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Rezensionen zu
grabestreu

Colette McBeth

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Die Geschichte: Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur der Umstand, dass der Täter sie für tot hielt und sie rechtzeitig ärztliche Hilfe bekam, ließ sie den Angriff überleben. Was blieb, sind allerdings große seelische Wunden, denn sie schottet sich von ihrer Außenwelt ab und hat nur noch wenig soziale Kontakte. Verhaftet wurde für diese Tat ein ehemaliger Freund von ihr, der nun aber wieder frei ist und seine Strafe abgesessen hat. Weniger Glück hat die 30-jährige Eve, denn bei ihr vollendet der Täter sein Verbrechen und legt sie schließlich am gleichen Ort ab wie Mel damals. Eve ist zwar tot, aber sie kann nicht wirklich Frieden finden: sie muss verhindern, dass Mel ein zweites Mal in die Fänge des Mörders gerät … Meine Meinung: Dass Eve quasi irgendwie als Geist durch die Story spukt, klingt zunächst vielleicht etwas nach Fantasy, aber die Autorin hat das so toll geschrieben, dass es einfach passt und mit dem Rest bestens harmonisiert. Es handelt sich hier um einen super durchdachten Psychothriller, der sehr fesselnd und spannend ist. Die Kapitel wechseln zwischen Mel, Eve und der Ermittlerin DI Rutter und so wird alles aus verschiedenen Perspektiven erzählt und beleuchtet. Melody ist allerdings die Hauptperson, über ihr Leben erfahren wir sehr viel. Sie war mir durchaus sympathisch, obwohl sie natürlich durch ihr schlimmes Erlebnis zunächst doch recht schrullig wirkt. Auch Eve mochte ich gleich und habe auch mit ihr mitgefiebert, obwohl ja von Anfang an klar ist, dass es kein gutes Ende haben wird. Man kommt der Wahrheit Stück für Stück näher und ist sich trotzdem niemals sicher, aus welcher Ecke denn nun die wirkliche Gefahr droht. Einige Szenen sind wirklich erschreckend und man möchte selbst niemals in solch eine Situation geraten. Was den Blutfaktor betrifft: hier ist das Buch harmlos und damit auch für empfindlichere Lesermägen geeignet. Einziger Kritikpunkt ist für mich der zu ausführliche, zuweilen mit Details überladene Schreibstil von Colette McBeth. Hier wären einige Kürzungen durchaus angebracht, um Längen zu vermeiden und noch etwas mehr Tempo in die Story zu bringen. Aber das Buch lässt sich prima flüssig lesen und auch die Dialoge wirken glaubwürdig. Fazit: Ein fesselnder Psychothriller, der mir manchmal etwas zu detailreich erzählt wurde. Trotzdem: spannend und gut zu lesen!

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Meine Meinung: Ein Thriller, der einen die Nacht durchlesen lässt? Klingt gut und "grabestreu" gehört definitiv zu denen, die es geschafft haben, mich zu fesseln und nicht mehr los lassen wollten. In drei Erzählperpektiven erzählt Colette McBeth diesen Thriller, wobei mir eine Perspektive völlig neu war. Die, aus der Sicht von Eve, der ermordeten Frau. Sie schwebt wie ein Geist durch die Geschichte. Das fand ich absolut klasse. Dann gibt es den Strang, der die Geschichte durch Mel erzählt. Hier fand ich es sehr gelungen, wie sie mit ihrer Angst versucht umzugehen und das Trauma, welches sie erlitten hat. Es war für mich nachvollziehbar gewesen. Und der Strang rund um DI Rutter, die den Fall leitet und einen kleinen Blick in die Polizeiarbeit gibt. Hierbei stand der Autorin ein pensionierter Detectiv Inspector zur Seite und man merkte, dass sie gut recherchiert hatte. Es ist ein Buch, welches sich aufbaut und am Ende klappt man es zu und ist begeistert von dem gelesenen. Ein fließender aufbau der Spannung, besonders durch die Sicht von Eve, fesselte mich an das Buch. Und die Tatsache, dass man, was den Täter betrifft, bis zum Ende im Nebel wandert. Der Schreibstil ist super. Man rauscht förmlich durch die Seiten und nur ab und an stolperte ich über Wörter, die den Lesefluss etwas hemmten, weil sie nicht so richtig passen wollten. Fazit: Ein Thriller, der unter anderem durch die Perspektive der ermordeten Eve erzählt wurde und somit etwas Neues und Spannendes zu bieten hat.

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Liebe Lesefreunde, . Melody hat eine Menge mitgemacht. Jemand hat vor Jahren versucht, sie umzubringen. Es sei ihr Nachbar gewesen, David, ein Mann, dem sie vertraute, der zuvor noch nie zudringlich wurde oder in irgendeiner anderen Art und Weise negativ auf Melody gewirkt hatte. Tief in ihrem Inneren kann sie nicht wirklich glauben, dass er es war. Aber die Beweislage war erdrückend und so wurde der Nachbar verurteilt. Kurz nach seiner Freilassung geschieht ein Mord an einer Frau, die Melody zum Verwechseln ähnlich sieht – und sie hatte ein Accessoire bei sich, als sie gefunden wurde, was darauf hindeutete, dass es sich um denselben Täter handelte wie damals, nur dass er dieses Mal erfolgreich war und sein Opfer die Tat nicht überlebte. . Eigentlich lag nun auf der Hand, was zu tun war, wenn nicht…..ja wenn nicht die tote Frau, Eve, kurz vor dem Durchbruch gestanden hätte, Davids damalige Unschuld zu beweisen. Wäre es da nicht völlig unlogisch gewesen, seiner Retterin den Lebenshahn zuzudrehen? . Gedanken um Gedanken sprangen in meinem thrillerliebenden Hirn herum. Hat David damals Melody nach dem Leben getrachtet, oder hat er nicht? Dass er Eve getötet hatte, konnte ich mir eigentlich nicht denken, aber wer weiß? Grabestreu wartet mit einigen Protagonisten auf, die alle nicht glasklar auf mich wirkten. Alle, die meiner Meinung nach in Frage hätten kommen können, umwoben dunkle Geheimnisse oder undurchsichtige Verbindungen. Dennoch hatte ich – noch bevor ich ins Bild gesetzt wurde, wie weit die junge Frau mit ihren Ermittlungen auf eigene Faust tatsächlich war – ziemlich schnell einen Verdächtigen ins Visier genommen. Warum, kann ich gar nicht so recht sagen. Die Autorin warf mir – zumindest nicht schon an dieser frühen Stelle verkappte Info-Bröckchen zur Täterschaft hin – es war eher ein Bauchgefühl, das mich hin und wieder bei solcher Spannungsliteratur heimsucht. Nun war ich natürlich sehr gespannt, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag oder nicht, wie die beiden Fällen miteinander verwoben waren und vor allem, wie man dem Täter auf die Spur kommen würde. . Für undurchsichtige Spannung und personelle Verwicklungen war auf jeden Fall gesorgt! . Sehr interessant fand ich darüber hinaus den Erzählstil. Die Autorin schildert das Geschehen aus drei Perspektiven. Da ist zunächst das Polizeiteam rund um Detective Inspector Victoria Rutter. Sie pocht nicht auf dem schnellen Abschluss des Falls wie ihr Chef, der mehr oder weniger ungeprüft erneut David auch diese Tat in die Schuhe schieben will. Auch Melodys Perspektive wird sehr ausführlich bedacht. Der Leser erfährt sehr eindringlich, was das fast tödliche Erlebnis von vor 6 Jahre aus der einst beliebten und lebensfrohen jungen Frau gemacht hatte und wie sie mit dem Mord an Eve sowie deren Hinterlassenschaften umgeht. Auch Eve spielt eine wichtige Rolle. Sie hatte auf eigene Faust Nachforschungen zu Melodys damaligen Fall angestellt und alle Erkenntnisse akribisch notiert und – was vorausschauend von ihr war – auf sehr ungewöhnliche Weise gesichert. Somit nimmt Eve posthum einen wichtigen Platz in diesem Thriller ein. Sehr unikat gestaltet fand ich, dass nicht nur über Eves Erlebnisse gesprochen wird, sondern dass die Autorin ihr auch nach ihrem Tode noch eine Stimme gibt. . Der Thriller liest sich sehr flüssig – auch wenn hin und wieder die Wortwahl nicht so ganz meinen Geschmack traf – und ist durch die drei verschiedenen Augenmerke bei der Erzählung sehr abwechslungsreich gestaltet. Irrungen, Wirrungen, und einige unerwartete Wendungen steigerten bei mir stets die Lesespannung. . Einen etwas faden Beigeschmack hinterließen bei mir allerdings die teils fragwürdigen Ermittlungsmethoden der Polizei. Wichtigen Details im Fall Melody wurde damals nicht nachgegangen, aber äußerst unwahrscheinliche Beweismittel so gut verkauft, dass die damalige Verurteilung dadurch möglicherweise den falschen Mann getroffen hatte. Ich hoffe doch sehr, dass das etwas bedenkliche Bild der Polizei nur speziell diesem Titel geschuldet ist und die Ermittler-Trupps im wahren Leben realitätsnäher agieren. Ich verbuche diesen Punkt einfach mal unter schriftstellerischer Freiheit! . Ansonsten hat mir dieser Thriller gut gefallen und ich empfehle ihn gerne allen Freunden des Spannungsfachs. . Zum Buch: „Grabestreu“ von Colette McBeth ist im Januar 2015 unter der ISBN-Nr. 978-3-442-38349-8im Blanvalet Verlag erschienen. Der Thriller umfasst 480 Seiten und ist ebenfalls als Ebook erhältlich. . Inhalt: Vor fünf Jahren wurde Melody Pieterson von einem Unbekannten überfallen und entkam nur knapp dem Tod. Seitdem hat sie alle Erinnerungen an ihr altes Leben begraben und sich eine neue Identität aufgebaut. Ihr Angreifer ist hinter Gittern, in vier Wochen wird sie heiraten. Ihr Leben scheint fast normal. Doch dann entdeckt die Polizei die Leiche einer Frau, am gleichen Ort, an dem der Täter damals Melody zurückließ. Als wie vor fünf Jahren eine Kette mit einem kleinen goldenen Vogelkäfig am Tatort gefunden wird, muss Melody erkennen: Ihr Peiniger war die ganze Zeit auf freiem Fuß. Und der Albtraum ist noch nicht vorbei … Quelle: Randomhouse

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Bei diesem Thriller war es der kurze und knackige Titel „grabestreu“, der Autorin Colette McBeth und der wirklich vielversprechende Klapptext, der mich absolut neugierig machte. In "grabestreu" schickt die Autorin Colette McBeth einen ganz besonderen Thriller, mit einer ganz besonderen Geschichte und Handlung und einer ganz speziellen Umsetzung samt ihrer ganz speziellen Protagonisten und Ermittler ins Rennen. Ich habe schon viel gelesen, und auch schon viele Themenbereiche des (Psycho-) Thriller beschritten, aber das was mich in "grabestreu" dieser mir bisher noch unbekannten Autorin erwartete, das hat mich definitiv sprachlos gemacht, sprachlos in der Form der Umsetzung, und fasziniert in der Form der Komplexität, des Ausmaßes und der genialen Strategie der ganzen Handlung und dessen Entwicklung des serienmordenden Psychopathen in einer Kleinstadt nahe Londons. Durch einen sehr mutigen und selten zu findenden Perspektivenwechsel beweist die Autorin sichtlich Mut und überrascht mit besonderem Wiedererkennungswert. Sie setzt sich eine Marke im Genre Thriller, die wirklich ankommt und begeistert. Erschienen im blanvalet Verlag (http://www.randomhouse.de/blanvalet/) Inhalt: "Sie hat überlebt. Doch ihr Albtraum ist noch nicht vorüber … Vor fünf Jahren wurde Melody Pieterson von einem Unbekannten überfallen und entkam nur knapp dem Tod. Seitdem hat sie alle Erinnerungen an ihr altes Leben begraben und sich eine neue Identität aufgebaut. Ihr Angreifer ist hinter Gittern, in vier Wochen wird sie heiraten. Ihr Leben scheint fast normal. Doch dann entdeckt die Polizei die Leiche einer Frau, am gleichen Ort, an dem der Täter damals Melody zurückließ. Als wie vor fünf Jahren eine Kette mit einem kleinen goldenen Vogelkäfig am Tatort gefunden wird, muss Melody erkennen: Ihr Peiniger war die ganze Zeit auf freiem Fuß. Und der Albtraum ist noch nicht vorbei …" "Aber die eine Sache, die man über den Tod wissen muss, ist, dass er heimlich kommt, er lässt einem keine Zeit sich vorzubereiten, er taucht ohne Vorankündigung auf." (Seite 41) Handlung: Das einzige was an diesem Buch nach Schema F oder Standard erscheinen könnte ist der Prolog, der etwa knapp 30 Jahre zurück eine grausame Begebenheit schildert und somit erste Rätsel aufgibt und den Leser zunächst schockiert und entsetzt und spekulativ zurück lässt. Dieser Einstieg ist sehr gelungen. Nun beginnt die Story ihren Lauf, und dieser ist gewiss kein Standard. Schnell kristallisiert sich hier ein ganz neuer und sehr mutiger Handlungsverlauf heraus. Durch gekonnte und sehr gewagte Perspektivenwechsel schildert die Autorin Colette McBeth den Fund einer Frauenleiche, der das Leben, oder noch Leben, der beiden Hauptcharaktere Eve und Melody grundlegend verändern wird. Eve ist die gefundene Leiche, doch es ist nur ihre Körperhülle, die wie ein Mahnmal dort mit der goldenen Kette aufgefunden wurde. Ihr Geist ist lebendiger denn je und hat noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Klingt abgespaced, ist es aber wirklich nicht!!! Versprochen, dieser paranormale Kern passt hervorragend und stimmig ins Bild des Thrillers. Dann lernen wir Melody kennen, vor knapp 6 Jahren überlebte sie einen Angriff, einen Mordversuch, der dem aktuellen Frauenleichenfund bis aufs Kleinste genau gleicht. Nicht nur die goldene Kette… Nein, Eve und Melody sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Kaum dass Mel glaubte ihr Trauma überwunden zu haben, ein fast normales Leben zu führen und nach Vorn zu blicken, reißt genau dieser Fall alles wieder auf und ihr Tod beginnt von neuem. Und die Recherchen von Eve sollen Licht ins Dunkel bringen und einen neuerlichen Mord verhindern. Ein Wettlauf gegen die Zeit, ein Justizskandal, ein Blick aus dem Jenseits, der psychische und physische Zerfall eines Opfers, die gewonnene Willenskraft und die letzte Aufgabe vor dem endgültigem Tot. Melody, genannt Mel, erscheint den Leser zunächst als etwas zerbrechliche, selbstlose und fremdbestimmte Person. Ihr altes wildes Leben ist seit dem Angriff dahin. Mit Sam hat sie sich eine geschützte Welt aufgebaut. Doch durch den neuen Mord an einer Frau erlangt Mel mehr und mehr Gewissheit, dass ihr Seelenfrieden mit der damaligen Verurteilung des Täters nur vorgegaukelt war. Denn die Gefahr war niemals gebannt. Eves Leiche, ihre Körperhülle, wird gefunden und Eve erhält eine letzte Chance den Fall endlich zu klären und all die Irrtümer der Polizei und der Behörden aufzudecken und über Schuld oder Unschuld zu ermitteln. Eve tätigte bereits im Vorfeld akribische Ermittlungen und wird den Leser mit gnadenloser Genialität, Intelligenz, Kombinationsgabe und Intuition verblüffen und überraschen und später darf der Leser gebannt einer Wendung nach der Täterfrage beiwohnen, die man so nie für möglich gehalten hätte. Hochspannung, Thrill, Nervenkitzel und Gänsehautgarantie. "Du hängst in einer Rille fest, in einer endlosen, quälenden Schleife, und es wird langweilig für alle anderen, in ihrer nach vorn gerichteten Bewegung. Deshalb lass ruhig eine Weile den Kopf hängen, lecke deine Wunden, weine, wenn du weinen musst, aber dann lerne wieder zu leben." (Seite 50) Schreibstil: Der Schreibstil ist unter anderem dass, was diesen Thriller zu diesem Lesehighlight und zu dieser Besonderheit macht. Die Autorin zeigt sich mutig, denn sie schildert einen Handlungsstrang aus der Perspektive und Sichtweise aus dem Jenseits der toten Eve. Hier kann ich aber versichern, dass diese Art der Darstellung perfekt in den Thriller passt und keinesfalls abwegig oder absurd erscheint. Die andere Sichtweise berichtet aus zurückliegenden Recherchen von Eve, all ihre Ergebnisse, Enthüllungen und Gespräche aus ihrer akribischen Arbeit. Die andere Sichtweise bringt uns Melody näher, ihr Fall, ihre Geschichte, ihr altes und neues Leben. Wenn man es überhaupt noch Leben nennen darf. Die Autorin Colette McBeth hat hier einen Stil geschaffen, der die allerbesten Noten und Merkmale meiner Lieblingsthriller- und Krimiautoren vereint. So eine geballte und verblüffende Form der Umsetzung und Genialität habe ich zuvor selten gelesen. Hat man anfangs den verheißungsvollen Prolog verdaut, muss sich der Leser an die Bekanntschaft einiger Protagonisten gewöhnen, die für den Thrillerverlauf und für die Handlung allesamt gleich wichtig sein werden. Das ist das Interessante an diesem undurchsichtigen Ermittlungen, alles ist möglich, doch nichts scheint wie es zu sein scheint. Hat man die minimale Bürde der Perspektive von Eve aus dem Jenseits akzeptiert und gern gemeistert, so beschert die Autorin ihren Lesern höchsten Lesegenuß und absolut wahrhafte Sinnbilder, Situationen und grandiosen (Psycho-) Thrill und Nervenkitzel. Die Umstände erschüttern, lassen erschaudern und die ermittlungstechnische Arbeit, die Anomalien des Falls, die Suche nach der Schuld oder Unschuld, die Gerichtsmedizinischen Fakten, die Polizeiarbeit, die gedanklichen Wege.... all das ist unsagbar intelligent und nahezu genial und detailliert recherchiert wiedergegeben worden. Hier macht die Autorin McBeth definitiv keine halben Sachen und überzeugt mit einem grandiosen Schreibstil. Das Lesen gestaltete sich so zu einer ganz neuen und anderen Art des Lesens. Colette McBeth berichtet aus Sicht der immer sympathischer werdenden Journalistin und Toten Eve und gibt auch unglaublich authentische Einblicke in die Welt ihrer Arbeit, ihrer Familie, ihren Männergeschichten und ihren Zielen. Wir erleben aber auch Mel in ihren Hochzeitsplänen mit Sam, ihrem Verlobten. Ein neues scheinbar geschütztes Leben. Doch auch Sam wirft seine Schatten voraus und die Beziehung bekommt allmälig tiefe Risse. Im Laufe der Story und im Laufe der hochtrabenden Ermittlungen gelingt es der Autorin eine Tür zum Leser zu öffnen, und Mel samt ihrer Geschichte, ihrer Entwicklung, ihrem Scheitern, ihrem Verfall und die neu gewonnene Hoffnung und Kraft , samt Charakterzüge und Psychogramm, zu platzieren. Eine weitere Besonderheit ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird. Zu jedem Alltäglichen hat die Autorin eine sagenhafte Theorie, Anekdote, ein Nähkästchenplausch oder eine Weisheit, eine These oder einen Fakt, eine Alltagssituation, ein Geistesblitz oder einen frechen Dialog auf Lager. Sagenhaft! Die Spannung und der Nervenkitzel sind stetig auf Hochniveau, da der Leser nicht wissen wird, wohin uns die Ermittlungen führen werden. Hier dominieren in Sachen Thriller aber nicht nur ausschließlich brutales Ermorden und Blut, sondern atemberaubende Hochspannung, sagenhafte Genialität, Wissen, Komplexität und Vorgehensweise. Einfach eine mutige und seltene, aber sehr gelungene Umsetzung in einem Thriller. "… er wurde durch unerwiderter Liebe zu besinnungsloser Gewalt getrieben." (Seite 108) Charaktere: Was wäre dieses Buch bloß ohne seine genialen und einzigartigen Protagonisten und dieser speziellen Erzählperspektive? Mit Gold nicht aufzuwiegen sind die besonders gestalteten Charaktere hier in dieser Story. Hier schöpft die Autorin McBeth aus den Vollen und hat eine Welt aus unbeschreiblichen Darstellern geschaffen, so filmreif, so detailgetreu, so authentisch, so unglaublich abwechslungsreich und vielseitig. Hier habe ich den Eindruck, dass die Autorin die beliebtesten und gern gelesensten Eigenschaften der Protagonisten in einem Thriller umgemünzt hat. Einfach nur perfekt. Auch all die einzelnen nicht unwichtigen Nebencharaktere weisen ganz besondere Noten auf, die Eltern, die Partner, Freunde und Nachbarn. Die Polizei, die Behörde und andere Instanzen und und und ... Nicht zuletzt die unmenschliche Grausamkeit des psychopathischen Serienkillers. 5 Sterne Psychogramme und höchster Unterhaltungswert. Charaktere und Blickwinkel aus tiefsten Abgründen, kranken Seelen, gescheiterten Existenzen, helfenden Händen und der Moral der Gerechtigkeit. Wenn ich ehrlich bin, so möchte ich so manchen aus dem Buch gerne mal real kennenlernen, andere wiederum möchte ich niemals nie im Leben begegnen müssen. Eine raffinierte Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir durch diese grausame Geschichte in diesem so unscheinbaren Örtchen nahe Londons und an der wilden Küste Sussex in Großbritanien. McBeth hat ganz spezielle Charaktere erschaffen, die so sonderbar sind, wie keine anderen. Hier gibt es nicht nur ein Spiel mit der Genialität und Unvorhersehbarkeit, hier gibt es auch ein perfides Spiel mit kranken Psychen und deren Opfer, und einer Auswahl an großartigen Hauptakteuren. "Dein Ruf ist deine soziale Währung, deine Eintrittskarte in ein normales Leben. Ohne ihn wirst du immer draußen vor der Tür bleiben." (Seite 156) Schauplätze: Neben dem einzigartigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, den sonderbaren Charakteren, spielen die Schauplätze in diesem Buch ebenso eine große Rolle wie der Fall selbst. Die Schauplätze sind ebenso detailliert, real, authentisch und getreu wiedergegeben und spiegeln das jeweilige Bild der Protagonisten, die dort agieren, wieder. Ein sensationelles Rundumpaket. Die Autorin lässt dem Leser viel Raum für Spekulationen und Fantasie, zeichnet jedoch genaueste Bilder der Umgebung, gepaart mit Atmosphäre, Emotion, Gefühl, Idyll, Schrecken, Witterung, Vegetation und Alltag. Sie beschreibt Orte, die jeder meint zu kennen und schafft somit Nähe und das Gefühl, selbst einmal dort gewesen zu sein. Hier nutzt sie gut und gern Details und kleine Alltäglichkeiten. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten, entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und Geborgenheit eines fast heilen Zusammenlebens mit fragwürdiger Vergangenheit und aktuellem schrecklichen Ereignissen. Colette McBeth bietet dem Leser einen Blick in die Welt der häuslichen Gefangenschaft, Panik, Isolation und Zwangsstörungen, Alkoholexzesse, vergangene Freundschaften, Aktionismus, Spürsinn, Gerechtigkeit, Skrupellosigkeit, die verflossene junge Liebe, das verkorkste Dasein, die labilen Phasen eines scheinbar manischen Opfers....und und und. Das ist das Leben der Melody Pieterson. „Wie fühlt sich das an, unter dem offenen Himmel zu sitzen, das Salz auf seinen Lippen zu schmecken und nicht von Angst aufgefressen zu werden? Sie erinnert sich nicht mehr.“ (Seite 230) Meinung: Dieser Thriller ist wahrlich kein Standard, allein durch die Wahl der besonderen Erzählperspektive und den Wechsel der Blickwinkel. Ich war von Beginn an gefesselt, war entsetzt und fasziniert sogleich. Diese Neuartigkeit, diese Andersartigkeit, diese Erkennungsmarke, diese Novität, all diese vielen Details, das Leben der zuvor so lebensfrohen Melody Pieterson mit ihrem Verlobten Sam, der Mord an der Journalistin Eve und die bestialisch erschütternden Recherchen und Fakten der Mordfälle, der Bezug zu großen Justizirrtümern, die gescheiterten Seelen und Existenzen, die Motivation des Killers, diese Melancholie, die Filmzitate und Akribie.... hat mich gleich auf ihre Seite geholt und mich ans Buch gefesselt. Ich bewundere und lobe diese Einzigartigkeit und den Mut der Autorin auch paranormale Sichten zu schildern. Ein geniales Spiel mit dem Wort und ein genialer Dialog mit den Lesern. Ganz besonders großartig. Die Handlung gefällt mir mehr als gut und ich bin restlos begeistert. Daher würde und werde ich ungehindert 5 Sterne vergeben. Dieses Buch hat es verdient gelesen und bewundert zu werden! Verdiente 5 Sterne, da sich das Buch von der Masse abhebt, neuartig und mutig ist! Zudem hat es mich gut unterhalten und die Spannung mit Entsetzen, Emotionen, Mitgefühl und Überraschungsmomenten unterfüttert. Einzigartiger Bezug auf das ehemalige, jetzige und zukünftige Leben. Aktuelle Themen, gegenwärtige Medien, Presseinteresse, reale Polizeiarbeit und kleinste Details mit grandiosen Charakteren und zwei dicken Handlungssträngen, die sich zu einem festen Tau verbinden. "Aber die Sache war die, dass ihre Erinnerungen nicht in die Schubladen passten, die für sie aufgezogen wurden, sie waren von sperriger Gestalt. Kreise in eckige Löcher." (Seite 255) Cover / Buch: Das Buch ist hochwertig und ansprechend verarbeitet. Das Cover deutet auf ein verzweigtes Netz, ein Konstrukt, eine Verwurzelung tief im Fundament der Erde hin. Das ist stimmig und sogar fühlbar. Das Schriftbild ist sehr angenehm, die Kapitel von angenehmer Länge. Der Titel „grabestreu“ macht neugierig, hat aber für mich keinen erkennbaren Bezug zur Handlung. Das Cover gefällt mir mehr als gut, der Klapptext hatte es mir angetan. Wunderbar. „Wenn sie bei dem Angriff gestorben wäre, wäre sie einmal gestorben, aber sie ist seit damals jeden Tag gestorben, ein langsamer, schmerzlicher Zerfall ihres Verstands.“ (Seite 360) Die Autorin: „Colette McBeth lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Westen Londons. Sie war zehn Jahre lang Reporterin für den britischen Fernsehsender BBC und besuchte 2011 die Faber Academy, die so berühmte Schriftsteller wie T. S. Eliot, James Joyce, Sylvia Plath und Samuel Beckett hervorbrachte. Nach ihrem international erfolgreichen Debüt »zorneskalt« ist »grabestreu« Colette McBeths zweiter fesselnder Psychothriller." Fazit: Ein genialer Thriller, der das Beste der Besten vereint und absolut überzeugt und gerne 5 Sterne verdient hat! Ein Lesehighlight der ganz besonderen Art. Kein Schema F und eine ganz außergewöhnliche Erzählperspektive. TOP.

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Ein Spaziergänger entdeckt die Leiche einer jungen Frau. Eve Elliot wurde brutal ermordet. Zur gleichen Zeit versucht sich die junge Frau Melody Pieterson ein neues Leben aufzubauen. Nachdem sie fünf Jahre zuvor nur knapp dem Tod entgangen war und ihr Angreifer im Gefängnis sitzt. Allerdings erfährt Melody, dass sich der Mord an Eve und der Angriff, der auf sie verübt wurde, sehr gleicht. Wurde damals der Falsche zur Rechenschaft gezogen? Die ersten Seiten des Thrillers sind sehr spannend und ich war neugierig was mich noch erwarten würde. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich mich sehr schwer mit "grabestreu" getan habe. Ich bekam überhaut keinen Zugang zur Story und die Geschichte war mir teilweise wirklich zu langatmig. Ich bin auch mit den Protagonisten einfach nicht warm geworden. Erst ab ca. der Hälfte wurde die Story für mich spannender und natürlich wollte ich dann auch wissen, wer der Täter im Enddeffekt war. Die falschen Fährten, die Colette McBeth gelegt hat, haben mir wirklich gut gefallen aber ich lag mit meiner Tätervermutung gar nicht so falsch. Was sehr ungewöhnlich war aber mir wiederum gefallen hat, sind die Mystery-Elemente, die die Autorin eingebaut hat. Ich habe noch nie einen Thriller aus der Sicht einer Ermordeten gelesen und ich habe mich sehr gerne darauf eingelassen, was ein weiterer Pluspunkt für "grabestreu" ist. Alles in allem hat mir die Spannung ein bisschen gefehlt. Ich hatte nicht das Bedürfnis unbedingt weiterlesen zu müssen und konnte das Buch auch ohne Probleme mal liegen lassen. Ich hatte nach dem Lesen des Klappentextes einfach was anderes erwartet. Für einen Thriller war mir "grabestreu" einfach nicht spannend genug.

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In einem Park in London wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde erwürgt und der Täter hinterlässt eine Kette mit einem goldenen Vogelkäfig. So eine Tat gab es schon mal. Nur mit einem entscheidenen Unterschied: das damalige Opfer Melody hat überlebt. Und ihr Angreifer ist erst seit kurzem wieder auf freien Fuß. Beginnt der Albtraum erneut? "grabestreu" ist der zweite Thriller von Colette McBeth und hat mir insgesamt gut gefallen. Während die Autorin in "zorneskalt" noch auf so manches Klischee zurückgegriffen hat, ist ihr neustes Werk angenehm zu lesen und fast frei von eben solchen Stereotypen. Die Geschichte wird von 3 Personen erzählt: Melody, Eve und DI Rutter. Während Mel und die Detective lebendig sind, erzählt Eve aus dem Jenseits. Das mag zu Beginn gewöhnungsbedürftig sein, aber im Verlauf des Buches habe ich mich daran nicht mehr gestört. Denn Eve ist kein Geist im eigentlichen Sinn, sondern erzählt vieles aus ihrem Leben, ihren Nachforschungen und wie sie Melody helfen wollte. Dass sie tot ist, blitzt nur ab und an auf. Das hat mir sehr gut gefallen. Das Opfer Mel erscheint zu Beginn neurotisch, verschreckt und in sich gekehrt. Sie hat Zwangsstörungen entwickelt um ihrem Leben Herr zu werden. Durch ihre distanzierte Art konnte ich nur schwer einen Draht zu ihr finden. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr konnte ich mich für sie erwärmen, sie verstehen und habe zum Ende hin richtig mit ihr mitgefiebert. Nach der Lektüre kann ich sagen, dass es so genau richtig war. Denn durch die Distanz konnte ich ihre Entwicklung sehr viel besser nachvollziehen, als wenn ich sie von Beginn an ins Herz geschlossen hätte. Die Ermittlungen durch DI Rutter bleiben eher im Hintergrund, was mich aber aufgrund der guten Geschichte nicht weiter gestört hat. Denn Colette McBeth stellt nicht die polizeilichen Ermittlungen in den Vordergrund, sondern das Schicksal von Eve und Melody. Für mich war das passend und stimmig. Die Story selbst ist eher ruhig, aber dennoch spannend. Die Autorin hetzt ihre Leser nicht durch den Thriller, sondern lässt sich Zeit, um die einzelnen Fäden zu spinnen und geschickt zusammenzuführen. Man sollte also etwas Geduld mitbringen, denn McBeth verschießt ihr Pulver nicht zu Beginn, sondern kontinuierlich. Das Ende hat mich überrascht, denn ich habe mich von der Autorin aufs Glatteis führen lassen. Dies tat sie so geschickt, dass ich es nicht bemerkt hatte, bis es zu spät war. Grandios! Der Stil von Colette McBeth ist, nach einer kleinen Eingewöhnung, sehr gut zu lesen. Ihre Erzählweise ist ruhig, von Perspektivenwechseln geprägt und für mich typisch britisch. Fazit: eine deutliche Steigerung zum Debüt. Ich kann den Thriller empfehlen.

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Worum gehts? Vorweg ist zu sagen, dass hier aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Als erstes befinden wir uns bei Melody Pieterson. Sie hat ein Gewaltverbrechen überlebt, ist seitdem jedoch traumatisiert und leidet sehr. Doch sie kennt den Verbrecher. Es war ihr Nachbar, David, den sie in den Knast bringen konnte. Leider wurde dieser schnell entlassen und es kam zu einem erneuten Gewaltverbrechen an einer anderen Frau, Eve, welche jedoch nicht überlebt. Diese spricht dann zu Melody aus dem Grab hinaus, und behauptet felsenfest, dass David nicht der Täter sei. Der wahre Täter wäre noch auf freiem Fuß. Gewisse Ermittlungen werden dann Mrs. Rutter aufgenommen..... Was halte ich von dem Buch? Nachdem ich von derselben Autorin schon "Zorneskalt" gelesen hatte und von diesem Buch total begeistert war, freute ich mich umso mehr auf das neue Buch. Anfangs fiel es mir jedoch wirklich schwer, in die Geschichte einzutauchen. Vorab wusste ich allerdings schon, was mich beim Lesen erwarten wird. Nämlich die Sicht aus drei verschiedenen Perspektiven. Es dauerte einige Kapitel, bis ich der Story folgen konnte und eingetaucht war. Dann jedoch ging es wirklich richtig schnell. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, der Schreibstil war weder abgehackt, noch schwierig, sondern genau richtig und ich fand es sehr gut, dass hier von der Autorin eine gute Portion Mystery eingebaut wurde. Das Übersinnliche, was mit der toten Eve erschienen ist, mochte ich total. So eine gute Zusammensetzung von einem Thriller hatte ich bisher noch nicht gelesen. Die Spannung wurde somit von Seite zu Seite immer mehr aufgebaut und plötzlich stand nicht nur Melody dar und wusste nicht mehr, wem sie noch trauen und glauben konnte, sondern mir als Leserin ging es ähnlich. Man wollte ständig wissen, wer der wahre Täter war. Die Charaktere waren alle sehr vielseitig aber keineswegs langweilig. Ich konnte mich mit jedem dieser anfreunden, aber besonders gern mochte ich die sympathische Ermittlerin DI Victoria Rutter, ich bewunderte ihre Art. Sie war klug, gleichzeitig für ein Späßchen am Rande zu haben und ihr fielen mitunter Dinge auf, die man als Leser in der Story selbst niemals entdeckt hätte. Und auch mit dem grandiosen Ende hätte ich niemals gerechnet. Das Cover des Buches wirkt dunkle und mystisch. Es passt einfach zur Geschichte und gefällt mir gut. Fazit: Im Großen und Ganzen konnte mich auch der zweite Thriller von Colette McBeth absolut begeistern. Ein guter Psychothriller mit einer Portion Mystery und einem grandiosen Finale. Ein MUST READ für jeden Fan solcher Bücher und für mich eine klare Leseempfehlung! - Cover: 5/5 - Story: 4/5 - Charaktere: 5/5 - Schreibstil: 4/5 - Emotionen: 5/5 Gesamt: 4/5 Palmen

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Bereits mit ihrem Debüt „Zorneskalt“ Hat die ehemalige BBC-Reporterin Colette McBeth bewiesen, dass sie Psychothriller vom Allerfeinsten schreibt. Meine Erwartungen an den Nachfolger „grabestreu“ waren deshalb auch entsprechend hoch. Anfangs war ich in der Tat wegen der Dreiteilung der Perspektive etwas skeptisch – glücklicherweise unbegründet, wie sich schnell herausstellte. Im Zentrum der Handlung steht Melody Pieterson, eine junge Frau, die ein Gewaltverbrechen überlebt hat und seither hochgradig traumatisiert ist. Ihr Nachbar David hat sie überfallen und halb tot geprügelt, konnte aber von ihr identifiziert werden. Er wird festgenommen, angeklagt und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Melody hat dieses Erlebnis aber bis heute nicht verarbeitet. Ihr Alltag wird von unzähligen Zwängen beherrscht, die sie sich selbst auferlegt, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Eine trügerische Sicherheit, wie sich bald herausstellt, denn nach seiner Haftentlassung wird wieder eine junge Frau überfallen, die die Attacke allerdings nicht überlebt. Und nun kommt die zweite Perspektive ins Spiel, und damit wird es übersinnlich, denn Eve, die Ermordete, warnt Melody aus dem Grab heraus, denn sie ist davon überzeugt, dass David unschuldig war und ist und der eigentliche Täter sich noch auf freiem Fuß befindet. Normalerweise mag ich solche Mystery-Elemente überhaupt nicht, aber hier passen sie perfekt zu dem Plot. Schließlich dann noch Perspektive Nummer 3: Die Ermittlungen leitet DI Victoria Rutter, ihr fallen zahlreiche Ungereimtheiten und Schlampereien in den Ausgangsuntersuchungen auf, und sie setzt alles daran, den wahren Täter dingfest zu machen. Ihre Reflexionen runden den Fall für die Leser ab. Colette McBeth nimmt sich die Zeit, die sie braucht, um den stimmigen Plot zu entwickeln. Durch die verschiedenen Perspektiven gibt sie dem Leser immer wieder eine andere Sicht auf die Geschehnisse, sodass sich nach und nach aus den einzelnen Informationen ein klares Bild herauskristallisiert. Unerwartete Wendungen führen zwar manchmal in die Irre, halten aber genau dadurch die Spannung auf einem hohen Level. Das Verhalten der Protagonisten ist stimmig, sie sind, mit all ihren Eigenheiten, sehr gut und treffend charakterisiert. „grabestreu“ ist ein äußerst differenziert geplotteter Psychothriller, der glücklicherweise nicht auf Schockeffekte abzielt – hier kommt das Grauen auf leisen Sohlen dahergeschlichen. Intelligente Hochspannung – Lesen!

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