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Rezensionen zu
Die Schattenbucht

Eric Berg

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Eine Frau springt ohne ersichtlichen Grund vom Balkon ihres Hauses. Der Selbstmordversuch misslingt und so kommt Psychologin Ina Bartholdy ins Spiel. Sie ist die behandelnde Ärztin der Bäckereiinhaberin und kann sich das Verhalten ihrer Patientin nicht erklären. Als sie die entlassene Frau zu Hause besucht, kommt ihr das Verhalten des Ehemannes stutzig. Sie beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen. Diese werden durch ihre Tochter erschwert, die sich nach Jahren beim Exmann auf einmal bei der Mutter einquartiert und die Schule abbrechen will. Ziemlich schnell wird klar, dass dramatische Vorfälle 14 Monate vor dem Selbstmordversuch nicht nur die Bäckerin sondern auch viele andere Leute in eine sehr heikle Situation gebracht haben. Denn es hatte sich eine Gruppe Menschen zusammengeschlossen, um etwas Kriminelles durchzuziehen.. Stil, Machart, Meinung Wie man schon an meiner Inhaltsangabe erkennen kann, haben wir hier zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart ab dem Selbstmordversuch der Bäckersfrau, ab der dem Leser aus Sicht von Psychologin Ina Bartholdy die Ereignisse geschildert werden. Dann gibt es abwechselnd die Zeitebene „vor 14 Monaten“, die dem Leser nicht nur einen Wissensvorsprung gibt sondern auch viele Dinge schon erklärt. Trotz der zwei Ebenen und dem Wissensvorsprung fragt man sich dann trotzdem immer noch so einiges, denn viele Fragen bleiben bis zum Schluss unbeantwortet. Die Mischung finde ich gelungen, es wird nicht neugierig und man gewinnt immer wieder neue Erkenntnisse und Zusammenhänge werden klar. Geschickte Cliffhanger am Ende und ein immer unheilvolleres Geschehen sorgen dafür, dass man das Buch schnell – und ohne Langeweile- gelesen hat. Die Fragen, die sich aus dem Teaser auf der Buchrückseite ergeben, werden übrigens recht schnell geklärt. Deshalb kann ich hier mit weiterem Inhalt nicht spoilern, es würde einfach zu viel verraten.. Die Erzählweise ist erfrischend fluffig und locker, einige Gedankengänge und Dialoge sind humorvoll und die Mischung finde ich insgesamt sehr gelungen. Es gibt auch sehr schöne Sätze die ganz allgemeine Beobachtungen sehr schön umschreiben und das Potential zu erfolgreichen Zitaten haben, die im Zeitalter des Internets ja auf vielen Plattformen gern geteilt werden. Beispielsweise mein Favorit: „Für den Bäcker war Literatur etwas Ähnliches wie ein Opossum: zwar wusste er, dass es existierte, aber er hatte weder je eines zu Gesicht bekommen noch die geringste Ahnung, wozu es überhaupt gut war“(S. 42) Eine weitere Besonderheit ist, dass in diesem Buch irgendwie so ganz herrlich normale Charaktere in der genau richtigen Intensität gezeichnet wurden. Kein grandioser Gegenspieler gegen einen hochintelligenten oder höchstmerkwürdigen Kommissar, sondern einfach eine Geschichte mit vielen Menschen die blöde Fehler begehen, Probleme haben und überhaupt die Erkenntnis: Man sollte kriminelle Ideen wohl eher nicht in einer größeren Gruppe umsetzen, denn da kann an jeder Ecke etwas schiefgehen. Der Autor wirft hier auch einige moralische Fragen auf, ich habe an mehreren Stellen gedacht: „Was hätte ich da jetzt gemacht?“. Fazit Ich vergebe gute 4 von 5 Sternen und werde mit Sicherheit ein weiteres Buch von Eric Berg lesen, der mich besonders mit der Schreibweise und dem Plot überzeugt hat. Die Schattenbucht ist das dritte Buch von Eric Berg, es scheint sich nicht um eine Reihe zu handeln und kann ohne Vorkenntnisse als ganze Geschichte gelesen werden. Ich empfehle es vor allem Fans von Kriminalromanen und Psychothrillern, kann es auf Grund der moralischen Fragestellungen und der vielen liebevoll gestalteten Charaktere aber auch einem Großteil von Romanlesern empfehlen, wenn das Thema denn Interesse weckt.

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Lässt man den Klappentext auf sich wirken, so hat man als Leser ja eine gewisse Erwartung an den Inhalt. Ich habe mir einen subtilen Aufbau der Handlung vorgestellt, eine beklemmende Stimmung durch das Schweigen der Patentin, Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen, alles in allem eben eine gewisse Athmosphäre. Ich wurde bereits nach wenigen Seiten eines besseren belehrt, denn die Fragen, die sich aus dem Klappentext ergeben, sind sehr schnell beanwortet und der Roman geht in eine Richtung, die zumindest ich niemals erwartet hätte und die zugegebenermaßen viel mehr in Richtung Kriminalfall als in Richtung Psychologieroman geht. Erst einmal ein kleiner Schock, doch ich hab mich weiter auf den Roman eingelassen und das war auch gut so. Es kommt heraus, dass es ein Ereignis in der Vergangenheit gab, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, und fortan folgt man der Handlung einmal in der Gegenwart und einmal in Rückblenden aus der jüngeren Vergangenheit. Das mag ich bei Büchern immer sehr gern, da dies den Lesefluss enorm ankurbelt. „Ach, komm noch ein Kapitel. Und noch eins, was solls?“ dürfte wohl jedem von uns bekannt vorkommen. Zum eigentlichen Inhalt, den der Klappentext verschweigt, will ich eigentlich nicht viele Worte verlieren und irgendetwas vorwegnehmen. Dies sollte jeder Leser für sich selbst entdecken. Mir ist es nur wichtig drauaf hinzuweisen, dass der Klappentext nur die Oberfläche ankratzt und im Prinzip nicht aussagefähig ist, was den eigentlichen Inhalt betrifft. Es soll sich niemand getäuscht fühlen und beim Lesen dann enttäuscht sein. Mir hat es letztlich gut gefallen, was Eric Berg am Ende aus der Ausgangssituation gemacht hat. Man muss jedoch auch anmerken, dass einiges konstruiert und in das Korsett der Handlung gepresst wirkt. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander, die sich nach und nach offenbahren, sind zwar interessant, doch teilweise nicht ganz stimmig. Als Beispiel soll hier die Protagonistin dienen, die sich unbewusst enger in das Lügengeflecht der Beteiligten verwickelt als ihr lieb ist. Auch von der Tatsache, dass der Handlungsort an der Ostsee liegt merkt man nicht viel. Der Ort ist so gut wie gar nicht relevant für die Handlung, das Ganze hätte sich genauso auch im tiefsten Bayern oder im Ruhrpott abspielen können. Für mich persönlich ist das zwar ein bisschen enttäuschend, aber kein Grund dies dem Roman negativ anzukreiden. Warum bei all diesen Kritikpunkten dann trotzdem 4 Sterne? Ganz einfach: Ich habe es sehr genossen, dass die handelnden Personen so „normal“ sind. Keine Schizophrenen oder Psychopathen, von denen es im Krimi- bzw. Thriller-Genre inzwischen wimmelt. Kein traumatisierten Missbrauchsopfer und auch keine Superbrains oder Übercharaktere ohne Fehl und Tadel, sondern Menschen, wie du und ich. Sie machen Fehler, begehen Dummheiten und lassen sich von ihren Gefühlen zu Dingen hinreißen, die sie eigentlich gar nicht wollen. Sie werden angetrieben von vermeintlichem Gerechtigkeitssinn, der sich gepaart mit einer gesunden Brise Egoismus schließlich in Gier verwandelt – woran die verschworene Gemeinschaft und ihr Lügengeflecht letztlich auch zerbrechen. Gerade diese „Normalität“ der Figuren macht die Auflösung der Handlung auch relativ erschreckend. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, welche Leichen der Nachbar tatsächlich im Keller hat…? FAZIT Der Inhalt war nicht das, was ich erwartet hatte, doch nachdem der Schock überwunden war, konnte mich der Roman dennoch durch seine Authentizät versöhnen. Man bekommt gute Krimilektüre - etwas das nicht all zu lange nachwirkt, aber beim Lesen trotzdem unterhält.

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Wie auch schon bei „Das Küstengrab“ gelingt es Eric Berg mit „Die Schattenbucht“ in meiner Strandtasche zur Hohwachter Bucht zu landen. Der Spiegel Bestseller, ist meiner Meinung nach, sehr raffiniert erzählt. Mein Kopfkino springt schnell an und ich verfalle dieser spannenden Lektüre Seite um Seite. Die Handlung des Krimis ist psychologisch ausgefeilt und ich freue mich, dass es wieder an der Mecklenburgischen Küste spielt. Ich bilde mir ein das kleine Dorf Prerow sowie einige alte Bekannte oder Bewohner wieder zu entdecken. Wie ein zerissener Brief, den man Teilchen für Teilchen wieder zusammensetzt, bekommt alles einen Sinn, so habe ich es zumindest empfunden. Zum Inhalt: Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-jährigen Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen. Marlene wird scheinbar liebevoll umsorgt. Doch das Verhalten ihres Ehemanns macht Ina stutzig. Keine Sekunde lässt er sie mit Marlene allein, will offensichtlich verhindern, dass sie mit Ina spricht. Was hat dieser Mann zu verbergen? Und was hat er mit den merkwürdigen Vorfällen zu tun, die sich in Prerow häufen? Fazit: 5 Sterne***** Der Kriminalroman „Die Schattenbucht“ ist im LIMES Verlag erschienen. Es hat 416 Seiten und kostet 14,99 Euro. Der Autor gehört zu den erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren. 2013 verwirklichte er seinen schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman Das Nebelhaus, das mich auch schon in den Bann zog. Nach Das Küstengrab ist Die Schattenbucht nun der dritte Roman des Erfolgsautors und hoffentlich nicht sein Letzter. Ich habe das Buch kostenlos zur Rezension erhalten, dieses hat aber keinerlei Einfluss auf meine ehrliche und faire Bewertung.

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Mir ist der Autor Eric Berg empfohlen worden, wenn ich mal wieder einen spannenden Krimi bzw. Thriller anhören möchte. Leider hat mich diese Geschichte gar nicht überzeugt. Ich habe bis zum Ende nicht wirklich in die Handlung hineingefunden und fesseln konnte sie mich gar nicht. Deshalb hat es auch sehr lange gedauert, bis ich sie mir endlich bis zum Schluss angehört habe. Empfehlen kann ich dieses Hörbuch daher nicht.

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Die Bäckersfrau Marlene Adamski sitzt auf ihrem Balkon im mecklenburgischen Prerow bei Kaffee und Kuchen. Urplötzlich klettert sie jedoch über das Geländer und stürzt sich in die Tiefe. Sie überlebt schwer verletzt, spricht seit diesem Vorfall aber kein Wort mehr. Nach dem Krankenhausaufenthalt kommt sie für zwei Wochen in die Psychiatrie, wo sie von Psychologin Ina Bartholdy betreut wird. Doch auch sie findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-Jährigen. Der Ehemann Gerd kümmert sich offensichtlich liebevoll um seine Frau. Nach dem Psychiatrieaufenthalt geht es für das Ehepaar zurück nach Prerow. Dort stattet Ina Bartholdy ihnen eines Tages einen Besuch ab, um sich nach dem Befinden ihrer Patientin zu erkundigen. Doch irgendetwas erscheint ihr an dem Verhalten des Ehemannes merkwürdig. Er lässt Marlene nicht eine Sekunde mit der Psychologin allein. Hat er Angst, dass sie doch reden könnte? Eine Erklärung für den Sprung vom Balkon gibt es nämlich immer noch nicht. Und was hat es damit auf sich, dass sich vierzehn Monate zuvor eine seltsame Gruppe bei dem Ehepaar getroffen und etwas Unfassbares geplant hat? Meine Meinung: Wieder ein spannender Roman von Eric Berg vor einer schönen Kulisse. Mich konnte dieses Buch in mehrfacher Hinsicht überzeugen. Fangen wir mit den Charakteren an. Psychologin Ina Bartholdy ist eine sympathische Frau, die ich gern begleitet habe. Sie ist sehr neugierig und lässt einfach nie locker. In ihrem aktuellen Fall, dem vermeintlichen Selbstmordversuch der Bäckersfrau, spürt sie gleich, dass etwas nicht stimmt. Warum springt eine Frau, bei der im Leben eigentlich alles rund zu laufen scheint, eines Tages einfach von ihrem Balkon? Der liebevolle Ehemann scheint nicht zu wollen, dass Ina allein Zeit mit seiner Frau verbringt. Weiß er mehr? Will er verhindern, dass sie etwas verrät? Ina lässt das alles nicht mehr los und sie beginnt nachzuforschen. Dabei überschreitet sie hier und da Grenzen und zeigt keine Scheu. Wenn sie sich einmal in eine Sache verbeißt, lässt sie einfach nicht mehr los. Inas Privatleben ist ebenfalls kompliziert. Ihre Tochter im Teenageralter lebt beim Vater, Inas neuer Lebensgefährte ist 10 Jahre jünger als sie selbst. Auch er spielt im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle. Aber da will ich nicht zu viel verraten. Nur so viel, es wird gefährlich für die Beiden. Marlene Adamski ist eine mütterliche Person und die gute Seele des Ortes. Sie kennt fast jeden Kunden persönlich und lebt nach außen hin ein gutes Leben. Sie ist sozial engagiert und eine aktive Person, die mitten im Leben steht. Aber warum will sich so eine Frau plötzlich umbringen? Bei Inas Besuch in Prerow bricht sie das Schweigen. Ina merkt, dass der Bäckersfrau etwas auf dem Herzen zu liegen scheint, doch ihr Mann setzt alles daran, dass Ina es nicht erfährt. Der Aufbau des Romans hat mir sehr gut gefallen. Es gibt zwei Erzählungsstränge. Einmal das "Heute", also das Geschehen ab dem Selbstmordversuch, und dann das "Davor", wo es um die geheimnisvollen Treffen der 3 Männer und 2 Frauen geht. Warum planten sie ein Verbrechen? Was bringt einen Menschen dazu, so weit zu gehen? Wer gehört neben Marlene und ihrem Mann Gerd noch zu dieser Gruppe? Und welche Rolle spielt Giovanni, der plötzlich zu diesem Kreis hinzukommt? Ich mag es sehr, wenn es mehrere Handlungsstränge gibt. Das gibt einem Buch immer eine besondere Dynamik und macht es einfach noch spannender. Befindet man sich in dem einen Strang, will man unbedingt wissen, wie es in dem anderen weitergeht. Der Sprachstil ist sehr flüssig und langatmige Passagen gab es keine. Die vielen anschaulichen Beschreibungen lassen einen als Leser richtig in die Geschichte eintauchen. Und die Landschaftsbeschreibungen sorgen sogar für ein klein wenig Urlaubsstimmung. ;-) Ein spannender und verzwickter Fall für Psychologin Ina Bartholdy und ein Buch, das ich Euch auf jeden Fall empfehlen kann.

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Ich habe das Hörbuch gehört, gesprochen von Nana Spier. Im Prolog erfährt eine Person, während eines halbstündigen Telefonats, von einem ungeheuerlichen Verbrechen. So viele Tote über einen längeren Zeitraum. Das Monströse an diesem Verbrechen war das Normale, die Durchschnittlichkeit der beteiligten und die Langsamkeit, mit der es seine Kreise zog. Es hat sich allmählich zu einem Strudel entwickelt, der alles verschlang, was in seine Nähe kam. Die Person, die hier erzählt ist Schriftsteller und reist an den Ort, wo alles stattfand: Der Darß. Es fing alles mit dem Selbstmordversuch einer Frau an, aber in Wirklichkeit fing alles viel früher an. Es ist September. Die Ehefrau des Bäckers, Marlene Adamski, springt vom Balkon im ersten Stock ihres Hauses. Da gehört sehr viel Glück dazu sich dabei umzubringen, seien wir mal ganz ehrlich. Im Krankenhaus wird sie von der Psychologin Ina Bartholdy betreut, aber seit ihrem Sprung spricht sie kein Wort. Es gab keinen ersichtlichen Grund für den Selbstmordversuch. Nichts deutet auf schwerwiegende Probleme hin. Ina bietet an, Marlene auch nach ihrer Entlassung zu betreuen, was der Ehemann aber gar nicht möchte. Ina gibt aber nicht so leicht auf und fährt trotzdem zu ihr nach Hause. Nachdem bereits im Prolog von vielen Toten die Rede ist, kann man sich schon vorstellen, dass Marlene Adamskis Selbstmordversuch irgendwas damit zu tun haben muss. Die Geschichte wird auf zwei Zeitschienen erzählt: September, welches Jahr ist unbekannt und nicht wirklich von Belang und der zweite Erzählstrang ist von 14 Monate davor. Damals, im Haus der Adamskis, trifft sich seit zwei Jahren eine Gruppe von 5 Menschen. Gewisse unglückliche Umstände haben sie zusammengeführt. Nun haben sie etwas besprochen und beschließen jetzt, dass sie ihren Plan in die Tat umsetzten. Was genau sie vorhaben und vor allem warum, kommt nach und nach ans Licht. In September, 14 Monate später versucht Ina aus Marlene schlau zu werden. Ina ist eigentlich ganz sympathisch und trotzdem bin ich ihr nicht nähergekommen, konnte keinen guten Draht zu ihr finden. Eigentlich sind alle Charaktere zwar sehr lebendig, aber für mich blieben sie auf Distanz. Obwohl man mit Marlene Mitleid haben sollte, ist sie nicht die Sympathischste in der Gruppe von Menschen, die sich in ihrem Haus treffen, sondern ein Mann namens Bodo. Der eigentliche Plot findet in der Vergangenheit statt. Alles was damals passiert ist, hat auch Auswirkungen auf heute. Extra ein wenig Verwirrung gestiftet hat der Autor mit einem bestimmten Charakter, bei dem ich lange den Zusammenhang nicht gesehen habe. Das Verbrechen war anfangs vielleicht nicht ganz so ungeheuerlich und man bringt sogar ein wenig Verständnis für die Täter auf. Aber langsam läuft alles aus dem Ruder und was schlussendlich passiert ist tatsächlich eine unglaublich monströse Ungeheuerlichkeit. Jeder in dieser Gruppe von damals hat Schuld auf sich geladen, einer mehr, ein anderer weniger. Im kompletten Gegensatz dazu steht das Setting auf der Halbinsel an der Ostsee; Region Fischland-Darß-Zingst. Das Meer, der Strand, der Bodden, diese herrliche Natur. An einem solchen Ort erwartet man tatsächlich kein Kapitalverbrechen, schon gar nicht von den Einheimischen verübt, die das Glück haben, hier zu leben. Den Selbstmordversuch von Marlene kann man nicht ernst nehmen. Hätte sie sich wirklich umbringen wollen, wäre sie bei Sturm ins Meer gegangen oder hätte Tabletten genommen, es gibt viele Möglichkeiten. Es war einfach ein nicht ganz glaubwürdiger Einstieg für die Psychologin Ina, die Geschichte dahinter aufzudecken. Die Geschichte selbst fand ich etwas träge, bis zu dem Punkt an dem erzählt wird, was mit wem passiert ist, diesen Teil fand ich wiederum etwas gehetzt. Ich finde auch, dass die Spannung unter den zwei Erzählsträngen gelitten hat. Eine Gruppe von alltäglichen Menschen, ein nicht wirklich ernstzunehmender Selbstmordversuch, eine hartnäckige Psychologin, ein ungeheuerliches Verbrechen, und im Gegensatz dazu das herrliche Setting. Ein guter Kriminalroman, doch blieb eine Distanz zwischen mir und den Charakteren. Ein Mangel an Spannung macht die Geschichte etwas träge und die Handlung konnte mich nicht so richtig fesseln. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Die Sprecherin, Nina Spier, hat einen hervorragenden Job gemacht, auch wenn ein gewisser Italiener nicht ganz authentisch wirkte.

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Ich habe gelesen: … und nach dem Lesen verarbeite ich eine Story immer gedanklich, bevor ich meine Bewertung dafür abgebe. Gestern auf unserer Hunderunde sprachen Ela und ich über Bücher und Rezensionen. Die Frage war: „Was kann man über ein gutes Buch noch schreiben, was man bisher noch nicht geschrieben hat?“ oder noch wichtiger: „Wie kann man einem guten Schriftsteller im Schreiben der persönlichen Meinung gerecht werden?“ Krimis ähneln sich – es gibt Mörder, Tode und Ermittler, so wird dem Autor einiges abverlangt, den Leser in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil von Eric Berg hat auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert und ist mir von „Das Küstengrab„ bereits vertraut. Anfangs noch schwer in das Buch zu finden, konnte ich es dann einfach nicht mehr weglegen. Die Geschichte ist gut durchdacht und die Schauplätze sind wirkungsvoll beschrieben. Nicht nur die Ostsee-Landschaft konnte ich mir bildlich gut vorstellen, sondern auch die Protagonisten bekamen Gesichter. Sympathisieren konnte ich allerdings mit keiner dieser Personen. Die Psychologin Ina Bartholdy hat zwei Fälle zu bearbeiten: Marlene Adamski mit ihrem missglückten Selbstmordversuch. Leider ist Marlene ziemlich wortkarg und Ina ist gezwungen, sich anderweitig über Marlene und ihr Leben zu erkundigen. Mir war jedoch schnell klar, dass etwas Schreckliches passiert sein muss, was Marlene nicht verarbeiten konnte. Der zweite Patient ist Christopher, dessen Mutter spurlos verschwunden ist. Doch was weiß er darüber? Die Beziehung zwischen der Tochter von Ina und Christopher wird zwar leicht ausgeschmückt, bleibt aber am Ende nebensächlich. Anders wie bei einem Thriller wird der Fall Stück für Stück aufgeklärt und der Leser muss nicht auf eine Pointe warten. Die Geschichte schwingt zwischen der Gegenwart und 14 Monaten zuvor hin und her. Dadurch, dass es jeweils mit einer Überschrift gekennzeichnet wurde, verliert man beim Lesen aber nicht den Überblick und erhält die wichtigen Puzzleteile. Dass der Suizidversuch von Marlene mit dem Problem von Christopher verwoben ist, begreift der Leser rasch und auch die weiteren Charaktere werden gut mit in die Geschichte integriert. Mit den Gedankengängen einer üblichen Psychologin agiert Ina als Ermittlerin und wird letztendlich gemeinsam mit den Lesern doch nochmal überrascht. Eigentlich lese ich lieber Thriller, als Krimis, doch mit einem deutschen Krimi kann man auch mich locken. Zudem schaue ich gerne die Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ und während des Lesens von „Die Schattenbucht“ kam mir mehrfach der Gedanke, dass das Buch auch gut ein Thema dieser Sendung sein könnte. „Die Schattenbucht“ von Eric Berg ist nicht so packend wie ein Thriller, doch der Autor hat es geschafft, meine Phantasie lebendig werden zu lassen. Ich hoffe auf weitere Werke von Eric Berg.

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Die 62-jährige Marlene Adamski sitzt mit Kaffee und selbstgemachtem Kuchen auf dem Balkon ihres Hauses, steht auf und stürzt sich von demselben. Sie überlebt, doch schweigt sie über die Gründe, warum sie sich das Leben nehmen wollte. Offensichtliche Gründe für einen Selbstmord liegen auch nicht vor. Marlene führt mit ihrem Mann auf der Halbinsel Darß eine gut gehende Bäckerei, engagierte sich sozial und sang im Gemeindechor. Warum also sollte eine solche Frau, die bisher auch noch keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigte, umbringen? Psychologin Ina Bartholdy betreut Marlene während ihres Krankenhausaufenthaltes und bietet ihr an, nach ihrer Entlassung eine Therapie bei ihr zu machen. Gerd Adamski, Marlenes Ehemann, hält so gar nichts davon und überhaupt würde alles von allein wieder in Ordnung kommen, wenn seine Frau nur wieder körperlich genesen ist. Entgegen dem Willen ihres Mannes beschließt Marlene, die Therapie bei Ina zu machen, auch wenn es der Frau unheimlich schwer fällt, sich ihrer Psychologin gegenüber zu öffnen. Es scheint fast so, als belaste ein großes Geheimnis ihre Seele und sie könne dennoch nicht darüber sprechen. Dafür hinterlässt sie Hinweise, denen Ina folgt und so langsam aber sicher hinter Marlenes Geheimnis kommt. Doch nicht nur ihre Patientin hält Ina auf Trab. Seit einem Jahr ist sie mit Bobby liiert, der einige Jahre jünger ist als sie und über eine Spontanität verfügt, über die Ina immer wieder in Verzücken bringt. Zwischen den beiden läuft es sehr gut, zumindest so lange, bis Stefanie auf der Bildfläche erscheint. Bei Stefanie handelt es sich um Inas Tochter aus einer gescheiterten Ehe und eigentlich sollte diese, auf eigenen Wunsch sogar, bei ihrem Vater leben. Nun hat sie aber die Schule geschmissen und gönnt sich erst einmal eine Auszeit bei ihrer Mutter - wobei ihr der neue Mann an deren Seite so gar nicht zusagt. Zwar ist Bobby ihr gegenüber sehr aufgeschlossen, doch Stefanie kehrt das Biest heraus und macht Ina ihr derzeitiges Leben nicht unbedingt leichter - zumal da ja noch das Geheimnis von Marlene zu lüften ist, um ihr endlich Frieden zu verschaffen ... Ein schreckliches Geheimnis! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Wie gewohnt spielt das bergsche Buch wieder auf zwei verschiedenen Zeitebenen und ich muss sagen, diesmal hat er sich wirklich eine ganz perfide Story ausgedacht. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Protagonistin Ina wurde sehr einprägsam erarbeitet. Für ihre Patientin geht sie bis ans äußerste, um ihr zu helfen, wohingegen sie privat, gerade im Umgang mit ihrer Tochter, manchmal nicht weiter weiß und hier eindeutig an ihre Grenzen stößt. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

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