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Rezensionen zu
Der Zug der Waisen

Christina Baker Kline

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Klappentext New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor. Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzig jährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen zu brechen. Über die Autorin Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Story / Meine Meinung In dem Buch geht es um Molly und Vivian. Molly ist siebzehn und rebellisch, was sie damit zum Ausdruck bringt, dass sie sich Gothik mäßig kleidet und Piercings trägt. In der Schule ist sie mehr die Außenseiterin, neue Freundschaften zu schließen fällt ihr schwer, da sie auch schon bei mehreren Pflegefamilien war und immer ins neue Aufbrechen musste. Ihr Vater starb als sie neun Jahre war und Mollys Mutter war mit der Situation total überfordert, sodass sie in Pflege kam. Vivian ist einundneunzig und lebt in einem hochherrschaftlichen Haus ganz alleine. Ihre Wege treffen sich als Molly Sozialstunden Ableisten muss und das im Hause von Vivian machen darf, was sie Ihrem Freund Jack zu verdanken hat, dessen Mutter bei Vivian Haushälterin ist. Im Laufe der Zeit erzählt Vivian, Molly von ihrem Leben, das nicht wirklich anders war als das von Molly. Vivian wurde damals als Waise in einen Orphan Train verfrachtet, in den Mittleren Westen geschickt und Wuchs dort auch bei Mehren Pflegefamilien auf. Und so entsteht bei den beiden Frauen eine freundschaftliche Beziehung, die in einem wunderschönen Ende gipfelt. Schreibstil Die Autorin hat einen superschönen Schreibstil, der einfach zu lesen ist. Charaktere Ich habe Molly und Vivian geliebt. Mein Fazit Ein wunderschönes Buch über Verlust und Freundschaft, was mich tief berührt hat. Ich hatte dieses Buch an einen Tag durchgelesen und hätte gerne noch weiter gelesen. Ich hoffe die Autorin bringt bald ein neues Buch heraus.

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Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, verliert bei einem Wohnungsbrand in New York, 1929, ihre gesamte Familie. Zusammen mit anderen Waisen wir sie in einen Zug, der in den Mittleren Westen fährt, verfrachtet. Auf dem Land sollen die Kinder ein neues Zuhause finden. Doch die Reise geht ins Ungewisse, nur wenige erwartet ein liebevolles Heim. Auch Vivian stehen einige Bewährungsproben bevor. Erst nach vielen Jahrzehnten, mit 91 Jahren, bekommt sie die Chance, bei der Begegnung mit der rebellischen Molly, das Schweigen zu brechen. „Man nennt dies einen Waisenzug, Kinder, und ihr habt Glück, dass ihr mitfahren dürft.“ (S. 45) Meinung Schreibstil Christina Baker Kline konnte mich vom ersten Satz im Prolog an fesseln und berühren. Der Schreibstil ist emotional und tiefgründig, übertreibt aber nicht mit unnötigen Ausschmückungen. Sie fasst die Stimmung und Schicksale der Waisenkinder sehr bewegend auf und spart dabei nicht, die Dinge knallhart zu schildern. Einfach ein wirklich toller Schreibstil, der mir in Erinnerung bleiben wird. „Ich glaube an Geister. Sie sind es, die uns verfolgen, die uns allein zurückgelassen haben. […] Die Geister redeten mir zu, sie flüsterten, ich solle weitermachen.“ (S. 10) Geschichte und Charaktere Christina Baker Kline erzählt eine Geschichte, die nah an der Realität dran ist. Vivian Daly ist die Tochter irischer Einwanderer und gerade mal neun Jahre alt, als sie ihre Familie bei einem Wohnungsbrand in New York verliert. Sie wird gemeinsam mit vielen anderen Waisenkindern in einen Zug verfrachtet. Er fährt in den Westen und soll die Kinder zu Familien bringen, die ihnen eine Chance auf ein behütetes Leben geben. Doch der Schein trügt, denn längst nicht alle, meist sogar ein Großteil der Kinder, kommt in eine liebendes, behütetes Zuhause. Für viele Familien sind die Kinder eine billiger Arbeitskraft – auf der Farm, im Haushalt, als Näherin. Viele leben in erbärmlichen Verhältnissen und müssen, ebenso wie Vivian, vieles in ihren so frühen Jahren durchmachen. Besonders berührt hat mich die Geschichte, weil es diesen „Orphan Train“, wie er wirklich heißt und Schicksale, wie das von Vivian, tatsächlich gab. Beim Lesen spürte ich, wie sehr Christina Baker Kline mit den noch lebenden Zugkindern für ihre Recherche in Berührung war. Vivians Schicksal ging unter die Haut und hat mich emotional mitgenommen. Nicht nur, weil sie vermutlich mehr durchgemacht hatte, als viele in ihrem gesamten Leben, und das bevor sie überhaupt 15 Jahre alt war. Sondern auch, weil sie trotz allem nie ihren Mut verloren hat und sich durchkämpfte. „Ich lernte weiterzumachen und auszusehen wie jeder andere, auch wenn ich mich innerlich zerbrochen fühlte.” (S. 144) Vivian ist ein sehr starker, authentischer und lebensnaher Charakter, die wir als Frau mit 91 Jahren treffen und erzählt bekommen, wie sie ihre Kindheit verleben musste. Und auch Molly, 17 Jahre alt, ist ein ebenso vielschichtiger und realitätsnaher Charakter, mit der man mitfühlt. Molly hat ein ähnliches Schicksal wie Vivian, ebenfalls quasi eine Waise. Durch Zufall stolpert sie in Vivians Leben und beide entwickeln eine ungewöhnliche Freundschaft. Endlich kann Vivian ihr Schweigen brechen und all die schlechten aber auch guten Erinnerungen mit jemandem teilen. Die beiden geben sich Stärke und Mut und stützen einander. „Es ist ein angenehmer Ort zum Heimkommen. Ein Zuhause.“ (S. 246) Fazit Christina Baker Kline konnte mich mit „Der Zug der Waisen“ mit allen Aspekten vollkommen überzeugen. Vom ersten Satz an war ich an das Buch gefesselt und wurde emotional berührt. Vivian und Molly sind zwei authentische, vielschichtige, liebenswerte und starke Charaktere. Beide durch ein trauriges, aber leider sehr reales Schicksal verbunden. Die Geschichte konnte mich mit jedem Wort bewegen und verdient volle fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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<em>Christina Baker Kline wuchs in England und in den USA auf. Sie unterrichtete Literatur und Kreatives Schreiben und wurde als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien bekannt. Ihr Roman „Der Zug der Waisen“ war in den USA ein großer Erfolg und führte viele Monate die Charts der New York Times an.</em> <strong>Eine ganz besondere Freundschaft</strong> Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei Frauen, die auf den ersten Blick nicht gegensätzlicher sein könnten: Die 17jährige Halbwaise Molly hat schon ein turbulentes Leben in verschiedenen Pflegefamilien hinter sich und ist so auf die Gothik-Schiene geraten. Auch in ihrer neuen Pflegefamilie läuft es nicht gut. Eines Tages gerät sie in Schwierigkeiten und wird zu Sozialstunden verurteilt, die sie dank ihres Freundes bei der 91jährigen Vivian ableisten kann. Sie soll der alten Dame helfen, ihren Dachboden zu entrümpeln. Sind beide zunächst nicht sehr angetan von der Aufgabe, wird eines doch schnell klar: Entrümpelt werden soll gar nichts. Vielmehr scheint es so, als ob Vivian all ihr Habe noch einmal – ein letztes Mal? – genau sehen möchte. Beim Betrachten der „Schätze“ erinnert sich Vivian an die nicht immer leichten Stationen ihres Lebens: Langsam und vorsichtig wird aus dem Erinnern ein Erzählen und ein Austausch. Begegnen sich Molly und Vivian zunächst voller Vorsicht, entwickelt sich doch langsam aber sicher eine wundervolle Freundschaft zwischen ihnen, bei der sie sich einander öffnen und zu vertrauen lernen. Denn eines ist klar: So verschieden, wie es auf den ersten Blick scheint, sind die beiden Frauen dann doch nicht. Sie sind einander eher viel ähnlicher, als man je zu vermuten gewagt hätte. <strong>Ein vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte wird neu geschrieben</strong> Denn beide Frauen teilen eine Gemeinsamkeit: Eine sehr harte Vergangenheit, die sie nachhaltig prägen sollte. Molly verlor den Vater und die Mutter war nicht mehr in der Lage, sie zu versorgen. Auch Vivian wurde nach einem verheerenden Brand zur Waise. Gemeinsam mit vielen anderen Kindern wurde sie 1929 in einen so genannten „Orphan Train“ verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo sie auf einer Farm ein neues Zuhause finden sollte. Ein liebevolles Heim erwartete dabei aber nur die wenigsten Kinder, und auch Vivian hatte schwere Bewährungsproben zu erdulden, bevor ihr Leben in geordneten Bahnen verlief. <strong>Mein Fazit</strong> Christina Baker Kline greift mit dieser Thematik ein bisher kaum bekanntes Kapitel der US-amerikanischen Geschichte auf und vermischt es mit der Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft. Präzise recherchiert bringt sie die Fakten über die „Orphan Trains“, die zwischen 1854 und 1929 über 200.000 Waisen in den Mittleren Westen brachten, in ihr Buch ein und überzeugt dabei mit einer eingängigen Sprache und einem gefühlvollen Stil. Präzise Beschreibungen, die neben der Recherche auch auf Zeitzeugenberichten basieren, geben der ernsten Thematik die nötige Tiefe. Die tiefgründige Erzählung lebt von viel Gefühl, einer großzügigen Prise Humor und großem schriftstellerischem Talent. Die Rezension wurde verfasst von Julia Groß. Sie ist Mitglied im Autorenpool von [Der Mann für den Text] Detlef Plaisier

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Worum es geht In den 1920er Jahren kommt Vivian mit ihrer Familie von Irland nach New York. Bald schon kommt aber ein Teil der Familie bei einem Brand ums Leben, ihre Mutter ist verschollen. Mit einem „Waisenzug“ wird Vivian in den Mittleren Westen geschickt, wo sie von ihren Pflegefamilien ausgenutzt und schlecht behandelt wird. Ebenfalls schlechte Erfahrungen mit Pflegefamilien hat Molly gemacht, die 2011 Vivian (die mittlerweile 91 Jahre alt ist) kennenlernt, als sie bei ihr Sozialstunden ableistet. Im Laufe der 50 Stunden zeigt sich, dass die beiden mehr gemeinsam haben, als es ursprünglich scheint. Nach einer wahren Geschichte Über 250 000 Waisenkinder wurden zwischen 1854 und 1929 aus dem amerikanischen Ostens zu Farmerfamilien in den Mittleren Westen geschickt. „Arbeit, strenge Erziehung und ein starkes Familienleben“ sollten aus den Waisenkindern selbstständige Menschen machen. Tatsächlich wurden viele Kinder wie Vieh verkauft und zur Arbeit eingesetzt. Christina Baker Kline hat mit einigen von ihnen gesprochen, auf ihren Geschichten beruht der Roman. Wenn man den Anhang zur Historie vorher liest, wird noch deutlicher vor Augen geführt, dass es sich nicht nur um eine „Geschichte“ handelt, sondern viele Kinder ähnliche Schicksale wie Vivian erlitten haben. Wie es gefällt „Zug der Waisen“ verknüpft zwei Perspektiven: Zum einen die der Ich-Erzählerin Vivian von 1920 bis in die 1940er Jahre, zum anderen wird über Molly in der Gegenwart berichtet. Diese Zeit- und Perspektivwechsel sind gut gelungen und sorgen für Abwechslung, generell lässt sich das Buch sehr gut lesen. Durch die Romanform kann das schwierige Thema der amerikanischen Geschichte einer breiteren Masse bekannt gemacht werden. Literatur zu den „Orphan Trains“ gab es nämlich schon durchaus vor dem Buch von Baker Kline, diese führt sie im Anhang auf. Allerdings wird durch das Happy End, mit dem alle Probleme aller Beteiligten auf wunderbare Weise gelöst werden, die Tragik der Geschichte ziemlich relativiert. Ein bisschen weniger rosaroter Zauberstaub hätte nicht geschadet.

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Die Geschichte über die "Orphan Trains" ist auch ein kaum beachtetes Stück Geschichte der USA. Kinderverschickung im 19. und 20. Jahrhundert mit der Eisenbahn, als über 200.000 elternlose Kinder von der Ostküste der USA in den mittleren Westen verbracht wurden. Voller Zuversicht auf neue Familien und neuer Heimat fanden sich viele Kinder als billige Arbeitskräfte wieder. Man könnte eigentlich auch sagen, dass sie zu Sklaven wurden. In "Der Zug der Waisen" schildert die amerikanische Autorin Christina Baker Cline im Jahr 2011 die Geschehnisse um die 17-jährige Molly, die bei Pflegeeltern in Spruce Harbor, Maine, aufwächst. Molly hat schwarze Haare mit hellen Strähnen, schwarze Fingernägel und trägt klobige Kruzifixe und Ringe aus dem Trödelladen. Man nennt so etwas auch Gruftie. Wegen eines Diebstahls von einem Buch in der örtlichen Bibliothek hat Molly die Wahl zwischen Jugendknast und 50 Stunden sozialer Arbeit. Sie entscheidet sich für letzteres. Als die 91-jährige Vivian ihren Dachboden entrümpeln will, wird Molly als helfende Hand organsiert. Vivian ist die geborene Niamh Power, die mit ihren Eltern aus Irland in die USA auswanderte. Eine Flucht aus der Armut, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. In New York verliert sie bei einem Brand ihre Familie und wird zur Waise und somit ein Fall für das "Orphan Train Movement". In der Folge erzählt Vivian ihr frühes Leben und verwandelt dabei ganz nebenbei Molly in eine pflichtbewusste Jugendliche. Es entsteht eine beeindruckende Freundschaft zwischen der alten Dame und der Halbwaise Molly. Ohne Schnulz und Schmalz (ein bisschen Herzschmerz ist bei so etwas immer dabei) liest sich dieser Roman sehr flüssig. Nichts wurde unnötig in die Länge gezogen, der Handlungsstrang ist übersichtlich und somit gut nachvollziehbar. Die Geschichte zeigt, dass Waisenkinder zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA nichts anderes als eine Last für die Gesellschaft waren. Vielmehr beschäftigte das Land der Börsencrash im Jahr 1929, so dass für Menschlichkeit gegenüber Hilfsbedürftigen nicht allzu viel übrig blieb. Der Roman zeigt aber auch, dass Kinder, die im Zuge der Kinderverschickung Glück hatten, ein ganzes Leben von der Angst begleitet wurden, Liebgewonnenes wieder zu verlieren. Und während sich viele Erwachsene ihre Kindheit zurück wünschten, war für die meisten Waisenkinder das Erwachsensein eine Erleichterung. Und noch ein weiteres wird sehr anschaulich dargestellt: Verluste im Leben sind nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidbar. Ein unterhaltsamer und lesenswerter Roman über ein Stück Geschichte der USA. Ein scheinbares Wohlfahrtsprogramm für Waisenkinder, welches in vielen Fällen leider nichts anderes als eine andere Form der Sklaverei gewesen ist.

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In "Der Zug der Waisen" haben wir zwei Erzählstränge, die sich zu einer besonderen Geschichte verknüpfen. Die Geschichte beginnt 2011 mit Molly, die bei einer Adoptivfamilie lebt und nach einem Diebstahl vor dem Problem steht, dass sie Sozialstunden ableisten muss oder ins Jugendgefängnis gehen muss. Ihr Freund Jack verhilft ihr zu einem Job bei einer älteren Dame und so kommt es, dass Molly Vivian begegnet und unzählige Stunden mit ihr auf dem Dachboden verbringt, um diesen zu entrümpeln. Gemeinsam wühlen sie sich durch zahlreiche Kisten und entdecken immer mehr Erinnerungsstücke aus Vivians Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang beginnt 1929 in New York, wo die neunjährige Niamh (Neev) mit ihrer, aus Irland übergewanderten Familie in einer kleinen Wohnung lebt. Bei einem Feuer kommt ihre gesamte Familie ums Leben und so findet sich Niamh in einem Waisenzug wieder. Mit diesen Zügen reisten Waisenkinder durch Amerika und wurden unter dem Vorwand einer Adoption als billige Arbeitskräfte missbraucht. Dieses Buch ist unsentimental und dennoch berührend. Christina Baker Kline schafft es mit einem teilweise neutralen Erzählstil einem zwei wundervolle Frauen näher zu bringen und ihre Geschichte zu vermitteln. Mit Molly haben wir eine Protagonistin die nach außen hin sehr hart und nach innen so zerbrechlich ist, dass man sie einfach ins Herz schließen muss und Vivian ist einfach ein großartiger Charakter. Hier treffen zwei starke Frauen aufeinander, die bereits in jungen Jahren mehr erlebt haben, als manch anderer in seinem gesamten Leben. Bei "Der Zug der Waisen" handelt es sich um kein Buch, welches man eben "weglesen" kann, sondern ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Das Buch vermitteln auf wundervolle Weise, dass man sein Schicksal nicht nur hinnehmen kann, sondern auch annehmen und das aus schlechtem manchmal auch etwas Gutes entstehen kann. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Klappentext New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen. Über die Autorin Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr Roman "Der Zug der Waisen" war in den USA ein großer Erfolg und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New Jersey. Meine Meinung Story Dieses berührende Buch hat mich mit seinem Charme und seinen tollen Charakteren sofort in seinen Bann gezogen. Die Story hat an sich zwei Handlungsstränge, die einmal in der heutigen Zeit und ein anderer in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts handeln. In der heutigen Zeit lernen wir die Teenagerin Molly kennen. Eine Rebellin wie es im Buche steht. Die schon etliche Pflegefamilien durch hat, halt wegen ihres aufsässigen Charakters. Doch hinter der dunklen Fassade dieses Gothik Mädchens, mit ihren etlichen Piercings und zentnerweise Make up, verbirgt sich eine sensible und einfühlsame Person, die nur darauf wartet geliebt zu werden. Da sie in der Bücherei ein Buch gestohlen hat, muss sie Sozialstunden abarbeiten. Diese soll sie bei der 91. Jährige Vivian Daly abarbeiten. Molly soll deren den Dachboden ausmisten. Die beiden unterschiedlichen Frauen schließen schon bald Freundschaft und merken das sie eigentlich garnicht so unterschiedlich sind. Der zweite Handlungsstrang umfasst dann die Erzählungen von Vivian, was sie damals als Waisenkind erlebt hat. Es wird sehr schnell deutlich, dass beide Frauen so ziemlich das Gleiche durchgemacht haben, ja sogar auf der Suche nach dem Selbigen sind, nämlich Liebe, Geborgenheit und einem Zuhause. Beide Geschichten fließen zu einem großen Ganzen zusammen und bilden eine bewegende Geschichte, die dem Leser noch lange zu denken geben wird. Schreibstil Christina Baker Kline hat einen fesselnden Schreibstil, der einen sofort begeistert und für sich einnimmt. Sie beschreibt die Geschehnisse so realistisch, dass man meinen könnte sie selbst erlebt zu haben. Charaktere Die Protagonistinnen in diesem Buch sind mir schnell ans Herz gewachsen und sofort war Sympathie vorhanden. Sie sind authentisch und ihre Handlungen lassen sich gut nachvollziehen. Ich hatte selten ein Buch, bei dem mich die Charaktere so fesseln konnten wie hier bei diesem. Mein Fazit Ein absolutes Lesehighlight für mich. Eine tolle, faszinierende Handlung mit tollen Charakteren. Von mir eine klare Leseempfehlung und volle fünf von fünf Sternen, mit einem Plus dahinter.

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Die 17 jährige Waise Molly lebt bei Pflegeeltern. Als sie in der Bibliothek ein Buch stiehlt, wird sie zu 50 Stunden sozialer Arbeit verdonnert. Diese leistet sie bei der 91 jährigen Vivian ab, die ihren Dachboden entrümpeln will. Schnell wird klar: Vivian will gar nichts entrümpeln, nur ihr Leben noch einmal in Erinnerungen tauchen. Molly und Vivian finden bald einen Draht zueinander und so erzählt Vivian, die früher Niamh hieß, von ihrem beschwerlichen Weg mit dem Waisenzug und ihren traurigen Erlebnissen mit den Familien, in denen sie aufwachsen sollte. Obwohl mich das Buch sehr berührt hat, fehlte mir doch ein klein wenig Gefühl. Manchmal denke ich, die Erzählung könnte etwas mehr Tiefgang haben und etwas detailreicher ausfallen. Ging schon los im Zug: sicher, alles sehr emotional, aber so richtig in die Tiefe ging es nicht. Die Jungs und Mädchen sitzen da - aber der Leser spürt nicht, was sie denken, spürt ihre Angst nicht wirklich. Und auch bei der versuchten Vergewaltigung, später dann der Marsch durch den Schnee - hier hätte die Autorin in meinen Augen noch mehr draus machen können. Die Freundschaft zwischen Molly und Vivian fand ich hingegen sehr schön. Da meine Oma gleich alt ist habe ich mir immer wieder gedacht, dass es mich auch interessiert, was sie denn schon alles durchgemacht hat. Sie musste auch flüchten – jetzt werde ich sie definitiv fragen, was ihre „Portages“ waren. Auch wenn ich mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt hatte, hat es mir sehr gut gefallen. Der Titel lässt eigentlich daraus schließen, dass wir eine Geschichte aus dem Waisenzug lesen, allerdings ist dieser Teil der Story etwas kurz gehalten. Doch die nachfolgenden Erlebnisse von Vivian sind sehr lesenswert und haben mich damit versöhnt, nicht allzuviel Input der eigentlichen Züge zu bekommen. Aber da gibt es dann sicher weiterführende Literatur, die ich mir gerne holen werde.

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