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Rezensionen zu
An einem Tag im November

Petra Hammesfahr

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Petra Hammesfahr schreibt Bücher, in denen meist Familiengeheimnisse und menschliche Tragödien eine große Rolle spielen. Ihre Bücher leben von den vielen verschiedenen Nebensträngen, die um eine Tat oder ein mysteriöses Vorkommnis herum geschehen. Ich habe schon einige Bücher von Petra Hammesfahr gelesen und war immer wieder gefesselt von ihren Romanen. Auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst 2014 habe ich an einer Lesung von ihr aus diesem Buch teilnehmen können. Diese Lesung hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Beschreibung des Buches: „An einem Tag im November“ ist 2014 als Hardcover im Diana-Verlag erschienen. Das Buch hat 495 Seiten. Auf dem Titelbild ist ein rosa Kinderfahrrad im Regen liegend auf einer einsamen Straße zu sehen. Das Bild ist passend gewählt zum Inhalt. Kurze Zusammenfassung: An einem Samstag im November verschwindet die kleine fünfjährige Emilie Brenner. Die Eltern geben ihre Vermisstenanzeige sehr spät auf, so dass die Suche nach dem Kind erst mit Verspätung erfolgen kann. Kommissar Klinkhammer befürchtet, dass schon einige Spuren verloren gegangen sind. Hat ihr Verschwinden etwas mit den merkwürdigen Geschehnissen in der Nachbarschaft zu tun? Mein Leseeindruck: Als ich auf den ersten zwei Seiten die Auflistung der „handelnden“ Personen fand, war mir klar, dass dieser Krimi mit vielen Nebenschauplätzen und vielen Handelnden aufgebaut ist, wie es so typisch für manche Krimis dieser Autorin ist. Hilfreich ist diese Liste auf alle Fälle, wünsche ich mir eine solche auch ab und an für andere Bücher, denn beim Lesen in Etappen, passiert es mir unweigerlich, dass ich so manche Namen der Protagonisten vergesse... Dieser Krimi lebt von den Zeitsprüngen und Rückblicken und von den verschiedenen Schauplätzen und dem Erzählen der Vorkommnisse rund um das Verschwinden des kleinen Kindes. Auch wenn man nicht gleich erkennt, in welchem Zusammenhang das gerade Gelesene zum Verschwinden von Emilie steht, so erinnert man sich später dann doch an kleine Hinweise, die die Autorin auf vorherigen Seiten gegeben hat. Schon auf den ersten Seiten legt sie Spuren. Der Verdacht auf manche Personen, die mit dem Verschwinden etwas zu tun haben könnten, erhärtet sich, wird aber auch wieder zerstreut, wenn parallel ablaufende Geschehnisse näher beleuchtet werden. Petra Hammesfahr hat in ihrer Beschreibung der Nachbarschaft und des Umfeldes von Emilie einen ziemlichen Facettenreichtum eingebaut. Da gibt es den einsamen Jugendlichen, der zwar materiell verwöhnt wird, aber von seinen Eltern wenig Zeit und Liebe erfährt. Die Witwe, deren schon erwachsener, psychisch kranker Sohn noch bei ihr lebt. Die Mitarbeiter von Emilies Vater, der einen Fitness-Center betreibt. Das ehrgeizige Lehrerehepaar mit den zwei Töchtern und natürlich die Eltern von Emilie, denen eine große Veränderung in ihrem Leben bevor steht. Alle haben die Tage um Emilies Verschwinden aufregende Erlebnisse gehabt, so dass man beim Lesen ständig in die Irre geführt wird und vermuten könnte, jetzt habe man den oder die Täter/in „erwischt“. Bis zu den letzten Seiten war mir immer noch nicht ganz klar, wer hier der oder die Täterin sein könnte. Es sind die kleinen menschlichen Tragödien, die die Autorin hier sehr detailliert beleuchtet. Jede für sich ist schon schlimm genug, treffen alle aufeinander, so kommt es zur Katastrophe. Beim Lesen empfindet man Mitleid für den ein oder anderen und würde so gerne ins Geschehen eingreifen, wenn es um Mobbing und Vernachlässigung geht, nur um zu „verhindern“, dass es zum Verschwinden von Emilie kommt… Fazit Ein Krimi, wie ich ihn liebe. Er ist spannend bis zum Schluss. Die vielen Handlungsstränge sind zwar zunächst verwirrend, werden aber in sich logisch gut zusammengeführt. Es erstaunt mich immer wieder, wie es der Autorin gelingt, ihre vielen Spuren zu legen und sich weder zu „verzetteln“ noch Brüche in den Handlungen zu haben. Nur die extremen Zeitsprünge haben mich etwas „überfordert“, so musste ich oftmals zurückblättern, um feststellen zu können, ob das gerade Gelesene vor oder nach dem Verschwinden des Kindes stattgefunden hat.

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An einem Tag im November verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Die Vermisstenanzeige wird von den Eltern erst Stunden später aufgegeben, die Suche der Polizei verläuft ergebnislos. Kommissar Arno Klinkhammer nimmt die Ermittlungen auf und erfährt so nach und nach Dinge, die bereits vor Monaten begannen und unweigerlich zur Katastrophe führen mussten. Ein Ehepaar ist auf der Rückfahrt von Freunden. Sie sind viel zu spät losgefahren, dann noch in einen Stau geraten. Es ist mitten in der Nacht, als sie endlich ihre Ortschaft sehen, nur noch eine scharfe Kurve. Doch diese nimmt der Ehemann zu schnell und kann nicht mehr reagieren, als etwas von den Scheinwerfern erfasst wird. Nach diesem sehr beklemmenden Prolog beginnt Petra Hammesfahr mit der eigentlichen Geschichte. Diese erzählt die Autorin mithilfe von Zeitsprüngen und einer Fülle von Beteiligten. Deren Charakterbeschreibungen sind jedoch so gut gelungen, dass man diese Vielzahl an Mitwirkenden und auch deren Schicksale, auf welche die Autorin stellenweise verstärkt eingeht, gut auseinanderhalten kann. Regelmäßig wechselt Petra Hammesfahr zwischen den aktuellen Geschehnissen rund um die verzweifelte Suche nach Emilie und den Ereignissen, die sich Monate zuvor rund um die Neubausiedlung „Garten“ abgespielt haben. Petra Hammesfahr greift hier ebenfalls einiges an Themen auf. Es geht um Mobbing an Schulen, um gewaltbereite Jugendliche, um Misshandlung, um Diebstahl, um psychisch gestörte junge Erwachsene, um Vernachlässigung von Kindern berufstätiger Eltern, um Verrat und um einiges mehr. Nach und nach erhält man einen Überblick über die Geschehnisse im Vorfeld des Verschwindens von Emilie. Doch dieser hilft einem nicht wirklich weiter, um festzustellen, was mit Emilie geschehen ist. Klar ist nur, dass Anne mit Emilie an dem Samstag allein zu Hause war, es stark geregnet hatte und Anne ihrer Tochter deswegen verboten hatte, ihr neues Fahrrad draußen zu benutzen. Emilie spielt friedlich im Wohnzimmer und Anne schläft ein. Als sie wieder aufwacht, ist Emilie verschwunden. Petra Hammesfahr gelingt es hervorragend, immer wieder Zweifel zu schüren, ob dem Schicksal von Emilie. Und bei der Fülle der Akteure ist lange nicht ersichtlich, wer möglicherweise und aus welchen Beweggründen Emilie etwas angetan haben könnte. Petra Hammesfahr erzählt ihren Roman sehr feinfühlig, die Autorin geht sehr gut gelungen auf die Gefühlswelt der verschiedenen Akteure ein, erschafft durchweg eine äußerst beklemmende Atmosphäre und schildert das Geschehnis, welches der schlimmste Alptraum für Eltern nur sein kann, mitreißend und äußerst eindringlich. Und trotzt des eher ruhigem, nachdenklichen Schreibstils gelingt es Petra Hammesfahr problemlos, die Spannung kontinuierlich zu steigern und eine Auflösung zu präsentieren, die durchaus so nicht zu erwarten ist. Fazit: Beklemmende, komplexe Story, bei der eine Aneinanderreihung von Zufällen zur Katastrophe führen … eindringlich erzählt.

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http://youtu.be/RaGiekkSK_M

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An einem gewöhnlichen Novembernachmittag verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Obwohl die Nachbarn sie noch mit ihrem neuen Fahrrad sahen, ist sie wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Die Eltern geben die Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät auf und Kommissar Klinkhammer weiß, dass bei verschwundenen Kindern jede Minute zählt. Noch ahnt niemand, dass seit Monaten Dinge in der Nachbarschaft geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen. Ich würde mich als Fan von Petra Hammesfahr bezeichnen, denn ich besitze fast all ihre Bücher und habe diese besonders vor dem Blog sehr viel gelesen. Natürlich gefällt ein Buch mal mehr und eines weniger, aber insgesamt habe ich ihren Stil sehr zu schätzen gelernt. Auf 'An einem Tag im November' habe ich deshalb sehnsüchtig gewartet und es ziemlich schnell nach Erscheinen gelesen. Es ist Petra Hammesfahr, aber es ist eben auch leider nicht ganz perfekt. Erzählt wird die Geschichte der kleinen Emilie, die spurlos verschwindet, als die Mutter kurz auf dem Sofa einschläft. Auf interessante Art und Weise erfährt der Leser die Geschichte der Nachbarschaft. Dinge, die sich seit Monaten abspielen und schließlich an diesem einen Tag im November in der Katastrophe gipfeln. Die Autorin beherrscht es in jedem Buch, den Leser an die Geschichte zu binden. Das vermeintlich Schockierende ist, dass die Geschichte genau so in jeder Nachbarschaft passieren könnte und der eine Thematik zugrunde liegt, die niemanden kalt lässt. Hammesfahr arbeitet für gewöhnlich mit vielen Protagonisten und vielen Erzählsträngen, die am Ende aber alle ihre Berechtigung haben und sich auf wundersame Weise miteinander verknüpfen. Trotz eines ausführlichen Personenregisters am Anfang konnte ich mir aber gerade in diesem Buch nicht immer merken, wer denn jetzt eigentlich wer ist und zu wem gehört. Für meinen Tick waren es hier ein paar Personen zu viel, da viele Figuren auch zu blass blieben und zu wenig Bedeutung im Buch hatten. Sicherlich aber eine Tatsache, über die man streiten kann und die jeder Leser unterschiedlich wahrnimmt. Gerade zu Beginn und am Ende war das Buch von einer unglaublichen Spannung getragen, die im Mittelteil leider etwas abgesunken ist. Trotzdem wollte man aber immer wissen, wie es weitergeht. Die Autorin streute geschickt falsche Fährten und überraschte mich mit dem Ende komplett. Tiefgründig, psychologisch und wirklich so nah an der Realität, dass man oft das Gefühl hatte, gar keine fiktive Geschichte zu lesen. Erzählt wird die Geschichte in Rückblenden und aus unterschiedlichen Erzählperspektiven. Das ist jedoch zu keiner Zeit verwirrend und der Leser kann immer gut folgen. Der Schreibstil ist dabei gewohnt fesselnd, und selbst wenn wenig passiert, will man weiterlesen. Viele Figuren zeichnete Hammesfahr nahezu perfekt, wie beispielsweise die überforderte, unglückliche Mutter, den cholerischen Lehrer und Familienvater oder die kriminellen Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Hier waren zwar stellenweise ein paar Klischees zu erkennen, dennoch hat dies zur Handlung gepasst. Gar nicht gefallen hat mir allerdings Kommissar Klinkhammer und die komplette Polizeitruppe. Die hat mich hier fast mehr gestört, als dass sie der Handlung gut getan hätte. Die Autorin ist eben nicht diese typische Krimiautorin, sondern schreibt vielmehr lebensnahe Geschichten, die den Leser manches Mal mehr gruseln lassen, als es ein Krimi könnte. Fazit: Eine gut durchdachte komplexe Geschichte, die mich besonders mit seinem Ende überrascht hat. Psychologisch, tiefgründig und nah an der Realität und mit seiner Thematik daher sehr schockierend. Trotz kleinerer Schwächen allerdings ein lesenswertes Buch und eine Empfehlung.

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Wer bereits Bücher der Autorin kennt, weiss, dass sie gerne viele Personen und Handlungs-stränge miteinander verknüpft. Es dauert also seine Zeit, bis man alle Verbindungen kennt. Und dann schleicht sich ganz langsam Unbehagen ein. Nichts ist so, wie es am Anfang scheint, die Figuren haben ihre Geheimnisse. Abgründe tun sich auf. Man hofft und leidet mit, ist als Leser stets mitten im Geschehen. Bei Petra Hammesfahr passt einfach alles: Die Personen, jedes Wort, jede Handlung, jedes kleine Detail. Es ist die vermeintliche Normalität einer Nachbarschaft, die die Handlung so glaubwürdig macht. Und damit den Leser packt. Dieses Buch wird allein aufgrund seiner Thematik wohl niemanden kalt lassen. Fazit: Erstklassig konstruierter Krimi, der den Leser bis zuletzt in seinen Bann schlägt. Absolute Leseempfehlung!

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“An einem Tag im November” verschwindet die fünfjährige Emelie aus ihrem Elternhaus. Die hochschwangere Mutter war zu diesem Zeitpunkt eingeschlafen und kann sich den Vorfall nicht erklären. Nach einer erfolglosen Suche informieren die Eltern die Polizei – zu spät nach Kommissar Klinkhammers Meinung. Schnell gerät die Mutter selbst in Verdacht… Drei weibliche Schülerinnen, einen verschüchterten Nachbarsjungen, einen jähzornigen Lehrer, eine hochschwangere überforderte Mutter – Petra Hammesfahr versteht es gekonnt diese Figuren in einer düsteren Atmosphäre zu verspinnen. Auf den ersten Blick erscheint der Alltag in der Gartensiedlung friedvoll und normal, doch hinter jeder Tür lauert ihre eigene Geschichte, und dem Leser wird schnell klar, dass eine akkurate Häuserfassade trügerisch sein kann. So gelang es Petra Hammesfahr mich rasend schnell in eine Geschichte hinein zu katapultieren, die bis zum Ende von großer Spannung getragen wurde.Sie offenbart Hilflosigkeit, Überforderung und die grausame Natur des Menschen in einer Sprache, die ihren ganz eigenen Sog entwickelt. Das Buch aus der Hand legen? – fast undenkbar. Und erst am Ende wird einem bewusst, dass die vielen Nebenhandlungen nur dazu dienten falsche Fährten zu legen und mit den Leser an der Nase herum zu führen. Wer GUT und wer BÖSE ist, das bleibt bis zum Schluss unklar! Das Erschreckende daran ist, dass diese Geschichte so wie sie erzählt wird absolut realitätsnah ist und durchaus als Tatsachenbericht durchgehen könnte.

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Nichts wird einmal wie früher sein...

Von: alias Floh

15.09.2014

Bestsellerautorin Petra Hammesfahr präsentiert hier in "An einem Tag im November" einen wahr gewordenen Albtraum, der bis unter die Haut kriecht und auch die letzten Nervenenden des Gehirns strapaziert. Hier lesen wir einen facettenreichen Krimi, und die Autorin wartet hier mit für mich überraschenden Können und schreiberischen Talent auf, da ich von dieser Autorin bisher noch keinen Roman gelesen habe. Kaum zu glauben, dass ihr idyllischer Schauplatz in Köln so viel Grauen und Entsetzen heraufbeschwören kann, denn die Autorin versetzt den Leser live und hautnah in das friedliche Köln, wo man seinen Nachbarn noch kennt, und keine Geheimnisse verborgen bleiben...fast keine Geheimnisse... Erschienen im Diana Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/) Zum Inhalt: "Es kann nebenan passieren. Der Täter kann ein Freund sein. Es kann jederzeit Realität werden. An einem Nachmittag im November verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner. Spurlos, denn obwohl die Nachbarn sie noch mit ihrem neuen Fahrrad sahen, scheint sie wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Ein Albtraum für die Eltern, die eine Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät aufgeben, und auch für Kommissar Klinkhammer, der aus bitterer Erfahrung weiß, dass bei verschwundenen Kindern jede Minute zählt. Noch ahnt er nicht, dass seit Monaten in der Nachbarschaft Dinge geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen. Die Meisterin der psychologischen Spannung erzählt von den seelischen Abgründen, die in jedem von uns unvermittelt aufbrechen können." Handlung: An einem nasskalten Novembertag verschwindet die fünf Jahre alte Emilie. Die Eltern des Kindes wenden sich erst verspätet an die hiesige Polizei. Wer vermutet schon schlimmstes? Die Suche beginnt, und für Kommissar Klinkhammer entwickelt sich diese Fall zu einer ganz entsetzlichen Geschichte. Hier ist kein Kind einfach nur ausgebüxt, hier steckt System dahinter. Die Ermittlungen zielen in alle Richtungen, für die Eltern wird ein Albtraum wahr und es werden ungeahnte Entdeckungen gemacht und unbeschreibliche menschliche Abgründe tun sich auf. Ein rasantes Katz- und Mauspiel, eine Jagd gegen die Zeit, ein erschreckender Fall, der auch die Öffentlichkeit erregt. Schreibstil: Die Autorin Petra Hammesfahr besitzt einen so eindringlichen und unverblümten Schreibstil, dass sie gleich zu Beginn all meine Sympathiepunkte erhaschte. Zunächst jedoch gibt ein unglaublicher Prolog erste Rätsel und viele Fragen auf. So fesselt die Autorin den Leser an die Ereignisse und lässt diesen nicht mehr los, bis wirklich alle Fragen beantwortet und verknüpft sind. Sie nutzt unter anderem den typischen Schreibstil für einen gelungenen Krimi, denn sie legt falsche Spuren, sorgt für Irrungen und Wirrungen, streut Handlungsstränge und lässt den Leser an den Ermittlungen aktiv teilhaben und mit den Ermittlern an den Ermittlungen verzweifeln. Sie bringt die Verzweiflung, die Schuldgefühle und Ängste der Eltern sehr nahe, kriecht somit unter die Haut und sorgt für fast mörderische Beklemmungen beim Lesen. Ein Emotionsmix aus Spannung, Angst, Gefühl, Sorge, Tatendrang, Hass, Entsetzen und bloßem Schock. Petra Hammesfahr formt eindringliche Dialoge mit authentischen Dialekt, der mich ganz besonders erfreut. In Köln ticken die Uhren anders. Sehr gut gemacht und toll präsentiert, ohne zu viel Regionalcharakter abzuladen, hat Hammesfahr einen Krimi, nicht nur für Kölner geschaffen, und immer in den passenden Momenten und Situationen ihren lokalen Touch einfließen lassen, ohne vom Kern der Kriminalhandlung abzuweichen. Nichts überladen oder übertrieben, fein abgestimmt und wunderbar gewürzt. Sterne gibt es allein dafür. Krimi-Autorin Hammesfahr wartet mit einem Krimi auf, der auch ohne maßlos übertriebene Morderei und Blut gut unterhält und für Lesevergnügen, unheimlich viel Spannung und ganz viel Irrung und Wirrung in den Ermittlungen sorgt. Das Buch liest sich flüssig und unterhält, sorgt für Kribbeln und strapazierten Nerven. Sie schreibt flott, flüssig, teils auch humorig und trifft den Nerv der Zeit und lässt trotz aller Tragig und Betroffenheit an manchen Stellen die Bauchmuskeln zucken. Aber auch ein ungläubiges Kopfschütteln lässt sich beim Leser nicht unterdrücken. Ihre Art macht Lust auf mehr. Als BonBon darf man sich der Leser über eine Wendung im Showdown, die es in sich hat... freuen. Hier kommt der Krimileser, der auch Thrill mag ganz auf seine Kosten. Charaktere: Viel Geschick und Können beweist die Autorin bei der Auswahl der Charaktere. Denn hier treffen wir viele Persönlichkeiten und gerade das Team um die Ermittlungen wartet mit vielen unterhaltsamen und authentischen Eigenschaften auf. Kriminalhauptkommissar Klinkhammer wird schnell einen ganz persönlichen Bezug zu dem Verschwinden des Mädchens und den Ermittlungen bekommen, denn er steht im Zugzwang, ist unter Zeitdruck und im Fokus der Presse. Das Leid, die Sorge und die Ängste, der betroffenen Eltern hat die Autorin hier sehr nah und psychologisch eindringlich hervorgehoben. Dieses Schicksal bewegt, diesen Albtraum erlebt der Leser live und hautnah mit. Nach und nach erfahren wir immer mehr über die Nachbarschaft, Zeugen und Bewohner, und wie sehr sie doch die Verbindungen zu den weiteren Verkettungen stehen. Eine Buddelei in der eigenen Vergangenheit, eine Sucherrei nach möglichen Spuren. Auf dem Weg bis zum Täter, begegnen wir noch viele Charaktere aus Familie, Umfeld, Zeugen und Nebenrollen. Jeder könnte es gewesen sein. Wer hat was zu vertuschen? Wer hat eine alte Schuld offen? Wer fühlt sich verletzt, wer hätte ein Eindeutiges Motiv? Wer ist hier eigendlich Opfer und wer ist Täter? Knifflige Konflikte entstehen hier. Wir treffen auf sympathische und unsympathische Figuren und dürfen so manchen Überraschungsmoment erleben. Autorin Petra Hammesfahr beweist großes Geschick, denn sie bringt die vielen Rollen und Nebenrollen in Einklang und lässt den Leser somit mitfühlen und ganz wichtig: Sie lässt den Leser an den bewegenden Ermittlungen teil haben! Im sagenhaften Showdown führt sie die Handlungsstränge und Puzzleteile zusammen...WOW. Meinung: Das Treiben rund um die Ermittlungen, um das Verschwinden, um den letzten Tag der kleinen Emilie, um die Eltern und Nachbarn, um die Abgründe, die sich offenbaren...., um den oder die Täter/in, um die Opfer, um die Mutmaßungen, um die Wendungen und Kuriositäten sind äußerst irr und wirr aber mehr als unterhaltsam und spannend dargestellt. Da mich dieser Krimi absolut durch seine Eindringlichkeit, Schärfe , die Charaktere, die Story, die Umstände, die ganzen Ideen, die Dialoge und vor allem die verschrobenen Konstellationen absolut überzeugt und unterhalten hat, gibt es von mir ohne Wenn und Aber wohl verdiente 5 Sterne. Pluspunkt ist hier der idyllische Landcharakter, sehr reizende Schauplätze und Menschen. Die Autorin reizt den Leser zum Schubladendenken und lässt diesen gekonnt damit auflaufen. Gerade die schöne heile Welt bröckelt langsam vor sich hin und immer neue Abgründe tun sich auf. Psychische Störungen, Lug und Betrug, Neid und Missgunst...Schließlich bringt es viel Potential für eine Kriminalhandlung gepaart mit verschrobenen Persönlichkeiten, das Wahren der Idylle und des eigenen Ansehens....all das vereint zaubert einen Krimigenuss wie er sein soll! Auch die Schauplätze sind gekonnt gewählt und machen das Geschehen lebendig und real. Cover: Ein gelungenes Motiv, es passt zum Schauplatz, zum Ereignis, zur Tat und zum Gesamtpacket: Krimigenuß! Die Kapiteleinteilung gefällt mir gut, das Schriftbild ist sehr angenehm und das Buch liegt bequem in der Hand. Hochwertige Verarbeitung und passender Klapptext. Rundum stimmig. Die Autorin: "Petra Hammesfahr wusste schon früh, dass Schreiben ihr Leben bestimmen würde. Mit siebzehn verfasste sie ihre ersten Geschichten, aber erst fünfundzwanzig Jahre später kam mit Der stille Herr Genardy der große Erfolg. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich verfilmt. Die Autorin lebt in der Nähe von Köln, wo auch ihr neuestes Buch An einem Tag im November spielt, das erstmalig im Diana Verlag erscheint." Fazit: Ein komplexer und ausgefeilter sehr packender und bewegender Krimi. Hier geht das Lesen an die Substanz und man ist so nah dabei wie selten. Vor allem als Eltern, sehr erschreckend und hoffentlich nie Wirklichkeit....Absolutes Lesemuss, eine tolle Autorin mit großem Geschick!

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