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Rezensionen zu
Die Brücke

Monica Byrne

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Das Jahr 2068. Indien und Äthiopien sind die stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, verbunden durch eine schwimmende Brücke. Die Geschichte zweier Frauen, die sich entgegengesetzt und doch aufeinander zu bewegen. Sage und schreibe ein halbes Jahr haben wir gebraucht, um die Brücke komplett zu lesen, das allein sagt schon einiges über das Buch aus: Es ist schwierig. Es ist kompliziert, verworren, speziell. Zunächst einmal hatten wir etwas ganz anderes erwartet: Das Buch kommt daher mit einem Aufkleber "Die beste Science Fiction Geschichte aller Zeiten"; der Klappentext sowie das Cover implizieren eine Brücke im klassischen Sinne. Das lenkt die Erwartung in eine Richtung, die der Roman nicht einschlägt. Der englische Titel "The Girl in the Road" ist wesentlich passender als "Die Brücke". Der klassischen SF-Definition (als Literatur, die sich mit einer entfernten, technisch weit entwickelten Zukunft beschäftigt), lässt sich das Buch durchaus zuordnen - allerdings ist die Technologie zwar allzeit präsent, aber doch nicht Thema das Buches. Der Schwerpunkt liegt auf den Lebensgeschichten von Meena und Mariama, und die sind keine einfache Unterhaltung. Während wir Meena als junge Frau auf ihrem Weg über den Trail begleiten, lernen wir Mariama als Kind auf der Flucht aus der Sklaverei kennen. Beide haben einen eigenen Erzählstil und lassen sich daher gut auseinander halten. So richtig sympathisch ist uns keine geworden - dafür sind die Charaktere zu kompliziert, auch wenn im Nachhinein einige ihrer Handlungen verständlicher wurden und wir gegen Ende deutlich mehr nachvollziehen konnten als erwartet. Sowohl das Verständnis der Geschichte als auch das Einfühlen in die Figuren werden durch seltsame Begegnungen, verwirrende Halluzinationen und eine explizite Sexualität zusätzlich erschwert. In den letzten 100 Seiten wird das Tempo deutlich gesteigert, endlich werden einige der vielen losen Enden aufgenommen und es gibt mehr als nur einen Wow-Moment. Die 300 Seiten davor waren jedoch streckenweise wirklich schwierig. Die technischen, politischen und die globale Umwelt betreffenden Aspekte sind geschickt in die Grundstory eingewoben und durchaus interessant, werden aber durch das Leben der Frauen komplett in den Hintergrund gedrängt. Das Buch ließ uns perplex zurück. Einerseits würden wir es jetzt gerne nochmal lesen, um viel mehr zu verstehen, andererseits sind wir uns sicher, dass wir es nie wieder lesen werden. Eine Bewertung nach unseren Kriterien ist uns hier sehr schwer gefallen. Das Buch ist nicht leicht zu lesen, es ist auch nicht langweilig, es ist einfach sehr, sehr speziell. Es ist irgendwie anders und interessant, konnte uns aber nicht so richtig überzeugen, daher entscheiden wir uns für den Mittelweg und geben der Brücke 3 von 5 Sternen.

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Die meisten SciFi-Stories, die hierzulande herauskommen und auf unserer Erde spielen, sind eher westlich orientiert. Sehr häufig ist Europa oder Amerika der zentrale Handlungsschauplatz. Da kommt "Die Brücke" wie ein guter Bruch daher, da der Handlungsort des Debütromans von Monica Byrne im Osten verortet ist. Die Autorin wurde in Harrisburg, Pensylvania geboren. Sie war die jüngste von fünf Kindern. Sie studierte Biochemie am Wesley College und Geochemie am MIT. Danach arbeitete sie in diversen anderen Berufen, ehe sie zur Schriftstellerei fand. Die Brücke ist ein schwimmendes Gebilde, das Äthiopien und Indien miteinander verbindet. Und es der Ort, den die junge Meena durchreisen muss. Sie flieht aus ihrer Heimat Indien und will an ihrem Ziel nach dem Mörder ihrer Eltern suchen. Mariana hingegen ist eine ehemalige Sklavin, die eines Tages sich bei fahrenden Händlern versteckt. Es folgt eine Reise quer durch Afrika, in der das junge Mädchen langsam heranwächst. Doch an ihrem Zielort wird nicht alles in Ordnung sein, wie sie schnell feststellen muss. Wer in "Die Brücke" eine Erwähnung von Europa oder Amerika erwartet, der wird vermutlich enttäuscht sein. Die beiden Kontinente tauchen, wenn überhaupt, nur am Rande auf. Stattdessen liegt der Fokus des Debütromans einzig und allein auf Indien und Äthiopien. Erklärt wird dies damit, dass die einstigen Supermächte ihre Bedeutung verloren haben. Eine wagemutige Aussage, die eben durch diese marginalisierte Darstellung untermauert wird. Interessant ist aber auch die titelgebende Brücke. Es ist eine interessante Idee, die dahinter steckt. Und man merkt hier an, dass die Autorin sich mit den entsprechenden Naturwissenschaften auskennt. Gleichzeitig hat sie aber auch die technischen Elemente sehr gut recherchiert und eingebaut. Man könnte fast meinen, dass dieses Gebilde auch heute existieren könnte. Eine der Protagonistinnen dieses Romans ist Marianna. Schon allein wegen ihr lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Man lernt ein kleines Mädchen kennen, das in Armut aufwächst. Und bei der erstbesten Gelegenheit aus ihrer Heimat flieht. Aufgenommen von einem Händler, der in einem Konvoi unterwegs ist, reist sie so quer durch Afrika. Marianna wird als kluges und aufgewecktes Mädchen dargestellt. Sie lernt unterwegs neue Sprachen kennen, was ihr scheinbar liegt. Gleichzeitig entdeckt sie auch mit offenen Augen ihre Welt. Durch ihre Beobachtungen entdeckt man ein Afrika, das sich im Wandel befindet. Die Brücke, die zu diesem Zeitpunkt noch entsteht, scheint für viel Wachstum zu sorgen, was wiederrum zu der sich veränderten Welt führt. Allerdings lernt man nur auszugsweise etwas von ihr kennen. Man erfährt, dass die Inder in Äthiopien nicht gerne gesehen sind und umgekehrt. Anschläge sind an der Tagesordnung. Hier scheint sich etwas anzubahnen, worauf die Autorin allerdings nie wirklich eingeht. Stattdessen konzentriert sie sich einzig und allein auf ihre Protagonistinnen. Und da hat man in der Form von Meena ein Problem. Die Autorin schildert sie auf eine Art und Weise, die vermuten lässt, dass sie mindestens ein leichtes Asperger-Snydrom hat. Sie wird als bisexuell und sozial scheu dargestellt, wobei eben letztere Darstellung zu der eben genannten Vermutung führt. Was zu Beginn vielleicht noch interessant wirkt, beginnt allerdings schon nach kurzer Zeit zu nerven. Man wird mit ihr nicht warm, da vielen ihrer Aktionen ein Sinn und Grund fehlt. Es wirkt fast so, als ob sie aus dem Augenblick heraus agiert, wogegen ihr sorgfältig geplanter Aufbruch über die Brücke spricht. "Die Brücke" verspricht viel und hält leider wenig. Deshalb wird der Roman "Für Zwischendurch" empfohlen

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Es ist das Jahr 2068 und die Welt sieht ganz anders aus, als wir sie kennen. Die Vereinigten Staaten und Europa haben ihre Macht verloren und sind in die Bedeutungslosigkeit gefallen. Während Indien und Äthiopien die stärksten Wirtschaftsmächte der Welt geworden sind. Die riesigen Städte der Großmächte müssen jedoch permanent mit Energie versorgt werden. Zu diesem Zweck haben Wissenschaftler den TRAIL erfunden. Der TRAIL ist eine gigantische schwimmende Pontonbrücke, die Sonnenlicht in Strom umwandelt. Das riesige Gebilde verläuft über das Arabische Meer und verbindet Indien mit Äthiopien. Aber der TRAIL ist noch mehr als ein Energieversorger: Er ist zugleich die letzte Hoffnung für viele Menschen, die in den pulsierenden Riesenstädten Indiens keinen Platz mehr finden. Diese verzweifelten Menschen wandern über den TRAIL nach Afrika, obwohl dies strengstens verboten ist. Sie verbinden mit der Brücke die Chance auf eine bessere Zukunft. Unter ihnen sind auch Meena und Mariama, die beide versuchen in ein besseres Leben zu fliehen. Beide kennen einander nicht, aber ihre Schicksale sind trotzdem auf vielfache Weise miteinander verknüpft. Meine Meinung Wie sieht unsere Welt in der Zukunft aus? Eine Frage, die wir uns alle hin und wieder stellen und der Monica Byrne in ihrem Science-Fiction-Roman Die Brücke auf die Spur geht. Wobei ich das Genre gleich einschränken muss. Das Buch erfüllt zwar durch die Darstellung einer alternativen zukünftigen Gesellschaft und die vielen technische Neuerungen wie der TRAIL das Science-Fiction-Genre, aber hauptsächlich geht es in diesem Buch um die Geschichten der beiden Hauptcharaktere Meena und Mariama. Beide durchlaufen auf ihren Reisen eine Art grausamen Selbstfindungsprozess. Das Buch ist in einem schwermütigen und direkten Schreibstil geschrieben. Die Autorin beschönigt nichts und schildert Szenen von Vergewaltigung, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit sehr detailliert. Teilweise war ich richtig schockiert oder auch angeekelt, so dass ich das Buch erst mal kurz beiseitelegen musste. Dazu kommt ein großes Repertoire an unsittlicher Sprache und Flüchen, die die bedrückende Stimmung im Buch noch verstärkt. Gleichzeitig bleibt das Buch aber auch unglaublich spannend, da der Leser von Anfang an ahnt, dass die beiden Frauen etwas verbindet und dieses Rätsel lösen möchte. Nach und nach kommen immer mehr Details über die Leben der beiden Frauen ans Licht. Wobei das überraschende Geheimnis erst am Ende des Buches gelüftet wird und die beiden Geschichten zusammenführt. Mit dem Hauptcharakter Meena konnte ich mich leider überhaupt nicht identifizieren. Ich fand sie zeitweise sogar richtig unsympathisch. Während ich jedoch mit Mariama mitleiden und mitfühlen konnte. Trotzdem sind beide Frauen keine starken und ausgefeilten Charaktere. Beide haben ihre Probleme und harten Schicksale, gegen die sie etwas unternehmen wollen. Fazit Die Brücke ist ein Buch, das die Meinungen spaltet. Für mich hat das Buch nicht gehalten, was der Klappentext versprochen hat. Das Buch ist weniger ein Science-Fiction-Roman, denn ein Buch über die Selbstfindung zweier Frauen. Die bedrückende Stimmung während der ganzen Geschichte und die extrem detaillierten Gewaltszenen oder Vergewaltigungen haben mich stark abgeschreckt. Trotzdem schafft es die Geschichte unglaublich fesselnd zu bleiben. Vor allem hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt und ist mir durch viele schockierende Szenen stark in Erinnerung geblieben. Kein Buch für jeden und leider kein Buch für mich.

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Um es mir einfacher zu machen (ich finde es wirklich schwer, zu dem Buch eine abschließende Meinung abzugeben), beginne ich am Besten mal mit der Inhaltsbeschreibung meiner neuesten Errungenschaft =). Das Buch von Monica Byrne spielt im Jahre 2068. Vorhergesehenes ist eingetreten: Europa versinkt in Bedeutungslosigkeit und die Weltmächte Afrika und Indien spielen sich gegenseitig den Wirtschaftsball zu. In dieser politisch schwierigen Lage (die beiden Nationen sind nicht unbedingt verbrüdert) beginnen zwei Frauen ein neues Leben. Mariama läuft als kleines Mädchen von zu Hause weg, als sie ihre Mutter verliert und Meena glaubt von Meuchelmördern verfolgt zu werden und flieht. Beide landen auf dem „Trail“ einer instabilen Pontonbrücke, deren Betreten eigentlich verboten ist. Denn sie verbindet nicht nur Indien und Äthiopien über das Meer, sondern ist eigentlich zur Energiegewinnung gemacht. Die illegale Reise über den „Trail“ wird zu einem ziemlich tiefgehenden Selbstfindungtrip für beide Frauen und so ist das Buch auch geschrieben. Es schönt nichts und handelt von Gewalt, sozialer Ungerechtigkeit und Vergewaltigung. Außerdem gibt es eine Schiffsladung an unsittlichem Vokabular – wer so etwas also nicht verträgt, für den ist das Buch wohl eher nichts. Auch abseits des Vokabulars liest sich das Buch stets mit bedrückter Stimmung. Irgendwie ist es schwermütig… Dafür aber auch sehr spannend. Man ahnt beim Lesen, dass die Protagonistinnen etwas verbindet und ich hatte den Drang, ganz schnell weiter zu lesen, um ihr Leben bis zu diesem Punkt verfolgen zu können. Es ist unheimlich großartig, wie immer mehr Details aufgedeckt werden und bis zum Schluss muss man richtig mitdenken! Mitleiden mit den Mädels ist hier auch auf jeden Fall Programm – ich habe mir auch noch einige Zeit nach dem Lesen Gedanken darüber gemacht, wie das Leben in 50 Jahren wohl aussehen wird… Nach Monica Byrne wohl alles andere als rosig. Mein Fazit: Auf keinen Fall leichte Lektüre! Aber ein tolles Debüt der Autorin und ein absolut lesenswertes Buch für alle, die Lust haben begleitet von einem Hauch der indischen Philosophie auf eine Entdeckungsreise ins Ich zu gehen und sich auf eine Zukunftsvision der besonderen Art einzulassen. Eure Lisa von Nickypaulas Bücherwelt Videorezension: https://www.youtube.com/watch?v=fylAVmiZR2A&feature=youtu.be

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Fazit: Ein verwirrendes Buch, was mir am Anfang nicht ganz zugesagt hat. Der Klappentext ist nicht so gu gewählt, der englische ist dafür viel besser gewählt. Denn mit diesem erwarte ich was völlig anderes. Die Protagonisten sind mir nach einer Zeit ans Herz gewachsen und auch an den Schreibstil war nach einiger Zeit gewöhnt. Aber da der Anfang so schwer war und das Ende mich eher verwirrt zurück lässt erhält es nur 3,5 Punkte. Das Buch ist eher was außergewöhnliches und nichts normales. Wenn ihr das Buch lesen möchtet, würde ich euch empfehlen, den englischen Klappentext zu lesen und sich die Leseprobe vorher durchzulesen. Dann hat man auch ein ganz anderen Bezug zu dem Buch. Bewertung: Meena ist ein komisches Mädchen. Ihre Erzählweise ist recht komisch, sie wirkt ein bisschen verwirrt. Und tatsächlich kristallisiert sich raus, dass sie irgendeine psychische Störung hat. Sie vergisst auch manchmal einfach Sachen, die ihr dann später wieder einfallen. Auch leidet sich an Verfolgungswahn und kann schlecht Bindungen eingehen. Sie schaut auch den Menschen ungern in die Augen. Allem in allem ist sie recht komisch. Sie hat auch immer wieder Halluzinationen und es stimmt auch einiges nicht mit ihr. Nach und nach gewöhne ich mich aber an ihre Erzählweise und finde auch ihre Parts recht interessant. Und dann hätten wir noch Mariama. Sie kommt mir hier noch sehr jung und naiv vor und wurde von ihrer Mutter nicht gut vorbereitet. Ein Glück, dass sie noch lebt. Sie ist aber auch am Anfang ein Kind und wurde nicht ganz vorbereitet. Ihre Erzählweise gefällt mir schon besser. Sie wird begleitet durch ihren Kreen. Den Schreibstil finde ich wirklich sehr befremdlich und auch die Erzählweise von Menaa. Das Buch lässt sich aber flüssig lesen. Es gibt auch viele Wörter, die ich nicht kenne, aber aus dem Kontext schließen kann. Aber mich irritiert diese ein bisschen. Nach und nach habe ich mich aber an die Erzählweise gewöhnt und es fällt mir gar nicht so auf. Eine richtige Spannung gibt es hier nicht, aber das Buch bindet einen an sich, einfach auch von dieser komischen Erzählweise. Was mich immer verwirrt in dem Buch sind die Namen und die Namen für Gegenstände, einfach weil ich beides nicht zuordnen kann, da es meist indische Wörter sind. Bei den Namen muss ich auch meist darauf warten, ob erwähnt wird, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Die Story ist auch komisch. Ich weiß zwar, wohin diese ungefähr führen wird, aber der ganze Anfang ist schon recht komisch. Da sich das Buch gut lesen lässt, lese ich einfach weiter, weil ich wissen will, was passiert da. Diese Komischheit übt irgendwie einen gewissen Reiz auf mich aus. Das Buch erhält von mir 3,5 von 5 Punkte

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Packend!

Von: Miss Foxy

05.11.2015

Meine Meinung: Mit Die Brücke habe ich mich einmal mehr in das Sci-Fi-Genre gewagt. Normal kennt man dieses in Form von Weltraumabenteuern, Schlachten zwischen gut und böse und einer Welt, die dem Untergang nahe ist. In Die Brücke überrascht und Monica Byrne mit Sci-Fi der etwas anderen Art und konnte mich dadurch komplett überzeugen. Gleichzeitig hat es mich aber auch sprachlos gemacht und ich habe lange gebraucht, um diese Rezension schreiben zu können. Rom löst Ägypten ab, Europa löst Rom ab, dann wird es von Amerika abgelöst und dieses von China. Darauf folgt Afrika und nun Indien. Wovon spreche ich da? Bis Amerika dürfte es euch vielleicht klar sein. Ich spreche von den Hochkulturen. Von denen, die wirtschaftliche Macht haben, die führenden Länder auf dem Weltmarkt. Wir stehen gerade bei Amerika und können einen deutlichen Trend nach China hin erkennen. Die Autorin von Die Brücke spinnt die ganze Idee ein bisschen weiter und landet nach China bei Afrika und letztendlich in Indien. Das Thema der Rohstoffknappheit ist heute schon aktuell und fordert neue Wege der Energiebeschaffung. In Monica Byrnes Welt wurde diese gefunden. In Form des Trails, der Brücke, der die Wellenenergie auf dem Ozean benutzt, um Strom zu gewinnen. Dieser spannt sich von Indien aus nach Afrika. Das Betreten ist strengstens verboten. Dennoch wagen zwei Frauen eine gefährliche Reise über den Trail. Die eine von Indien aus, die anderen von Äthiopien aus. Und obwohl sich beide noch nie begegnet sind, ist ihr Schicksal auf engste Weise verbunden. Wir lesen das Buch aus der Perspektive von Mariama und der von Meena. Beides sind keine 0815-Protagonisten. Beide tragen ihr eigenes Päckchen mit sich herum, haben eine Vergangenheit, die sie verfolgt und zu ihren Taten anregt. Beide Vergangenheiten werfen am Anfang des Buches eine Menge Fragen auf und werden im Verlauf des Buches geklärt und fügen so die Geschichte, wie viele kleine Puzzleteile immer mehr zu einem ganzen zusammen. Nebenbei erfahren wir auch noch eine ganze Menge über die Gesellschaft der Zukunft, ihre Ansichten und Denkweisen, über ein komplett geändertes Weltbild. So wird schon direkt klar, dass in dem Buch nicht irgendein Kamp zwischen gut und böse elemental ist sondern das Zwischenmenschliche, die Psychologie. Eine ganze Menge Spannung bekommt Die Brücke dadurch, dass wir außerdem von dem Versuch Meenas, auf dem Trail zu überleben, erfahren. Die Brücke ist ein ganz schön schwerer Brocken, was auch verursacht hat, das ich lange keine Rezension geschrieben habe. Mir haben schlicht und einfach die Worte gefehlt denn mit den Geschichhten von Mariama und Meena erfahren wir von ernsten Themen, wie Mord und Sklaverei, der Freiheit eines selbstbestimmten Lebens und dessen Grenzen und auch von Vergewaltigung, Eifersucht, Krankheit. Mehrmals scheitern die Protagonisten und ich habe mehrmals weinen müssen, bin mehrmals vor Ekel zusammengezuckt. Und so fasziniert ich von dieser Geschichte bin, muss ich vorsichtig sein, wem ich sie empfehle. Denn Die Brücke ist hart, nicht immer gerecht und gerade Jugendliche, besonders etwas jüngere Leser haben damit wahrscheinlich zu viel zu kämpfen. Für alle, die „alt genug“ sind ist dieses Buch aber ein absolutes Must Read. Zu guter Letzt möchte ich allerdings noch einen kleinen Kritikpunkt loswerden, der allerdings nicht maßgeblich in die Bewertung mit einfließen wird. Für mich war es sehr schwer, sich einerseits den Trail vorzustellen, andererseits die Strecken, die sowohl Meena als auch Mariama zurücklegen. An dieser Stelle hätte ich mir einfach sehr eine Karte gewünscht, sowie eine Zeichnung des Trails. Bewertung: Die Brücke ist ein hartes Buch, welches mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Obwohl es eine so schwere Kost ist, kann ich es jedem empfehlen, der sich bereit dafür fühlt, denn der Roman überzeugt mit vielen Rätseln, interessanten Protagonistinnen und einem atemberaubenden Weltenentwurf. Die Brücke bekommt von mir 5 von 5 Füchschen.

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Meine Meinung Die Welt im Jahr 2068: Die alte Meena und die junge Mariama leben in dieser Welt, in der Die großen Städte in Indien und Äthiopien immerzu mit Energie versorgt werden müssen. Sie kenne sich allerdings nicht. Eine der neuesten Versuche um Energie zu gewinnen ist der TRAIL. Hierbei handelt es sich um einen lange schwimmende Potonbrücke die sich über das Arabische Meer erstreckt. Sie wandelt Sonnenlicht in Energie um. Doch nicht nur das der TRAIL ist zugleich auf Zufluchtsort für diejenigen die keinen Platz haben in der Gesellschaft und so vielleicht auf eine bessere Zukunft hoffen. So finden auch Meena und Mariama dort Zuflucht … Der Roman „Die Brücke“ stammt von der Autorin Monica Byrne. Es ist das Debüt der Autorin und aufgrund des sehr ansprechend klingenden Klappentextes war ich neugierig auf die Geschichte. Allerdings wurden meine Erwartungen nicht zu hundert Prozent erfüllt. Meena ist eine der Protagonistinnen. Sie lebt in Indien, wo es beispielsweise Überbevölkerung gibt. Sie flieht aber als Leser weiß man zu Anfang des Buches nicht wovor sie wegläuft. Die Gründe bleiben leider auch ziemlich lange im Hintergrund, man kann als Leser nur rätseln was sie zur Flucht bewogen haben. Auf mich wirkte Meena etwas wirr und so als ob sie immer wieder halluziniere. Eine wirkliche Beziehung konnte ich auch nicht zu ihr aufbauen. Mariama ist zu Beginn ein junges Mädchen und die zweite Protagonistin im Buch. Sie lebt in Sklaverei und flieht eines Tages. Ihr Weg führt sie quer durch Afrika bis nach Äthiopien, in der Hoffnung dort ein neues und vor allem besseres Leben zu finden. Beide Frauen kennen sich zwar nicht, doch sie haben viel gemeinsam. Es sind ihrer beider Lebensgeschichten, die hier erzählt werden. Der Schreibstil der Autorin ist an und für sich gut lesbar. Sie schreibt mit einfachen Worten und es ist alles verständlich. Es gibt hier zwei Handlungsstränge, die abwechselnd erzählt werden. Bei beiden Strängen hat Monica Byrne die Ich-Perspektive verwendet. Mariama erzählt ihre Sichtweise zusätzlich noch Yemaja, einem Mädchen das sie auf ihrer Reise kennenlernt und das sie sehr beeindruckt. Leider muss ich zugeben ich habe etwas anderes von diesem Buch erwartet. Ich habe anhand des Klappentextes mit einem dystopischen Roman gerechnet. Bekommen habe ich hier einen Roman der zwei Geschichten von zwei Frauen erzählt. An und für sich ist dies nicht schlecht, nur wurde ich mit der Geschichte nicht wirklich warm. Von beiden Strängen hat mir der Mariamas besser gefallen, er ist verständlicher geschildert und mit ihr konnte ich mitfiebern. Die Zustände in Indien und Afrika sowie auch der Terrorismus und die anderen Dinge sind wirklich gut beschrieben. Diese kann man nachvollziehen und sie wirken glaubhaft. Zum Ende hin gibt es eine Wendungen, die ich nur sehr nachvollziehen konnte. Es wird auch nicht wirklich klar wie die Handlungsstränge zusammenpassen, manches bleibt hier ungelöst und nicht unbedingt nachvollziehbar. Auch das eigentliche Ende hat mich nicht wirklich überzeugt. Fazit Zusammenfassend gesagt ist „Die Brücke“ von Monica Byrne ein Debüt das vom Klappentext mehr verspricht als es letztlich hergibt. Unterschiedliche Charaktere, ein leicht lesbarer verständlicher Stil der Autorin und eine Handlung, die sich ganz anders entwickelt als erwartet und in der die Lebensgeschichten von zwei Frauen eine große Rolle spielen haben mich leider nicht wirklich überzeugt. Schade!

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Die Brücke

Von: ralfreitze

18.09.2015

2068, die Weltmeere haben sich um ein paar Meter gehoben, was die komplette geologische Ansicht der Erde verändert hat. Nicht nur die geologische, auch die politische Zukunft stellt sich anders dar. Amerika und Europa spielen keine Rolle mehr, Indien und Äthiopien sind die neuen Weltmächte. Die bevölkerungsreichen Länder hungern nach Energie. Stabiler metallischer Wasserstoff, der sich als Supraleiter verwenden lässt, bei dem keine Energie beim Weiterleiten verloren geht, ist die Grundlage einer neuen Technologie: Gewinnung von Energie durch Ausnutzung der Meereswellen. Zu diesem Zweck wurde der TRAIL hergestellt, eine Brücke aus ein Meter langen Elementen, die die Wellenenergie ausnutzen und die von Indien bis Äthiopien reicht. Meena flüchtet vor einem Trauma, einem Schlangenbiss, der eine Wunde von fünf Stichen auf ihrem Solarplexus hinterlässt und sie dazu bringt, ihre Welt zu verlassen. Sie reist an den Anfang des TRAILs, besorgt sich die notwendigen Überlebensutensilien für die Reise über das Meer und begibt sich auf den Weg von Indien nach Äthiopien. 3600 Kilometer über schwankende Brückenglieder. Anfangs muss sie die Strecke krabbelnd zurücklegen, bis sie ihren Rhythmus in der lebensfeindlichen Welt findet. Meenas Weg führt sie auch in ihre Vergangenheit, bis zurück in die Kindheit, als sie bei ihrer Großmutter aufwuchs; den äußeren Weg über den Trail erlebt sie als großartiges Naturereignis: “Ich drehe mich um und schaue nach Osten. Ich liebe Sonnenaufgänge. Ein Sonnenaufgang ist das größte Schauspiel überhaupt. Ich möchte genau den Moment erspüren, in dem die Sonne zum ersten Mal erscheint. Ich will JETZT sagen, wenn ich glaube, dass es so weit ist. Ich sage es leise vor mich hin aber noch ist es viel zu früh. Ich werde ruhiger. Ich stehe vollkommen still, beobachte, lausche, schließlich flüstere ich , und die glühende Kohle taucht auf.” Parallel zu Meenas Geschichte, wird die von dem Mädchen Marianna erzählt, welche auf dem Landweg ins gelobte Land nach Äthiopien kommt. Sie flüchtet aus ihrer Versklavung und wird von Lastwagenfahrern aufgenommen, die nach Äthiopien fahren. Auf dem Weg lernt sie neue Sprachen, Landschaften und Menschen kennen. “An der Grenze zwischen Burkina Faso und Niger verbrachten wir einen vollen Tag. Es gab auf Meilen hinaus nichts zu sehen und so saßen wir nur tatenlos herum. Du und Francis, ihr hattet schlechte Laune. Ihr schautet nur dumpf auf euren Sirius und wolltet weder mit mir spielen noch mir beim Lesen helfen. Solche Phasen mochte ich gar nicht. Wir drei, du, ich und Francis – und sogar Samson, der dazu übergegangen war, auf der alten Anlage im Führerhaus CDs von Teddy Afro zu spielen – waren offenbar nur dann glücklich und voller Tatendrang, wenn wir unterwegs waren. Am liebsten war es mir daher, wenn der Konvoi gleichmäßig durch die Wüste rollte und ich nur mit euch beiden im Rücken an der Seite kniete, den Wind im Haar spürte und das Land an mir vorbeiziehen ließ.” Die nahe Zukunft ist eine technisiertere Welt, die größeren Veränderungen zu heute spielen sich aber im gesellschaftlichen Bereich ab, wobei wir über Europa und Amerika fast gar nichts erfahren. Monica Byrne bleibt sehr nah an ihren Protagonistinnen, wie sie ihre Welt erleben, erfahren und wie sie darüber nachdenken. Dabei spielen Sprache und Religion eine sehr große Rolle. Meena ist eine sexuell sehr aktive Frau, die sich in ihren Gedanken auch sehr oft in Situationen bei ihren Liebhaber-innen verliert, Marianna dagegen wächst sehr keusch auf, sie hebt sich ihr erstes Mal für den Mann ihres Lebens auf. Durch die Ich-Erzählung wird die Zukunft dem Leser indirekt geschildert, viele technische Neuigkeiten wie der ‘Sirius’ werden zwar benutzt aber von den Protagonisten natürlich als gegeben angenommen. Es fällt in diesem Roman schwer, sich mit den Hauptprotagonisten zu identifizieren, Meena erlebt die Welt in vielen metamophotischen, religiösen Aspekten, die hauptsächlich von der indischen und buddhistischen Religion geprägt und mir so im Detail nicht ganz geläufig sind. Bei Marianna wird die Begegnung mit Yemaja – einer jungen Frau – zu einem entscheidenden Thema, da diese für sie Mutterersatz und Idol wird. Anfangs ist diese Konstellation noch reizvoll und das Buch ungewöhnlich anders aufgebaut, als andere vergleichbare Science Fiction Bücher. Doch mit der Zeit wird die Geschichte immer nebulöser und schwieriger zu verstehen, bis sie schließlich gegen Ende in das Horrorfach abdriftet, was mich etwas abgestoßen hat und nicht zu der poetischen Sprache des Buches passte. Das Ende lässt mich komplett ratlos zurück. Ein interessantes Thema, welches aber etwas ziellos und nebulös ausgeführt wurde.

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