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Rezensionen zu
Anatomie des Verbrechens

Val McDermid

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Das besondere Buch der Val McDermid Ein Sachbuch? Bei dieser Autorin? Habe ich etwas falsch verstanden? Ich war verwundert, als ich den ersten Werbehinweis auf dieses Buch in die Finger bekam. Und was es für ein Sachbuch ist! Mehr als nur das eigentliche Thema über die großen Meilensteine der Forensik. Nein, wir lernen etwas über diese erfolgreiche schottische Autorin selbst. In der Dynamik so vieler Sätze und Abschnitte dieses Buches verrät Val McDermid, was sie an Mord, an Verbrechen fasziniert. Diese Motivation, diese Neugierde steckt an! In akribischen wissenschaftlichen Rekonstruktionen von Tathergängen, präsentiert sich hier eine Fachfrau. Hier lernen wir wahrscheinlich- weit weg von ihren mitreißenden Krimis - die wahre Motivation der Erfolgsautorin kennen. Und man liest begeistert, welches Wissen sie von dieser besonderen Wissenschaft hat. Auch wenn es zum Beispiel einmal unappetitlich wird und wir das Arbeiten von Maden oder Schmeißfliegen (die mit zwei Haken an ihrem Mund verwesendes Fleisch zerkleinern können) geht. McDermid, die Journalistin Val McDermid zeigt in diesem Buch, woher sie ursprünglich kommt: Aus dem Journalismus! So befragte sie zur Recherche zahlreiche aktive Ermittler. Darüber hinaus greift sie in ihre scheinbar sehr vollen Archive ihrer Arbeit als Journalistin und schildert Fälle, bei denen sie mit den trauernden Angehörigen und Detektivs kurz nach den Taten sprechen konnte. Deutlich wird, dass sie nie aus den Augen verliert, dass es um die Gerechtigkeit für die Opfer geht. Zwar dreht sich alles rund um die Aufklärungsmethoden der Forensik, aber sie schildert die Schicksale, die Auswirkungen der Taten auf die Menschen – auf Opfer, Angehörige und auch der Täter. Es wird nie rein „nur“ medizinisch, obwohl sie hohen Sachverstand in den einzelnen Kapiteln beweist. All dies bringt uns das „Denken“ in der Forensik und der akribischen Arbeit dort, sehr nahe. Wir sind hier in der Realität, fern ab der Krimiübertreibungen und deren Vereinfachungen. Methoden im Vordergrund Im Vordergrund stehen aber natürlich die Methoden der Forensik. Diese werden sehr sachlich und systematisch erklärt. McDermid greift hier oft auf die historische Reihenfolge zurück, wie sich die Kriminalistik Stück für Stück entwickelt, gewandelt und ihren Radius der Untersuchungen immer mehr erweitert hat. So beginnt sie mit dem genauen Untersuchen des Tatorts über Insektenkunde, Pathologie und Toxikologie, Fingerabdrücke bis hin zur DNA-Untersuchung. Zuviel soll hier nicht gespoilert werden, aber der Rahmen ist noch viel größer. Das umfangreiche Werk (fast 400 Seiten) zeigte sich quantitativ und qualitativ auf der Höhe der Zeit! Hier wird also jeder Hobby-Holmes fündig für seine nächsten Krimitheorien. Und es ist bestimmt auch ein inspirierendes Werk für angehende Thriller- und Krimiautoren! Fachwissen von der Fachfrau gebündelt präsentiert!

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In diesem Buch schildert Val McDermid, die sonst Krimiautorin ist, wie die Gerichtsmedizin vorgeht, d.h. welche Methoden wann wie angewandt werden bzw. wurden. Von der Spurensicherung an einem Brandort über die forensische Entomologie über die Toxikologie bis hin zu Blutspuren bzw. der DNA. Mit dem Thema Ermittlungen rund um einen Todesfall habe ich mich schon immer wieder mit unterschiedlichster Literatur beschäftigt, ich finde, dass dies ein sehr spannendes und interessantes Gebiet ist. Insofern war ich auf dieses Buch gespannt, wobei ich sagen muss, dass ich von der Autorin bis dato noch nichts gehört geschweige denn gelesen habe... Im Buch erläutert sie in einem angenehmen Schreibstil die verschiedensten Meilensteine der Forensiker - dies tut sie auf angenehme Art und Weise. Für mich war alles gut verständlich, natürlich tauchen hier immer wieder entsprechende Fachbegriffe bzw. Fremdwörter auf, aber diese kennt man meiner Ansicht nach dann auch, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt. Inhaltlich ist alles soweit gut verständlich, teilweise hat mir der Schreibstil nicht ganz zugesagt, da ich manches als etwas umständlich beschrieben empfunden habe, so dass hier eine gewisse Langeweile mit der Zeit aufkommt. Für mich wurde das Interesse durch diesen „Umbruch“ ein bisschen eingedämmt. Natürlich ist es auch so, dass man hier die Entwicklung der Forensiker sieht, worauf man sich dann auch einlassen muss. (Einerseits ist das natürlich spannend, oftmals ist es aber auch ungewohnt etwas über frühere Ermittlungsmöglichkeiten zu lesen, einfach weil man aktuell natürlich viel weiter ist bzw. andere Methoden nutzt.) Sehr lustig fand ich die immer wieder auftauchende Eintagesfliege, die man auf den Buchseiten an immer wieder anderen Stellen abgedruckt findet. Für mich war dies eine spannende, informative und interessante Lektüre, bei der man zu den verschiedensten Methoden auch immer wieder Beispiele aufgeführt bekommt. Die Beispiele sind verständlich und interessant ausgewählt, für mich war das Buch inhaltlich jetzt aber nichts wirklich Neues mehr, da ich mich mit diesem Thema schon mehrfach beschäftigt habe, aber da kann ja das Buch nichts für. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und für Interessierte eine Empfehlung.

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klare Empfehlung

Von: Suse

31.08.2019

Meine Meinung: Ich habe dieses Buch fast komplett an einem Tag gelesen, ich denke das sagt schon viel über meine Meinung aus. Ich bin ein riesen Fan von Thriller oder Horror, und so war es für mich interessant das alles mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich kenne die Autorin von ihren Thrillern und muss sagen sie hat mich hier sehr überrascht. Ihre anderen Bücher konnten meine Begeisterung nämlich nicht so schüren. Aber dieses Buch hatte meine volle Aufmerksamkeit. Die Thematik ist an sich ja schon interessant und die Umsetzung der Autorin hat das ganze Rund gemacht. Der tolle Schreibstil und die anschaulichen Beschreibungen machen das Buch sehr informativ. Es lässt sich super lesen und ist auch nicht zu trocken. Ich kann es wirklich empfehlen, für alle die sich mit dem Thema mal auseinander setzen möchten. Klare Empfehlung

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Dem, der genau hinhört, enthüllen die Toten alles: Woher sie kommen, wie sie gelebt haben, wie sie gestorben sind. Wie minimal die Spur auch sein mag, dem scharfen Blick des Forensikers entgeht nichts. Krimiautorin Val McDermid erzählt erstmals anhand von konkreten, spektakulären Beispielen von ihrer Faszination darüber, wie die Gerichtsmediziner arbeiten und selbst die kompliziertesten Fälle lösen…(Klappentext) ♟♟♟♟♟♟♟♟♟♟ „Die Geschichten über die oft langwierige Etappe, die zwischen Verbrechen und Gerichtssaal liegt, werden sie nicht loslassen. Sie zeigen, dass die Wirklichkeit alles, was man erfinden kann, weit hinter sich lässt.“ (S. 12) Das oben erwähnte Zitat kann ich genau so unterschreiben! Hier werden anhand von historischen Kriminalfällen, sowie von solchen in der Gegenwart, die Geschichte und die Arbeitsweise verschiedener forensischer Fachrichtungen näher gebracht. Man ist von Anfang an dabei – vom Tatort selbst angefangen, über die Gerichtsmedizin, bis hin zum Gericht und der Darlegung der Beweise. Es kommen Spezialisten wie z.B. Brandermittler, Pathologen und Wissenschaftler zu Wort, welche uns so Einblick in ihre Arbeitswelt ermöglichen. Beim Lesen erkennt man, dass die Autorin eine Thriller-Autorin ist, da dies alles auf einer sehr packende Art und Weise geschieht und auch für den interessierten Laien leicht verständlich ist. Inhalt inkl. ein paar Beispielen: Tatort: – historisches Beispiel wie sich die Tatortbegehung und Spurensicherung im Laufe der Geschichte änderte. – wie sehr uns Serien wie vor allem „CSI – Den Tätern auf der Spur“ beeinflussen, negativ wie positiv. Spurensicherung am Brandort: – unter welchen Bedingungen diese Ermittler arbeiten und was sie aus einem Häufchen Asche alles herauslesen könne. Hat z.B. jemand von Euch gewusst, dass ein Streichholz niemals komplett verbrennt, möge der Brand noch so groß und heiß sein? Diese Ermittler können anhand der kleinsten Rückstände sogar die Streichholzmarke bestimmen. – der große Brand von London 1666 Entomologie, forensische Insektenkunde: – der erste Fall der anhand von Fliegen gelöst wurde – wie Entomologen anhand von Insekten den Todeszeitpunkt fast auf die Woche genau bestimmen können Pathologie: – die erste uns bekannte Autopsie – was Arthur Conan Doyle mit dem Star-Rechtsmediziner Spilsbury zu schaffen hatte und was Eitelkeit bei einem Rechtsmediziner anrichten kann – wie ein Rechtsmediziner Schritt für Schritt vorgeht, um Todeszeitpunkt, Todesart, etc. zu bestimmen und weitere Beweise sammelt „Keine zwei Körper zersetzen sich auf die gleiche Weise und im gleichen Tempo. Man kann zwei Leichen betrachten, die buchstäblich nur 2 Meter auseinander liegen, und sie können auf vollkommen verschiedene Weise verwesen.“ (S. 109) Toxikologie: – die Geschichte der Giftmorde, der Gifte und deren Aufklärung – Giftmorde durch Personal des Gesundheitswesens Fingerabdrücke: – Grundlage des Beweismittels Fingerabdruck und weshalb man sich nicht zu sehr darauf versteifen sollte. Blutspuren und DNA: – Geschichte des DNA Profils und Interpretation von Blutflecken – Das erste Verbrechen, welches mittels eines DNA-Profils aufgeklärt wurde Anthropologie: „Blutige Kriege und Naturkatastrophen sind ihr Einsatzgebiet; die Toten nach Hause zu bringen ist ihr Beruf.“ (S. 211) -Wie Anthropologen z.B. in ehemaligen Kriegsgebieten, nach Naturkatastrophen eingesetzt werden und wie sie arbeiten. – was man alles anhand eines Skeletts herausfinden kann und das dafür manchmal nur ein 4mm kleines Stück Knochen benötigt wird. Gesichtskonstruktionen: – Wie den Skelettüberresten von Toten das Gesicht zurückgegeben wird, angefangen bei ägyptischen Mumien bis hin zu Vermisstenfällen. Digitale Forensik: – die Cyber-Ermittler vor denen nichts verborgen bleibt. – der Fall McAfee (Gründer der Antiviren-Software) Forensische Psychologie: – gibt es das „Psychopathen-Gen“? Laut dem Neurowissenschaftler James Fallon ja. Dies konnte er durch Gehirnscans und DNA an sich selbst beweisen. – Beispiele anhand von Fällen wie „Der Vampir von Düsseldorf“ und „Jack the Ripper“. – Die Geschichte des Profilings Vor Gericht: – über die Arbeit der Vertreter der Anklage, sowie die der Verteidigung – der Weg von Beweismitteln vom Tatort bis zum Gericht – Der Prozess – der ultimative Test forensischen Beweismaterials „Und wenn sie im Gericht ihren Zweck verfehlen, sind alle Anstrengungen der forensischen Wissenschaftler – Computerspezialisten, Rechtsmediziner, Insektenkundler, Experten für Fingerabdrücke, Toxikologen, etc. – umsonst gewesen.“ (S. 333) Dabei wird der Leser auf jeder Seite von einer täuschend echten Fliege begleitet, die ich nicht nur einmal versuchte wegzuwischen. Hier wühlen also Brandermittler stundenlang durch stinkende und schmutzige Trümmer, Maden werden von verwesenden Leichen gesammelt und zertrümmerte Schädel konstruiert. Man blickt hinter die Kulissen der verschiedensten Experten, welche den Kampf um Gerechtigkeit auf ihre Weise bestreiten und dabei dem Tod und was dieser übrig lässt, direkt ins Gesicht blicken. Sie sind mehr als nur Ermittler, Wissenschaftler, Forscher oder Psychologen. Es sind Menschen, die für die Gerechtigkeit in Abgründe blicken und es werden immer neuere Techniken und Ideen geboren, welche ein perfektes Verbrechen nahezu unmöglich machen. Fazit: Ein fesselndes Sachbuch über die verschiedensten forensischen Fachrichtungen, welches mich begeistert zurücklässt. Packend und leicht verständlich und daher kaum aus der Hand zu legen. Ich habe es regelrecht verschlungen, als hätte ich einen Thriller in der Hand. Von Val McDermid habe ich bisher noch keinen Thriller gelesen, doch dies wird sich nun definitiv ändern. Denn wenn ihre Thriller nur halb so spannend und packend sind, hat sie bei mir schon gewonnen. © Pink Anemone

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Val McDermid ist ja für ihre spannenden Thriller und Krimis bekannt. Dieses Buch hier ist zur Abwechslung mal ein Sachbuch. Aber es ist kein gewöhnliches Sachbuch, sondern ein Spannendes. Denn es ist ja schließlich von einer Krimiautorin geschrieben. Spätestens bei der Lektüre dieses etwas anderen Sachbuchs wird klar, dass sie für ihre Bücher sehr gut recherchiert hat. In den Kapiteln Tatort, Spurensicherung am Brandort, Forensische Insektenkunde, Pathologie, Toxikologie, Fingerabdrücke, Blutspuren und DNA, Anthropologie, Gesichtsrekonstruktion, Digitale Forensik, Forensische Psychologie und vor Gericht erfährt der Krimifan – und Autor alles über die Entwicklung und interessante Fakten und Fälle. Stil, Machart, Meinung Dieses Sachbuch ist an keiner Stelle langweilig, denn die Frau kann einfach spannend schreiben. Die vorgestellten Themen sind keine emotionslose Aneinanderreihung von Fakten, denn in jedem Kapitel berichtet McDermid von der historischen Entwicklung, interessanten Fällen und Fakten zum Thema und verweist auf verschiedene Aussagen von Experten. Auch Abbildungen verdeutlichen die Fakten. Eine besondere Abbildung ist die immer wiederkehrende Fliege an verschiedenen Stellen der Seitenränder, die mich beim umblättern nicht nur einmal kurz erschreckt haben. Dieses Buch habe ich sehr lange gelesen, weil ich es nicht am Stück gelesen habe. Ich habe phasenweise immer mal ein neues Kapitel in Angriff genommen und werde es als Nachschlagewerk und zur Inspiration gut greifbar ins Regal stellen, damit ich immer mal wieder im Buch stöbern kann. Besonders für Autoren dürfte dieses Buch sehr interessant sein. Fazit Für den gängigen Krimileser ist dieses Buch vielleicht nicht so ganz interessant. Für weitergehende Informationen und Hintergründe für weitergehend interessierte Krimileser dürfte es schon interessanter sein, gerade weil das Sachbuch doch spannend und gut geschrieben ist. Für Krimi – und Thrillerautoren ist dieses Werk schon fast ein Muss, denn es gibt interessante Einblicke und bestimmt auch Inspiration. 5 Sterne von mir.. aber als Sachbuch etwas außer Konkurrenz. Was lernen wir aus diesem Buch? Sehr viel!

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Dass die Forensik eine wichtige Rolle in der Verbrechensbekämpfung spielt, ist seit langem bekannt. Doch über ihre Vielseitigkeit, vor allem in wie viele einzelne Fachbereiche sie sich aufteilt, wissen wohl die wenigsten genau Bescheid. Anhand zahlreicher Fallbeispiele wird jedem einzelnen Bereich der Forensik ein eigenes Kapitel gewidmet, in dem sowohl die Schwierigkeiten wie auch die ersten Erfolge dieser speziellen Fachrichtung geschildert werden. Dadurch liest sich dieses Sachbuch wie eine spannende Sammlung von Kurzgeschichten, die basierend auf tatsächlichen Fällen, die beschriebene Methode unterhaltsam veranschaulicht. Fazit Sehr informativ und eine wahre Bereicherung für alle Krimi- und Thrillerleser, die schon lange mehr über die vielfältigen Möglichkeiten der Forensik wissen wollten.

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"True Crime"-Romane konnte mich schon häufig begeistern, besonders wenn es sich um Schilderungen bekannter Straftaten handelte. Seit geraumer Zeit habe ich aber kein interessantes Buch dieses Genres entdecken können. Val McDermids "Anatomie des Verbrechens" schien mir da ein aussichtsreicher Kandidat. Die Promo-Aussage "True Crime at its best" klang eindeutig. Außerdem hat die schottische Autorin McDermid in der Vergangenheit schon eine Reihe spannender Thriller verfasst und dafür einige Auszeichnungen eingeheimst. "Anatomie des Verbrechens" erfüllte meine Erwartungen nicht, überraschte mich aber als lehrreiches Sachbuch. McDermid hat sehr detaillierte Recherchen betrieben, um die Methoden der forensischen Ermittlung von ihren Ursprüngen bis heute beschreiben zu können. Aufgeteilt nach den einzelnen Sachgebieten wie u. a. Entomologie (dieses Kapitel sollten Menschen mit einem angespannten Verhältnis zu Insekten auslassen), Pathologie, Blutspuren/DNA und digitaler Forensik beschreibt sie jeweils die Hintergründe sowie Möglichkeiten und auch Grenzen der Methoden. Die Fallbeispiele werden meist nur angerissen und der Ausrichtung des Buchs entsprechend angemessen sachlich geschildert. Spannung kommt auf diesem Weg nie auf. Wie bereits erwähnt, als unterhaltsames und lehrreiches Sachbuch zum Thema Forensik kann "Anatomie des Verbrechens" glänzen. In Erwartung spannender "True Crime"-Stories ist eine (wenn auch vorübergehende) Enttäuschung vorprogrammiert. Mit den Einsichten dieses Buchs in die Forensik fühle ich mich nun aber bestens gewappnet, Krimis und Thriller bezüglich der Ermittlungsmethoden kritisch zu beleuchten. Unterhaltsam ist die auf vielen Seiten des Buchs aufgedruckte Fliege. Da sich ihre Position im Verlauf ständig ändert, war ich häufig versucht, sie zu verscheuchen.

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Alle Krimis der Autorin sind megaspannend. Kein Wunder Val McDermid recherchiert sehr genau und hat durch die Fülle ihrer Bücher und Themen im Laufe der Jahre viele Experten befragt. Hier gibt sie nicht nur Einblicke in ihre Recherchen, sie schildert auch wahre Verbrechen und wie sie aufgeklärt wurden. Das Fachbuch über Forensik zeigt wie die Ermittler im Laufe der Zeit mehr und mehr Details in die Analyse eines Verbrechens einbezogen, um Todeszeitpunkt, -ursache festzustellen oder überhaupt einen Täter aufzuspüren. Das Kapitel „Pathologie“ klärt leider auch nicht über den Übersetzungsfehler auf, der sich hartnäckig im Deutschen hält (besonders bei Fernsehkrimis). Pathologen sind in Deutschland Experten, die Gewebe untersuchen. Korrekt heißt es Rechtsmediziner (nur in Österreich Gerichtsmediziner), nur sie, helfen der Polizei bei der Aufklärung verdächtiger Todesfälle. Aber dieses Manko sei verziehen. Gestalterisch sehr gelungen, ist eine Fliege auf den Seiten abgedruckt, die man beim Durchblättern am liebsten wegwischen möchte. Nicht nur im Kapitel „forensische Insektenkunde“, in dem erläutert wird, auf welche Weise die winzigen Tiere sogar einen weltweit gesuchten Serienmörder überführen können. Ein Sachbuch für alle Krimifans und –autoren, zum Nachschlagen, aber auch zum gruseligen Drinschmökern.

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