Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Mein Großvater, der Fälscher

Charlotte Krüger

(5)
(0)
(0)
(0)
(1)
€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 14,99 [A] | CHF 22,00* (* empf. VK-Preis)

Habe es gern gelesen

Von: Hans Alberts aus NIEUWLEUSEN

19.11.2018

Ich studierte Geschichte, aber erst jetzt verstehe ich, warum "normale Menschen" teilnahmen am (fast?) grösstes Verbrechen der Weltgeschichte: Das Hitler-Regime. Danke vielmals Charlotte Krüger.

Lesen Sie weiter

Zu viel Phrasen

Von: Robert M. Zeitlmair aus Kühbach

12.11.2018

Schade dass man ein so interessantes Geschehen so mit modernen Schlagwörtern so zerstört. Es fällt ständig der Ausdruck „Nazi“ wo eigentlich z. B. NSDAP angebrachter wäre. Gerade weil es mein Großvater war sollte man objektiv an die Sache gehen, sonst ist die geschichtliche Aufarbeitung zweifelhaft.

Lesen Sie weiter

Ein Buch "Gegen das Vergessen"? Wo es doch hauptsächlich um einen Täter geht. Bei meinen bisher gelesenen Büchern ging es immer um die Opfer. Es ist aber auch wichtig, mehr über die Täter zu erfahren. Oder überhaupt, wie es sein kann, dass Millionen Menschen sich verführen lassen können. Charlotte Krüger ist die Enkelin besagten Fälschers. Für sie war er der Großvater, den sie geliebt hat. Sie war zehn Jahre jung, als er starb. Sie hat sich auf die Suche nach Antworten zu ihren Fragen gemacht. Und Fragen gibt es jede Menge. Und zu jeder Antwort, die man glaubt, erhalten zu haben, gibt es wieder jede Menge Fragen. Und gibt es überhaupt "die Antwort"? Ja, mit der "Operation Bernhard" hat der SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger einigen Juden das Leben gerettet. Schließlich gibt es aus diesem Arbeitsteam jüdische Überlebende. Aber auch nur, weil das KZ befreit wurde. Wäre dies nicht geschehen, und die Fälscherarbeit beendet, wären die jüdischen Menschen vergast worden. Schließlich wurden nur Juden für dieses Projekt ausgesucht. So richtig zur Verantwortung gezogen wurde Bernhard Krüger offiziell ja nicht. Er wurde "entnazifiziert" und dachte, es wäre damit erledigt. Doch Jahre später musste er sich den Anschuldigungen seiner Kinder stellen. Und das war viel schlimmer für ihn. Aber ist eine familiäre Aufarbeitung überhaupt möglich? Kann oder will man sich als Sohn, Tochter oder Ehefrau vorstellen, dass der Vater oder Mann ein Kriegsverbrecher ist? Kann man nicht besser mit der Vorstellung leben, dass derjenige keine andere Wahl hatte? Was ich während des Geschichtsunterrichts nicht gelernt habe, war, dass die Konzentrationslager zum Teil nach dem Zweiten Weltkrieg auch von den Russen weitergenutzt wurden. Ich könnte das noch akzeptieren, wenn sie dort die Kriegsverbrecher inhaftiert hätten, aber so war es nicht, nicht nur. Beispiel: Georg Kohn wurde 1942 für das Fälscherunternehmen im KZ Sachsenhausen verpflichtet. Nach dem Krieg wollte er zurück in seine Heimat. Das war zu der Zeit, als in Charlottenburg über die künftigen Grenzen Deutschlands verhandelt wurde. Und so kam er in die russische Zone und wurde dort verhaftet. Sie wollten ihm nicht glauben, dass er Jude sei. Das ginge nicht, da er noch lebe. In seiner Verzweiflung erzählte Kohn dann, dass er zuletzt bei dem Fälscherkommando dabei war. Nun machte man ihm den Vorwurf, mit den Nazis kollaboriert zu haben. Und das Ungeheuerliche geschah: Er wurde im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Fast fünf Jahre hatte er gesessen für ein Verbrechen, für das eigentlich jemand anders hätte bestraft werden müssen. Die Aufarbeitung ist noch lange nicht abgeschlossen. Und die Frage, warum Millionen Menschen einem Mann gefolgt sind, ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt nicht "die Antwort" darauf. Es ist aber wichtig, das zu verstehen. Damit es nicht noch einmal passiert.

Lesen Sie weiter

Ich hatte mich vor gut einem Jahr, als es sich gegründet hat, beim Bloggerportal registriert und bin dann irgendwie davon abgekommen. Nun habe ich einfach mal mein Glück versucht und mir dort ein paar Bücher ausgesucht, von denen auch sofort welche genehmigt wurden. "Mein Großvater, der Fälscher" von Charlotte Krüger ist kürzlich schon angekommen. Ein Buch "Gegen das Vergessen"? Wo es doch hauptsächlich um einen Täter geht. Bei meinen bisher gelesenen Büchern ging es immer um die Opfer. In der Whatchreadin-Gruppe "Gegen das Vergessen" wurde aber auch die Diskussion angestoßen, dass es auch wichtig ist, mehr über die Täter zu erfahren. Oder überhaupt, wie es sein kann, dass Millionen Menschen sich verführen lassen können. Charlotte Krüger ist die Enkelin besagten Fälschers. Für sie war er der Großvater, den sie geliebt hat. Sie war zehn Jahre jung, als er starb. Sie hat sich auf die Suche nach Antworten zu ihren Fragen gemacht. Und Fragen gibt es jede Menge. Und zu jeder Antwort, die man glaubt, erhalten zu haben, gibt es wieder jede Menge Fragen. Und gibt es überhaupt "die Antwort"? Ja, mit der "Operation Bernhard" hat der SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger einigen Juden das Leben gerettet. Schließlich gibt es aus diesem Arbeitsteam jüdische Überlebende. Aber auch nur, weil das KZ befreit wurde. Wäre dies nicht geschehen, und die Fälscherarbeit beendet, wären die jüdischen Menschen vergast worden. Schließlich wurden nur Juden für dieses Projekt ausgesucht. So richtig zur Verantwortung gezogen wurde Bernhard Krüger offiziell ja nicht. Er wurde "entnazifiziert" und dachte, es wäre damit erledigt. Doch Jahre später musste er sich den Anschuldigungen seiner Kinder stellen. Und das war viel schlimmer für ihn. Aber ist eine familiäre Aufarbeitung überhaupt möglich? Kann oder will man sich als Sohn, Tochter oder Ehefrau vorstellen, dass der Vater oder Mann ein Kriegsverbrecher ist? Kann man nicht besser mit der Vorstellung leben, dass derjenige keine andere Wahl hatte? Was ich während des Geschichtsunterrichts nicht gelernt habe, war, dass die Konzentrationslager zum Teil nach dem Zweiten Weltkrieg auch von den Russen weitergenutzt wurden. Ich könnte das noch akzeptieren, wenn sie dort die Kriegsverbrecher inhaftiert hätten, aber so war es nicht, nicht nur. Beispiel: Georg Kohn wurde 1942 für das Fälscherunternehmen im KZ Sachsenhausen verpflichtet. Nach dem Krieg wollte er zurück in seine Heimat. Das war zu der Zeit, als in Charlottenburg über die künftigen Grenzen Deutschlands verhandelt wurde. Und so kam er in die russische Zone und wurde dort verhaftet. Sie wollten ihm nicht glauben, dass er Jude sei. Das ginge nicht, da er noch lebe. In seiner Verzweiflung erzählte Kohn dann, dass er zuletzt bei dem Fälscherkommando dabei war. Nun machte man ihm den Vorwurf, mit den Nazis kollaboriert zu haben. Und das Ungeheuerliche geschah: Er wurde im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Fast fünf Jahre hatte er gesessen für ein Verbrechen, für das eigentlich jemand anders hätte bestraft werden müssen. Die Aufarbeitung ist noch lange nicht abgeschlossen. Und die Frage, warum Millionen Menschen einem Mann gefolgt sind, ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt nicht "die Antwort" darauf. Es ist aber wichtig, das zu verstehen. Damit es nicht noch einmal passiert.

Lesen Sie weiter

Ich finde es ein sehr mutiges Buch, denn das Thema mit dem Charlotte Krüger sich auseinander setzt ist kein einfaches. Für Außenstehende mag es leicht sein ein klares Urteil zu fällen, für Angehörige und Nachfahren gestaltet sich das schwieriger. Manche wollen es vielleicht gar nicht so genau wissen, was ihr Vater oder Opa unter Hitler getan (oder auch nicht getan) hat. Umso besser finde ich es, dass Charlotte Krüger so detailliert über ihre Suche schreibt. Mir selbst war bisher das „Unternehmen Bernhard“ absolut unbekannt – auch der erwähnte Film ist offenbar an mir vorbei gegangen. Daher fand ich das Thema der Geldfälscherei an sich schon interessant. Die persönliche Note, die überall im Buch zu spüren ist, macht es noch greifbarer. Ich mag mir kaum vorstellen wie schwierig all die Recherchen waren, die Gespräche mit einem der jüdischen Geldfälscher, die Auseinandersetzungen mit Familie und überhaupt mit der Vergangenheit. Der Zwiespalt in dem Charlotte Krüger steckt ist deutlich. In Anbetracht dessen finde ich es ein großartiges Buch. Es ist kurzweilig, interessant, aber keine leichte Kost. Ich kann es nur empfehlen.

Lesen Sie weiter

Lesen ohne Pause

Von: Jörg Petig aus 10245 Berlin

01.08.2015

So fasziniert von einem Buch war ich schon lange nicht mehr. (In weniger als 2 Tagen habe ich das Buch "verschlungen" Da ich im Februar 1945 in Sachsenhausen geboren bin, hat es für mich natürlich eine besondere Relevanz. Wir Nachgeborenen neigen dazu unsere Vorfahren sehr kritisch zu beurteilen. Zu Recht oder zu Unrecht? Aber ist es wirklich möglich sich in die Gesamtsituation unserer Vorfahren hinein zu versetzen? Ich denke trotz der Riesenmühe, die sich die Autorin gemacht hat ist es sehr schwer oder sogar unmöglich das Ganze richtig zu verstehen. "Wer wird je verstehen ..." wird schon besungen. Hoffentlich machen wir die wichtigsten Dinge im Leben richtig! J.P.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.