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Rezensionen zu
Morgenland

Stephan Abarbanell

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Selten so fasziniert worden

Von: Wolfgang Weber aus München

03.03.2016

Deutsch, jüdische Geschichte pur. Historisch eingepackt und spannend geschrieben. Einmal angefangen zu lesen, kann man nicht aufhören. Hoffentlich findet dieses Buch auch den Weg zu der jetzigen Generation. Gerade in der heutigen Zeit. Gratulation an den Autor und seine Mitstreiter

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Morgenland

Von: Carmen Rienzner aus Klagenfurt

06.10.2015

Stephan Abarbanell hat es geschafft, mit seiner Geschichte über eine junge Palästinenserin, die im zerstörten Nachkriegsdeutschland einen verschollenen, jüdischen Wissenschaftler sucht, ein außergewöhnliches, berührendes, mitreißendes, spannendes und auch romantisches Werk zu schaffen, das einen in den Bann zieht und einfach nicht mehr loslässt, auch, wenn man es schon lange fertiggelesen hat … Lilya, eine junge Palästinenserin, macht sich, um 1946, auf den Weg ins zerstörte Nachkriegsdeutschland, um nach einen todgeglaubten (verschwundenen), jüdischen, Wissenschaftler zu suchen. Auf ihrer Reise von Palästina über Britannien nach Deutschland begegnet sie verschiedenen Institutionen, Menschen und Situationen. Sie forscht, verfolgt und untersucht verschiedene Spuren, die immer wieder nahe an ihr Ziel führen und es im nächsten Moment gleich wieder in unerreichbare Ferne rücken. Sie richtet ihren Blick auf das Ziel und wird dadurch selbst zum Ziel. Die Suche nach dem verschollenen Mann entwickelt sich zu einer Suche nach Richtig & Falsch, Möglichkeit & Unmöglichkeit, Willen und & Verzweiflung. Es entstehen Freundschaften und auch eine Liebesgeschichte. Man lernt das besetzte Nachkriegsdeutschland und Palästina kennen, taucht in eine andere Zeit, eine andere Welt ab, und vergisst alles um sich herum. Es ist die Geschichte eines zerstörten Landes, das im Aufbruch ist, die Geschichte einer, wie es scheint, aussichtslosen Suche, die Geschichte von Willensstärke, Hoffnung, und Liebe. Eine Geschichte über die traurige Wahrheit die passiert ist und nicht verschwiegen werden sollte. Das Buch ist in einer einfachen, aber gleichzeitig melancholischen und wunderschönen Sprache geschrieben, die einen sehr berührt. Der Autor hat sehr auf Details und die Beschreibung der Umwelt geachtet. Auch die Protagonisten sind toll und detailreich gestaltet. Und obwohl das gesamte Buch von einer gewissen Melancholie durchzogen ist, kann man doch eine gewisse Hoffnung spüren, die, auch wenn es noch so viele Rückschläge gibt, nicht niederzukämpfen scheint. Das Thema ist, auch wenn schon sehr oft uns auch ausführlich behandelt, sehr aktuell. Mein Fazit: „Morgenland“ ist definitiv eines meiner Highlights dieses Lesejahres! Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und kurz vor Ende hatte ich Angst, weiterzulesen, weil ich Angst hatte, dass es zu Ende geht oder dass es nicht so ausgeht, wie ich es mir gewünscht hatte. Danke an den Blessing-Verlag, dass ihr mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt habt !

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Inhalt (übernommen) 1946: Lilya Wasserfall ist im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht in Palästina aktiv und hofft darauf, bei der nächsten großen Sabotageaktion eingesetzt zu werden. Doch sie bekommt einen ganz anderen Auftrag: Im zerstörten Deutschland soll sie nach dem verschollenen jüdischen Wissenschaftler Raphael Lind suchen. Nach Angaben der Briten ist er in einem Konzentrationslager ermordet worden, sein Bruder in Jerusalem hat jedoch Hinweise darauf, dass er noch lebt. Für Lilya beginnt eine abenteuerliche Reise, und bald merkt sie, dass ihr nicht nur der britische Geheimdienst auf den Fersen ist, sondern auch ein mysteriöser Verfolger, der mit allen Mitteln verhindern will, dass sie Raphael Lind findet. Von den staubigen Straßen Jerusalems über das vom Krieg gezeichnete London, von einem amerikanisch verwalteten München über das überfüllte Flüchtlingslager Föhrenwald, vom Offenbacher Raubgutdepot bis nach Berlin und in die Lüneburger Heide folgen wir einer so sensiblen wie eigensinnigen Protagonistin auf ihrer Spurensuche, die für sie auch eine Suche nach sich selbst ist. Charaktere Lilya ist die Protagonistin in "Morgenland". Aufgewachsen in Jerusalem mit deutschen Eltern und einem Zieh-Bruder muss sie früh miterleben, dass das Bekämpfen von Gewalt nicht mit Gewalt funktioniert. Mit ihren 20 Jahren ist sie schon Mitglied im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht, der eigentlich nicht für "Einzelschicksale" kämpft, sondern für das Große und Ganze. Trotzdem wird sie von ihrem Chef nach Deutschland geschickt, um sich auf die Suche nach einem "Einzelschicksal" – Raphael Lind – zu machen. Lilya ist eine starke Frau, sensibel und eigenwillig, aber auch manchmal schwach und anlehnungsbedürftig. Sie überzeugte mit Feinfühligkeit und Charme. Elias Lind, früh von seinem Bruder durch die Flucht getrennt, will mit seiner Geschichte abschließen und wendet sich an Lilyas Chef. Ein alter Herr, der mich mit seiner Geschichte berührte, der erbarmungslos ehrlich und großherzig war. "Was waren das für Brüder, musst Lilya denken. Während Elias, halb blind, vom Giftgas versehrt und von der Familie abgewandt, im fernen Palästina einen Roman schrieb, der ihn dort für kurze Zeit berühmt machen sollte, lies sich der ältere, Raphael, von den Nazis für ihre Sache einspannen. Zugleich war er Spion und Zuträger der Engländer, unentdeckt, unglücklich liebend, und so oder so, was immer er tat verloren" (S. 252) Besser lassen sich die beiden Brüder nicht beschreiben. David Guggenheim, der das ehemalige Lager Föhrenwald leitet, begegnet Lilya innerhalb ihrer Reise immer wieder und wird zu ihrem Anker. Auch er kann mit dem schmalen Grat zwischen Befehl und persönlicher Befangenheit richtig umgehen. Und das macht ihn sympathisch. Auch die restlichen Charakter wie die frühere Freundin der Lind-Brüder, oder Lilyas Kollegin in London sind sehr feinfühlig und liebevoll gezeichnet. Schreibstil Ich muss gestehen, dass ich am Anfang etwas Probleme mit den vielen hebräischen Namen und Begriffe, sowie den Abkürzungen hatte. Allerdings hat mich dies "gezwungen" nachzulesen und ich hab wieder etwas dazugelernt. Nachdem ich aber eingelesen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Stephan Abarbanell hat es mit leisen Tönen geschafft, mich zu berühren. Wir dürfen eine andere Sicht auf das Nachkriegsdeutschland erleben, wie entwurzelte Menschen wieder ein Zuhause suchen, sich wieder im Leben zurechtfinden müssen. Toll fand ich auch das Nachwort und die Bilder von Lilyas Reisestationen, die am Ende des Buches abgedruckt sind, und somit die Bilder in meinen Kopf ergänzten. Fazit Ein tolles Debüt über das Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, über die Suche nach Heimat und nach sich selbst. Lesen!

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