Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
An einem Tag im November

Petra Hammesfahr

(8)
(4)
(3)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Es ist ein normaler Novembertag, als die Poliei verständigt wird. Abends, um zehn Uhr. Denn die fünfjährige Emilie ist verschwunden, während ihre Mutter einen Nachmittagsschlaf gehalten hat. Die Nachbarn haben sie noch kurz gesehen, aber seitdem verliert sich von dem Mädchen jede Spur. Kommissar Klinkhammer ist alarmiert und nimmt die Ermittlungen auf, doch auch er kommt nicht weiter. Erst im Nachhinein wird deutlich, dass effektiv kleine Änderungen in der Nachbarschaft seit Monaten dafür gesorgt haben, dass am Ende die Katastrophe passieren wird ... Ich war ziemlich gespannt auf das Buch, das ich mir mal wieder als Rezensionsexemplar aussuchen durfte. Petra Hammesfahr hat einen extrem lässigen Schreibstil in meinen Augen, sie kann Handlungen sehr genau aufbauen und sehr logische Ablaufketten zur Grundlage ihrer Romane machen. Für mich sind ihre Krimis immer eher "feel good"-Krimis, bei denen Spannung aufgebaut wird, sich ein wohliges gefühl des "Wer wird es denn gewesen sein?" einstellt und die ich am Ende zuklappe und denke "ach, das war nett". Und zwar nett im positivsten Sinn. Bei diesem Buch war ich allerdings anfangs ziemlich genervt vom Aufbau, weil sie hier nicht etwa chronologisch vorgeht, sondern immer wieder hin- und herspringt zwischen aktueller Ermittlung, vergangenen Ereignissen (auch die wild durcheinander), die Perspektive immer wieder wechselt und ich knapp 150 Seiten (und einen Flug ohne weiteres lesematerial) gebraucht habe, um wirklich ins Buch zu finden. Wenn man sich aber auf diesen Aufbau einlässt, ist die Geschichte extrem spannend, denn man will einfach wissen, was jetzt diese ganzen zusätzlichen Handlungsgeschichten eigentlich mit dem Verschwinden emilies zu tun haben. Ist die gestohlene Jacke von Benny Knüppers wirklich der Flügelschlag des Schmetterlings? Diese chaostheoretische Überlegung trägt den Roman wirklich gelungen über eine ziemliche Seitenanzahl und hält mich als Leser bei der Stange. Dass auch noch alte Bekannte im Buch auftauchen, ist vielleicht noch einmal in besonderer Bonus für Hammesfahr-Fans, allerdings eine Warnung: wenn man "Die Mutter" noch lesen will, sollte man das vor diesem Buch tun, denn es enthält leider ziemliche Spoiler auf die Handlung und Lösung ... Wirklich nicht gelungen fand ich dieses Mal aber die Figurenzeichnung. Da ist nicht eine Figur dabei, die mehrere Facetten zeigt, sondern alle erfüllen ihr Stereotyp. Da wäre der vernachlässigte Teenager, der kriminelle Osteuropäer, die gefrustete Vollzeitmutter, der erfolgreiche Einwanderer zweiter Generation, der Karrierevater, und so weiter. Diese Ansammlung hat das ganze für mich immer mehr zu einer Art Playmobil-inszenierung werden lassen, der ich zwar gerne zugeschaut habe, mit deren Figuren ich aber nicht wirklich mitfühlen konnte. Ich glaube, die einzige Überraschung war die erste Beschreibung Annes durch Klinkhammer, da dachte icvh "ups, irgendwie hab ich sie mir bisher anders vorgestellt", aber selbst das wird innerhlab kurzer Zeit wieder gerade gerückt. Bei diesem Buch steht der Storyaufbau eindeutig im Fokus, sodass man bereit sein muss, über stereotype Figuren hinwegzusehen.

Lesen Sie weiter

Die fünfjährige Emilie Brenner verschwindet spurlos, als sie mit ihrem Fahrrad unterwegs ist. Und das ausgerechnet im „Garten“, einem Wohnviertel ohne Autoverkehr. Es gibt keine Spuren, und Kommissar Klinkhammer setzt alles daran, das Mädchen zu finden. Ein weiteres Thema in diesem Buch ist das sogenannte „Trio Infernale“ – drei Mädchen, die Mitschüler terrorisieren und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken. Haben diese drei Mädchen endgültig die Kontrolle über ihr Verhalten verloren? Gibt es eine Verbindung zwischen ihnen und Emilie? Wer Mitschüler zusammenschlägt und erpresst, könnte doch noch einen Schritt weiter gehen. Könnte… Im „Garten“ geht es auch nicht gerade paradiesisch zu. Im Laufe des Buches lernt man einige Bewohner kennen, und oft verbirgt sich hinter einer schönen Fassade eine unheimliche Wahrheit. Dinge werden verschwiegen, Augen geschlossen – dies erschwert auch die Arbeit von Klinkhammer auf der Suche nach dem Mädchen. Petra Hammesfahr stellt am Anfang des Buches die einzelnen Charaktere kurz vor, was hilfreich ist, wenn man nochmal wissen will, „wer war das jetzt noch?“, und erspart somit ein mühseliges Zurückblättern im Buch. Die Autorin erzählt viele Geschehnisse auch aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigt so, wie unterschiedlich ein und dieselbe Situation von Menschen wahrgenommen werden kann. Und, durch Rückschauen, wie er dazu geworden ist, wie er ist. Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat ist, dass nicht schon nach den ersten Seiten zu ahnen war, wer der Täter sein könnte. Genau wie der Kommissar geht der Leser auf die Suche und muss Puzzle-Teilchen für Teilchen zusammenfügen – nur um oft genug auf dem Holzweg oder in einer Sackgasse zu landen. Ein wunderbares Buch, welches auch die seelischen Abgründe der Charaktere nicht beschönigt oder verschweigt.

Lesen Sie weiter

Petra Hammesfahr schreibt Bücher, in denen meist Familiengeheimnisse und menschliche Tragödien eine große Rolle spielen. Ihre Bücher leben von den vielen verschiedenen Nebensträngen, die um eine Tat oder ein mysteriöses Vorkommnis herum geschehen. Ich habe schon einige Bücher von Petra Hammesfahr gelesen und war immer wieder gefesselt von ihren Romanen. Auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst 2014 habe ich an einer Lesung von ihr aus diesem Buch teilnehmen können. Diese Lesung hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Beschreibung des Buches: „An einem Tag im November“ ist 2014 als Hardcover im Diana-Verlag erschienen. Das Buch hat 495 Seiten. Auf dem Titelbild ist ein rosa Kinderfahrrad im Regen liegend auf einer einsamen Straße zu sehen. Das Bild ist passend gewählt zum Inhalt. Kurze Zusammenfassung: An einem Samstag im November verschwindet die kleine fünfjährige Emilie Brenner. Die Eltern geben ihre Vermisstenanzeige sehr spät auf, so dass die Suche nach dem Kind erst mit Verspätung erfolgen kann. Kommissar Klinkhammer befürchtet, dass schon einige Spuren verloren gegangen sind. Hat ihr Verschwinden etwas mit den merkwürdigen Geschehnissen in der Nachbarschaft zu tun? Mein Leseeindruck: Als ich auf den ersten zwei Seiten die Auflistung der „handelnden“ Personen fand, war mir klar, dass dieser Krimi mit vielen Nebenschauplätzen und vielen Handelnden aufgebaut ist, wie es so typisch für manche Krimis dieser Autorin ist. Hilfreich ist diese Liste auf alle Fälle, wünsche ich mir eine solche auch ab und an für andere Bücher, denn beim Lesen in Etappen, passiert es mir unweigerlich, dass ich so manche Namen der Protagonisten vergesse... Dieser Krimi lebt von den Zeitsprüngen und Rückblicken und von den verschiedenen Schauplätzen und dem Erzählen der Vorkommnisse rund um das Verschwinden des kleinen Kindes. Auch wenn man nicht gleich erkennt, in welchem Zusammenhang das gerade Gelesene zum Verschwinden von Emilie steht, so erinnert man sich später dann doch an kleine Hinweise, die die Autorin auf vorherigen Seiten gegeben hat. Schon auf den ersten Seiten legt sie Spuren. Der Verdacht auf manche Personen, die mit dem Verschwinden etwas zu tun haben könnten, erhärtet sich, wird aber auch wieder zerstreut, wenn parallel ablaufende Geschehnisse näher beleuchtet werden. Petra Hammesfahr hat in ihrer Beschreibung der Nachbarschaft und des Umfeldes von Emilie einen ziemlichen Facettenreichtum eingebaut. Da gibt es den einsamen Jugendlichen, der zwar materiell verwöhnt wird, aber von seinen Eltern wenig Zeit und Liebe erfährt. Die Witwe, deren schon erwachsener, psychisch kranker Sohn noch bei ihr lebt. Die Mitarbeiter von Emilies Vater, der einen Fitness-Center betreibt. Das ehrgeizige Lehrerehepaar mit den zwei Töchtern und natürlich die Eltern von Emilie, denen eine große Veränderung in ihrem Leben bevor steht. Alle haben die Tage um Emilies Verschwinden aufregende Erlebnisse gehabt, so dass man beim Lesen ständig in die Irre geführt wird und vermuten könnte, jetzt habe man den oder die Täter/in „erwischt“. Bis zu den letzten Seiten war mir immer noch nicht ganz klar, wer hier der oder die Täterin sein könnte. Es sind die kleinen menschlichen Tragödien, die die Autorin hier sehr detailliert beleuchtet. Jede für sich ist schon schlimm genug, treffen alle aufeinander, so kommt es zur Katastrophe. Beim Lesen empfindet man Mitleid für den ein oder anderen und würde so gerne ins Geschehen eingreifen, wenn es um Mobbing und Vernachlässigung geht, nur um zu „verhindern“, dass es zum Verschwinden von Emilie kommt… Fazit Ein Krimi, wie ich ihn liebe. Er ist spannend bis zum Schluss. Die vielen Handlungsstränge sind zwar zunächst verwirrend, werden aber in sich logisch gut zusammengeführt. Es erstaunt mich immer wieder, wie es der Autorin gelingt, ihre vielen Spuren zu legen und sich weder zu „verzetteln“ noch Brüche in den Handlungen zu haben. Nur die extremen Zeitsprünge haben mich etwas „überfordert“, so musste ich oftmals zurückblättern, um feststellen zu können, ob das gerade Gelesene vor oder nach dem Verschwinden des Kindes stattgefunden hat.

Lesen Sie weiter

An einem gewöhnlichen Novembernachmittag verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Obwohl die Nachbarn sie noch mit ihrem neuen Fahrrad sahen, ist sie wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Die Eltern geben die Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät auf und Kommissar Klinkhammer weiß, dass bei verschwundenen Kindern jede Minute zählt. Noch ahnt niemand, dass seit Monaten Dinge in der Nachbarschaft geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen. Ich würde mich als Fan von Petra Hammesfahr bezeichnen, denn ich besitze fast all ihre Bücher und habe diese besonders vor dem Blog sehr viel gelesen. Natürlich gefällt ein Buch mal mehr und eines weniger, aber insgesamt habe ich ihren Stil sehr zu schätzen gelernt. Auf 'An einem Tag im November' habe ich deshalb sehnsüchtig gewartet und es ziemlich schnell nach Erscheinen gelesen. Es ist Petra Hammesfahr, aber es ist eben auch leider nicht ganz perfekt. Erzählt wird die Geschichte der kleinen Emilie, die spurlos verschwindet, als die Mutter kurz auf dem Sofa einschläft. Auf interessante Art und Weise erfährt der Leser die Geschichte der Nachbarschaft. Dinge, die sich seit Monaten abspielen und schließlich an diesem einen Tag im November in der Katastrophe gipfeln. Die Autorin beherrscht es in jedem Buch, den Leser an die Geschichte zu binden. Das vermeintlich Schockierende ist, dass die Geschichte genau so in jeder Nachbarschaft passieren könnte und der eine Thematik zugrunde liegt, die niemanden kalt lässt. Hammesfahr arbeitet für gewöhnlich mit vielen Protagonisten und vielen Erzählsträngen, die am Ende aber alle ihre Berechtigung haben und sich auf wundersame Weise miteinander verknüpfen. Trotz eines ausführlichen Personenregisters am Anfang konnte ich mir aber gerade in diesem Buch nicht immer merken, wer denn jetzt eigentlich wer ist und zu wem gehört. Für meinen Tick waren es hier ein paar Personen zu viel, da viele Figuren auch zu blass blieben und zu wenig Bedeutung im Buch hatten. Sicherlich aber eine Tatsache, über die man streiten kann und die jeder Leser unterschiedlich wahrnimmt. Gerade zu Beginn und am Ende war das Buch von einer unglaublichen Spannung getragen, die im Mittelteil leider etwas abgesunken ist. Trotzdem wollte man aber immer wissen, wie es weitergeht. Die Autorin streute geschickt falsche Fährten und überraschte mich mit dem Ende komplett. Tiefgründig, psychologisch und wirklich so nah an der Realität, dass man oft das Gefühl hatte, gar keine fiktive Geschichte zu lesen. Erzählt wird die Geschichte in Rückblenden und aus unterschiedlichen Erzählperspektiven. Das ist jedoch zu keiner Zeit verwirrend und der Leser kann immer gut folgen. Der Schreibstil ist dabei gewohnt fesselnd, und selbst wenn wenig passiert, will man weiterlesen. Viele Figuren zeichnete Hammesfahr nahezu perfekt, wie beispielsweise die überforderte, unglückliche Mutter, den cholerischen Lehrer und Familienvater oder die kriminellen Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Hier waren zwar stellenweise ein paar Klischees zu erkennen, dennoch hat dies zur Handlung gepasst. Gar nicht gefallen hat mir allerdings Kommissar Klinkhammer und die komplette Polizeitruppe. Die hat mich hier fast mehr gestört, als dass sie der Handlung gut getan hätte. Die Autorin ist eben nicht diese typische Krimiautorin, sondern schreibt vielmehr lebensnahe Geschichten, die den Leser manches Mal mehr gruseln lassen, als es ein Krimi könnte. Fazit: Eine gut durchdachte komplexe Geschichte, die mich besonders mit seinem Ende überrascht hat. Psychologisch, tiefgründig und nah an der Realität und mit seiner Thematik daher sehr schockierend. Trotz kleinerer Schwächen allerdings ein lesenswertes Buch und eine Empfehlung.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.