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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Autorin "*Claire Hajaj*" thematisiert in ihrem Roman "*Ismaels Orangen*" den Nahostkonflikt. Das Buch erscheint 2015 im "*Blanvalet Verlag*". Jaffa im Britischen Mandatsgebiet Palästina, 1948: Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli lebt auf einer Orangenbaumplantage und hat eine unbeschwerte Kindheit. Erst der Einmarsch jüdischer Truppen vertreibt die Familie von ihrem Besitz. Sie fliehen nach Nazareth zu Salims Verwandtschaft. Sein eigener Orangenbaum wird von nun ab Salims Traumbild seiner Heimat. Er studiert in London und lernt Jude (Judit) kennen, die Jüdin ist und deren Großeltern Holocaust-Vertriebene sind. Eine Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser bringt uns die Autorin Claire Hajaj hier nahe und erzählt dabei auch ein Stück weit ihre eigene Geschichte. Jude und Salim verlieben sich in England, beide sehnen sich nach einem normalen und glücklichen Leben. Kulturelle Unterschiede wollen sie nicht zulassen, stellen ihre Liebe über alles. Sie halten gegen familiäre Anfechtungen und Widerstände zusammen und bekommen Zwillinge. Doch die Idylle hat nicht lange Bestand. Durch berufliche Hindernisse und das Auftauchen von Salims radikalem Bruder, der die PLO unterstützt, kommt es langsam schwelend zum Bruch. Salim verliert sich mehr und mehr in seinen Selbstzweifeln, seiner Wut und seinen Träumen und merkt nicht, wie er sich von seiner Familie immer weiter distanziert. Er erwartet von seinen Kindern die Hingabe zu ihrer arabischen Herkunft und von seiner Frau die Aufgabe ihres Glaubens. Der Orangenbaum ist für Salim symbolträchtig und steht für sein Stück Heimat, das er schützen und bewahren will. Das erlittene Unrecht frisst an seiner Seele. Er versucht, das Haus und Land seiner Vorfahren von den Israelis mit gerichtlichen Schritten zurück zu gewinnen. Jude ist eine willensstarke Person, die sich voll und ganz auf ihren Mann und Kinder einlässt und ihnen den Zugang zu beiden Kulturen ermöglichen will. Ihre Liebe ist ihre Macht gegen Salims Zerrissenheit, wird sie damit Erfolg haben. Mit einem hervorragenden Schreibstil führt die Autorin durch die Geschichte und zeigt die Konflikte der fanatischen Seiten der jüdischen und der arabischen Kultur auf. Aber sie gibt auch Hoffnung mit ihrer wunderschön erzählten Liebesgeschichte, die einen gefangen nimmt. Ismaels Orangen hat mich sehr bewegt. Dieser Roman zeigt eine junge Liebe, die sich durch ihre familiäre Prägung auf verschiedene Herkunft selbst den Weg verbaut. Jeder ist gefangen in seiner Kultur, die er von Kindesbeinen an kennt und lebt. Auch wenn ein Partner tolerant ist, und den Schutz der Kinder vor Augen hat, so kann die Liebe nicht weiter bestehen, wenn der andere von Zweifeln, Hass und Wunschdenken erfüllt ist. Was wird aus den Kindern, die zwischen den Fronten sitzen und für welche Kultur sollen sie sich entscheiden. In der heutigen Zeit eine allgegenwärtige Situation, die nicht einfach ist. Die Schilderung des Lebens in Palästina / Israel und die geschichtliche Entwicklung in dieser Region bestimmt die Handlung in großem Maße. Die Sicht auf die Vertreibung, die Gewalt und der gegenseitige Hass wird durch einen Blick auf einzelne Schicksale gut erklärt und dem Leser die Problematik dieser Gegend deutlich bewusst gemacht. Doch die Hoffnung auf Frieden macht sich in den Herzen breit. Nur die Liebe der Menschen untereinander kann ein Machtwort gegen Konflikte und Kriege sprechen.

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Isamaels Orangen

Von: Heidi

10.07.2015

In diesem Buch geht es um den 7 jährigen Salim Al-Ismaeli , Sohn eines wohlhabenden Orangen Züchter in Palästina in Jaffa . Und in der parallel Geschichte um Judith aus England , Tochter von Holocaust überlebenden . Beide Kinder müssen mit den Traditionen ihrer Väter und den Umständen der Zeit zu recht kommen . In der Zeit wo Krieg , Vertreibung und Flucht allgegenwärtig sind . Ist auch noch ein Funke von Liebe und Hoffnung zu spüren Judith träumt von einem Leben als Jüdin glücklich sein zu dürfen . Sie möchte gerne sein wie Ihre Klassenkameradinnen . Leider erfährt sie wie grausam man Juden behandelt . Und Salim wartet darauf die ersten Früchte seines Baumes , welcher zu seiner Geburt gepflanzt wurde zu ernten . Aber genau dann bricht ein Krieg aus . Die Familie muss das Land verlassen und findet bei seiner Halbschwester unterschlupf . Für ihn das wichtigste ein Bild von seinem Orangenhaus . Da will er wieder hin .. Judith und Salim lernen sich kennen und lieben . Darf es eine Liebe zwischen einem Araber und einer Jüdin , wo Geschichte , Herkunft und Religion eine Rollen spielen geben ? Beide setzen sich über die kulturellen , religiösen und dadurch entstehenden Probleme ihrer Familien hinweg und heiraten . Sie bekommen Zwillinge und eigentlich sollte ihr Glück perfekt sein . Wäre da nicht der Gedanke das Salim seine verlorene Heimat nicht vergessen kann . Mein Fazit Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen . Zwischen drin zog sich die Handlung ein wenig hin . Was sich aber nach einiger Zeit wieder gegeben hat . Der Konflikt zwischen Arabern und Palästinensern macht Nachdenklich . Krieg , Kulturelle und Religiöse Unterschiede sind allein durch die Liebe überwindbar . Die Stimme von Boris Aljinovic hat mir hier sehr gut gefallen . Für mich ein echter Sommer-Urlaubs-Lese-tipp

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Claire Hajaj schaffte den Spagat eine Familiengeschichte so zu schreiben, dass die gesellschaftlichen Gräben zwischen Juden und Briten sowie vor allem Juden und Arabern zwischen den 1960-er und 1980-er Jahren deutlich zu erkennen sind sowie die Probleme samt möglicher Bewältigungsstrategien innerhalb einer Familie. Judith ist Jüdin, ihre Eltern flohen aus Nazi-Deutschland nach England und sie geht dort Anfang der 1960-er Jahre zur Schule. Sie möchte gerne zu den anderen gehören, fühlt sich von der Sonntagsschule und vor allem dem Hebräischunterricht behindert. Denn sonntags finden die Schwimmwettkämpfe statt, an denen sie liebend gern teilnehmen würde. Dazu sieht sie sich als Britin und glaubt als solche in ihrem Freundeskreis angenommen zu werden. Bis sie zu einer Party bei ihrer besten Freundin geht. Dort steht ein Schild vor dem Eingang "Zutritt nicht für Juden". Zuhause erfährt sie Trost und Erkenntnisse durch die Erzählungen ihrer Oma, aus denen sie Kraft zieht. Während des Studiums verliebt sie sich - in einen Briten, der ursprünglich aus Palästina stammt. Salim ist der Sohn eines Orangenzüchters, der von den Israelis von seinem Land vertrieben wurde, und nun Jura und Wirtschaftswissenschaften in London studiert. Beide finden trotz aller Widerstände zusammen, fangen ein Leben in Kuwait an. Salim arbeitet für einen amerikanischen Konzern und muss trotz bester Qualifikation feststellen, das nur Amerikaner dort an die besten Führungspositionen gelangen. Ebenso lebt er größtenteils in der Vergangenheit und trauert der Orangenzucht nach während gleichzeitig ein militanter Bruder um Beihilfe bittet. Die Familienbande sind stark und drohen die eigene Familie von Judith und Salim zu zerreißen. Als Leser bekommt man sehr viel mehr mit als nur eine Familiengeschichte. In Kuwait bahnten sich die Vorboten des Golfkriegs an, in Beirut trafen sich die palästinensischen Widerstandskämpfer gegen Israel und über allem liegt die innerliche Zerrissenheit. Beide Protagonisten wuchsen in England auf. beide lieben ihre eigene Religion und Sprache. So kommt es auch zu religiösen Spannungen, denn Judith lehrt ihre Kinder sowohl jiddisch als auch die jüdische Religion während sie parallel einen Lehrer für den Arabischunterricht engagiert. Und der Sohn versucht in der Wüste ein Orangenbäumchen zu ziehen... Das Ende ist nicht vorherzusehen. Es ist ein vielschichtiger, hochinteressanter Roman, der sich in einem Zug durchlesen lässt und den Leser fesselt.

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Im Jahr 1948 lebt der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines arabischen Orangenzüchters, in der israelischen Stadt Jaffa. Voller Freude wartet er darauf die ersten Früchte des Baumes zu pflücken, der zu seiner Geburt gepflanzt worden war, als ein Krieg zwischen Arabern und Juden ausbricht und seine Familie zur Flucht zwingt. Seit jenem Tag träumt er davon wieder in diesem Haus leben zu können. Zur gleichen Zeit wächst Judith, als Tochter von überlebenden Juden des Holocaust, in England auf und sehnt sich nach einem normalen und glücklichen Leben. In den 1960er Jahren treffen Salim und Judith in London aufeinander und verlieben sich. Wie wird diese Beziehung bestehen können oder wird sie der Hass, der zwischen ihren Völkern herrscht, auseinander bringen? Das Cover zeigt einen einzelnen Orangenbaum und ein Kind, dass von diesem Baum wegrennt. Die Farben sind in einem warmen Gelb- und Orangeton gehalten, sodass das Cover schön anzusehen ist. Das Kind soll wahrscheinlich Salim darstellen, der auf der Flucht ist und sich somit von seinem Baum entfernt. Der Titel erschließt sich erst am Ende des Hörbuchs, denn ich habe mich auch sehr lange gefragt warum das Hörbuch diesen Titel trägt, obwohl der Protagonist Salim heißt. Salim ist ein äußerst schwieriger Charakter. Schon seit seiner Kindheit wurde ihm immer gesagt, dass die Araber unterdrückt und von ihrem Land vertrieben werden und dann passiert es ihm auch noch selbst. In seinem ganzen Leben fühlt er sich in jeder Situation zurückgesetzt und betrogen. Er sucht immer das Haar in der Suppe, steht seinem Glück immer selbst ihm Weg, da er immer wieder nach Bestätigung sucht. Dass er dabei nicht nur sich selbst sondern auch sein Umfeld extrem belastet bemerkt er erst viel zu spät. Wenn man darüber nachdenkt sind seine Gedankengänge und Handlungen nachvollziehbar, aber oft kann man nur den Kopf darüber schütteln. Judith hingegen ist eine starke und selbstbewusste Frau, die für ihr Glück und ihre Liebe kämpft. Vor allem am Ende ist ihr Mut wirklich bewundernswert und der Charakter hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist sehr dicht, da mehrere Jahrzehnte in allen Höhen und Tiefen durchlebt werden mussten. Teilweise gab es jedoch Stellen, bei denen ich mir gewünscht hätte etwas mehr zu erfahren, aber da muss ich dann wohl das Buch lesen, denn dieses Hörbuch ist ja nur eine gekürzte Fassung und einige Detail ausgelassen worden. Die Geschichte eine andere Seite des Krieges und was passiert wenn man nur in der Vergangenheit lebt und nicht in die Zukunft blickt. Wenn man immer nur Verlorenem hinterhertrauert und somit Neugewonnenem nicht die nötige Beachtung schenkt. Es ist eine dramatische Geschichte, welche direkt aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und deshalb regt sie einem auch zum Nachdenken an. Boris Aljinovic machte seine Sache sehr gut, auch wenn mir eine Vertonung mit mehr als einer Stimme besser gefallen hätte. Zwar verstellt er seine Stimme für jeden Charakter, aber durch die enorme Fülle an Personen fehlt mit der Zeit doch ein wenig die Abwechslung. Dennoch ist die Stimme angenehm und gut zu hören. Von mir gibt es eine Empfehlung für das Hörbuch und 4,5 von 5 Punkten

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Inhalt: Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Meinung: Mich hat dieses Buch von Anfang an sehr interessiert, denn die Geschichte klingt neu und anders. Außerdem hat mich die Autorin mit einem Interview sehr neugierig auf ihr Buch gemacht! Ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Buch ist absolut lesenswert, denn die Geschichte ist unglaublich toll von der Autorin umgesetzt wurden. Außerdem habe ich den Schreibstil der Autorin sehr geliebt und konnte das Buch somit sehr schnell lesen. Die Charaktere haben mir ebenfalls sehr zugesagt und haben es mir sehr leicht gemacht, in die Geschichte einzutauchen! Ismaels Orangen ist eine absolute Empfehlung! Der Leser wird garantiert nicht enttäuscht werden!

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Inhalt: Jaffa, im April1948. Salim Al Ismaeli ist der Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters. Er ist sieben Jahre alt und wartet sehnsüchtig darauf, die ersten Orangen des zu seiner Geburt gepflanzten Orangenbaumes zu ernten, um dann ein „Mann“ zu sein. Doch der israelisch-palestinensische Konflikt, der seit der Gründung des israelischen Staates auf arabischem Boden schwelt, weitet sich zu einem Krieg aus und die fünfköpfige Familie – Salim hat noch 2 Brüder – muss fliehen. Seit der Zeit hat Salim einen Traum, dem er alles unterordnet: In sein Land zurückkehren. Doch die Familie hat alles verloren, seit der jüdische Staat 1950ein Gesetz erlassen hat, das alle palästinensischen Staatsbürger enteignet, die vor den Bomben im Krieg geflohen sind. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf versucht alles, um ein normales und angepasstes Leben zu führen. Salim und Judith begegnen sich im London der 60er Jahre, wohin Salim nach einem trostlosen Aufenthalt in Nazareth bei seiner Halbschwester zum Studieren gegangen ist. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar – trotz aller Widerstände in den jeweiligen Familien. Bei der Hochzeit versprechen sie sich, alles Trennende zu überwinden. Doch auf Dauer wird die Unvereinbarkeit der Ehe zur Zerreißprobe und überträgt sich auch auf ihre Kinder. Weder Judith noch Salim können de Geschehnisse im geteilten Palästina ausblenden – nicht die Terrorattacken der PLO in Israel und nicht die Gräueltaten der Israelis in den besetzten Gebieten. Rezension: Um es vorweg zu sagen: Es ist ein wunderbarer Roman, der mitreißend die Geschichte zweier Familien erzählt und gleichzeitig den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis derart schildert, dass der Leser Verständnis für beide Seiten aufbringt. Hier wird eine Brücke im Kampf der Kulturen und das in einer intensiven und sinnlichen Sprache, die in den Bann zieht. Schon äußerlich lädt das Buch zum zugreifen ein: ein fester, satt gelber Umschlag, ein viele Früchte tragender Orangenbaum und ein Junge, der sich von ihm entfernt. Außerdem hat das Buch ein orangefarbenes Lesebändchen, dass man einsetzten kann, falls man das Buch einmal beiseite legen muss!! Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch selber in London als Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren und genauso wie ihre Hauptfiguren hat sie in England und im nahen Osten gelebt. Deshalb durchzieht den ganzen Roman eine Sehnsucht nach Frieden und die Hoffnung, dass es vielleicht doch einmal möglich sein wird nicht mehr zu streiten. Jeder Krieg muss einmal zu Ende sein – so die Botschaft. Claire Hajaj hat auf jeden Fall einen Baustein zum Verständnis beider Seiten geschrieben. Ein großartiger Familienroman und eine ausgezeichnete Schilderung des Nahostkonfliktes. Dieser deutet sich bereits im Titel an, denn Ismael war ja der erstgeborne Sohn Abrahams, der zu Gunsten des zweitgeborenen Sohns Isaak verstoßen wurde. Ismael soll der Bibel nach der Stammvater der Muslime und Isaak der Gründer des Judentums sein. (Buch Genesis)

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Liebe Lesefreunde, Salim musste im Kindesalter sein Heim in Palästina verlassen. Dies ist besonders tragisch für ihn, da er deshalb seinen sehnlichsten Wunsch begraben muss, endlich die Orangen an dem zu seiner Geburt gepflanzten Baum zu ernten. Der Junge tat mir aufrichtig leid, jedoch war es wegen der politischen Lage unabdingbar – wir schrieben in dieser Phase des Buches 1948 -, die Heimat zu verlassen. Zunächst kommt Salim mit seiner Famile bei der älteren Schwester unter. Später wird er in Großbritannien heimisch, wo er studiert und die Liebe seines Lebens kennenlernt, Judit. Judit und ihre Familie sind Juden und vor dem Holocaust nach Großbritannien geflohen. Auch sie musste die geliebte Heimat verlassen und tat sich – vor allem wegen ihres Glaubens – schwer, in dem fremden Land Fuß zu fassen und wahre, ehrliche Freunde zu finden. Auch ihr Schicksal berührte mich sehr. Es muss schlimm sein, sein gewohntes, gutes und sicheres Leben aufzugeben, nur um anschließend ständig die Steine aus dem Weg zu räumen, die einem vor die Füße gelegt werden. Auf der Suche nach einem Seelenverwandten, der Nähe und Sicherheit schenkt, trafen Salim und Judit aufeinander. Die Wirkung auf den jeweils anderen war enorm und so wunderte es mich nicht , dass die Liebe ihre Saat in die beiden legte. Das gemeinsame, tiefe Glück währte jedoch nur kurz, denn schon bald begann der Spießrutenlauf. Sie – Jüdin -, er – Araber – das konnte doch nicht gutgehen, oder? Überall waren Rechtfertigungen vonnöten und als die beiden sich endlich über dem Berg im sicheren Hafen von Liebe und Geborgenheit wähnten, traten Probleme von ganz anderer Seite auf. Zunehmend fand sich Salim in dem Konflikt zwischen seinen Welten wieder. Auf der einen Seite seine Eltern und Geschwister, seine Herkunft, sein Glaube, seine Überzeugungen. Dazu der immer übermächtiger werdende Wunsch aus der Kindheit: Endlich die Orangen seines Baumes zu ernten. Leider war es fast unmöglich, den alten Besitz zurück in seine Hände zu bekommen. Auf der anderen Seite seine Familie. Seine Frau, die er einst so geliebt und die seine Ideale mit ihr geteilt hatte sowie die gemeinsamen Zwillinge, die sich leider nicht immer in seinem Sinne entwickelten. Beeindruckend und facettenreich wird der Konflikt Palästinas mit Israel von 1948 bis hinein in die 8oer-Jahre gezeichnet. Teilweise sehr in die Tiefe gehend, was die Auswirkungen auf die Bevölkerung und vor allem die Flüchtinge bedeutete. Dieses sehr komplexe Thema wird gut in die Geschichte eingewoben, jedoch war es mir an einigen Stellen zu viel des Guten, was die politischen Hintergründe und vielen Details betraf. Dennoch waren diese Informationen notwendig, um Salims Dasein und weiteren Weg in der Erzählung zu ebnen. Denn Salim durchläuft innerhalb der betrachteten Zeitspanne eine große Entwicklung – leider nicht zum Guten. Seine Liebe zu Judit und den gemeinsamen Kindern – einst brodelnd und brennend wie ein Vulkan – erkaltete zunehmend wie die Lava, die zudem all ihre Farbe verlor und erstarb. Ich verstand den Mann, dessen Romanfigur mich zunächst sehr begeisterte und faszinierte, immer weniger. Seinen Beweggründen hätte mehr Beachtung zu mehr Verständnis verholfen. Ich konnte zwar nachvollziehen, warum er so handelte, wie er es tat, seine Beweggründe für die Entscheidung seines Ziels waren mir jedoch unverständlich. Da hätten mir mehr Einblicke in seine Seele und Gedanken gut gefallen. So wurde Salim leider immer undurchschaubarer, unsympathischer und fremder für mich. Am Anfang tat ich mich etwas schwer, um in den Roman hineinzufinden, aber nachdem die Protagonisten alle ihren Platz gefunden hatten, gab es kein Halten mehr. Claire Hajaj hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der mich zunehmend durch das Buch fliegen ließ. Zudem brannten mir immer mehr die Fragen unter den Nägeln: Vergangenheit oder Zukunft? Seine Herkunft oder seine Familie? Wofür würde Salim sich wohl entscheiden? Inhalt: Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Zum Buch: „Ismaels Orangen“ von Claire Hajaj ist im März 2015 unter der ISBN-Nr. 978-3-7645-0516-5 im Blanvet Verlag erschienen. Der Roman umfasst 448 Seiten und ist auch als Ebook, Audio-CD und Hörbuch-Download erhältlich. Autorin: Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Baghdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Literary Review. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Quelle: Randomhouse

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Klappentext: "Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird? Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe …" Cover: Das Bild des Covers zeigt einen jungen Mann, der sich immer weiter von einem großen, alten Orangenbaum entfernt. Der Orangenbaum steht sowohl auf dem Cover als auch inhaltlich eine tragende Rolle. Die Farben des Covers sind sehr ansprechend gewählt, da es warme Gelb- und Brauntöne sind. Die warmen Farben stellen jedoch einen großen Kontrast zur Handlung dar. Inhalt: Mich hat das Buch tief berührt und zum Nachdenken angeregt, wie es nur wenige Bücher schaffen. Man ist direkt mitten im Geschehen, sodass es einem leicht gemacht wird, sich in die aktuelle Lage der Protagonisten Salim und Judith zu versetzen. Die ganze Handlung des Buches spielt, vor dem immer noch aktuellen Konflikt zwischen der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung. Salim und Judith haben beide auf ihre eigene Art von Beginn an, mit ihren Wurzeln zu kämpfen. Der Konflikt zieht sich, trotz ihres gemeinsamen Widerstandes durch ihre ganzes Leben und ihre Partnerschaft. Salim, ein sehr stolzer Araber, erkennt im Laufe der Zeit, dass er sich seiner Herkunft nicht länger entziehen kann. Er denkt viel über seine Wurzeln nach, seine Zerrissenheit bestimmt sein ganzes Leben. Judith, welche die Tochter von Überlebenden des Holocaust ist und in England geboren wurde, wünscht sich nichts mehr als ein "normales" Mädchen zu sein. Sie fühlt sich durch ihre Religion häufig von der Gesellschaft ausgegrenzt. Dennoch ist sie nicht verbittert, sondern anderen Kulturen und Menschen gegenüber sehr offen, neugierig und warmherzig. Mir waren die beiden Protagonisten anfangs beide sehr sympathisch, weil sie versuchen sich gemeinsam kulturelle Grenzen einbrechen zu lassen und für nach und nach mutig für mehr Toleranz einsetzen. Salim verändert sich im Laufe der Geschichte stark und wird sehr verbissen, weil ihm von der Gesellschaft wenig Respekt entgegengebracht wird und er nur noch seinen eigenen Lebenstraum verwirklichen will. Die Familie und das Verhältnis der beiden zueinander leidet darunter immer stärker, was mich betroffen und traurig machte. Aufbau/Struktur/Stil: Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Auf der einen Seite erfahren wir vom Leben des jungen Salim, welcher der Sohn eines arabischen Orangenbauern ist, auf der anderen Seite wird uns vom Leben der kleinen Judith, die viel von ihrer Großmutter über die Zeit des Holocaust erfährt, berichtet. Beide kommen auf sehr verschiedenen, verworrenen Wegen nach England, wo sie einander später kennenlernen. Zwischendurch erfolgen immer wieder Zeitsprünge, die die Flüssigkeit des Lesens, leicht einschränken. Ansonsten konnte ich der Geschichte gut folgen. Dass arabische und hebräische Ausdrücke eingesetzt wurden, hat mir wirklich gut gefallen. Ich kannte auch die meisten der Begriffe. Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters ist, sonst könnte sie die Gefühle und die Zerrissenheit der Menschen durch die Religionen, nicht so authentisch widerspiegeln. Sie beschreibt die Situationen sehr emotional und berührend. So schafft sie es durch ihre eigenen Erfahrungen, dem Leser viel über die Vergangenheit der Kulturen nahe zu legen. Fazit: Eine sehr bewegende, traurige Geschichte, die einen mit der doch immer noch sehr aktuellen Handlung des Nahostkonflikts, wiederholt zum Nachdenken anregt. Für mich ist das Buch sehr empfehlenswert!

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