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Rezensionen zu
Der Zug der Waisen

Christina Baker Kline

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

★★★★☆ (4 von 5 Sterne) Inhalt: 1929: Niamh kam mit ihren Eltern und Geschwistern von Irland nach New York. Als eines Tages ein Feuer den größten Teil ihrer Familie tötet, steht Niamh alleine da. Sie wird in einem Waisenhaus untergebracht. Jährlich fährt der Orphan Train mit Waisenkindern von Stadt zu Stadt, wo sich Paare ein Kind zur Adoption aussuchen können – die meisten nutzen jedoch die Kinder als Arbeitskräfte.. Niamh lernt in dem Zug den Jungen Dutchy kennen und beide freunden sich an. Auch um das Kleinkind Carmine kümmert sich Niamh während der Zugfahrt. Doch als der Zug die Stadt erreicht, trennen sich ihre Wege, und keiner weiß ob er den anderen jemals wiedersehen wird. 2011: Die junge Molly muss Arbeitsstunden abarbeiten, weil sie in der Bibliothek ein Buch stehlen wollte und erwischt wurde. In ihrem Leben hat sie es nicht leicht: wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschickt, und auch das Paar bei dem sie jetzt wohnt, sind sich nicht einig Molly zu behalten. Dennoch glaubt ihr Freund Jack an sie und hilft ihr, ihre Sozialstunden bei einer alten Dame abzuarbeiten. Molly geht anfangs widerwillig darauf ein, doch mit der Zeit lernt die mehr über die alte Dame kennen und entwickelt sogar ein fast freundschaftliches Verhältnis zu ihr. Die alte Dame namens Vivian Daly berichtet über die Zeit als Kind im Orphan Train. Stück für Stück kommen allmählich ihre Erinnerungen zurück und obwohl ihr Leben nicht einfach war, gab sie niemals auf. Meinung: Ich mag Geschichten von Waisenkindern welche um 1800 oder 1900 spielen, deshalb war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Die Geschichte mit Niamh mochte ich besonders gern, von mir aus hätte sich das ganze Buch nur in dieser Zeitspanne aufhalten können. Die Kapitel mit Molly und Vivian sind ganz gut, aber von der Idee her nichts wirklich Neues. Ein junges Mädchen, räumt den Dachboden mit einer älteren Dame auf und beide freunden sich an – für mich etwas zu Klischeehaft. Aber am Ende passt alles gut zusammen, weshalb ich der Geschichte trotzdem 4 Sterne gebe. Cover und Titel: Das Hartcover hat ein anderes Bild als das Softvover. Mir persönlich gefällt das Bild vom Softcover etwas besser, da es passender zu der Geschichte ist. Das Hartcover zeigt zwei Mädchen auf einem Feld, sie sind glücklich – irgendwie kann ich dieses Bild nicht so recht mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung bringen. Der Titel jedoch passt sehr gut zur Geschichte. Die Geschichte: Die Geschichte wechselt zwischen der Zeit mit Niamh um 1929 und Molly um 2011. Die Kapitel mit Niamh sind interessant, da man sie in dem Buch sehr viele Jahre begleiten darf. Doch die Kapitel mit Molly sind nicht wirklich spannend und auf dem Dachboden etwas monoton. Die Charaktere: Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle liebenswert. Sie passen sehr gut zur Geschichte. Besonders Niamh, die ihr leben lang immer wieder kämpfen muss und die Hoffnung nie aufgibt, einmal ein normales Leben führen zu können. Molly ist hingegen ein typischer Teenager in ihrer Goth-Phase, welche durch die alte Dame, neue Seiten an sich entdeckt. Der Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Man kommt von Anfang an gut in die Geschichte rein, und kann ohne Probleme lesen und abtauchen. Fazit: Eine schöne Geschichte, mit tragischem Hintergrund, welche das Herz berührt. Ich würde das Buch wirklich empfehlen, denn gerade die Geschichte um Niamh ist sehr emotional.

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★★★★☆ (4 von 5 Sterne) Inhalt: 1929: Niamh kam mit ihren Eltern und Geschwistern von Irland nach New York. Als eines Tages ein Feuer den größten Teil ihrer Familie tötet, steht Niamh alleine da. Sie wird in einem Waisenhaus untergebracht. Jährlich fährt der Orphan Train mit Waisenkindern von Stadt zu Stadt, wo sich Paare ein Kind zur Adoption aussuchen können – die meisten nutzen jedoch die Kinder als Arbeitskräfte.. Niamh lernt in dem Zug den Jungen Dutchy kennen und beide freunden sich an. Auch um das Kleinkind Carmine kümmert sich Niamh während der Zugfahrt. Doch als der Zug die Stadt erreicht, trennen sich ihre Wege, und keiner weiß ob er den anderen jemals wiedersehen wird. 2011: Die junge Molly muss Arbeitsstunden abarbeiten, weil sie in der Bibliothek ein Buch stehlen wollte und erwischt wurde. In ihrem Leben hat sie es nicht leicht: wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschickt, und auch das Paar bei dem sie jetzt wohnt, sind sich nicht einig Molly zu behalten. Dennoch glaubt ihr Freund Jack an sie und hilft ihr, ihre Sozialstunden bei einer alten Dame abzuarbeiten. Molly geht anfangs widerwillig darauf ein, doch mit der Zeit lernt die mehr über die alte Dame kennen und entwickelt sogar ein fast freundschaftliches Verhältnis zu ihr. Die alte Dame namens Vivian Daly berichtet über die Zeit als Kind im Orphan Train. Stück für Stück kommen allmählich ihre Erinnerungen zurück und obwohl ihr Leben nicht einfach war, gab sie niemals auf. Meinung: Ich mag Geschichten von Waisenkindern welche um 1800 oder 1900 spielen, deshalb war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Die Geschichte mit Niamh mochte ich besonders gern, von mir aus hätte sich das ganze Buch nur in dieser Zeitspanne aufhalten können. Die Kapitel mit Molly und Vivian sind ganz gut, aber von der Idee her nichts wirklich Neues. Ein junges Mädchen, räumt den Dachboden mit einer älteren Dame auf und beide freunden sich an – für mich etwas zu Klischeehaft. Aber am Ende passt alles gut zusammen, weshalb ich der Geschichte trotzdem 4 Sterne gebe. Cover und Titel: Das Hartcover hat ein anderes Bild als das Softvover. Mir persönlich gefällt das Bild vom Softcover etwas besser, da es passender zu der Geschichte ist. Das Hartcover zeigt zwei Mädchen auf einem Feld, sie sind glücklich – irgendwie kann ich dieses Bild nicht so recht mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung bringen. Der Titel jedoch passt sehr gut zur Geschichte. Die Geschichte: Die Geschichte wechselt zwischen der Zeit mit Niamh um 1929 und Molly um 2011. Die Kapitel mit Niamh sind interessant, da man sie in dem Buch sehr viele Jahre begleiten darf. Doch die Kapitel mit Molly sind nicht wirklich spannend und auf dem Dachboden etwas monoton. Die Charaktere: Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle liebenswert. Sie passen sehr gut zur Geschichte. Besonders Niamh, die ihr leben lang immer wieder kämpfen muss und die Hoffnung nie aufgibt, einmal ein normales Leben führen zu können. Molly ist hingegen ein typischer Teenager in ihrer Goth-Phase, welche durch die alte Dame, neue Seiten an sich entdeckt. Der Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Man kommt von Anfang an gut in die Geschichte rein, und kann ohne Probleme lesen und abtauchen. Fazit: Eine schöne Geschichte, mit tragischem Hintergrund, welche das Herz berührt. Ich würde das Buch wirklich empfehlen, denn gerade die Geschichte um Niamh ist sehr emotional.

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Zwei Zeiten, zwei Generationen und zwei ähnliche Geschichten. Dies beschreibt die Geschichte um den Zug der Waisen vorerst sehr gut. Aber nur Vivian Daly hat diesen Teil der Geschichte miterlebt. In einer neuen Stadt, verliert sie ihre gesamte Familie und steht vor dem Nichts. Auf Hilfe hoffend, gerät sie an eine Organisation, welche sich Waisenkindern widmet und diese vermittelt. Auch das Wort „vermittelt“ trifft es hier sehr gut. Die Kinder, meist wirklich noch Kleinkinder, mussten sich im Jahre 1929 auf die Reise vom Osten in den Westen Amerikas machen, um eventuell eine neue Familie zu finden. Dies hört sich erst sehr schön an, aber dann hörte Wörter wie „kostenlos“, „Probezeit“ und „zurückschicken“ und dachte nur, dass dies nicht wirklich passiert sein konnte. Aber so ist es. Ein Teil der Geschichte. Vor allem im ersten Teil des Hörbuches wird der Schrecken auf Seiten und auf Kosten der Kinder unheimlich gut rübergebracht und solche Szenen bleiben auf jeden Fall in Erinnerung eines Hörers bzw. Lesers. Ein Fakt, der mich ganz besonders erschüttert hat, war der Werdegang des Namens Vivian. Denn Vivian ist nicht ihr erster Name und der Weg dorthin war einfach schrecklich, wenn man bedenkt, dass sich mit einem Namen auch eine Persönlichkeit entwickelt. Neben diesem Erzählstrang wird von Susanne Schroeder die Handlung der jugendlichen Molly im Jahre 2011 erzählt. Auch sie sieht sich als Waise und ist mit ihrer aktuellen Lebenssituation gar nicht zu frieden. Immer wieder bekommt sie zu spüren, dass sie in ihrer Pflegefamilie nicht erwünscht ist. Ein weiterer Punkt, der im Buch behandelt wird, sind ihre Sozialstunden, die sie abzuleisten hat, weil sie einen Diebstahl begangen hat. Auch wenn es eine wunderbare Sache war, die sie sich angeeignet hat. Und genau diese Sozialstunden sind es, die die beiden Generationen um Vivian und Molly zusammenführt. Ich kann im Nachhinein gar nicht sagen, welche der beiden Sprecherinnen mir besser gefallen hat. Sowohl Beate Himmelstoß in Bezug auf Vivian, als auch Susanne Schroeder in Bezug auf Molly passten einfach sehr gut. Beide Sprechstimmen waren unheimlich angenehm. Steht zu Beginn des Hörbuches die Geschichte um Vivian in der Vergangenheit doch sehr im Fokus, nimmt dieses im Verlauf nach und nach an Intensität ab. Die Autorin nimmt uns mit und fügt beide Leben nach und nach zusammen und diese Entwicklung und der Werdegang an sich waren sehr schön zu verfolgen. ____________________________________________________________ Wie die meisten Bücher, welche auf zwei Zeitebenen spielen, wechseln auch hier die Erzählstränge. Verwirrend beim Hören war nur, dass wenn sich die Geschichte im Jahre 2011 abspielte, es mehrere Male die Überschrift 2011 gab, so dass man immer kurz überlegen musste, ob es gerade einen Wechsel in der Zeitebene gab oder nicht. Dieser Punkt wurde wahrscheinlich eingefügt, um die einzelnen Kapitel in der jeweiligen Ebene nicht zu lang zu gestalten. Gewöhnungsbedürftig. Ein weiterer Punkt, sind die Emotionen. Die erste Hälfte fesselte den Leser wirklich an die Geschichte. Da die komplette Lebensgeschichte von Vivian erzählt wird, kann dies nicht konstant aufrecht gehalten werden, aber vor allem ihre späteren Lebensjahre erschienen mir sehr emotionslos. Es wurde nur noch als Abhandlung von Ereignissen erzählt und ich hatte als Hörer Schwierigkeiten mich so schnell auf die verschiedenen Lebenssituationen einzulassen. Mein Fazit Egal ob hörend oder lesend, diese Geschichte kann ich jedem ans Herz legen. Vor allem den Hörern und Lesern, welche es wie ich nicht fassen können, dass es die „Orphan Trains“ wirklich gab. Dieses Buch vereint Vergangenheit und Gegenwart sehr gut und ist historisch gesehen sehr gut recherchiert.

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Inhalt: Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel der amerikanischen Geschichte New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen. Wie es mir gefallen hat: Ja, ich hatte es unglaublich gern lesen wollen, weil die amerikanische Geschichte voll ist von düsteren Passagen, die kaum thematisiert werden, denn auch in meinem Studium hatte ich nur ein ganz grobes Seminar über die Eckdaten amerikanischer Geschichte, die jeder eigentlich so im Laufe seines Lebens durch Filme etc. mitbekommt. Trotzdem hatte ich ein bisschen Angst, dass es mir zu "historisch" wird. Denn in meiner Freizeit möchte ich mit Geschichte nicht noch so bombardiert werden. Und genau aus diesem Grund hat dieses Buch mich so sehr von sich überzeugen können! Denn obwohl man jede Menge Wissen über diesen Teil der Geschichte erfährt steht dies keinesfalls im Mittelpunkt und es geht somit nur um die Story. Die beiden Hauptfiguren Molly und Vivian sind für wirklich wundervolle, starke Frauen, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten ihre jeweilige Geschichten erfahren haben, aber trotzdem noch ihren Kern bewahrt haben, der dem Leser sofort ans Herz wächst. Sie sind beide mutig und doch einsam, weil sie soviel schon verloren haben und jede auf ihre eigene Weise aus diesen schmerzlichen Erfahrungen daraus hervorging. Beide Zeitebenen haben gut miteinander harmoniert und haben sich schön und traurig zugleich lesen lassen. Wie bereits erwähnt hat man sehr viel über die Geschichte der "Waisenzüge" erfahren, ohne das die geschichtlichen Fakten aber im Vordergrund standen oder sich aufgedrängt haben. Vielmehr wurde dies sehr subtil impliziert und es war sehr ,sehr gut recherchiert! Der Schreibstil hat mich auch besonders angesprochen, denn er war flüssig und schnell zu lesen, ohne dabei etwas von seiner melancholischen Poesie zu verlieren. Besonders Vivians Erinnerungen haben mich sehr stark berührt, denn sie war nie unzufrieden, undankbar oder hat sich beklagt. Sie hat einfach nur versucht ein Zuhause zu finden. Und dies auf eine so aufopferungsbereite Art, dass ich an manchen Stellen einfach nur die Größe dieser Protagonistin schätzen konnte. So eine stark und gut gezeichnete Figur ist mir schon lange nicht mehr begegnet. Sie dann als Einundneunzigjährige zu sehen, wie sie auf ihr Leben zwischen so vielen guten und viel mehr schlechten Menschen schaut, war wirklich sehr ergreifend. Ebenso auch die Sympathie, die sie Molly entgegenbrachte. Denn sie konnte Molly verstehen und Molly fühlte sich auch von ihr verstanden, so wie sie waren taten sie einander unglaublich gut! Und dies hat man als Leser einfach spüren können. Der Zug der Waisen ist ergreifend ,schön und doch traurig zugleich. Definitiv ein Buch, was gelesen werden sollte, vor allem da es Einblick in ein Thema bietet, welches auch heute noch immer wieder verschwiegen wird. Umso schöner ist es also, dass dieses Buch dann auch noch so überzeugen konnte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Abschließend kann ich sagen, dass dieses Buch definitiv eine Empfehlung ist, nicht nur wenn man sich für amerikanische Geschichte interessiert. Die beiden Protagonistinnen sind fabelhaft gezeichnete Frauen und besonders das Ende ist schöner, als man es von so einem ergreifenden Buch erwarten könnte, wenn nicht gar das schönste Ende, was ich dieses Jahr lesen durfte! Außerdem sehr schön war, dass im Nachwort noch ein ganzer geschichtlicher Teil zu finden war, sodass man auch da noch einmal genaueres nachlesen konnte, was mit Bildern und wichtigen Fakten auch sehr gut gemacht war!

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Eine längst vergessene Geschichte Amerikas in den 30er Jahre. Tausende von Waisenkinder wurden aus Großstädten eingesammelt, in Züge gesteckt und aufs Land gebracht, wo sie in "Pflegefamilien" untergebracht wurden. Ein Buch in zwei Zeitschienen erzählt: 2011, Molly, Pflegekind, versucht sich durchzuschlagen und weiß, dass sie in ihrer Pflegefamilie nicht willkommen ist. 1929, Niamh, die ihre Familie durch ein Brand verloren hat und in so einem Zug gesetzt wird. Zwei sehr starke und mutige Protagonistinnen, die aber auch beide sehr einfühlsam, anpassungsfähig und einsam sind, und viel zu schnell erwachsen werden mussten. Ich fand beide Zeitschienen, sehr angenehm, traurig und zugleich schön zu lesen. Ich habe es durchwegs sehr genossen und gleichzeitig auch eine Menge über diese Zeit gelernt, da mir die Geschichte der "Waisenzüge" überhaupt nicht bekannt war, es sehr gut recherchiert war, ich mir ein sehr gutes Bild davon machen konnte und es sehr interessant fand. Der Schreibstil war schön flüssig geschrieben und manchmal sogar schon fast ein wenig poetisch. Ich muss schon sagen, dass ich sehr glücklich bin, das Buch gelesen zu haben. Es war auf jeden Fall eine große Bereicherung zum Thema Geschichte, aber auch sehr angenehme, gefühlvolle, einfühlsame und auch sehr einsame und traurige Stunden mit den Protagonistinnen, in der ich mich in diese Zeit sehr gut reinfühlen konnte und viel gelernt habe. Ein sehr zu empfehlendes Buch!!!

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Die Geschichte über die "Orphan Trains" ist auch ein kaum beachtetes Stück Geschichte der USA. Kinderverschickung im 19. und 20. Jahrhundert mit der Eisenbahn, als über 200.000 elternlose Kinder von der Ostküste der USA in den mittleren Westen verbracht wurden. Voller Zuversicht auf neue Familien und neuer Heimat fanden sich viele Kinder als billige Arbeitskräfte wieder. Man könnte eigentlich auch sagen, dass sie zu Sklaven wurden. In "Der Zug der Waisen" schildert die amerikanische Autorin Christina Baker Cline im Jahr 2011 die Geschehnisse um die 17-jährige Molly, die bei Pflegeeltern in Spruce Harbor, Maine, aufwächst. Molly hat schwarze Haare mit hellen Strähnen, schwarze Fingernägel und trägt klobige Kruzifixe und Ringe aus dem Trödelladen. Man nennt so etwas auch Gruftie. Wegen eines Diebstahls von einem Buch in der örtlichen Bibliothek hat Molly die Wahl zwischen Jugendknast und 50 Stunden sozialer Arbeit. Sie entscheidet sich für letzteres. Als die 91-jährige Vivian ihren Dachboden entrümpeln will, wird Molly als helfende Hand organsiert. Vivian ist die geborene Niamh Power, die mit ihren Eltern aus Irland in die USA auswanderte. Eine Flucht aus der Armut, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. In New York verliert sie bei einem Brand ihre Familie und wird zur Waise und somit ein Fall für das "Orphan Train Movement". In der Folge erzählt Vivian ihr frühes Leben und verwandelt dabei ganz nebenbei Molly in eine pflichtbewusste Jugendliche. Es entsteht eine beeindruckende Freundschaft zwischen der alten Dame und der Halbwaise Molly. Ohne Schnulz und Schmalz (ein bisschen Herzschmerz ist bei so etwas immer dabei) liest sich dieser Roman sehr flüssig. Nichts wurde unnötig in die Länge gezogen, der Handlungsstrang ist übersichtlich und somit gut nachvollziehbar. Die Geschichte zeigt, dass Waisenkinder zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA nichts anderes als eine Last für die Gesellschaft waren. Vielmehr beschäftigte das Land der Börsencrash im Jahr 1929, so dass für Menschlichkeit gegenüber Hilfsbedürftigen nicht allzu viel übrig blieb. Der Roman zeigt aber auch, dass Kinder, die im Zuge der Kinderverschickung Glück hatten, ein ganzes Leben von der Angst begleitet wurden, Liebgewonnenes wieder zu verlieren. Und während sich viele Erwachsene ihre Kindheit zurück wünschten, war für die meisten Waisenkinder das Erwachsensein eine Erleichterung. Und noch ein weiteres wird sehr anschaulich dargestellt: Verluste im Leben sind nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidbar. Ein unterhaltsamer und lesenswerter Roman über ein Stück Geschichte der USA. Ein scheinbares Wohlfahrtsprogramm für Waisenkinder, welches in vielen Fällen leider nichts anderes als eine andere Form der Sklaverei gewesen ist.

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In "Der Zug der Waisen" haben wir zwei Erzählstränge, die sich zu einer besonderen Geschichte verknüpfen. Die Geschichte beginnt 2011 mit Molly, die bei einer Adoptivfamilie lebt und nach einem Diebstahl vor dem Problem steht, dass sie Sozialstunden ableisten muss oder ins Jugendgefängnis gehen muss. Ihr Freund Jack verhilft ihr zu einem Job bei einer älteren Dame und so kommt es, dass Molly Vivian begegnet und unzählige Stunden mit ihr auf dem Dachboden verbringt, um diesen zu entrümpeln. Gemeinsam wühlen sie sich durch zahlreiche Kisten und entdecken immer mehr Erinnerungsstücke aus Vivians Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang beginnt 1929 in New York, wo die neunjährige Niamh (Neev) mit ihrer, aus Irland übergewanderten Familie in einer kleinen Wohnung lebt. Bei einem Feuer kommt ihre gesamte Familie ums Leben und so findet sich Niamh in einem Waisenzug wieder. Mit diesen Zügen reisten Waisenkinder durch Amerika und wurden unter dem Vorwand einer Adoption als billige Arbeitskräfte missbraucht. Dieses Buch ist unsentimental und dennoch berührend. Christina Baker Kline schafft es mit einem teilweise neutralen Erzählstil einem zwei wundervolle Frauen näher zu bringen und ihre Geschichte zu vermitteln. Mit Molly haben wir eine Protagonistin die nach außen hin sehr hart und nach innen so zerbrechlich ist, dass man sie einfach ins Herz schließen muss und Vivian ist einfach ein großartiger Charakter. Hier treffen zwei starke Frauen aufeinander, die bereits in jungen Jahren mehr erlebt haben, als manch anderer in seinem gesamten Leben. Bei "Der Zug der Waisen" handelt es sich um kein Buch, welches man eben "weglesen" kann, sondern ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Das Buch vermitteln auf wundervolle Weise, dass man sein Schicksal nicht nur hinnehmen kann, sondern auch annehmen und das aus schlechtem manchmal auch etwas Gutes entstehen kann. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Die 17 jährige Waise Molly lebt bei Pflegeeltern. Als sie in der Bibliothek ein Buch stiehlt, wird sie zu 50 Stunden sozialer Arbeit verdonnert. Diese leistet sie bei der 91 jährigen Vivian ab, die ihren Dachboden entrümpeln will. Schnell wird klar: Vivian will gar nichts entrümpeln, nur ihr Leben noch einmal in Erinnerungen tauchen. Molly und Vivian finden bald einen Draht zueinander und so erzählt Vivian, die früher Niamh hieß, von ihrem beschwerlichen Weg mit dem Waisenzug und ihren traurigen Erlebnissen mit den Familien, in denen sie aufwachsen sollte. Obwohl mich das Buch sehr berührt hat, fehlte mir doch ein klein wenig Gefühl. Manchmal denke ich, die Erzählung könnte etwas mehr Tiefgang haben und etwas detailreicher ausfallen. Ging schon los im Zug: sicher, alles sehr emotional, aber so richtig in die Tiefe ging es nicht. Die Jungs und Mädchen sitzen da - aber der Leser spürt nicht, was sie denken, spürt ihre Angst nicht wirklich. Und auch bei der versuchten Vergewaltigung, später dann der Marsch durch den Schnee - hier hätte die Autorin in meinen Augen noch mehr draus machen können. Die Freundschaft zwischen Molly und Vivian fand ich hingegen sehr schön. Da meine Oma gleich alt ist habe ich mir immer wieder gedacht, dass es mich auch interessiert, was sie denn schon alles durchgemacht hat. Sie musste auch flüchten – jetzt werde ich sie definitiv fragen, was ihre „Portages“ waren. Auch wenn ich mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt hatte, hat es mir sehr gut gefallen. Der Titel lässt eigentlich daraus schließen, dass wir eine Geschichte aus dem Waisenzug lesen, allerdings ist dieser Teil der Story etwas kurz gehalten. Doch die nachfolgenden Erlebnisse von Vivian sind sehr lesenswert und haben mich damit versöhnt, nicht allzuviel Input der eigentlichen Züge zu bekommen. Aber da gibt es dann sicher weiterführende Literatur, die ich mir gerne holen werde.

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