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Rezensionen zu
Shotgun Lovesongs

Nickolas Butler

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Allgemeines über Buch und Autor Nickolas Butler wurde im Jahr 1979 geboren, in Allentown, Pennsylvania. Er wuchs in Eau Claie, Wisconsin auf, die Stadt, die auch im Buch immer wieder erwähnt wird. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. “Shutgun Lovesongs” ist sein erster Roman. “Shotgun Lovesongs” ist ein Roman über tiefe Freundschaft, die Liebe zu einer Frau und insbesondere über die Liebe zur Heimat. Es gibt klar beschriebene Charaktere, die oftmals auch zum Erzähler werden. Das Buch regt zum Nachdenken an, über sich selbst und sein bisheriges Leben. Kritische Auseinandersetzung Das Hauptthema von “Shotgun Lovesongs” ist eindeutig Freundschaft und dies finde ich persönlich sehr gut umgesetzt. Dem Autor ist es gelungen, dem Leser einen guten Einblick in die lange und tiefe Freundschaft der Protagonisten zu geben, aber durch die wechselnden Erzähler auch in die Freunde als Individuum. Das Buch beschreibt eine “echte” Freundschaft aus dem “echten” Leben, es ist nicht alles “heile Welt”. Die Protagonisten haben alle ihre eigenen Probleme, über die wir durch Monologe mit Hilfe von wechselnden Erzählern, erfahren. Auch untereinander gibt es einige Schwierigkeiten, die nach und nach während des Buches aufgelöst werden. Wir erfahren über viele Dinge, die schon “vor dem Buch” passiert sind und durch die die Protagonisten zu den Menschen wurden, die sie nun sind. Ich muss ehrlich sagen, anfangs habe ich überhaupt keinen Zugang zu diesem Buch gefunden. Ich habe es immer mal wieder in die Hand genommen und es versucht, aber irgendwann wieder aufgehört. Das ging circa die ersten 100 Seiten so, doch dann entschied ich mich, das Buch einfach zu lesen und ich muss sagen, ich war sehr überrascht. Musste ich mich anfangs noch quälen, so wurde es dann sehr interessant und am Ende sogar noch einmal sehr spannend. Der Schreibstil gefällt mir persönlich sehr gut, ich mag es, wenn nicht nur aus der Sicht einer Person geschrieben wird. Wir haben zwar viele Erzähler und anfangs musste ich auch immer wieder überlegen, aus wessen Sicht denn gerade geschrieben wurde, aber das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich ja immer wieder abbrach. Was ich besonders gut gelungen fand, war, dass nicht nur die Sicht auf die Dinge geändert wurde, wenn der Erzähler wechselte, sondern auch die Sprache. Im Laufe des Buches konnte ich schon daran erkennen, welche Sicht gerade beschrieben wurde. Das Buch lebt hauptsächlich von seinen Charakteren, denn die sind einfach sehr gut ausgearbeitet und dargestellt, in allen Einzelheiten, nicht nur mit guten Eigenschaften, sondern auch mit schlechten Eigenschaften. Der Autor lässt den Leser auch immer wieder in die Vergangenheit blicken, was ich auch sehr gut fand, da man so noch mehr über die Protagonisten lernen konnte und viele ihrer Reaktionen im nachhinein auch besser verstand. Auch die Unterschiedlichkeit der Charaktere finde ich sehr gut, denn  so ist es ja auch im wirklichen Leben, oft sind Menschen Freunde, von denen man gar nicht denken würde, dass die sich was zu erzählen hätten. Und seien wir ehrlich, fangen die besten Freundschaften nicht mit einem “Die/Den kann ich ja mal gar nicht leiden” an? Also meine beste Freundin mochte ich anfangs nicht :D . Fazit Grundsätzlich hat mir “Shotgun Lovesongs” gut gefallen, es war auf jeden Fall ein schönes Buch für zwischendurch. Ich muss sagen, ich hatte irgendwie was anderes erwartet, könnte jetzt aber auch nicht genau sagen, was denn genau. Dennoch bin ich froh, dass das Buch so ist, wie es ist und dass ich mich letzten Endes doch dazu durchgerungen habe, es zu lesen, denn es ist wirklich kein schlechtes Buch. Und Bücher, die einen zum Nachdenken bringen, finde ich sowie so immer sehr gut, denn das zeigt, dass der Autor tatsächlich etwas mit uns gemacht hat, indem wir sein Buch gelesen haben. Es hat etwas in uns verändert und wenn es nur der Blick auf einen kleinen Teil unseres Lebens ist.

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Als ich das erste Mal im Radio von "Shotgun Lovesongs" gehört habe, wollte ich das Buch eigentlich gar nicht lesen. Das war 2014 und der Inhalt hat mich gar nicht interessiert. Vor kurzem bin ich aber irgendwie wieder auf das Buch aufmerksam geworden und habe mich entschieden, es nun doch zu lesen. Die Story klingt ja auch ganz cool: 5 Jugendfreunde aus einem kleinen Dorf irgendwo im Nirgendwo in den USA gehen durch Dick und Dünn und irgendwann trennen sich die gemeinsamen Wege. Wie in "Die Leiche" (später verfilmt als "Stand by me" mit River Phoenix) von Stephen King. So spielt das Leben, auch hier. Aber insgeheim wünschen sich alle nichts sehnlicher, als in ihrem kleinem Heimatdorf glücklich zu werden. Das hat man alles schon mal irgendwo gelesen oder gehört. Ein bisschen rührselig und melodramatisch. "Shotgun Lovesongs" erzählt die Geschichte der Freunde aus allen verschiedenen Blickwinkeln und fortlaufend. Das gibt dem Plot ein bisschen Abwechslung. Die ganze Erzählweise ist auch sehr alltäglich. Das gefällt mir, es ist nicht zu abgedreht, sondern ganz normal und so bekommen wir es als Leser auch mit Alltagsproblemen und Konflikten zu tun, die jeder von uns schon einmal erlebt hat oder eben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mal erleben könnte. Ein hoher Identifizierungsgrad mit den Protagonisten ist so ebenfalls recht wahrscheinlich. Aber auf der anderen Seite ist genau das auch...hmm...langweilig. Ich habe das Buch gelesen und gelesen und gelesen und mehr nicht. Es hat sich sehr gezogen und war wirklich langatmig und eben langweilig. Hier und da, besonders zum Ende hin, wird es zwar mal spannend aber unterm Strich ist mir das Buch zu ruhig. Fazit "Shotgun Lovesongs" erzählt von Freundschaft, Sehnsucht, Liebe und dem "Was-wäre-wenn?". Also ganz alltäglichen Themen. Um mich richtig fesseln zu können, hat es mir zu sehr an Schwung und Pep gefehlt.

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Angefragt, weil ich mal keine Lust auf eine Lovestory hatte. Erwartet hatte ich trotzdem was komplett anderes, aber dazu gleich mehr. Zuerst einmal war ich etwas verwirrt. Am Kapitelanfang standen einzelne Buchstaben, aber bis ich gepeilt habe, dass sie für die Anfangbuchstaben der Protagonisten stehen, war das Buch zur Hälfte um. Ich weiß auch nicht wieso ich es nicht verstanden habe, aber dadurch hat mich auch der Sichtwechsel etwas durcheinander gebracht. Das Besondere hier ist, dass diese Protagonisten in einem kleinen Dorf wohnen, wo jeder jeden kennt. Auch wenn es 5 Protagonisten gibt, gibt es einen auf den der Fokus fällt : Lee. Lee hat die minimal Spannung aufgebracht, die das Buch zu bieten hatte. Ihr denkt jetzt sicher, ob ich überhaupt was an dem Buch gut fand und wieso ich ganze 3 Punkte vergeben habe. Die Umgebung wurde so detailliert beschrieben, dass ich mich wie vor Ort fühlte. Außerdem sind die Protagonisten alle von Grund auf anders. Ich fand es außergewöhnlich, denn sonst sind die Protagonisten immer wie in anderen Büchern und hier haben alle positive und negative Eigenschaften, die eine Figur erst menschlich werden lassen. Mir hat aber auch noch gut gefallen wie die Protagonisten über den jeweils anderen geredet haben. Es gab Absätze, da hat einer immer vom Leben des Anderen erzählt.Wir lernten sie sozusagen durch anderen Augen kennen und sahen nur das Bild von anderen Personen. Wenn man dann aber was gelesen hat, was der Protagonist aus seinem Leben berichtet, wird einem klar, dass sie doch ganz anders als beschrieben sind und sie sich nicht wirklich kennen, was dann auch zu Meinungsverschiedenheiten geführt hat. Eine Besonderheit gab es da noch, wo es mir stark aufgefallen ist. Einer der Protagonisten, Ronny, wurde wie ein Kind beschrieben, der ja einen Unfall hatte. Seine Freunde packten ihn in Watte ein und gaben ihn für verblödet aus. Er hat aber den Leser angesprochen und auch noch gesiezt. Alles in Allem war das Buch ziemlich durchschnittlich. Durch die Charaktere und detaillierte Beschreibung, sowie der Schreibweise des Autores, die sehr sachlich war, vergebe ich 3 Punkte. Leider hat mir so bisschen die Spannung gefehlt und das macht ganze 2 Punkte aus. Trotzdem eine absolute Empfehlung, weil man einfach so warm wird mit den Protagonisten!

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"Shotgun Lovesongs" war der Titel, den Lee seinem ersten Album gab. Dem Album, das ihn über Nacht berühmt machte und raus aus Wisconsin auf die Konzertbühnen der Welt brachte. Und dennoch hat ihn die Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist, nie losgelassen, dennoch kommt er immer wieder zurück auf seine Farm und zu seinen Freunden. Zu Henry, der mit seiner Jugendliebe Beth verheiratet ist und mehr schlecht als recht als Farmer über die Runden kommt. Zu Kip, dem erfolgreichen Börsenmakler, der mit seiner Verlobten Felicia gerne den Statdpatron gibt. Und zu Ronny, dem ehemaligen Rodeoreiter, der nach einem Unfall im Vollsuff immer ein bisschen hintendran hängt und der dennoch für Lee die Bezugsfigur Nummer 1 ist. Doch ein Jahr, ein Geständnis, zwei Hochzeiten, eine Schwangerschaft und der Diebstahl eines Glases eingelegter Eier sorgen dafür, dass am Ende dieses Buches die Karten der Freunde neu gemischt sind ... Ich hatte mir das Buch wirklich nur als Rezensionsexemplar ausgesucht, weil mir das Titelbild und der Titel so gut gefallen haben. Ich hatte weder Ahnung, was mich erwartet, noch mir große Gedanken darum gemacht. Vielleicht bin ich deshalb dem Buch so verfallen und konnte es in kürzester Zeit lesen. Es ist melancholisch und rührend, dabei aber nie kitschig oder zu sehr wie Nicholas Sparks Romane. Stattdessen erinnert es mich ganz extrem an meinen Freund, der jetzt Station in Wisconsin macht - rauh, manchmal ein wenig ruppig, andererseits extrem loyal und immer bereit, da zu sein, wenn man ihn braucht. Dieser Menschenschlag trägt das Buch, das aus allen Perspektiven erzählt wird. Jede der Figuren kommt zu Wort und wird charakterisiert, jede enthält ihre Ecken und Kanten und wird in ihren Handlungen verständlich - und das ist große Kunst grade bei einer Figur wie Kip ;-) Zusätzlich zur ausgefeilten Geschichte kommt dann eine Sprache, die ich bezaubernd finde. Nicht bezaubernd im Sinne eines Wortrausches und herrlicher Metaphern, sondern eine gerade, direkte, manchmal vielleicht sehr stoische Sprache, in der Sätze, die Gefühle thematisieren, einerseits wie Fremdkörper wirken und andererseits so genau zu den Charakteren passen, dass man sie geradezu hören kann. Nach 432 Seiten bin ich aufgetaucht aus einem manchmal sehr einsamen Wisconsin, in dem es wichtig ist, Leute um sich zu haben, auf die man sich verlassen kann. Und mehr kann man von einem guten Roman doch gar nicht erwarten ... :-)

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Shotgun Lovesongs ist, wie der Klapptext bereits sagt, ein Buch über Liebe, Freundschaft, Heimat. Die "Kapitel" sind lang und werden in den Sichtweisen der Hauptcharaktere geschildert. Der Vorteil daran ist, dass man auch von jedem die Gedanken kennenlernt. Der Nachteil, man kommt schon mal durcheinander. Vor allem da es in einigen Kapiteln auch Zeitsprünge gibt. Ansonsten ist der Roman leicht und flüssig geschrieben. Aber, leider, nicht fesselnd. Es war eine schöne Lektüre zwischendurch und man wurde angeregt sich mal über seine eigenen Werte und Vorstellungen Gedanken zu machen. Der Klapptext und die Buchbeschreibung sind sehr wage gehalten, meiner Meinung nach. Überwiegend geht es um Beth und Henry. Und Lee. Nicht, dass die anderen zu kurz kommen, aber ich kann mich zum Beispiel nicht erinnern viel über das Schicksal von Ronny gelesen zu haben. Der Rodeo-Unfall und die Alkoholabhängigkeit. In den Rückblenden trinkt er wie ein Loch - was die anderen auch machen - in der Gegenwart trinkt er gar nicht und hat wohl auch keine Probleme damit. Bis auf einmal, aber darauf werde ich nicht näher eingehen, um euch nicht zu spoilern. Also Leute, die gerne eine nicht so anspruchsvolle Lektüre lesen möchten, sind mit diesem Buch gut bedient. Man würde aber auch nicht viel verpassen, wenn man das Buch nicht liest.

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Bei “Shotgun Lovesongs” handelt es sich um den Debütroman des amerikanischen Autors Nickolas Butler. Das Buch erschien bereits Ende 2013 als gebundene Ausgabe bei Klett-Cotta und ist seit März 2015 als Taschenbuchausgabe bei Heyne. Inzwischen ist seit Mai 2015 das zweite Buch des Autors auf dem Markt: “Beneath the Bonfire“. Es fällt schwer, in Worte zu fassen was “Shotgun Lovesongs” während und selbst Stunden nach dem Lesen mit einem anstellt. Denn was ist schwerer zu beschreiben als Gefühle, die man selbst nicht einordnen kann? Nickolas Butler hat in “Shotgun Lovesongs” Charaktere geschaffen, die so viel Leben in sich haben, dass man das Gefühl nicht los wird, mit ihnen zu leben, statt nur ihre Geschichte zu lesen. Alles scheint eine Bedeutung zu haben, Gesten und Blicke unterstreichen die einzelnen Persönlichkeiten, und doch drängt sich nichts davon dem Leser auf. Man ist nicht gezwungen ein Auge auf jedes noch so kleine Detail zu haben, die Gefühlswelt der Figuren eröffnet sich auch ohne das gewollte Lesen zwischen den Zeilen. Es gelingt Butler auf ganz wundervolle Weise, eine unglaublich komplexe Geschichte aufzubauen, getragen von fantastischen Charakteren. Genau wie im Leben selbst gibt es Höhen und Tiefen, beeinflusst die Vergangenheit die Gegenwart und ebenso die Zukunft. Butler schafft mit jedem Wort eine noch komplexere Welt, einen Zauber, dem man nicht entkommen kann, selbst wenn man es denn wollte. Ganz besonders ist hier auch Butler’s Schreibstil hervorzuheben, der, trotz – wie es zunächst scheint – einfacher Wortwahl eine gewaltige Tiefe schafft, einen wahren Sog, der einen nicht mehr loslässt. Zeilen, schwer von Wehmut und Sehnsucht, werden abgelöst von Liebe, Freundschaft, und Zuneigung, sowohl zu Menschen, als auch zum Land selbst. Denn die Liebe zu Wisconsin, den rauen und den sanften Seiten dieses Staates, webt sich geschickt in die Geschichte ein, unterstreicht die Sehnsucht der Charaktere, verstärkt das Gefühl nach Zugehörigkeit, dem Verlangen nach einer Heimat. Was Nickolas Butler hier geschaffen hat, ist ein kleines Meisterwerk, dessen Zauber und Magie sich nur schwer in Worte fassen lässt. “Shotgun Lovesongs” lebt von seinen Charaktere, die leiden, lieben, lachen, Mist bauen, sich unmöglich benehmen und doch einfach nur durch und durch eines sind: Menschlich. Butlers Werk ist eine Hommage an das Leben, mit all seinen Facetten. Ein definitives Lesehighlight.

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Er safte mir, dass er mich liebe. Henry. Mit achtzehn Jahren. Das alles war es wert, jeder einzelne Moment, all die Jahre kindischen Herumexperimentierens, der gelegentliche Schmerz und Kummer, das immer leere Konto, all die gebrauchten, uralten Wagen, mit denen wir durch die Gegend fuhren. So lange mit einem anderen Menschen gelebt zu haben, mit einer anderen Person, mit diesem Mann, und gesehen zu haben, wie er sich verändert, wie er innerlich wächst. [...] Ihn auf einem unserer Traktoren sitzen zu sehen, im letzten orangeroten Licht des Tages. Fünf Freunde aus einer Kleinstadt im Norden der USA. Durchs Schicksal auseinandergetrieben, lebt in allen die Sehnsucht nach der Nähe, die sie einst verband. Beth und Henry sind verheiratet und auch in der Schule schon ein paar gewesen. Kip, Ronny und Lee wollen den Schritt zur Familie erst noch wagen, doch sie müssen feststellen, dass das Eheleben oder überhaupt das Leben in der amerikanischen Kleinstadt auf dem Land gar nicht so einfach ist. Vor allem dann nicht, wenn man wie Lee ein berühmter Musiker ist, der mit dem Album Shotgun Lovesongs Karriere gemacht hat. Ein Album, das sein Leben in Little Wing, Wisconsin, beschreibt und den Liebeskummer verarbeitet, den er empfand, als Beth schließlich Henry heiratete. Seit diesem Tag ist Lee nicht mehr der selbe. Erst die bald folgende Scheidung von seiner New Yorker Ehefrau führt ihn zurück in die Heimat und zwingt ihn dazu Henry endlich von der Vergangenheit zu erzählen, auch wenn er damit vielleicht die Ehe der beiden gefährdet. Kip und Ronny hingegen müssen sich mit anderen Problemen auseinandersetzen. Der eine will nicht Vater werden, der andere hat plötzlich diese Verantwortung zu tragen und das, obwohl er selbst seit einem Unfall beim Rodeo geistig zurückgeblieben ist. Doch die fünf wären schließlich keine Freunde seit Kindertagen, wenn sie nicht irgendwie zusammenhalten würde, auch wenn sie feststellen müssen, dass dieser Zusammenhalt über die Jahre hinweg sehr gelitten hat. Schließlich sind es drei Hochzeiten, zwei Scheidungen, ein Beinschuss und Lieder von der Liebe, die sie alle wieder zusammen führen, auch wenn es nie mehr sein wird wie zuvor. Zuerst möchte ich an dieser Stelle dem Randomhouse Bloggerportal, Heyne und der zuständigen Pressereferentin Irmi Keis für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars danken. Aufgefallen ist mir das Buch vorher auf einigen anderen Blogs und der Titel hat mich direkt angesprochen. Vom Cover her hätte man meiner Meinung nach tatsächlich mehr rausholen können. Das englische Cover passt zum Beispiel wirklich sehr schön zur Geschichte und zeigt die Kleinstadt auf dem Land und vermittelt so gleich auch ein bisschen vom Gefühl, das man beim Lesen des Buches bekommt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der fünf Protagonisten erzählt und als Leser erhält man so sehr schön Einblick in die unterschiedliche Gedankenwelt der Figuren. So ist es auch recht leicht sich in alle hineinzuversetzen und Zugang zur Geschichte zu finden. Jeder Charakter erhält so individuell Zeit sich zu formen und zu präsentieren. Man erfährt viel über die einzelnen Macken und Eigenarten der Fünf und erhält die Chance ihr Handeln nachzuvollziehen. Die individuellen Eigenarten der Protagonisten werden auch sehr schön im Hörbuch hervorgehoben. Dort sind die Figuren mit unterschiedlichen Sprechern versehen worden, die auch sehr charakteristisch gewählt wurden und die Eigenschaften der jeweiligen Person sehr schön unterstreichen. Innerhalb der Kapitel gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit der Fünf. Zuerst mag diese Art des Erzählens etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch mit der Zeit liest sich die Geschichte so sehr gut und die Rückblenden sind stets auch zielführend für das, was in der Gegenwart des Kapitels gerade passiert. Sie klären Situationen und Beziehungen auf und erklären die kleinen Lücken, die sonst vielleicht nicht unbedingt gleich zu erschließen wären. Die Rückblenden sind wichtig, um das ganze Beziehungsgeflecht des Buches verstehen und nachvollziehen zu können und sorgen zugleich dafür, dass man sich als Leser sehr gut in das Geschehen eingebunden fühlt. Der Autor erzählt seine Geschichte sehr lebensnah, was besonders für mich ein Pluspunkt war. die fünf Protagonisten sind sehr ausgeglichen und jeder hat seine Ecken und Kanten, die vor allem durch das Leben geschliffen wurden. Es ist traurig und fröhlich, hat Höhen und Tiefen und zeigt worauf es im Leben ankommt: Freundschaft und Heimat. Letzteres ist ein großes Thema des Buches. Durch die anschaulichen Beschreibungen von Little Wing bekommt auch der Leser ein sehr gutes Gefühl von der Gegend und kriegt durch die Charaktere deren Heimatverbundenheit auch besonders mit. Das wird auch vom englischen Cover sehr schön unterstützt und geht dem deutschen Cover meiner Meinung nach verloren. Auf einen Spannungshöhepunkt oder rasante Handlung wird man in diesem Buch aber wohl doch vergeblich warten. Es ist eine lineare Handlung, die lediglich die Höhen und Tiefen des Lebens aufnimmt, aber keine sonderliche Spannungskurve verfolgt. Immer wieder gibt es Stellen, die mich nicht wirklich dazu bewegt haben weiter zu lesen, doch auch nach längerer Pause kann man schnell wieder in die Handlung finden und noch immer alles verstehen. Der Autor schreibt zwar keine sachliche Erzählung, doch er schafft es auch die durchaus verworrenen Beziehungsverstrickungen nicht zu dramatisch oder überemotional zu präsentieren. Letztlich bildet der Schreibstil und der Umfang der Kapitel eine gute Möglichkeit immer mal wieder in das Buch einzusteigen und es nach und nach zu lesen. Es empfiehlt sich also durchaus auch für nebenbei, wenngleich die Botschaft am Ende den Leser durchaus auch noch über die Seiten des Buches hinaus beschäftigen kann. Insgesamt ist Shotgun Lovesongs eine schöne Geschichte über wahre Freundschaft und die Geborgenheit, die Heimat auszulösen vermag. Eine Erzählung, die sich gut für das Lesen nebenbei eignet und die man nicht unbedingt verschlingen muss, die einen am Ende aber doch durchaus nachdenklich stimmen kann und vor allem zeigt wie das Leben so spielen kann. Aussehen: ♥♥♥ Charaktere: ♥♥♥♥ Spannung: ♥♥♥ Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥ Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥ Schreibstil: ♥♥♥♥

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In Shotgun Lovesongs geht es um die sehr normal klingende Geschichte von 5 Freunden, die alle in dem kleinen Ort Little Wing aufgewachsen sind und deren Wege sich immer mal wieder kreuzen. Henry und Beth, seit ihrer Jugend ein paar und lange Zeit schon verheiratet, leben auf einer Farm mit ihren Kindern. Leland, der mittlerweile ein berühmter Musiker ist, fühlt sich nur in Little Wing wohl und versucht so oft es geht zu Besuch zu kommen. Ronny, einst ein bekannter Rodeoreiter, ist seit einem schweren Unfall etwas beeinträchtigt und arbeitslos. Kip, der immer eher der Außenseiter war, möchte sich in Little Wing durch ein Renovierungsprojekt an der alten Mühle beliebter machen. Nickolas Butler schafft es einfach, sich mit einem sehr einfachen, aber auf den Punkt passenden und in seinen Bann ziehenden Sprachziel zu überzeugen. Man versinkt in dieser Geschichte und lernt all diese 5 Freunde auch als seine eigenen Freunde lieb zu gewinnen. Bis auf eine kurze Stelle, die ich als etwas schleppend empfunden habe, hat mich das Buch voll und ganz überzeugen können!

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