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Rezensionen zu
LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel

Eva Siegmund

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Let's be honest: Eigentlich hätte ich Eva Siegmunds "Lúm" nie gelesen. Es ist mir zunächst nicht einmal aufgefallen und als es mir dann über Umwege in die Hände gedrückt wurde, ließen mich meine Erfahrungen mit klischeehaften Jugenddystopien eher zurückhaltend bleiben: Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen, denn eine dreizeilige Zusammenfassung würde der komplexen Geschichte nicht gerecht werden; nur soviel: Fans von "Die Verratenen", "Die Auswahl", "Ashes" und Co, werden auf ihre Kosten kommen. Obwohl der Klappentext erfreulich wenig Versprechungen macht, bestätigten die vermeintlich exotischen, esoterisch angehauchten Namen und Bezeichnungen der dystopischen Welt ("Nacht der Mantai", "Kema", "Meleike") meine Vorurteile über blumige 0815-Geschichten mit viel Tamtam und wenig Inhalt - zumal das (zugegebenermaßen hübsche) Cover eine Collage aller erfolgreicher Jugendbuchreihen der letzten Jahre zu sein scheint. Die Erwartungen waren also von Beginn an nicht hoch. Als ich dann erfuhr, dass es sich bei der Autorin um eine heimische und bei dem Roman um ein Debüt handelt, habe ich mich regelrecht überwinden müssen, diesem Buch den vielen anderen in meinem Regal den Vortritt zu lassen. Umso faszinierter war ich von dem Ergebnis! "Lúm" bedient sich überraschend wenig an den gängigen Klischees. Tatsächlich gibt es einige Dinge, die die Autorin im Gegensatz zu vielen anderen richtig macht - und an denen sich nahezu alle, die nach Suzanne Collins kamen, ein Beispiel nehmen könnten. Einer der größten Fehler zeitgenössischer Jugenddystopien ist, dass sie nahezu immer versuchen, es mit "Panem" aufzunehmen. Ein Phänomen, dass genreübergreifend spätestens seit "Harry Potter" bekannt ist. Da mit der Zeit aber doch immer wieder gigantisch erfolgreiche Bestseller-Reihen produziert werden, hofft natürlich jeder Autor, dass sein Roman dazu gehört, oder er zumindest als Trittbrettfahrer vom derzeitigen Boom profitieren kann. Ergebnis: Der Markt wird hoffnungslos mit Schrott überschwemmt, die Klappentexte können ihre Versprechungen selten halten und die Leserwelt wendet sich nach einiger Zeit anderen Genres zu. "Lúm" ist kein "Panem" und hat meines Erachtens auch nicht den Anspruch, es zu sein. Erster Pluspunkt für Eva Siegmund! Denn das Ergebnis hierbei ist ein eigenständiger und erfreulich erfrischender Zukunftsroman mit einem eigenen Flair. Die juristische Ausbildung der Autorin kommt ihr beim Schreiben zu Gute, denn der Roman ist strukturiert und sprachlich unverschnörkelt und die fiktive Welt durchdacht und gut recherchiert. Regierung und Gerichtswesen werden kritisch - aber glaubwürdig - geschildert, weswegen die Geschichte bereits zu Beginn sogar im Detail überzeugt. Zweiter Pluspunkt für Eva Siegmund: Die Autorin ist kompetent! Natürlich kommt auch diese Geschichte nicht ohne Klischees aus (Arm gegen Reich, Mystik gegen Wissenschaft, Gut gegen Böse, Liebe über alles, ROTWERDEN ...), dosiert diese aber einigermaßen erträglich, sodass insgesamt Spannung und Abenteuer über allzu schablonenhafte Passagen hinwegtrösten. Das größte Klischee hier betrifft die beiden Protagonisten, die sich nie vorher begegnet sind, aber natürlich beim ersten Blickkontakt die Liebe ihres Lebens gefunden haben und auf immer und ewig zusammengehören, weil es das Schicksal so will. Klingt schlimm - ist es aber nicht. Tatsächlich sind Meleike und Flynn (weil Lisa und Sebastian natürlich nicht exotisch genug klingt) sympathisch und insgesamt zu abgelenkt damit, die Welt zu retten, als dass sie den Leser mit Säuselei vergrätzen. Und auch hier hat Eva Siegmund einen Pluspunkt verdient: die stereotype Liebesbeziehung überzeugt schon allein deswegen, weil sie keine Dreiecksbeziehung ist! That's a first, right? Und zu guter Letzt schaffen es die meisten reizvollen Geschichten ("Night School", "Ashes", "Zirkel"), ihre Leser spätestens beim zweiten, dritten oder siebten Band zu vergrätzen, weil sich Spannung, Glaubwürdigkeit oder charakterliche Entwicklung über mehrere Bände - und unter Zeit- und Quantitätsdruck - nicht aufrechterhalten lassen. Daher der letzte und wichtigste Pluspunkt: Kein Reihenband! Jedenfalls deutet das Ende nicht auf eine Fortsetzung hin. So gern ich mich an Adeva und die Pekuu erinnere, so wenig möchte ich in eine weiterführende Geschichte über sie eintauchen. Dieser Roman ist rund und so soll er auch bleiben. Alle Zeichen stehen gut, dass auch der nächste aus der Feder dieser Autorin eine gewisse Qualität nicht unterschreiten wird: Eva Siegmund hat das Potenzial uns alle noch einmal zu überraschen - und darauf freue ich mich!

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Dieses Buch war mir schon öfter ins Auge gefallen, unter anderem wegen des tollen Covers. Früher oder später musste ich es haben. Über die Geschichte wusste ich zu Anfang gar nicht so viel, aber es war schön, mal wieder in ein Buch einzutauchen, ohne so richtig zu wissen, was mich erwartet. Meleike wohnt mit ihrer Familie in Adeva – einer Stadt, die in Trümmern liegt. Seit Jahren arbeiten die Bewohner am Wiederaufbau. Meleikes Horizont ist anfangs noch sehr klein, sie kennt nur Adeva und weiß, dass die Stadt an einer Seite vom Meer und an der anderen Seite von einem Wald begrenzt wird, in dem ab und zu Leute verschwinden. Manche Bewohner von Adeva sind mit einer besonderen Gabe gesegnet und auch von Meleike wird Großes erwartet, da ihre Mutter und ihre Großmutter sehr gute Seherinnen sind. Doch bei ihrer Mantai – einem Ritual, bei dem sich die Gabe offenbart - geht sie leer aus. Ein paar Tage später bekommt Meleike doch eine Gabe, allerdings zu einem schrecklichen Preis. Noch dazu ist sie mächtiger, als alles bisher dagewesene und bald hält Meleike das Schicksal von Adeva und deren Bewohnern in den Händen… Abwechselnd lesen wir aus der Sicht von Flynn, der sich in Lúm aufhält. Er ist eingesperrt und weiß nicht so wirklich, warum. Aber wenn er nicht entkommen kann, wird er sterben. Anfangs war dieser Erzählstrang ziemlich mysteriös. Ich habe mich gefragt, was Flynn passiert ist und an was der gruselige Doktor Connor – Flynns Vater – forscht. Die Dynamik zwischen Meleike und Flynn hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sie mir beide für gerade mal 15 Jahre etwas zu reif erschienen. Aber sie haben ja auch schon einiges mitgemacht. Besonders gefallen hat mir, dass immer wieder die Perspektive gewechselt wurde. Manchmal lesen wir aus der Sicht von Meleikes Mutter oder Großvater oder von jemand ganz anderem. Es kommen viele immer mal wieder zu Wort. Dabei wird natürlich immer dann die Sicht gewechselt, wenn es gerade besonders spannend ist… gemein! Meleike und Flynn verfolgen einen fast aussichtslosen Plan, um Adeva zu retten. Ich habe mit ihnen gezittert und gehofft, dass sie es schaffen. Das letzte Drittel des Buches konnte mich absolut fesseln und ich wollte es gar nicht mehr weglegen. Gerade zum Ende hin gab es einige Wendungen, die mich wirklich überrascht haben. Fazit: LÚM beinhaltet zwar keine typisch dystopische Welt, aber gerade das macht den Charme des Buches aus – es ist mal etwas anderes. Die Protagonisten hatten zwar immer wieder Hindernisse in ihrem Weg, haben sich aber richtig toll gemacht und ab und zu auch mal für einen Lacher gesorgt. Insgesamt war das Buch wirklich spannend, auch wenn es ab und zu mal ruhigere Passagen gab, die perfekt zum Durchschnaufen waren. Ich könnte mir das Buch übrigens super als Film vorstellen!

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In den Trümmern der Stadt Adeva aufgewachsen, kennt die 15-jährige Meleike nichts außerhalb der zerfallenen Mauern. Schließlich ist es gefährlich, die Stadt zu verlassen, denn wer sich in die umliegenden Wälder begibt, verschwindet spurlos ... Die Handlung von Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel spielt in Nord- und Südamerika einer fiktiven Zukunft. Der Rest der Welt ist aufgrund der Folgen des Dritten Weltkriegs nahezu unbewohnbar geworden und die Überlebenden machten es sich damals zur Aufgabe, weitere Kriege zu verhindern. Der Unionsstaat des Lichts wurde als allumfassender Weltenstaat gegründet, der weder Religion noch verschiedene Staatsgrenzen kennt. An deren Stelle sollten Wissenschaft und Forschung als oberste Leitlinie treten, um eine strahlende Zukunft und das Wachsen und Gedeihen einer neuen Gesellschaft zu ermöglichen. Meleike Mey lebt viele Jahre nach Gründung dieses Weltenstaates und fiebert, wie alle anderen Jugendlichen ihres Alters, der Nacht der Mantai entgegen. Diese eine, besondere Nacht im Jahr bildet in Adeva nicht nur die Schwelle zum Erwachsenwerden. Vielmehr wird sich zeigen, ob Meleike zu den wenigen auserwählten Peeku zählt, auf deren Handgelenk ein sonderbares Mal erscheint - und mit ihm die Gabe. Wird sie während der Mantai zur Telephatin, wie vermutlich ihre Freunde, die Zwillinge Amina und Aman? Entwickelt sie die seltenen Kräfte ihres Vaters Yaris, der unsichtbar werden konnte oder die Kunst der Hypnose wie ihr Großvater Sabida? Besonders da Meleikes verschrobene Großmutter Mama Maela als die größte Prophetin Adevas gilt und ihre Mutter Tirese eine hervorragende Seherin ist, lastet auf Meleike großer Druck. Nun wartet die halbe Stadt darauf, ob auch Meleike das besondere Erbe ihrer Familie besitzt - allen voran der telekinetisch begabte Stadtfürst Ben-Di, in dessen Nähe sich das Mädchen unerklärlicher Weise stets unwohl fühlt. Obwohl Meleike im Vorfeld inständig auf eine Gabe gehofft hat, passiert während der Mantai nichts. Erst ein tragisches Ereignis enthüllt kurz darauf, dass sie doch die Macht der Prophezeiung besitzt und ein schweres Schicksal auf ihr lastet. Was Meleike allerdings vor ihrem Inneren Auge sieht, ängstigt sie zutiefst, denn die Stadt wird brennen und mit ihr auch ihre Mutter und ihr kleiner Bruder Koda. Klar werden ihr durch diese Vision nur zwei Dinge: Sie ist in der Lage, das Inferno zu verhindern! Und irgendwo hinter den Wäldern, in denen Jahre zuvor ihr Vater für immer verschwand, befindet sich Flynn, mit dem sie durch die Vorsehung eng verbunden ist. In der hellen Stadt hinter den Wäldern befindet sich jedoch außerdem Dr. Connor. Zu diesem Antogonisten muss ich unbedingt etwas loswerden, denn der ist definitiv ein kranker, gefühlskalter Mensch und schlichtweg widerwärtig. Nimmt man allein diesen Wissenschaftler als Beispiel, wird klar, dass die Realiät des Unionsstaates den hehren Ansprüchen der damaligen Gründer leider nicht mehr im geringsten standhält. Vor allem eine Szene mit dem Doktor gegen Ende weckt auf äußerst ungute Weise Assoziationen an einige der dunkelsten Jahre der menschlichen Geschichte. Zusammengefasst spielen in dieser Fantasy-Dystopie nicht nur geheimnisvolle Kräfte, Intrigen und Macht eine Rolle, sondern auch Freundschaft und die obligatorische Liebesgeschichte. Wem ebenfalls nicht allzu viel an Letzterem liegt, sei gesagt, dass die kleine Romanze zwischen den Hauptfiguren Meleike und Flynn wirklich nur ganz sacht eingeflochten wurde. Das wirkte natürlich und passte sehr gut zu den Charakteren - vor allem, da das schicksalhafte Aufeinandertreffen der beiden noch in ganz anderer Hinsicht von Bedeutung ist. Stilistisch war der Roman meiner Meinung nach ohne Stolpersteine und gefiel mir. Ab und an klangen die Beschreibungen sogar recht poetisch. Zu den Hauptcharakteren entwickelt man als Leser ziemlich schnell einen Draht, da deren Gedanken- und Gefühlswelt gut widergegeben wird. Zwar sind beide alles andere als perfekt, aber das macht wahrscheinlich zu einem Teil den Reiz des Ganzen aus. Die Motivation einiger Nebencharaktere empfand ich jedoch mitunter als leicht konstruiert. Achtet beim Lesen einfach mal auf Amina. Zwar war die Konsequenz ihrer Handlung notwendig, um die Geschichte voranzutreiben, der Grund hierfür hat sich mir jedoch nicht ganz erschlossen. Ein ähnliches Problem hatte ich vor einigen Wochen auch mit dem zweiten Teil der Auslese-Trilogie. Für beide Geschichten gilt gleichermaßen, dass ich mir noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Schließlich begibt man sich als Leser in eine fremde Welt, deren Regeln andere sind als die der realen. Was spräche also gegen einen längeren geschichtlichen Abriss oder meinetwegen auch einige „geheime Dokumente der Regierung“? Solange das Fehlen der Hintergründe nicht dem Aufbau der Spannungskurve dient, sondern dem Verständnis der äußeren Umstände und Charaktere, wäre das meiner Meinung nach eine gute Lösung. Insgesamt mag Lúm vielleicht nicht unbedingt als DER EINE aus einer Vielfalt von Romanen hervorstechen. Trotzdem macht die deutsche Autorin Eva Siegmund mit diesem Debüt fast alles richtig und Lust auf mehr. Zwar konnte ich nicht endgültig herausfinden, ob eine Fortsetzung geplant ist, doch würde ich wirklich gern wissen, wie es mit Meleike und Flynn weitergeht. Ich fand die Geschichte äußerst unterhaltsam, spannend und sogar aufwühlend. Deshalb rate ich euch: schnappt euch dieses Buch, lehnt euch am besten mit einem leckeren Zitronencupcake von Vanessas Blog Sternenwind zurück und schmökert euch genüsslich durch ein verregnetes Wochenende. Katrin, www.inkunabel.wordpress.com

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Lúm hat mich auf ganzer Länge von sich überzeugt. Endlich mal wieder eine Dystopie, die aus der ganzen Masse heraus sticht. Aber von vorn. Meleike geht in der Nacht der Mantai, in welcher einige auserwählte Pekuu mit Vollendung ihres 15. Lebensjahres eine besondre Gabe erhalten, leer aus. Für sie ist das eine mittlere Katastrophe, zählen doch die Frauen ihrer Familie zu den größten Seherinnen in Adeva. Meleike ahnt nicht, dass eine noch größere Aufgabe auf sie wartet und nur sie ihr Volk vor der Vernichtung retten kann. Dabei begegnet sie Flynn, der aus einer Welt stammt die es eigentlich nicht geben dürfte und er ist so anders als sie. Die Autorin erschafft eine düstere Zukunftsvision die aus einer eigentlich noblen Grundidee heraus entstanden ist. Es wird sehr anschaulich verdeutlicht, wozu der Mensch mit ein wenig Macht fähig ist. Meleike ist eine sehr sympatische Heldin, trotz ihrer großen Aufgabe bleibt sie stets sich selbst treu und kommt authentisch rüber. Auch Flynn hat mir extrem gut gefallen, er wirkt wie ein kleiner Rebell, der erkennen muss, dass sein ganzes Leben eine einzige Lüge war. Selbst die Nebenfiguren stechen aus der ganzen Story heraus. Sie sind sehr wandlungsfähig und facettenreich, so gibt es kein richtiges Böse und Gut. Lúm geht unter die Haut, es gibt viele traurige und berührende Momente die mir wirklich nahe gegangen sind. Der Schreibstil ist federleicht und hat mich magisch in seinen Bann gezogen, ich konnte das Buch einfach nicht weg legen. Die Spannung spitzt sich von Kapitel zu Kapitel immer mehr zu und endet schließlich in einem atemberaubenden Finale. Man merkt der ganzen Geschichte an, dass sie mit sehr viel Liebe geschrieben wurde. Lúm ist in sich stimmig und extrem gut gelungen. Ich freue mich auch, dass es ein abgeschlossener Einzelband ist und man sich das ewige Warten auf den nächsten Teil spart. Sollten da weiter Bände folgen werde ich diese natürlich auch lesen, denn auch wenn das Buch ein richtiges Ende hat, kann man die Geschichte trotzdem noch weiter erzählen. Wer also mal wieder eine wunderschöne Dystopie mit liebenswerten Helden und kleinen Fantasyelementen lesen möchte der kommt an Lúm nicht vorbei.

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Adeva und Lúm, zwei Städte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach dem 3. Weltkrieg haben die Menschen einen Pakt geschlossen, sich nur noch der Wissenschaft zu verschreiben, auf dass keine Krieg mehr aus unterschiedlichem Glauben resultieren Möge. Aus diesem Streben entstand die Stadt Lúm, ausgestattet mit der neuesten Technik und der Mehrung von Wissen als höchster Tugend. Doch der 15 jährige Flynn gibt seinem Vater, einem bekannten Wissenschaftler, Rätsel auf, denn er entwickelt Fähigkeiten, die die Wissenschaft nicht erklären kann. Meleike hingegen wächst in Adeva auf, einer Stadt aus Trümmern, in der die Menschen Scherben sammeln, um diese zu neuem Glas, das äußerst rar ist, zu verarbeiten. In der Nacht der Mantai entscheidet sich in Adeva das Schicksal der Jugendlichen, und sie erhalten eine Gabe. Auf Meleike liegen große Erwartungen, denn sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter sind große Seherinnen. Doch dann geschieht das unfassbare… Der Verlauf der Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Charakteren hin und her. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Eindruck von den beiden Hauptprotagonisten Meleike und Flynn, sondern auch von verschiedenen anderen Charakteren. Mir hat diese Art des Erzählens hier sehr gut gefallen, weil man so einen besseren Überblick bekommen hat. Und man hat auch mal andere Akteure ein bisschen besser kenne gelernt. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Meleike und Flynn. Sie ist in der Nacht der Mantai als einzige ohne Gabe geblieben, er hat eine Gabe bekommen, die in Lúm jedoch als Makel gilt und ihn in den Kerker bringt. Sie ist in einer zerstörten Stadt inmitten von Trümmern aufgewachsen, er in einer Welt gläserner Hochhäuser, in denen es alles im Überfluss gibt. Beide sind so unterschiedlich, aber als sie sich begegnen ist da gleich diese Verbindung zwischen ihnen, die man im Buch sehr gut spüren kann. An manchen Stellen ging mir diese Entwicklung zwar ein bisschen schnell, aber die beiden sind ja schließlich auch erst 15 ;-) Meleike ist ein sehr starker Charakter, und ich mochte ihre zuversichtliche Art. Lúm ist eine völlig neue Welt für sie, doch sie versucht dennoch, klar zu kommen, und zu tun, was sie für richtig hält Flynn mochte ich auch, er ist ein sehr entschlossener Charakter. Beide hatten allerdings gemein, dass sie dazu neigen, völlig unbedacht loszustürzen, ohne vorher einen gescheiten Plan zu machen, dass fand ich an manchen Stellen irgendwie störend. „Durfte man das überhaupt, einem Menschen das Menschsein absprechen? Oder war es gerade etwas zutiefst Menschliches, sich wie eine Bestie aufzuführen?“ „Es waren Gebäude, in denen man Menschen ausleuchte, beobachte und aufeinanderstapeln konnte, Wie in einem Vorratsregal.“ Die Welt, die Eva in Lúm geschaffen hat, hat mir an dem Buch wohl am besten gefallen. Nach einem Krieg haben die Menschen erkannt, dass Konflikte nur vermieden werden können, wenn es keine Staaten und Religionen gibt, die zu Konflikten führen. Stattdessen stellen sie das Wissen über alles. Obwohl der Plan gut war, ging natürlich etwas schief und die anfänglichen guten Absichten verkehrten sich in eine fast paranoide Suche nach Antworten und der strikten Ablehnung aller Dinge, die sich nicht erklären lassen. Ich konnte mir Adeva, und insbesondere Lúm richtig gut vorstellen und hatte ein sehr genaues Bild vor Augen. Die Story an sich hat mir insgesamt gut gefallen. Es ging zügig voran und war durch die wechselnden Perspektiven sehr dynamisch. Manchmal waren die Handlungen der Charaktere für mich allerdings nicht ganz nachvollziehbar, was mich dann doch etwas gestört hat. Denn während sie versuchen, eine Katastrophe zu verhindern, sind sie doch sehr abgelenkt von Kleinigkeiten und manchmal einfach ein bisschen zu naiv und planlos. Und eine Gruppe von Menschen, ich verrate an dieser Stelle aber nicht welche, ist mir insgesamt ein bisschen zu kurz gekommen. Fazit “Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ein tolles Debüt, dass mir schöne Lesestunden beschert hat. Eva Siegmund entwirft eine spannende neue Welt mit faszinierenden Kontrasten und kann zudem mit einer gut durchdachten Story und interessanten Charakteren aufwarten.

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“LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel” hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Eva Siegmund hat hier einen gelungenen Debütroman veröffentlicht. Dennoch gibt es zwei Punkte, die mir weniger gefallen haben: Als Leser wird man mit vielen neuen Begriffen konfrontiert, die leider nicht alle ausreichend erklärt werden. Flynn und Meleike haben in vielen Situationen einfach nur Glück. Ihnen fliegt alles zu. Beide Punkte sind aber Meckern auf hohem Niveau. Auffällig ist, dass Eva Siegmund die Charaktere ihres Debütromans herausragend ausgearbeitet hat. Gerade Flynn und Meleike sind sehr lebendig beschrieben und sind mir dadurch ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gelacht und gelitten. Ebenso gut ausgearbeitet sind die Umgebungsbeschreibungen von Eva Siegmund, dadurch hat sie mich Lúm, Adeva, den Markt etc. vor meinem inneren Auge sehen lassen. Ich liebe gute Beschreibungen, sie geben mir das Gefühl in dem Buch zu sein. Ganz klar: Leseempfehlung! :)

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LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel von Eva Siegmund erschienen bei cbt Der Klappentext In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist … Meine Meinung zum Cover Das Cover dieses Buches ist mir zuerst wegen seiner Farben aufgefallen. Da ich Lilatöne jeglicher Art liebe, gönnte ich diesem Buch natürlich noch einen weiteren Blick. Als Motiv ist wahrscheinlich Protagonistin Meleike hoch aufragend hinter der Stadt Lúm zu sehen. Auch schwarze, über der Stadt kreisende Vögel sind zu erspähen. Die Story besteht aus mehreren Kapiteln, die weder Nummerierung noch Betitelung aufweisen. Einzig die Vögel vom Cover sind jedes Mal an den Kapitelanfang gestellt. Charaktere und meine Meinung Meleike ist eine wirklich sympathische junge Protagonistin, die in verschiedenen Situationen sehr stark wirkt. Doch manchmal kommt auch der typisch trotzige Teenager durch, was sie mir noch authentischer erscheinen ließ. Mit der ganzen Last auf ihren Schultern muss man nicht immer stark sein! Trotz allem findet sie sich ganz gut in ihrer neuen Rolle zurecht. Flynn kam mir zuerst wie ein verwöhnter Junge vor, der aus besseren Verhältnissen stammt. Aufgewachsen mit einer liebevollen Mutter, die alles für ihn tun würde, und einem strengen und teilweise grausamen Vater. Dieser kümmert sich nicht groß um andere und ist einzig und allein seinem Beruf verschrieben. Flynn selbst entwickelte sich im weiteren Storyverlauf immer mehr zu einem netten Charakter, der bereit ist, einiges zu riskieren, wenn es sein muss. Ben-Di ist der Fürst von Adeva und war mir sehr unsympathisch. Er nutzt seine Machtstellung gnadenlos aus und gibt dieses Verhalten auch an seinen Ziehsohn Cyr weiter. Dieser wirkte auf mich auch nicht sehr nett und teilweise überaus fordernd. Die Idee der zwei verschiedenen Städte, die voneinander nichts wissen, fand ich toll und reizte mich sehr an dem Buch. Dies erinnerte mich stark an den Film The Village, was keineswegs negativ ist. Doch der Einstieg in die Story fiel mir etwas schwer. Der Leser wird sofort mit vielen Begriffen bombardiert, die immer etwas abgewandelt geschrieben werden (z.B. Peku, Pekuu). Dadurch hatte ich große Schwierigkeiten, die Menschen richtig zuzuordnen und ihre Weltordnung zu verstehen. Jede Figur des Buchs bekommt für seinen Namen eine Abkürzung oder auch Spitznamen, was mir ebenfalls nicht richtig gefiel. Es verwirrte mehr, als dass es nützte. Die Story geht spannend mit dem berühmten Mantai-Fest los, was für die Menschen in Adeva sehr wichtig ist. Hier werden den 15-Jährigen ihre Gaben zugeteilt. Meleike ist eine von ihnen und sehr unglücklich darüber, dass sie keine Gabe erhält. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und es wird für das junge Mädchen alles anders als gedacht… Zuerst werden die Kapitel noch abwechselnd aus der Sicht von Meleike und Flynn erzählt, später werden sie eins. Im späteren Verlauf der Geschichte erlebt der Leser einen Perspektivwechsel, was die beiden Städte Lúm und Adeva angeht. Gefiel mir sehr gut, denn so verpasst man nichts und wird immer auf dem Laufenden gehalten. Zwischendurch erwartet den Leser die ein oder andere Überraschung, aber der Spannungsbogen flacht merklich ab. Es gibt unheimlich viel Gerede und wenige Taten, so dass mit gerade der Mittelteil sehr ermüdend vorkam. Ebenfalls störte mich das Einbringen von zu vielen Figuren, die ich mit der Zeit überhaupt nicht mehr zuordnen konnte. Zudem gibt es viele Wiederholungen für ein und dasselbe Ereignis, da dieses mitunter aus der Sicht von verschiedenen Personen ständig erwähnt wird. Das nervte mich mit der Zeit schon etwas… Zum Ende der Story steigt die Spannung wieder etwas an, was auch dringend nötig war. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass man mit einer vagen Angst manchmal besser leben konnte als mit deren grausamer Erfüllung. Seite 342 Mein Fazit Eva Siegmund konnte mich mit ihrem Debütroman „LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel“ nur mittelmässig überzeugen. Die Idee hinter der Story fand ich klasse, doch an der Umsetzung haperte es so manches Mal. Langatmige Textpassagen, Verzettelung eines zeitlich festgelegten Ereignisses oder auch die verwirrenden und unzureichend erklärten Begriffe schmälerten mein Lesevergnügen. Die Umgebungsbeschreibungen, die gut ausgearbeiteten und authentischen Hauptcharaktere sowie der Perspektivwechsel gefielen mir hingegen sehr gut. Die Unwissenheit der Menschen in den beiden Städten und die damit auftretende Verwirrung bei der Zusammenführung empfand ich als logisch und gut gewählt. Bei einigen Szenen hatte ich wegen der Altersempfehlung meine Bedenken – etwas weniger Brutalität hätte es auch getan. Ich vergebe für dieses Buch gerade noch 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen. Die Autorin Eva Siegmund, geboren 1983 im Taunus, stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Kirchenmalerin und studierte dann Jura an der FU Berlin. Mit dem ersten Staatsexamen in der Tasche begann sie 2011 als Volontärin bei einem Hörbuchverlag in der Lizenzabteilung. Doch schon bald wurde ihr Textgespür entdeckt und so wechselte sie ins Lektorat. „LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ihr Romandebüt. ab 13 Jahren 512 Seiten ISBN 978-3-570-16307-8 Preis: 16,99 Euro © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für dieses Exemplar und das in mich gesetzte Vertrauen bedanken!

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Eigentlich dachte ich, ich hätte mich sattgelesen an Dystopien. Aber der Klappentext von “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” klang einfach zu gut, da konnte ich nicht widerstehen. ;-) Zum Glück! Denn dieses Debüt von Eva Siegmund hat mir sehr gut gefallen. Bis auf den Schluss, den ich etwas übereilt fand. Aber der Reihe nach … Ich war von Anfang an gefangen in der Welt, in die Eva Siegmund ihre Leser entführt. Ich habe mich darin sofort zurecht gefunden, weil die Autorin die Trümmerstadt Adeva und auch Lúm, die Hauptstadt des Unionsstaats des Lichts, total anschaulich beschreibt. Man erfährt nicht sofort, was in dieser Welt, in der Meleike und Flynn leben, passiert ist. Aber ich konnte der Autorin einfach dahingehend vertrauen, dass sie mich nicht im Dunkeln lassen würde und sie mit der Zeit schon erklären würde, was die Hintergründe für die Handlung sind. Und so war es auch. Der Prolog, der das Vorwort eines Völkerauflösungsvertrags darstellt, führt schon mal gut in die Handlungshintergründe ein und immer wieder streut Eva Siegmund ein paar Informationen aus, die schließlich ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Dabei hat man weder das Gefühl, zu spärlich informiert zu werden, noch wird man mit Informationen erschlagen. Eva Siegmund hat da ein gutes Mittelmaß gefunden. Wenn man möchte, findet man sicherlich Gemeinsamkeiten zwischen “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” und anderen Dystopien. Ganz neu sind die Ideen von Eva Siegmund nicht. Es gibt bereits Bücher, in denen am Anfang eine Zeremonie beschrieben wird, die über das Schicksal der Heldin entscheidet. Und es gibt bereits Dystopien, in denen die Hauptfiguren besondere Fähigkeiten haben. Zum Glück bin ich eine Leserin, die nicht ständig Vergleiche zu anderen Büchern zieht und daher ganz unbefangen an Bücher herangehen kann. Und ja, auch wenn die Ideen der Autorin vielleicht nicht alle total neu und andersartig sind, konnte mich Eva Siegmund doch komplett überzeugen mit ihrer Geschichte. Denn die Handlung dieses Debüts ist ganz wunderbar konstruiert und spannend. Abgesehen von dem Schluss, in dem sich die Ereignisse für meinen Geschmack zu sehr überschlagen, ist “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” ein eher ruhiges und angenehm zu lesendes Buch. Das heißt nicht, dass nicht viel passieren würde. Im Gegegenteil: Das Buch ist sehr ereignisreich. Aber es steht nicht die Action im Vordergrund, sondern die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander machen das Buch aus. Meleikes Beziehung zu ihrer Mutter, zu ihrem Großvater, zu ihrer Großmutter, zu ihren besten Freunden, zu Flynn, den sie erst später kennenlernt – all diese Dinge nehmen ganz viel Raum ein in diesem Buch und geben ihm das gewisse Etwas. Überhaupt sind mir die Charaktere total ans Herz gewachsen. Die guten, natürlich. ;-) Es gab auch einige echt fiese Figuren, die aber ebenso ihre Daseinsberechtigung haben und toll gezeichnet waren. Der wunderbar beschreibende und detaillierte Stil der Autorin hat mich völlig für sich eingenommen und ich habe es total genossen, dieses Buch zu lesen. Schön ausführlich beschreibt Eva Siegmund die Handlungsumgebung und die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonisten. Dabei war für mich kein Wort zu viel oder überflüssig. Geschrieben ist “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, der von Zeit zu Zeit den Standpunkt wechselt und mal Meleike begleitet, mal Flynn, mal Meleikes Großvater, mal zu einem Handlungsstrang wechselt, dessen Bedeutung erst im späteren Verlauf des Buches wichtig wird. Tja, und damit kommen wir nach den vielen positiven Dingen zu meinem kleinen Kritikpunkt – dem Ende. Nachdem sich auf fast 500 Seiten alles in einem so angenehmen Tempo entwickelt, geht am Ende alles viel zu schnell. Außerdem waren mir da ein paar zu viele Zufälle eingebaut und die Handlung wirkte auf mich am Ende dann doch zu konstruiert und manipuliert. Das kannte ich von dem Buch bis zu diesem Punkt gar nicht und umso mehr ist es schade, dass meine Begeisterung für dieses Debüt nicht bis zum Schluss aufrecht erhalten blieb. Mein Fazit * * * * * * Ein überzeugendes Debüt mit tollen Charakteren und einem tollen Handlungshintergrund – allein der Schluss kommt etwas zu plötzlich.

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