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Rezensionen zu
Im Hause Longbourn

Jo Baker

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt Wenn sich die Damen der gehobeneren Gesellschaft im 19. Jahrhundert zum Ausgehen fein machten, hatten sie viele Hände zu ihrer Unterstützung, deren anhängende Körper sie aber in der Regel wenig bis gar nicht wahrnahmen. Hier erhalten diese Körper nicht nur Gestalt, sondern auch Namen und Gesicht. Sie haben Sehnsüchte, Gefühle, Ziele, Geheimnisse. Die Geschichte von „Stolz und Vorurteil“ wird in diesem Buch aus der Perspektive der Hausangestellten erzählt. Sie alle haben ihre Geschichten, die sie zu ihren Entscheidungen führen. Die Darstellung der Charaktere ist glaubwürdig. Nicht alle Geheimnisse werden sofort enthüllt, was der Geschichte einen guten Spannungsbogen verleiht. Subjektive Eindrücke Ich habe es genossen, die Geschichte der Hausangestellten des mir vertrauten Hauses zu lesen. Ob man unbedingt „Stolz und Vorurteil“ kennen muss, kann ich nicht beurteilen. Für mich war es schön, die entsprechende Verknüpfung zu erleben. Ich konnte die fehlende Perspektive gut ergänzen. Die Vergangenheit des Dieners James wird sehr ausführlich mit vielen Erlebnissen geschildert. Mir hätte hier eine deutlich kürzere Darstellung ausgereicht. Viele Aspekte seiner Vergangenheit haben nichts mit den Geschehnissen im Hause Longbourn zu tun, weshalb es möglicherweise gereicht hätte, sie deutlich kürzer darzustellen. Das Buch endet für meinen Geschmack etwas abrupt. Dafür gibt es dann einen Prolog, in dem das „Ende“ der jeweiligen Hauptcharaktere kurz dargestellt wird. Hier hätte ich gern mehr gelesen, wie es zu einigen Auflösungen gekommen ist. Fazit Für jemanden, der in „Stolz und Vorurteil“ nahezu jede Rolle mitspielen kann, ist dieses Buch einfach Pflicht. Es ergänzt die Sichtweise der gehobenen Gesellschaft durch die der Hausangestellten in wundervoller Weise. Ich habe es genossen, das Buch zu lesen und danke dem Verlag sehr herzlich für dieses Rezensionsexemplar.

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Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein großes Geheimnis. Ein Roman in den man sich gut vertiefen kann, und auch genießen. "Das Ankleidezimmer von Mrs Bennet; ihr Allerheiligstes und ihr Rückzugsort vor den Zumutungen des Familienlebens; ein mit prallen Polsters, Decken und Kissen, voluminösen Vorhängen und türkischen Teppichen ausgestatteter Raum; ein Durcheinander aus einmal getragenen Kleidern, au srangierten Umschlagtüchtern, Mäntel und Hauben; muffige Rosenblüten, gestreifte Tapeten, auf den Oberflächen ein Sammelsurium, bemalter Tellern und Kunsthandwerken aus Muscheln und Schnecken, angefertigt von den geschickten Händen ihrer Töchtern - und alles bereits im Stadium des Verfalls (...)" - S. 56 Die Autorin hat so viel Leben in die Geschichte eingehaucht. Greifbar und packend ließt sich das Leben der Dienstboten im Hause Longbourn. Die junge Sarah steht im Mittelpunkt und erlebt selbst eine Liebesgeschichte, während die Bennet Töchter ihre Abende auf Bällen verbringen. Aber auch ihre Liebe kommt mit Komplikationen und hin und her gerissen zwischen der weiten Welt und zwei Männern versucht sie ihren Weg im harten Alltag der damaligen Zeit zu finden. Zuallerst wollte ich den Roman lesen, da er in Verbindung steht zu Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Zu jedem Kapitelstart gibt es ein Zitat aus dem Original und so findet man Parallelen und es dient als eine Art Zeitangabe, man weiß wo man gerade in "Stolz und Vorurteil" ist/wäre. Wir begegnen auch immer wieder den Figuren aus dem Klassiker und bekommen einen tieferen Einblick in ihr Leben. Es waren immer wieder schöne und interessante Szenen gewesen, denn die Autorin versteht es gut, sie authentisch wirken zu lassen und umzusetzen. Aber es hätte mir auch gut gefallen, wenn sie einen Charakter, Mr. Bennet, nicht angetastet hätte (kein Spoiler) - eine hinzugedachte Tatsache im Zusammenhang mit ihm wollte ich einfach nicht wahrhaben - er ist in meinen Augen unantastbar. Die Protagonisten von Jo Baker waren spannend gewesen und sie hat einen gewissen Blick auf die Dinge der damaligen Zeit geboten, sodass ich mit großen Interesse immer weiter gelesen habe. Sie beschreibt eindringlich die schwierigen Arbeiten des Alltags und über das Leben als Dienstboten, im Hinterkopf immer die Bennets, die davon nichts zu wissen scheinen - oder wollen. Ihr Sprachstil an sich hat mir gefallen, sie lehnt sich an die Sprache von Austen an, aber beschreibt einige Punkte viel bildlicher und lebendiger, was meine Vorstellung angeregt hat. Sarah ist zunächst eine Mischung aus naiv und stur. Zu Anfang konnte ich sie schwer einschätzen, aber mit der Zeit wächst sie in die Rolle einer Protagonisten und gewinnt an Reife. Der mysteriöse James hatte es mir gleich von Anfang an angetan mit seiner Verschwiegenheit und Zerissenheit fand ich ihn aufregend und er brachte Dramatik mit sich. Der Roman hat mich überrascht. Lebhaft, eindringlich, aber auch bequem und gelassen erzählt Jo Baker die Geschichte der Dienstboten und im Hintergrund finden Elizabeth und Mr. Darcy zueinander. "Im Hause Longbourn" ist nichts "nur" für Fans des Klassikers, sondern auch für alle Liebhaber von historischen Romanen.

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Rezension von Diane Jordan Kennt ihr das? Man liest oder hört etwas und das Kopfkino springt an! Mir geht es häufig so und als ich dieses Buch „Im Hause Longbourn“ bekam, war es wieder so.... Neugierig, mit Herzklopfen und gespannt, ob sich meine Erwartungen hinsichtlich des Romans erfüllen würden. Aus Jugendtagen das Haus am Eaton Place noch im Kopf, wollte ich wissen, ob es der Autorin Jo Baker wohl auch gelänge, mich mit den Erlebnissen der Angestellten, Diener und der Familie in den Bann zu ziehen. Und ich muss sagen: „Ich bin begeistert, denn mein Faible für historische, realistische Begebenheiten, alte Herrenhäuser, Adelige und ihre Dienerschaft wird vollends befriedigt!!“ Liebe und Hiebe, sag ich nur. Der Schreibstil von Baker ist großartig und vermittelt mit viel Gefühl, dass Leben „oben“ und „unten“ im Hause Longbourn. Aber lest selbst... Aus dem Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein großes Geheimnis. Jo Baker erzählt Jane Austens bekanntesten Roman neu: aus Sicht der Dienstboten. Und zeigt, dass deren Dramen jenen der Herrschaften in nichts nachstehen. Die Autorin: Jo Baker wurde in Lancashire geboren und studierte in Belfast. Bisher wurden fünf Romane von ihr veröffentlicht. 2014 gelang ihr mit „Im Hause Longbourn“ der internationale Durchbruch. Sie lebt mit ihrer Familie in Lancaster, wo sie auch kreatives Schreiben an der Universität unterrichtet. Fazit: 5 Sterne***** Es könnte ewig so weiter gehen und der Taschenbuch-Roman hat, für meinen Geschmack, eindeutig zu wenig Seiten ;-)! Im Hause Longbourn ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 Seiten und kostet 10,00 Euro.

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Wer kennt sie nicht? Die berühmten Romane von Jane Austen. Ich liebe "Stolz und Vorurteil", sowohl das Buch und auch als Film. Diese Liebe hat mich zu "Im Hause Longbourn" geführt. Der Klappentext hat mich vollends überzeugt und mir starke Vorfreude auf den Einblick hinter die Kulissen des berühmten Klassikers garantiert. Die Optik des Buches hat mich von vorne herein angesprochen. Die Taschenbuchausgabe ist erst am 11.10.2016 erschienen, wo die Hardcover Ausgabe schon etwas länger auf dem Markt ist. Die beiden Cover miteinander verglichen, spricht mich die Aufmachung des Taschenbuchs umso mehr an. Das Buch ist in drei Bände unterteilt, doch alle Geschichten laufen letzendlich zusammen. So sind es auch kurze Zitate aus dem Originalroman, die die Kapitelüberschriften bilden. Bei dem ersten durchblättern ist mir aufgefallen, dass die Zeilenabstände sehr gering gehalten sind und die Schrift sehr klein gedruckt ist. Ohne Brille war es mir nicht möglich den Roman zu lesen, obwohl meine Augen noch recht gut intakt sind. Über dieses kleine Makel kann man gut hinweg sehen, denn schließlich geht es hier um diese wunderschöne Geschichte. Ca. 200 Jahre später nach der Veröffentlichung des berühmten Klassikers von Jane Austen, wurde ich mit diesem Roman direkt hinter die Kulissen von "Stolz und Vorurteil" katapultiert. In diesem Buch wird uns die Sichtweise der Bediensteten im Hause Longbourn nähergebracht. Hauptprotagonistin in diesem Buch ist das Hausmädchen Sarah. Ihr Leben ist geprägt von harter Arbeit. Die Wäsche der feinen Herrschaft muss gründlich gewaschen werden und mit blutig gescheuerten Händen geht es zeitnah in die Küche um den Bennets ein feines Mahl zuzubereiten. Das Wort Freizeit ist ihr kein Begriff und von der Welt hat sie ebenfalls noch nie etwas zu Gesicht bekommen. Das Leben auf Longbourn ist hart und doch hat Sarah Träume. So gerne würde sie etwas von der Welt zu Gesicht bekommen und herumreisen. Die Bennet-Frauen ziehen die Gentleman in der Umgebung nur regelrecht an. Sarah träumt ebenfalls davon einen Mann kennen zu lernen, doch wer würde nur ein einfaches Dienstmädchen mit dreckigen Kleidern und wundgescheuerten Händen lieben? Mit dem plötzlichen Auftauchen des neuen Dieners James verändert sich alles. Er zieht Sarah magisch in seinen Bann doch schnell wird klar, James hat etwas zu verbergen. Welches dunkle Geheimnis umgibt James? Sarah ist sich sicher, sie wird es herausfinden. Da ich den berühmten Klassiker von Jane Austen schon gelesen habe kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich Jo Baker sehr viel Mühe gegeben hat den Schreibstil von Jane Austen nahezukommen. Für mich ist dieses Buch ein Wiederaufleben des berühmten Klassikers. Die berühmte Geschichte der Bennets spielt sich eher in dem Hintergrund ab und dem Leser wird erst einmal bewusst, welche harte Arbeit hinter den Kulissen stattfindet. Das was mich zuvor bei "Stolz und Vorurteil" in den Bann gezogen hat, die umbeschwerliche Art von Elizabeth die zuvor keinen Wert auf ihre teure Kleidung gelegt hat, wird nun in diesem Buch ganz anders dargestellt. Dieser unglamouröse Perspektivwechsel eröffnet dem Leser eine ganz andere Welt. Den Schreibstil habe ich als sehr bildlich und detailliert wahrgenommen. Orte und Tätigkeiten werden sehr anschaulich beschrieben und der Leser wird auf eine Reise in das frühere 19 Jahrhundert mitgenommen. An einigen Stellen erschien mir der Roman ein wenig langatmig, doch im großen und ganzen hat mich die etwas andere Sichtweise des berühmten Klassikers vollends überzeugt. Eine sehr gelungene Darstellung der Dienstboten im Hause Bennet. Ihr liebt "Stolz und Vorurteil"? Dann solltet ihr euch dieses Schmuckstück definitiv nicht entgehen lassen. "Im Hause Longbourn" bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

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"James, ihr Junge - er war gekommen und wieder verschwunden; verloren, wieder gefunden und noch einmal verloren: ein Schatz, viel zu wertvoll, um ihn behalten zu dürfen." Autor: Jo Baker Verlag: Penguin (11.oktober2016) Seitenzahl: 448 Preis: 10,00 € Im Hause Longbourn Eine faszinierende Idee von Jo Baker den Klassiker „Stolz und Vorurteil“ aus einer anderen Perspektive zu erzählen. Keine neue Erfindung, sondern eine Erweiterung dessen, was im Hause Longbourn zu geht, während Jane, Elizabeth und Co. sich verlieben und gegen die Regeln und Sitten der Eltern streben. Während oben in den Salons von Longbourn die Töchter der Familie Bennet überlegen, wie sie die reichen Junggesellen Mr. Bingley und Mr. Darcy einfangen können, müht sich unten in den Diensträumen das Hausmädchen Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben. Als ein neuer Hausdiener im Herrenhaus auftaucht, scheint er wie die Antwort von großer Stoßgebete. Doch James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft. Es könnte das Leben auf Longbourn für immer verändern. Da jede Menge Details beschrieben werden, wie es hinter der Kulisse von statten geht, wirkt die Geschichte noch realer. Hausmädchen Sarah ist sehr intelligent und möchte nicht mehr länger stumpfsinnige Arbeiten erledigen. Sie will die Welt sehen und auch endlich lieben lernen. Als der neue Butler James auftaucht ergriff sie ihre Chance und versucht alles um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Er Jedoch ignoriert sie, macht seine Arbeit im Haus gut und ist froh ein Dach über den Kopf und dabei noch gutes Essen im Magen zu haben. James Vergangenheit beschäftigt ihn noch ziemlich, obwohl er Tausende von Kilometer vom schrecklichsten Ort entfernt lebt. In seiner Geschichte erfährt man was es damals bedeutete ein Soldat zu sein. Wir kriegen einen Rückblick in seine Vergangenheit, die durchaus detailgetreu beschrieben wird. Man kann nicht aufhören zu lesen. Fazit: Wirklich eine sehr tolle Nebenan-Geschichte neben dem Bestseller Roman von Jane Austen. Einfach ein Muss für jeden Stolz-und-Vorurteil-Fan, aber auch für Jemanden der die Geschichte gar nicht kennt. Ein super Zeitvertreib!

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Meine Meinung Eine Vorliebe von mir steht in komplettem Widerspruch zu meinen Ansichten: meine Leidenschaft für Adelsgeschichten, insbesondere die Regency-Epoche, in der auch Jane Austens und Julia Quinns Romane angesiedelt sind. Nicht mehr Regency, aber dennoch vergleichbar ist wohl die Serie Downton Abbey und noch einiges mehr, was ich in diese Richtung hin und wieder gern lese und gucke. Der Widerspruch manifestiert sich dadurch, dass ich doch eigentlich ein Mensch bin, der mit Klassismus nichts anfangen kann. Während andere von goldenen Zwanzigern schwärmen, denke ich an die Segregation und den Rassismus zu der Zeit. Genauso ambivalent denke ich auch über die erwähnten Bücher. Was ist mit den Dienstboten und generell der Unterschicht, die benachteiligt wurde? Ebendieser Gedanke hat mich dazu animiert, "Im Hause Longbourn" lesen zu wollen, denn genau das wird in diesem Roman aufgegriffen. Den Gesichtslosen wird eine Stimme gegeben. Mir hat von Anfang an gefallen, wie gekonnt die Geschichte um die Dienstboten in "Stolz und Vorurteil" eingebunden ist. Die Handlung des Ursprungswerks wird aufgegriffen und ergänzt. Hier hat die Autorin einige Freiheiten genutzt und dem Vater der Familie eine Geschichte zuteil werden lassen, die vielleicht nicht jeden Fan zufriedenstellen wird. Mir haben die hinzugedichteten Aspekte sehr gut gefallen. Sie waren stimmig und haben sich gut in die Handlung eingefügt. Generell war auffällig, dass die Autorin wirklich gut recherchiert hat. Das Leben der Dienstboten scheint sehr realistisch dargestellt. Es werden auch politische Themen wie der Spanische Bürgerkrieg aufgegriffen (- aber leider nur angerissen). Gleichzeitig wird an Strukturen bereits Kritik geübt. Nicht nur Sarah, die Protagonistin, vertritt teilweise eher sozialistische und feministische Ansichten. Diese Begriffe werden natürlich nicht erwähnt, doch ich habe mich dennoch nicht selten gefragt, ob das wohl so akkurat ist, Personen aus der Zeit solche Denkmuster zuzuschreiben - oder ob das nicht eben Wunschdenken aus heutiger Sicht ist. Vielleicht geht da aber auch einfach wieder die Historikerin mit mir durch. Solche Problematiken sind mir ja durchaus bewusst, wenn ich einen historischen (Liebes-)Roman lese. Den Schreibstil Jo Bakers habe ich als sehr bildlich und detailliert wahrgenommen. Orte und Tätigkeiten werden sehr anschaulich beschrieben und die Charakterzeichnungen sind interessant, wenn auch durchgehend unausgereift und zu blass. Die Kapitellängen und die Einstiege in die Kapitel mit einem Zitat aus dem Originalwerk waren sehr angenehm zu lesen. Leider empfand ich das Ende als zu abrupt, wenn auch stimmig. Insgesamt hatte das Buch ein paar Längen; einige Seiten weniger hätten der Geschichte auch keinen Abbruch getan. Dennoch hat es mich gut unterhalten und mich für kurze Zeit in eine andere Welt abgeholt - eine, die mir aus "Stolz & Vorurteil" zwar bekannt ist, nicht aber aus dieser Perspektive. Demnach hat sich die Lektüre für mich gelohnt, auch wenn sie keine außerordentliche ist. Fazit Dieses Buch eignet sich mindestens für jeden Fan von "Stolz & Vorurteil", aber auch für jene, die sich in dieser Epoche wohlfühlen und sie mal aus einer 'Unterschichtperspektive' mitbekommen wollen. Das Buch geht nie zu sehr in die Tiefe und die Lektüre ist recht kurzweilig, aber unterhaltsam. Von mir bekommt es gute 3 von 5 Sternen.

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Cover Oben ist das Cover der neuen Ausgabe vom Penguin Verlag zu sehen. Ich finde es wahnsinnig hübsch und ein echter Blickfang. Das rote Kleid mit dem weißen, winterlichen Hintergrund sieht echt toll aus, auch wenn das Kleid vom Stil her vielleicht nicht ganz in die Zeit passt. Auf dem zweiten Bild hier, sieht man das Cover der alten Ausgabe. Ich finde auch das sehr schön und passend. Es wirkt nicht ganz so majestätisch. Ich mag das helle Kleid auf dem dunklen Hintergrund auch sehr gerne! Meine Meinung Stolz und Vorurteile kennen die meisten Leute. Viele werden den Film mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen, einige kennen auch die BBC-Serie mit Jennifer Ehle und Colin Firth. Es gibt noch einige weitere bekannte Verfilmungen, doch diese Beiden gefallen mir am besten. Gerade die BBC-Serie ist sehr ausführlich und Originaltext getreu. Doch weder der Film, noch die Serie zeigen, was hinter den Kulissen des Anwesens vor sich geht. Unsere Hauptfigur ist Sarah, eine Dienstmagd bei den Bennets. Sie ist ein Waisenkind und wurde von Mrs. Hill in den Haushalt geholt. Zusammen mit Polly, einem weiteren Waisenkind aus dem Dorf, unterstützt sie Mrs. Hill bei allen Aufgaben. Als eines Tages der mysteriöse James auftaucht und als Diener angestellt wird, kommt das Sarah etwas seltsam vor. Überhaupt ist dieser Mann sehr seltsam. Nun entwickelt sich langsam neben der Geschichte der Bennet-Mädchen auch die Geschichte von Sarah weiter. Man erfährt viel über den Alltag, die Arbeit der Hausmädchen und es werden viele Dinge angesprochen, die ich mir persönlich schon oft gedacht habe, wenn ich das Buch selbst gelesen habe. Mrs. Bennets Art finde ich ja persönlich furchtbar und überhaupt nicht sympathisch, daher kann ich mich sehr gut in die Dienstboten hinein fühlen. Auch die Sache mit Lizzys Unterröcken, die natürlich von den Dienstboten gewaschen werden müssen, wurde von einer ganz anderen Seite beleuchtet. In meinen Augen ist es der Autorin sehr gut gelungen, das Leben der Bennets realistisch darzustellen und die Rolle der Dienstboten hervorragend zu zeichnen. Doch nach dem Ende von Stolz und Vorurteile geht es hier noch weiter. Man erfährt als Leser viel über James Vergangenheit und warum er so gehandelt, wie er es letzendlich in Meryton getan hat. Es werden dunkle Geheimnisse aufgedeckt und neue Geschichten gesponnen. Ich fand es etwas schade, dass das Buch am Ende so vage war. Ich hätte gerne mehr über Sarah und auch über James erfahren. Es hat mir einfach etwas zwischen Kurz vor Ende des Buches und dem tatsächlichen Ende gefehlt. Die Autorin hat einen sehr spannenden, aber auch etwas blumigen Schreibstil. Es gelingt ihr ausgesprochen gut, das Leben der Dienstboten und Herrschaften darzustellen. Die einzelnen Handlungsstränge sind hervorragend ausgearbeitet und recherchiert. Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen. Man darf keine zweite Jane Austen erwarten, doch dazu wurde das Buch auch nicht geschrieben. Gerne vergebe ich hier vier von fünf Sternen, weil ich das Ende nicht ganz so gelungen fand, wie den Rest des Buches.

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Was für eine tolle Idee, sich noch einmal der Mitglieder des Hauses Longbourn anzunehmen, aber dieses Mal alles aus einem ganz anderen Blickwinkel zu beleuchten. Die Geschichte läuft in dem Zeitrahmen ab, in dem sich auch "Stolz und Vorurteil" befindet. Auch das Leben der Familie Bennet läuft nebenbei ab (und wer das Buch kennt, weiß auch immer in welchem Teil man sich gerade befindet), wird aber selbstverständlich nicht bis ins Detail beleuchtet. Wer allerdings auf ein großes Wiedersehen mit der Familie Bennet aus "Stolz und Vorurteil" hofft, wird enttäuscht. Dem Leser muss klar sein, dass es hier nicht um die Familie, sondern um ihre Dienerschaft geht. Natürlich kommen die Bennets auch in der Geschichte vor, doch lediglich als Randfiguren. Für mich ist die Idee des Buches „Im Hause Longbourn“ eine grandiose Erweiterung von „Stolz und Vorurteil“, die nahtlos und ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen aufeinander abgestimmt sind. Das Ende kam recht schnell und ich hätte mir gewünscht, dass James Zeit in Spanien etwas kürzer gehalten worden wäre, aber dafür das Ende ein paar mehr Seiten bekommen hätte. Ich hätte einige Reaktionen auf das Ende im Buch einfach gerne noch miterleben wollen

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