas Leben gerne näher verfolgt hätte. Ich habe so mit ihr mitgefiebert – oft gab es aber genau dann einen Zeitsprung in die Zukunft, sodass man sofort wusste, wie die davor spannende Situation ausging.

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Als die junge Künstlerin Ida Martens sich 1912 auf den Weg nach Dublin macht um ihre Freundin Grace Gifford zu besuchen, ahnt sie nicht, dass Irland ihre neue Heimat werden wird. Aber Dublin bietet ihr mehr als erwartet: sie wird mit offenen Armen empfangen, findet schnell Freunde und fühlt sich wohl. Ganz anders ist die Situation zu Hause, daher beschließt Ida kurzerhand zu bleiben. Sie sucht sich ein eigenes Zimmer, einen Job und beginnt ein neues Leben. Immer wieder kommt sie mit „der Bewegung“ in Kontakt, da viele ihrer neuen Bekanntschaften aktiv daran beteiligt sind. Nach und nach erfährt sie mehr über die Bewegung, die Irlands Unabhängigkeit von Großbritannien erreichen will und die Irish Volunteers gründen. So bietet sie der Bewegung schließlich auch ihre Hilfe an. Obwohl es für Ida mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges manches Mal schwierig wird, so liebt sie doch ihre Wahlheimat, die Iren und vor allem den Arzt Cian O’Connor. Doch können sich mit den Wirren des Weltkrieges und dem bevorstehenden Osteraufstand Idas Träume erfüllen? Susanne Goga hat mit „Der dunkle Weg“ einen spannenden und mitreißenden historischen Roman geschrieben. Geschickt hat sie fiktive Charaktere wie Ida und Cian mit historischen Persönlichkeiten verbunden, ohne dass diese dadurch verändert wurden. Scheinbar mühelos schafft sie es die Familie Gifford, Joe Plunkett und viele andere wieder zum Leben zu erwecken. Alle Personen – sowohl die fiktiven als auch historischen – werden mit Ecken und Kanten und vielen Details geschildert, so dass niemand oberflächlich erscheint. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und neben den nackten Fakten auch viele belegte Anekdoten und Begebenheiten aus dem Leben der historischen Personen ausgegraben und in den Roman eingeflochten. Die Liebesgeschichte zwischen Ida und Cian durchzieht zwar den ganzen Roman, doch drängt sie sich nicht in den Vordergrund und es herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zu den übrigen Aspekten der Geschichte. Mir gefiel sehr gut, wie Ida und Cian sich kennenlernen und verlieben, auch wenn es kaum romantische Szenen gab. Irgendwie war es realistisch und passte gut zu den Charakteren und den äußeren Umständen. Zunächst hatte ich zwar Bedenken, dass mir das Buch gefallen würde, da ich die Geschichte vieler auftretender Personen bereits vorher kannte, aber es hat mich dennoch gefesselt und bewegt. Insgesamt ein toller, sehr gut recherchierter und umgesetzter Roman, den ich jedem empfehlen kann, der historische Romane und/ oder Irland mag. „Der dunkle Weg“ gehört schon jetzt zu meinen Entdeckungen des Jahres.

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Hamburg, 1912: Wenn sie als Malerin und Illustratorin ernst genommen werden will, muss Ida ihre Heimatstadt verlassen. Das ist ihr klar, seit sie von ihrem Kunststudium aus London zurückgekehrt ist. Hier in Hamburg wird man sie immer nur als die Tochter von Kaufmann Martens aus Rotherbaum sehen. Der Prophet gilt bekanntlich nichts im eigenen Land. Weil ihren Eltern ihre Pläne nicht zu vermitteln sind, nutzt sie einen Besuch bei ihrer irischen Kommilitonin Grace Gifford, um Ihren Traum wahrzumachen. Statt wieder heimzufahren, sucht sie sich in Dublin eine Wohnung, nimmt einen Teilzeitjob als Verkäuferin an und versucht, vom Verkauf ihrer Porträts, von Bühnenbildern und ihren Zeichnungen der einfachen Leute zu leben. Das klappt besser als sie zu hoffen wagte. Dublin scheint ein Dorf zu sein. An jeder Ecke stolpert sie über einen Verwandten ihrer Freundin, der Karikaturistin Grace Gifford oder über einen von deren unzähligen Freunden und Bekannten. Unversehens gerät Ida Martens in eine Szene, mit der sie als behütete hanseatische Kaufmannstochter noch nie zuvor in Berührung gekommen ist. Ihr neuer Bekanntenkreis ist kulturell, sozial und politisch ungeheuer engagiert. Was als soziales Engagement begonnen hat, wird bald zur Gründung einer Freiwilligenarmee, der Irish Volunteers, aus dem Traum von einem freien, unabhängigen Irland werden konkrete Pläne für eine Revolution. Vor allem Joe Plunkett treibt die Sache mit kompromissloser und fieberhafter Eile voran. Aus Gründen. Auch der ruppige, verschlossene und aufbrausende Dr. Cian O’Connor, der sich neben seinen reichen Patienten auch noch aufopferungsvoll um die Menschen in den Elendsvierteln kümmert, gehört zu diesem Freundeskreis. Mit Freiheitskampf hat er allerdings nicht viel am Hut. „Ich bin Arzt (…), kein Politiker“, sagt er. „Ich bekämpfe Krankheit und Armut, die Politik überlasse ich anderen.“ (Seite 148) Schnell wird aus Cian und Ida ein Paar. Wenn er nur mal über seine Familie reden würde! Irgendwas belastet ihn schwer, aber er rückt einfach nicht mit der Sprache raus. Ehe Ida überhaupt in Erwägung zieht, ihn zu heiraten, will sie genau wissen, was er vor ihr verbirgt. Demütig zu warten, bis es ihm geboten erscheint, sich ihr anzuvertrauen, liegt ihr aber nicht. Sie zieht los und forscht selbst nach. Von so viel Eigeninitiative ist der gute Doktor spontan überfordert. Dublin, 1914: Zwei Jahre hat Ida ihre Familie in Deutschland schon nicht mehr gesehen. Die sind zwar allesamt stinksauer, weil sie in Irland geblieben ist, Ida hätte sie aber trotzdem gerne wiedergesehen und ihnen ihren Liebsten vorgestellt. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs macht eine Reise nach Hamburg allerdings unmöglich. Und plötzlich gilt Ida in Dublin als „der Feind“. Sie verliert ihren Job als Verkäuferin, weil sie aus Deutschland stammt. Aus Trotz sichert sie der „Organisation“ radikaler Freiheitskämpfer ihre Unterstützung zu. Auch wenn sie im Wesentlichen nur Schreibarbeiten für die Rebellen macht, ist ihr klar, dass sie hier an Hochverrat mitwirkt. Der Osteraufstand 1916: An Ostern 1916 soll es so weit sein: Die Organisation hat den bewaffneten Aufstand gegen die Engländer geplant. Als es mit Waffenlieferung Probleme gibt, versucht Eoin MacNeill, der Stabschef der Irish Volunteers, die Sache abzublasen, doch der totkranke Joseph Plunkett will und kann nicht länger warten. Trotz mangelnder Ausrüstung und fehlendem Rückhalt in der Bevölkerung stürmen die Rebellen los. Der Aufstand gerät zum Fiasko. Und obwohl Dr. Cian O’Connor und Ida in der Hauptsache aus ehrenwerten Motiven wie Freundschaft, Loyalität, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gehandelt haben, stecken sie jetzt ganz tief drin im gefährlichen Schlamassel … Von den Hauptpersonen sind nur Ida Martens und Cian O’Connor fiktionale Figuren, die anderen sind authentisch, genau wie die politischen Ereignisse. Vor rund 30 Jahren hat Susanne Goga erstmals ein einem Buch über Joe Plunkett und Grace Gifford gelesen. „Schon damals war ich überzeugt, dass diese Liebesgeschichte einen Roman verdient“, schreibt sie im Nachwort zu diesem Buch (Seite 438). Ja, das kann ich gut verstehen. Rund um die irische Freiheitsbewegung tummeln sich eine ganze Reihe faszinierender Persönlichkeiten, die es verdient haben, dass man sich mit ihrer Lebensgeschichte beschäftigt. Es wird sicher nicht das letzte sein, was ich zu diesem Thema gelesen habe, auch wenn ich sonst eher ein Historienmuffel bin. Wenn Unterhaltungsliteratur nicht nur Spannung und Emotionen erzeugt, sondern auch noch auf interessante Weise Wissen vermittelt und beim Leser den Wunsch weckt, sich eingehender mit einem Thema zu befassen, wie das hier bei DER DUNKLE WEG der Fall ist, ist das eine tolle Sache.

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Dublin 1912 und ganz anders als erwartet, führt dieses Buch nur am Rand den Ersten Weltkrieg auf, wiederum anders als erwartet. Denn der Hintergrund für den Roman ist der beginnende irische Kampf nach Freiheit, der Anfang der Sinn Féin, um die siebenhundert Jahre alte Unterdrückung der Briten abzuschütteln. Susanne Goga lässt ihren Roman vorwiegend an der Stadt am Liffey spielen, aber auch in der Nähe. Dazu ist es die Geschichte einer jungen Frau, die aus gutbürgerlichem Hamburger Hause stammt und für ihr Leben gerne gut zeichnet. Quasi durch ihre ausländischen Augen und denen ihres Zukünftigen, eines Arztes, erfährt der Leser geschichtliche Zusammenhänge, gesellschaftliche Strukturen und von dem Leben in einem des für die damalige Zeit größten Elendsviertels in Europa. Sowohl die Stadt als auch Vertreter der Arbeiter, Widerstandskämpfer, katholischen Kirche, der Gutsituierten werden facettenreich dargestellt. Man erlebt fast das Wirken der Protagonisten mit und möchte das Buch am Liebsten nicht mehr zur Seite legen. Zwei Liebesgeschichten spielen als Beilage mit hinein und würzen das Ganze. Spannender Schmöker!

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Kämpfen für die Unabhängigkeit

Von: leseratte1310

26.09.2015

Die junge Künstlerin Ida Martens besucht im Jahr 1912 ihre Freundin Grace Gifford in Dublin. Dublin nimmt sie von Anfang an gefangen und sie beschließt, dort zu bleiben. Ida findet schnell Freunde, sie sucht sich ein Zimmer und eine Arbeitsstelle, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele ihrer Freunde und Bekannten engagieren sich für die irische Bewegung. Immer wieder unternimmt Ida Streifzüge durch die Stadt, um Eindrücke für ihre Bilder zu gewinnen. Als sie dabei in eine Straße gerät, wo die Armut und Not in jedem Winkel zu erkennen sind, trifft sie den Arzt Cian O’Connor. Ida stammt aus einer angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilie. Für die Eltern zählt nur das Ansehen in der Hamburger Gesellschaft. Gegen den Willen ihrer Eltern handelt Ida mit ihrer Entscheidung, in Dublin zu bleiben. Ida ist ein mitfühlender und sympathischer Mensch, der mit sehr wachen Augen durchs Leben geht. Ihre Malerei bedeutet ihr sehr viel, in ihr kann sie ausdrücken, was sie beschäftigt. Cian kümmert sich sehr engagiert um die Armen. Er weiß, dass die Patienten in seiner Praxis ihm das Geld einbringen, das er für die Armen einsetzt. Aber ihm sind die Patienten, die ihre Leiden nur aus Langeweile pflegen, zuwider. Cian hat in der Vergangenheit etwas Furchtbares erlebt, das ihn abweisend und schroff seinen Mitmenschen gegenüber werden ließ. Auch Ida gegenüber kann er sich nicht öffnen. Daneben gibt es eine Reihe sympathischer Charaktere, welche sich in der „Bewegung“ zusammengeschlossen haben. Sie wollen die Armut in Irland bekämpfen und sich von den Engländern unabhängig machen. Es beginnt mit dem Kampf der Gewerkschaften, die ein Recht auf Arbeit erkämpfen wollen, und endet mit dem dramatischen Osteraufstand 1916. Idas Zeichnungen helfen, auf die Armut und die Missstände in Irland aufmerksam zu machen. Als dann der Erste Weltkrieg ausbricht, muss sich Ida entscheiden. Wo will sie in Zukunft leben? Will sie wirklich Stellung beziehen? Aber sie wäre nicht Ida, wenn sie nicht tief in ihrem Herzen längst ein Entscheidung getroffen hätte. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historische Persönlichkeiten und fiktive Personen in dieser Geschichte zu vereinen. Alle diese Personen sind sehr authentisch mit ihren Stärken, aber auch ihren Schwächen beschrieben, so dass man mit ihnen fühlen kann. Es ist eine sehr tiefgründige und dramatische Geschichte, die bewegt und einen total in den Bann zieht. Der dunkle Weg, den die Iren beschreiten, ist schwierig zu gehen und ziemlich blutig, und was wir in diesem Buch erleben ist erst der Anfang des irischen Freiheitskampfes. Ein sehr überzeugendes Buch, das mich bestimmt noch eine Weile beschäftigt.

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Der dunkle Weg

Von: Klusi

28.07.2015

Als die Malerin Ida Martens im Februar 1912 von Hamburg aus aufbricht, um ihre Freundin Grace in Irland zu besuchen, ahnt die junge Frau noch nicht, dass diese Reise ihr künftiges Leben entscheiden und völlig verändern wird. In Dublin wird sie herzlich empfangen und ist gleich fasziniert von der schönen Stadt und ihren Menschen. Hier gibt es viele künstlerische Anreize, und schnell hat Ida eine Arbeit gefunden, in der sie aufgeht. Als sie den Arzt Cian kennenlernt, startet sie mit ihm zusammen ein Hilfsprojekt. Ida malt Bilder von Iren, die in elenden Verhältnissen leben. Mit Hilfe des so entstehenden Bildbands sollen Spenden gesammelt werden, um damit die größte Not zu lindern. Im Lauf der Zeit verliebt sich Ida in den anfangs so unnahbar und mürrisch wirkenden Arzt. Schon bald wird ihr bewusst, dass sie nicht mehr zurück nach Deutschland möchte, denn hier, in Irland, hat sie ihr Glück und ihre Bestimmung gefunden. Viele ihrer neuen Freunde engagieren sich für die irische Freiheitsbewegung, und Ida kann ihre Motive sehr gut verstehen. Mehr und mehr werden ihr die Mentalität ihrer Wahlheimat und die Denkweise der Iren vertraut. Diverse historische Ereignisse deuten auf Krieg hin (es ist der Vorabend des ersten Weltkriegs), und unvermittelt lebt Ida im „Feindesland“. Wo ihr bisher die Menschen mit Offenheit begegneten, wird sie, die Deutsche, nun mit Misstrauen und oft sogar mit Abneigung behandelt. Dabei ist sie in ihrem Herzen mittlerweile selbst eine Irin. Sie muss für ihre Liebe zu Cian und für ihre Ideale kämpfen. Die Handlung dieses historischen Romans von Susanne Goga umfasst einen Zeitraum von knapp fünf Jahren. Sie beginnt im Februar 1912 und endet im Dezember 1916, ungefähr ein halbes Jahr nach dem Osteraufstand. Zwar sind Ida und Cian fiktive Charaktere, aber ein großer Teil der Personen in ihrem Freundeskreis ist authentisch, auch die gesamte Familie von Idas Freundin Grace, und die meisten der geschilderten Ereignisse haben real stattgefunden. Gerade das macht die Geschichte so beeindruckend, weil man weiß, dass vieles davon wirklich geschehen ist. Im Nachwort nennt die Autorin alle die Personen, die es wahrhaftig gegeben hat. Die Handlung beginnt eher ruhig. Zuerst begleitet man Ida bei ihren Streifzügen durch die Stadt, wo sie viel Schönes aber auch jede Menge Elend entdeckt. Die liebenswerte Malerin hat die Gabe, den Menschen in die Seele zu schauen, und ihre Bilder sind sehr emotional und aufrüttelnd. Die Beziehung zwischen Ida und Cian entwickelt sich erst zögerlich, denn beide haben gewisse Vorbehalte dem jeweils Anderen gegenüber. Man kann Idas innere Zerrissenheit nur allzu gut nachvollziehen, hat sie doch in Irland ihre Liebe gefunden, aber ihre Wurzeln sind in Deutschland. Susanne Goga beschreibt ihre Protagonisten sehr glaubhaft und gründlich. Man meint fast, die Menschen in der Geschichte persönlich kennenzulernen. Es gibt viele beeindruckende, dramatische Szenen im Roman, die mich stark berührt haben, aber darüber hinaus vergisst die Autorin auch nicht, die zahlreichen Schönheiten und faszinierenden Schauplätze Irlands zu nennen und durch ihre Worte lebendig werden zu lassen. Nicht nur Idas und Cians Geschichte, sondern auch besonders das Schicksal der Rebellen hat mich emotional sehr berührt, und die bewegenden Ereignisse werden noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen. Viele historische Informationen, Hinweise zu weiterführender Literatur und auch einige Fotos der wichtigen Schauplätze runden den Roman in vollendeter Weise ab.

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Ida wird Zeugin einer Hinrichtung, dann wacht sie mit einem Ruck auf – ihr Herz schlägt heftig, sie tastet im Bett neben sich, doch der Platz ist leer. War es nur ein böser Albtraum, oder ist es doch so geschehen, das verrät uns die Autorin Susanne Goga zu Beginn ihres Buches noch nicht. Ein historischer Roman, der uns zunächst ins Dublin des Jahres 1912 führt. Ida, eine Kaufmannstochter aus bester Hamburger Gegend, dem Rotherbaum, ist eine junge und selbstbewusste Frau, die sich Zwängen und Direktiven widersetzt. Sie entflieht den gesellschaftlichen Zwängen ihres Elternhauses und begibt sich allein auf die Reise nach Dublin. Hier besucht sie zunächst eine Freundin, die sie von ihrer Zeit an der Kunstschule in London kennt. Doch schnell findet sie sich selbständig zurecht in der neuen Stadt, die sie bereits nach kürzester Zeit zu lieben lernt. Sie findet eine Wohnung und arbeitet halbwöchig in einem Geschäft für Malereibedarf. Binnen kurzem findet sie neue Freunde, die fast alle dem Umfeld der irischen Freiheitsbewegung entstammen. Und auch Ida findet sich bald mittendrin im Geschehen und vertritt selbstbewusst ihre eigenen Ansichten zum Zeitgeschehen. Die Autorin schafft es in brillanter Weise die fiktiven Personen ihrer Geschichte in das Leben der historischen Personen hinein zu stricken. Leicht habe ich einen Einstieg in das Buch gefunden und war bereits nach einigen Seiten gefangen von der Geschichte. Die Charaktere sind alle wunderbar stimmig und ich konnte beim Lesen die Figuren und Szenerien tatsächlich wie vor meinem inneren Auge sehen. Ebenso geglückt finde ich die Schilderungen der damaligen politischen Situation Irlands, die von großem Sachverstand der Autorin zeugen. Alsbald hatte ich auch meinen Lieblingscharakter gefunden, der mir während des Lesens mehr und mehr ans Herz gewachsen ist. Ein Buch, das ich nur zu liebend gerne empfehlen möchte, ich habe es binnen kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Susanne Goga hat ihren Roman in einem herrlichen Schreibstil verfasst, der das Lesen zur wahren Freude werden lässt. Die Dialoge sind fabelhaft passend und authentisch. Liebhaber der historischen Bücher von Petra Oelker oder Rebecca Gablé und auch der Irland-Romane Maeve Binchys werden gleichermaßen hingerissen sein, wie ich es bin. Ich vergebe dem Buch fünf von fünf Sternen.

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Ida Martens reist 1912 von Hamburg zu ihrer Freundin Grace Gifford nach Dublin. Ihre Eltern sind gegen diese Reise und hätten es lieber, dass Ida ihre gesellschaftlichen Pflichten in der Heimat übernehmen würde. Doch seit sie ihre Ausbildung an einer Londoner Kunstakademie gemacht hat, zieht es Ida in die Ferne. In Dublin beschließt sie, als Malerin auf die gesellschaftlichen Probleme hinzuweisen. Sie zeichnet Portraits der Armen und Szenen aus den Straßen. Gemeinsam mit dem Arzt Cian versucht sie, zu helfen. Als sich die beiden näher kommen, kann sich Ida eine Rückkehr nach Deutschland nicht mehr vorstellen. Susanne Goga hat bereits in drei historischen Romanen bewiesen, dass sie außergewöhnliche Themen mit einer Handvoll fiktiven Figuren zum Leben erwecken kann. Der dunkle Weg beschreibt den sechstägigen Aufstand der Iren im Jahr 1916. Sie beginnt bereits vier Jahre zuvor, um ihrer Protagonistin die Gelegenheit zu geben, sich einzuleben. Ida kann sich so mit den gängigen Gepflogenheiten der Bevölkerung vertraut machen und knüpft Kontakte, unter anderem zu den Rebellen. Ohne direkt beteiligt zu sein, erkennt sie die Bedürfnisse der ärmeren Bevölkerung und die bestehenden Klassenunterschiede. Das lässt den Leser sehr nah ans Geschehen herankommen und weckt Empathie. Gleichzeitig bricht in Europa der Erste Weltkrieg aus, in den auch Großbritannien schnell involviert wird. Das ganze Land ist nun kampfbereit und die Iren sehen ihre Chance, die Briten aus Irland zu vertreiben. Die Autorin schafft um Ida eine Atmosphäre, die ihre Situation vorstellbar macht. Der Krieg ist zwar gegenwärtig, aber von der grünen Insel doch weit genug entfernt, um die eigenen Probleme nicht zu vergessen. Ida und Cian stehen für ein Paar, das sich ein eigenes Leben aufbauen möchte, durch ihre Freunde aber auch eine politische Meinung haben muss. Alles zusammen ergibt ein deutliches Bild, wie es sich vor einhundert Jahren wohl zugetragen hat. Das Nachwort gibt Aufschluss über wahre Ereignisse und Personen und was der Handlung hinzugefügt wurde. Beeindruckend ist, dass nur der Strang um Ida und Cian fiktiv ist und die anderen Charaktere historisch belegt sind. Die Irische Rebellion von 1916 hat sich vermutlich genau so zugetragen, wie sie die Autorin auf 450 Seiten beschreibt. Die Geschichte baut nach und nach ihren Sog auf, bis man sich kaum noch von ihr lösen kann. Die Personen werden vielschichtig ausgearbeitet, bis sie quasi zum Leben erwachen. Ihr Schicksal bewegt und lässt auch nach der letzten Seite nicht los. Das Ziel eines historischen Romans ist damit genau getroffen.

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