Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das verlorene Dorf

Stefanie Kasper

(22)
(13)
(4)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Kurzbeschreibung: Oberbayern 1843: Als sich die junge Waise Rosalie in den Bauern Romar verliebt, scheint sie ihr Glück gefunden zu haben. Doch die Waisenhausvorsteherin warnt Rosalie vor dieser Ehe und macht sonderbare Andeutungen. Rosalie heiratet Romar dennoch und folgt ihm in sein Heimatdorf, das tief im Wald verborgen liegt. Eines Nachts hört Rosalie ein Neugeborenes weinen, das am nächsten Tag als angebliche Totgeburt begraben wird. Dann kommt eine junge Frau, mit der Rosalie sich angefreundet hat, auf mysteriöse Weise zu Tode. Rosalie wird bald bewusst, dass in Romars Dorf nichts ist, wie es scheint – und dass auch sie selbst in tödlicher Gefahr schwebt... Zur Autorin: Stefanie Kasper stammt aus Peiting im Bayerischen Oberland und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Ostallgäu. Gleich mit ihrem ersten Roman, Die Tochter der Seherin, gelang ihr ein großer Erfolg, dem viele weitere folgten. Meinung: Oberbayern im 19. Jahrhundert: Die junge Rosalie wächst in einem Waisenhaus auf, denn sie wurde von ihren leiblichen Eltern ausgesetzt, da sie ein Albino ist. Dieses Anderssein macht sie zur Außenseiterin, denn sie ist den Mitmenschen aufgrund ihres fast weißen Haars und ihren rötlich schimmernden Augen unheimlich. Durch ihre verstörenden Zeichnungen von Tod und Verderben wird sie von den anderen Kindern und auch den Erziehern gemieden. Nach ihrem Heimaufenthalt geht sie nach Schongau, wo sie eine Anstellung als Beiköchin im hiesigen Waisenhaus antritt. Dort lernt sie den Bauern Romar kennen, der aus dem entlegenen Dorf Haberatshofen stammt, einer kleinen Gemeinde mitten im Wald, von der Außenwelt regelrecht abgeschottet. Sie verliebt sich in ihn und die beiden heiraten alsbald. Im Dorf wird Rosalie zunächst freundlich aufgenommen und findet in Romars Cousine Sara eine Freundin. Doch schon bald mehren sich unheimliche Vorkommnisse in Haberatshofen, die Rosalie an der Gemeinschaft und auch an ihrem Ehemann zweifeln lässt. Was hat dieses Dorf zu verbergen? Stefanie Kasper hat mit Das verlorene Dorf einen stimmungsvoll-atmosphärischen Roman verfasst, der eine Mischung aus historischem Kriminalroman mit Mystery-Anteilen darstellt. Die Protagonistin Rosalie ist seit ihrer Kindheit eine Außenseiterin, vor der viele Menschen in ihrem Umfeld Angst haben, denn als Albino wird sie als eine Art Monstrosität angesehen. Ihre Krankheit ist im 19. Jahrhundert noch so gut wie unbekannt und sie wird als Nachtmensch bezeichnet. Als sie sich in Romar verliebt und er ihr einen Heiratsantrag macht, fühlt sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben glücklich und hört nicht auf die Warnungen, die ihr die Köchin Cäcilia mit auf den Weg gibt. So muss Rosalie erfahren, dass die zunächst sehr freundlichen Haberatshofener mehr mit ihr im Sinn haben, als sie nur als Ehefrau von Romar in ihrer kleinen Gemeinde willkommen zu heißen. Die Nebencharaktere wie Romar, seine Cousine Sara, mit der sich Rosalie schnell anfreundet und auch die anderen Dorfbewohner sind von Anfang an mysteriös und der Leser merkt schnell, dass sich hinter ihrer Maske der Freundlichkeit viel mehr verbirgt. Stefanie Kasper erzählt die Geschichte von Rosalie sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Über der ganzen Geschichte hängt eine Wolke aus Düsternis und es geschehen Dinge, bei denen man rätselt, ob sie nun wirklich passieren oder ob sich Rosalie manches nur einbildet. Anfangs braucht man ein wenig Geduld, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, doch ab der Stelle, als Rosalie mit Romar nach Haberatshofen geht, wird es spannend und die unheilvollen Geschehnisse nehmen ihren Lauf. Zwar stößt man relativ schnell auf das Geheimnis der kleinen Dorfgemeinschaft, doch dies tut der Handlung nur wenig Abbruch. Interessant zu erfahren war, dass es eine alte Legende gibt, die sich um die Weiße Frau im Sachsenrieder Forst dreht und das Dorf Haberatshofen im 19. Jahrhundert wirklich existiert hat, von seinen Bewohnern allerdings verlassen wurde und in Vergessenheit geriet. Dies belegen 2 Fotografien im Anschluss an die Geschichte. Fazit: Das verlorene Dorf ist eine Mischung aus historischem Kriminalroman mit einem Mystery-Anteil, der viel vom Aberglauben der damaligen Zeit lebt und gelungen Fiktives mit einer ehemals real existierenden Gemeinschaft verbindet.

Lesen Sie weiter

Schaurig schön

Von: Annabel

20.01.2016

Dieses Buch zu lesen fühlte sich für mich an, wie früh am Morgen bei Nebel im Wald zu sitzen. Melancholisch, kühl, intensiv, etwas schaurig und vor allem erdrückend. Denn schon von Anfang an fällt kaum Licht in Rosalies Leben. Sie ist ein Albino und im Deutschland von 1844 somit eine Missgeburt und für manch einen ganz und gar eine Hexe. Verlassen von ihren Eltern wächst sie in einem Heim auf, kennt weder Freunde noch Zuneigung. Lediglich Schwester Agnes und später Cäcilia, eine Köchin, stehen zu ihr, auch wenn es beide gleichermaßen abschreckt, dass Rosalie regelmäßig Tote zeichnet. Sie ist noch nicht ganz erwachsen, als sie Romar kennenlernt. Ich habe ihn sofort gemocht, denn er ist keiner dieser geleckten, stoppelbärtigen Schönlinge, die man zuhauf in vielen vielen Büchern findet, sondern ein Mann. Ein männlicher Mann. Supermännlich. Außerdem hat er eine sehr warme und empfindsame Art, mit Rosalie umzugehen. Somit ist es kein Wunder, dass sie gar nicht zögert, als er sie bittet, seine Frau zu werden. Die ersten Fragen kommen schon da auf, denn er macht ein riesiges Geheimnis aus dem Ort, an dem er lebt. - Haberatshofen. Das ist ein kleines Dorf, in dem nichtmal 30 Leute leben. Als Rosalie das erste Mal auf die Bewohner trifft, wird sie herzlich in dieses verwunschene, schöne Dorf aufgenommen. Eigentlich wirkt alles perfekt, doch fängt Rosalie schon bald an, Fragen zu stellen. Alles beginnt mit einer angeblichen Totgeburt, auf welche weitere, mysteriöse Tode folgen. Außerdem folgen die Dörfler strengen Regeln, die der jungen Braut ebenfalls nicht ganz geheuer sind. Auch mir stellten sich immer mehr Fragen, weswegen ich Rosalies Geschichte innerhalb von zwei Tagen verschlungen hab. Es ist nicht so, dass man vor Spannung zerfressen und deswegen gehetzt wird, das Buch schnell zu beenden, allerdings hat die Autorin einen derart sanften und trotzdem beklemmenden Schreibstil, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Seiten dahinflogen. Ich war beim Lesen wirklich in diesem Dorf, fühlte mich wie eine Augenzeugin. Die Gefühle der Protagonisten färbten auf mich ab und so nahm mich „Das verlorene Dorf“ ganz und gar ein. Ich muss aber sagen: Dieses Buch ist mehr tragisch als gruselig. Eigentlich hatte ich einen gewissen Horror erwartet, stattdessen sind es eher die dunklen Geheimnisse, die der Geschichte die gewisse Würze geben. Zudem sind jene Geister, die in Haberatshofen ihr Unwesen treiben, sehr reale Geister. Und das ist das Gänsehaut verursachende an alledem.- Dass das, was man liest bis zum Ende sehr glaubwürdig bleibt. Denn jene Abgründe traue ich der Menschheit allemal zu. Zwar habe ich das Ende in manchen Teilen vorhersehen können, doch gab die Autorin auch genug Hinweise darauf. Die Spannung bestand letztendlich dann darin, dass man den Verdacht bestätigt bekommen wollte. Trotzdem gab es noch einige Überraschungen und es gefällt mir, dass sogar eine gewisse Frage offen geblieben ist, die wohl jeder für sich beantworten soll.

Lesen Sie weiter

Das verlorene Dorf Autor: Stephanie Kasper Genre: Historisch, Mystery Freigabe: keine Erschienen: 20.04.2015 Seiten: 384 Einband: Taschenbuch Verlag: Goldmann ISBN: 978-3-442-47977-1 Preis: 9,99€ (D) / 10,30€ (A) Rating: ♥♥♥♥ Inhalt "Oberbayern 1843: Als sich die junge Waise Rosalie in den Bauern Romar verliebt, scheint sie ihr Glück gefunden zu haben. Doch die Waisenhausvorsteherin warnt Rosalie vor dieser Ehe und macht sonderbare Andeutungen. Rosalie heiratet Romar dennoch und folgt ihm in sein Heimatdorf, das tief im Wald verborgen liegt. Eines Nachts hört Rosalie ein Neugeborenes weinen, das am nächsten Tag als angebliche Totgeburt begraben wird. Dann kommt eine junge Frau, mit der Rosalie sich angefreundet hat, auf mysteriöse Weise zu Tode. Rosalie wird bald bewusst, dass in Romars Dorf nichts ist, wie es scheint – und dass auch sie selbst in tödlicher Gefahr schwebt ..." - Quelle: Verlag Cover ♥♥♥♥♥ Das Cover von Das verlorene Dorf hat mich von Anfang an angesprochen: die düstere Farbgebung zwischen blau, grau und dunkelgrün trifft genau meinen Nerv und fühlt sich kühl und unheimlich an. Schaut man sich das Bild länger an, meint man beinahe die Feuchtigkeit des Nebels und die Kälte des wolkenverhangenen Himmels zu spüren und auch das raue 'KRAH KRAH' der Krähen und der erdige Geruch des Waldes kommen einem beim Betrachten ganz unwillkürlich in den Sinn. Zumindest geht es mir so. Aber vielleicht habe ich auch nur eine blühende Fantasie! Vergleicht man jedenfalls Cover und Inhalt wird man sehr schnell feststellen: kaum ein anderes Bild hätte die mulmig-düstere und bedrohlich-kalte Stimmung des Buches besser einfangen können als dieses. Man fühlt sich geradezu mitten im Wald, irgendwo in Haberatshofen und damit dem Grauen seiner Bewohner ausgesetzt. Wunderbar ausgewählt! Charaktere ♥♥♥♥♥ Rosalie: Durch einen Gendefekt wurde Rosalie mit elfenbeinfarbener Haut, weißblonden Haaren und roten Augen geboren - sie ist ein Albino und damit damals wie heute ein äußerst seltener Anblick. Man kann sich sehr wohl vorstellen, in welche Schwierigkeiten sie ihr ungewöhnliches Äußeres bringt, besonders vor dem Hintergrund des noch immer sehr konservativen 19. Jahrhunderts: als Säugling von ihren Eltern mitten im Wald ausgesetzt, wurde sie von einer Kirchenschwester gefunden und im Waisenhaus großgezogen, doch bis auf ihre Ziehmutter und Retterin findet sie dort weder Zuneigung, Freunde oder irgendeinen Anschluss. Im Gegenteil - von so gut wie jedem um sie herum, seien es die anderen Schwestern oder die anderen Kinder, wird sie als "Nachmensch" und "Hexenkind" verstoßen und gefürchtet. Das ändert sich auch nicht, als Rosalie schließlich erwachsen wird und als Köchin in einem Waisenhaus versucht einen Platz im Leben zu finden. Als eines Tages Romar, ein Mann aus Haberatshofen, das Waisenhaus besucht und ihr schon nach kurzer Zeit seine tiefste Zuneigung beteuert, ändert sich ihr Leben drastisch. Sie wird seine Frau und geht mit ihm nach Haberatshofen, ein kleines Dorf mitten im Wald, das Fremde grundsätzlich ablehnt und dessen Einwohner kaum jemand zu Gesicht bekommt. Ich mag Rosalie, denn sie macht im Verlauf der Geschichte eine so unfassbare Wandlung durch, dass man nicht anders kann, als die ganze Zeit nur stolz auf sie zu sein: von der zurückgezogenen, wortkargen, unsicheren Rosalie ohne einen Platz in der Welt wird sie zu einer selbstbewussten, starken - und für das 19. Jahrhundert sogar "relativ" emanzipierten" - Ehefrau, die bereit ist alles zu geben, um die zu schützen, die sie liebt. Dabei ist sie manchmal sehr naiv, um nicht zu sagen gutgläubig, doch in Anbetracht der Tatsache, dass ihr oftmals nichts anderes übrig bleibt, als immer nur das Beste von allen zu denken, weil es sie sonst den einzigen Ort kosten könnte, der ihr je ein Zuhause war, ist psychologisch mehr als nachvollziehbar. Sie ging mir dabei niemals auf die Nerven und ich habe mit Rosalie gebangt, gelitten, gelacht und sie geliebt! Romar: Als Romar das erste Mal auftaucht kam er mir schon suspekt vor: zotteliges Haar mit einem geflochtenen Bart, heruntergekommene Kleidung und mit dem Geruch des Waldes an seiner Haut, habe ich mir immer einen schrumpeligen Waldschrat vorgestellt. Mit der Zeit wandelte sich mein Bild von Romar, denn er entwickelt sich im Laufe des Buches sowohl für den Leser, als auch für Rosalie zu einem äußerst ambivalenten Charakter. Während man im einen Moment glaubt, dass er seine frisch angetraute Ehefrau liebt und ehrt, verhält er sich ihr gegenüber auf der anderen Seite immer wieder abweisend, hart und rau, sodass man plötzlich vom Gegenteil überzeugt ist. Genau wie alle anderen Dorfbewohner ignoriert er all ihre Fragen, all ihre Sorgen und Unsicherheiten und schweigt darüber, quält und grämt sich jedoch sichtlich dabei. Manchmal hätte ich ihn am liebsten geschüttelt oder geschlagen, damit er ihr endlich die Wahrheit sagt. Genau wie der Rest des Dorfes lässt Romar einen oft Zweifeln. Ist er eine Bedrohung für Rosalie? Wird er sie schützen? Liebt er sie? Liebt er sie nicht? Welche Verbrechen versucht er zu verstecken? Auch Romar habe ich geliebt. Trotz seiner stets Zweifel säenden Art hatte er etwas unfassbar Faszinierendes, das mich lange bei der Stange gehalten hat. Es fühlte sich an, als sei Romar der einzige Anhaltspunkt dafür, dass mit dem Dorf Haberatshofen etwas nicht stimmt und man erwartet ständig, dass die Wahrheit irgendwann aus ihm heraus bricht, während man gleichzeitig fürchtet, dass er Rosalie jederzeit in den Rücken fallen könnte. Trotz allem behandelt er sie, gerade für das noch immer patriarchalisch geprägte, deutsche 19. Jahrhundert, die meiste Zeit überraschend gut und auf ebenbürtiger Ebene. Nur in besonders verzweifelten Momenten erinnert er sie daran, dass sie seine Ehefrau ist und ihren Mann nicht hinterfragen sollte. Historisch nicht ganz korrekt oder vielleicht bloß eine ganz frische Liebe? Either way: Romar hat mir sehr gut gefallen! Sara: Romars Cousine Sara war für mich genau wie Romar stets sehr ambivalent: Auf der einen Seite wirkt sie - anders als die anderen Haberatshofener - offen, aufgeschlossen, fröhlich und immer ehrlich und erschleicht sich damit nicht nur einen Platz in Rosalies Herzen, sondern auch in dem des Lesers. Auf der anderen Seite wirkt sie einfach immer zu perfekt, zu liebenswürdig und zu aufgeschlossen, sodass man die ganze Zeit Angst hat, dass Rosalie hier einer grandiosen Lügnerin auf den Leim geht, die bloß ihr Vertrauen erschleichen möchte. Dabei findet man weder beweise für Saras Unschuld, noch für ihre Schuld und das treibt einen durchweg in den Wahnsinn, besonders, wenn man Zeuge wird, welche Geheimnisse Rosalie ihrer Freundin Sara so alles anvertraut. Man ist darauf angewiesen, ihr einfach zu vertrauen, genau wie Rosalie es tut. Und trotzdem ist da immer dieser bohrende Zweifel, der besonders dann aufkeimt, wenn Sara genau wie Romar Rosalies Fragen einfach übergeht. Sehr gelungen! Schreibstil ♥♥♥♥ Stefanie Kaspers Schreibstil ist zwar nicht übermäßig anspruchsvoll oder detailliert, dafür aber unglaublich feinfühlig, atmosphärisch und dem historischen Thema durchaus angemessen. Dabei fühlt er sich oft eigentümlich und genau im richtigen Maße altmodisch an, um genau in die Zeit zu passen, in der die Handlung spielt, ohne dabei die Zielgruppe 'Gelegenheitsleser' zu verfehlen. Dieser schmale Grad zwischen gut verständlicher und historisch angemessener Sprache hat mich sehr fasziniert. Besonders gut fand ich dabei die Beschreibungen des örtlichen und dörflichen Lebens, der hierarchisch-patriarchalisch geprägten Gesellschaft und der ärmlichen Einfachheit des Alltags. Gleichzeitig fühlt sich Kaspers Roman durch die relativ modern gezeichnete Figuren zeitlos an, sodass es mir - bevor ich die Jahreszahl kannte - relativ schwer viel, die Handlung einer bestimmten Epoche zuzuordnen. Die Geschichte hätte sich ebenso gut im 20. Jahrhundert abspielen können. Wichtige zeitgeschichtliche Themen wie Krieg, Krankheit, Armut, Hungersnot, etc. werden nur sehr leicht angerissen und weniger thematisiert. Das ist aber verzeihlich, denn die Handlung spielt sich ohnehin hauptsächlich in einem von der Gesellschaft abgeschiedenen Dorf ab, das unter seinen ganz eigenen Bedingungen und Regeln existiert. Erwartet man bei Das verlorene Dorf jedoch korrekte historische Fakten und Darstellungen, könnte man enttäuscht werden. Ansonsten hat mir die Mischung zwischen historisch, zeitlos und modern den Zugang zum Text eher erleichtert. Ganz besonders schön fand ich die sprachlichen Facetten "Emotion" und "Atmosphäre", die in diesem Roman besonders fein nuanciert ausgearbeitet sind. Man wird stets herausgefordert Worte und Handlungen einer Person start voneinander zu unterscheiden und dabei auf die kleinsten Veränderungen in ihrem Verhalten wahrzunehmen. Ein besonders schönes Beispiel hierfür ist die - in der Literaturgeschichte sehr, sehr bekannte - körperliche Reaktion auf die eigene Unehrlichkeit: Wenn ein Charakter ganz offensichtlich lügt, fährt er sich zumeist unbewusst mit den Fingern oder der Hand über den Mund. Als Literaturwissenschaftlerin habe ich mich über dieses sprachliche Detail in einem belletristischen Roman ganz besonders gefreut. Handlung ♥♥♥♥ Es hat bei mir eine ganze Weile gedauert, bis ich so richtig in die Handlung des Buches reingekommen bin. Gerade zu Beginn hat es einige Längen, die sie für mich ganz besonders durch die Ungerechtigkeiten ergeben haben, denen Rosalie in ihrer Zeit im Waisenhaus ausgesetzt ist. Die ganze Zeit dachte ich: Nun ist es aber gut, wir wissen nun, dass Rosalie ein armes Mäuschen ist - aber was ist denn nun mit dem Dorf? Auch wollte ich mit Rosalies schüchterner Selbst-Ausgrenzung nicht so recht warm werden. Erst, als sie schließlich ins Dorf kommt, beginnt die Geschichte an Spannung zuzunehmen. Dabei vollführt die Handlung aber keinen rasanten, unfassbaren Schlenker, die einen vor Spannung fast vom Sitz pusten, sondern die Intensität - das "Gänsehaut-Feeling", das sich einstellt - steigt ganz langsam an und schickt dem Leser bohrende Zweifel, während sich Rosalie sich in ihrem gewöhnlichen Bäuerinnen-Dasein einlebt und dabei die Charaktere kennen und lieben lernt. Einzig und allein die Ahnung, dass etwas nicht stimmt und die dafür fehlenden Beweise halten den Leser bei der Stange und die gut gestreuten Vorfälle, die sowohl als Bedrohung, als auch als Zufall deutbar sind, erinnern einen regelmäßig daran, dass Rosalie sich in großer Gefahr befinden könnte. Mein Problem dabei: Sowohl Rosalie als auch der Leser werden sehr schnell gewarnt, das etwas mit dem Dorf nicht stimmt und die Hinweise sind zwar sporadisch gestreut, aber dabei oftmals so offensichtlich gestaltet, dass den Leser irgendwann nur noch die Naivität der Protagonistin Rosalie von der Wahrheit trennt. Soll heißen: Ich hatte das Geheimnis des Dorfes schon nach den ersten hundert Seiten entschlüsselt und musste darauf warten, dass Rosalie auch endlich dahinter kommt, oder zumindest anfängt, sich die Wahrheit einzugestehen. Nichtsdestotrotz sind Spannung und Atmosphäre des Buches so gut gewählt - und Rosalies Schicksal bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar - dass ich das Lesen durchweg genossen habe. Gesamtwertung ♥♥♥♥ Das verlorene Dorf hat mich mehr als nur überrascht. Da ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen bin - und eigentlich auch gar keine Erfahrungen mit historischen oder mysteriösen Romanen habe - konnte ich eigentlich auch gar nicht groß enttäuscht werden. Mit seiner liebreizenden Protagonistin, seiner ungreifbaren gruselig-düsteren Atmosphäre, seiner schockierenden Grundthematik und seinem zeitlos-sprachlichen Aufbau hat mich Stefanie Kapers Roman komplett überzeugt und ich würde ihn sofort jedem ans Herz legen, der kein Problem mit moralisch verwerflichen oder grenzwertigen Themen und ein bisschen Grusel-Schauer hat. Wunderbar kurzweiliges Buch zur Halloween-Zeit und mit einem Ende, bei dem mir das Lachen im Hals stecken geblieben ist! Spannung ♥♥♥♥ Romantik ♥ Humor ♥ Gewalt ♥♥♥ Action ♥♥

Lesen Sie weiter

Cover: Das Cover ist in sehr dunklen Farben gehalten, wie zum Beispiel Blau/ Türkis und Grau/ Schwarz. Der einzige "Lichtblick" ist hinter der Schrift. Ich finde, das Cover ist sehr gut gewählt, da man dort sehr viel sehen und hineininterpretieren kann. So kann man sich vorstellen, dass man auf dem Cover den Sachsenrieder Forst sieht und den Kirchturm von Haberatschofen. Meine Meinung: Ich finde das Buch einfach nur grandios gut! Es ist sehr spannend geschrieben und man kann das Buch kaum zur Seite legen, weil man immer wissen möchte, wie es weitergeht und wie sich alles "auflöst". Stefanie Kasper schafft es, dass man immer wieder neue Theorien aufstellen und verwerfen muss. Man kann mit der Protagonisten Rosalie total mitfühlen und ich war sehr schockiert darüber, wie manche /die meisten Menschen sie behandelt haben nur weil sie ein wenig anders aussieht als Andere. Die Stimmung wurde total gut getroffen und sie ist die meiste Zeit über sehr drückend und düster. Es gibt allerdings zwischendurch immer ein paar Lichtpunkte, wodurch einen diese düstere Stimmung nicht "erdrückt". Mein Fazit: Für mich war dieses Buch einfach nur perfekt. Von dem Schreibstil, den Charakteren bis zu der Story. Daher gebe ich dem Buch auch 5 Sterne!

Lesen Sie weiter

Das Cover: Es ist unglaublich geheimnisvoll und mystisch zu gleich, es macht sogar ein wenig Angst wenn man es sieht und lässt es einen kalt über den Rücken laufen. Jedenfalls löst dieses Cover diese Gefühle bei mir aus... Meine Meinung: Ich hatte ehrlich gesagt große Erwartungen an das Buch, da ich super Rezensonen gesehen aber auch gelesen hatte.... Und ich sag es Euch: Es ist der Wahnsinn (im posiven Sinne natürlich) Es ist unheimlich gruselig und für Jeden der aus die andere Art von Geistergeschichten steht. Es sind nemlich keine wirklichen Geistern sondern halt das unheimlich, gruselige, nicht erklärbare Etwas.... Es scheint alles in Ordnung zu sein und doch.... ist da dieses komische Gefühl... Mit der Protagonistin habe ich jede Sekunde mitgefühlt, ich hatte genauso viel Angst wie sie. Und das ist toll wenn ein Buch das erzeugen kann. Die Anmerkung der Autorin am Anfang der Geschichte lässt den Leser glauben das es dieses Etwas wirklich gab und naja den Ort gibt es tatsächlich! Ein Buch von dem ich voll und ganz überzeugt bin und es Jedem der den Schauer im Nacken liebt empfehlen werde.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Ostallgäu 1844: Die junge Waise Rosalie, die es in ihrem bisherigen Leben wahrlich nicht leicht hatte, verliebt sich Hals über Kopf in den jungen Bauern Romar. Allerdings wird Rosalie von vielen Menschen vor der Ehe mit diesem jungen Mann gewarnt, der in einem Dorf lebt, das tief verborgen im Wald liegt. Rosalie heiratet Romar dennoch und folgt ihm in sein Heimatdorf. Als eines Tages eine Frau auf mysteriöse Weise zu Tode kommt, merkt Rosalie sehr bald das dort nichts so ist wie es scheint und auch sie in großer Gefahr schwebt ... Meine Meinung: Schon die ersten zwei Seiten versprechen gruselige Momente und machen Spaß auf das Buch. Zu Anfang lernt man Rosalie und ihre tragische Geschichte kennen und auch wenn ich etwas Zeit gebraucht habe, hat mich das Buch nach einigen Kapiteln in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil von Stefanie Kasper ist leicht und flüssig zu lesen, gleichzeitig aber auch unheimlich fesselnd und bildgewaltig. Die Landschaften und Orte konnte ich mir dadurch sehr gut vorstellen. Die Charaktere werden allesamt sehr authentisch und glaubhaft dargestellt, was die Geschichte noch unheimlicher hat wirken lassen. Besonders bemerkenswert ist die Atmosphäre die in diesem Buch herrscht. Es war eine konstant düstere und bedrückende Stimmung vorhanden, die mich wirklich gegruselt und für einige Gänsehaut-Momente gesorgt hat. Nach der Hälfte des Buches konnte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte was es mit diesem geheimnisvollen Dorf und seinen Bewohnern auf sich hat. Mich hat die Geschichte rund um Rosalie und Romar tatsächlich positiv überrascht. Das Ende war unvorhersehbar und hat mich schlichtweg umgehauen!

Lesen Sie weiter

Das Cover hatte schon beim ersten Sehen meine Aufmerksamkeit. Düster, nebelig, irgendwie bedrückend und unheimlich und mit dem Klapptext hatte dann auch gleich einen Platz auf meiner WuLi. Ein Buch das mich voll und ganz gepackt hat! Der düstere Eindruck vom Cover spiegelt die Spannung der Geschichte wider und dieser Eindruck war von Anfang an da und hielt bis zum Schluss, somit war die Spannung von vorne bis hinten durchgehend gegeben. Rosalie ist durch eine Krankheit überall eine Außenseiterin und als ihr Krankheitsbild beschrieben wurde, kam mir gleich "Albino" in den Sinn - und so war es auch. Zu der Zeit war es aber wohl unbekannt und wurde als "Böses" angesehen. Wie alles Unbekannte und Unerklärliche in der Zeit als böse angesehen wurde. Als erstes lernt man Rosalie als noch kleines Kind kennen, das von allen gemieden wird und ihr von den Anderen nur übel mitgespielt wird, so das sie sich ganz zurück zieht und sich nur mit Malen von düsteren Bildern in ihre eigene Welt flüchtet. Und doch zieht sie immer Ärger auf sich und wird der Heimleitung unbequem. Irgendwann wollen sie Rosalie dann loswerden und geben sie als jugendliche in ein anderes Waisenhaus. Dort arbeitet sie als Küchenhilfe und findet in der ersten Köchin eine Bezugsperson, die sie so nimmt wie sie ist. Langsam fast sie Vertrauen, auch wenn die anderen sie wieder ausgrenzen und so wächst sie als junge Frau heran. Eines Tages lernt sie dann Ronar kennen, der seine Jagdbeute in die Küche bringt und als Fleischspende dort abgibt. Ronar scheint schüchtern zu sein und auch anders, denn er gehört zu dem Waldvolk. Eine eingeschworene Gemeinschaft, über die keiner was Genaues weiß. Eine Dorfgemeinschaft tief im Wald, die niemanden Fremden duldet, wo nicht einmal die Polizei oder sonstige Obrigkeit eine Handhabe hat. Ein Dorf, das in einer anderen Welt lebt. Deswegen warnen alle Rosalie vor Ronar, denn auch wenn seine Fleischspenden immer wieder gerne angenommen werden, so will aber keiner anderweitig mit ihm zu tun haben. Im Wald gehen unheimliche Dinge vor sich, heißt es. Und doch trifft sich Rosalie bald heimlich mit Ronar, der sie so nimmt wie sie ist. Ronar stört sich nicht an ihre Andersartigkeit und zeigt ihr seinen Lieblingsplatz im Wald, erzählt ihr von seinem Dorf und wie er sich die Zukunft vorstellt, nur mit in sein Dorf will er sie nicht nehmen. Die Gemeinschaft duldet keine Fremden. .... Allen Warnungen zum Trotz will Rosalie Ronar heiraten. Sie liebt ihn und fühlt sich zum ersten Mal normal und unbeschwert. Das ändert auch nichts dran, das sie sich immer beobachtet fühlt, sobald sie mit Ronar im Wald spazieren geht und auch nicht der komische Traum, als sie mit Ronar auf der kleinen Waldlichtung ist, genauso wenig, als er noch eine Nacht vor der Hochzeit bei ihr ins Fenster steigt und sie inständig bittet ihn nicht zu heiraten ..... Am Tag ihrer Hochzeit holt Ronar sie dann zusammen mit seinen Brüdern als geschmückte Braut in sein Dorf - ohne dass jemand sonst mitkommen darf. Dort wird sie wie nie zuvor in ihrem Leben liebevoll und herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen und vom Dorfältesten getraut. Alles scheint so wundervoll zu sein, eine kleine Gemeinschaft. So herzlich wie eine einzige Familie nicht sein kann. Wo keiner den anderen ausschließt und sie ist nicht die einzige mit einer Andersartigkeit. Im Dorf gibt es auch Mitglieder die anders sind, aber egal ob körperlich oder geistig anders, jeder ist ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft und endlich kann Rosalie sich frei fühlen und frei handeln, ohne das sie schief angesehen wird - solange sie das Dorf nicht verlässt und sich an die Regeln hält ...... Ich sag Euch, das Buch hat mich nicht wieder los gelassen! Das war ein Buch genau nach meinem Geschmack und hat mir mehr gegeben als ich erwartet hatte. Historische Romane lese ich liebend gern, denn da geht es meistens ja schon düster zu - heißt ja nicht umsonst "Finsteres Mittelalter". Und hier wird es dann auch noch gruselig, aber nicht im herkömmlichen Sinne wie in Geistergeschichten. sondern gruselig, weil es auch genau so hätte sein können. Das Mythische sind hier keine Gespenster, sondern das unerklärliche, weil man nicht weiß WAS da im Wald vor sich geht. Gruselig, weil erst alles so normal erscheint, man aber schon spürt, das da was nicht stimmt und sich erst alles nach und nach aufklärt, aber immer wieder Situationen auftreten, bei dem man (ich) den Atem angehalten habe und sich die Nackenhaare aufstellen. Ich habe mit Rosalie gebangt und konnte sie so gut verstehen, in all ihrem Handeln und Denken und hatte teilweise genauso viel Angst um sie und Ronar, wie Rosalie selbst. Ich könnt noch so einiges schreiben, aber ich will natürlich nicht spoilern, denn das würde jedem Leser die Geschichte verderben. Jeder soll die Geschichte selbst erleben und sie wird noch um einiges interessanter, da es den Ort wirklich gibt. Das macht das Ganze noch unheimlicher, wie ich finde - auch wenn es so eine Geschichte nicht wirklich an dem Ort gegeben hat. Aber eine Legende der "Weißen Frau im Sachsenrieder Forst" hat es an dem Ort schon gegeben. Die Anmerkung der Autorin kann man auch zuerst lesen, ohne das sie was von der Geschichte verrät, aber so hat man dann immer im Hinterkopf, das es den Ort und seine Gegebenheiten wirklich gegeben hat und macht die Geschichte noch lebendiger und wirklicher. Mein Fazit: Wer eine Geschichte mit Mystery und Geister nicht im herkömmlichen Sinn von toten Geistern und dergleichen erleben möchte und dem sich trotzdem zwischendurch die Nackenhaare aufstellen sollen, dem kann ich diese Buch wärmsten empfehlen. Hier wird einem gruselige Spannung durch eine fiktive Realität an einem damaligen realen Ort gegeben. Ein Buch, von dem ich mehr als Begeistert bin!

Lesen Sie weiter

Dieses Buch war für mich mal wieder ein Genre-Ausflug, der mir sehr gut getan hat. Der Ausflug ging in einen "historischen Mystery-Thriller", für mich bisher ein seltenes Vergnügen. Obwohl es für mich ein paar Kritikpunkte gab, ist es doch alles in allem ein sehr gelungenes Werk seines Genres. Cover/Gestaltung Passt perfekt zum Buch. Die neblige, düstere Atmosphäre passt wie die Faust aufs Auge. Meinung Idee/Handlung Die 18-jährige Rosalie, die nicht gut mit ihren Mitmenschen klarkommt, weil sie ein "Albinomensch" ist, lernt Romar kennen. Sie scheinen wie für einander geschaffen, wäre da nicht die Tatsache, dass er aus dem kleinen Dorf Haberatshofen kommt, einem isolierten Dorf im nahen Wald. Viele Menschen warnen sie vor dem Dorf und dessen Einwohner, doch trotz alldem heiratet sie schon bald Romar. Im Dorf wird sie sehr herzlich aufgenommen und Rosalie ist glücklich wie noch nie, doch bald schon geschehen seltsame Dinge. Schon gleich zu Beginn wurde ich von der Geschichte packt. Man lernt Rosalie in Ihrer Kindheit kennen, und ich habe mir dabei gedacht, dass sie wohl das Gruselige am Roman wird. Falsch gedacht. Sie ist eine sympathische, junge Frau, die so gut wie immer nicht akzeptiert wird aufgrund ihres Äußeren. Sie ist sehr blass, hat sehr helle Haare und zu viel Sonnenlicht bekommt ihren Augen nicht gut. Also wird sie "Nachtmensch" oder auch "Albinomensch" genannt. Nachdem man sie ein wenig in der Jugend kennenlernte, geht die Geschichte los. Sie lernt Romar kennen, einen sympathischen, eigenbrötlerischen Mann, und verliebt sich. An ihrer Stelle hätte ich das wohl auch, da er sie akzeptiert so wie sie ist. Im Dorf geschehen dann merkwürdige Dinge, sie wird nicht zu den Versammlungen gelassen und Romar verändert sich ebenfalls. Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend. Düster, nebelig, geheimnisvoll. Ich habe das Buch auch noch nachts bei Gewitter gelesen, doch richtig gegruselt habe ich mich nicht. Dennoch wurde ich gefesselt. Was ich auch toll fand, waren die Appelle an den Leser, die immer mal wieder auftauchten. Diese stammen von dem Erzähler von Rosalies Geschichte, und handeln von den ganzen Unfällen und merkwürdigen Vorkommnissen zu heutiger Zeit in dem Gebiet, indem Haberatshofen lag. Diese Appelle haben schon für Gänsehaut gesorgt. Die Auflösung des Geheimnis des Dorfes fand ich nicht überraschend. Für mich war das leider schon nach 2/3 des Buches klar, sodass sich der letzte Abschnitt (bis auf das Ende) für mich sehr gezogen hat. Aber das Ende fand ich dann wieder richtig spannend, und vor allem gab es für mich doch noch eine Überraschung. Schreibstil Die Geschichte wird aus der 3. Perspektive von Rosalie geschildert. Die Autorin schreibt sehr bildlich und ungeschönt, was mir sehr gefallen hat. Sie hat diese wunderbare Atmosphäre geschaffen, und ich hatte ein richtiges Kopfkino beim Lesen. Ebenfalls weiß sie den Leser zu fesseln. Die Sprache war teils sehr altmodisch, was mich aber überhaupt nicht störte und sehr gut zum Buch passte. Außerdem wurden, soweit ich das beurteilen kann, keine Logikfehler gemacht, da wir uns ja im Jahr 1844/45 befinden. Charaktere Rosalie hatte es zum Einen nicht durch ihr Äußeres leicht, wodurch sie mir Leid tat, denn als Leser erlebt man ihren verletzlichen, liebenswürdigen Charakter. Doch durch den Wunsch nach Zugehörigkeit und Familie wurde meiner Meinung nach ihr Hirn etwas vernebelt, da sie teils wirklich sehr naiv war und mich damit aufregte. Ebenfalls ihr blindes Vertrauen in Romar regte mich auf, sodass ihre Entscheidungen teilweise einfach nur dumm waren. Romar konnte da schon eher punkten. Er ist gar nicht der Bösewicht, wie manche vielleicht vermuten, sondern ein liebenswürdiger Kerl, der nur versucht Rosalie zu schützen. Fazit: Ein fesselnder Mystery-Roman, der mich in das dunkle Dorf im Wald hineinversetzt hat. Diese Geschichte erzeugt wunderbares Kopfkino und hat mich gut unterhalten. Einzig die naive Protagonistin nervte nach einer Weile.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.