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Rezensionen zu
Das Leben ist keine Kunst

Wladimir Kaminer

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Das Cover passt für mich zum Titel. Wladimir Kaminer selbst steht auf einer Leiter und hält eine weiße Leinwand mit dem Titel drauf fest. Die Leinwand hängt bzw. soll vermutlich hängen an einer gelben Wand. Der untere Rand der Wand hat eine grüne Holzeinfassung. In rot sticht das „(k)“ deutlich vom Titel hervor. Insgesamt ein stimmiges Bild. Ich durfte Wladimir Kaminer im letzten November irgendwo in der Karibik zweimal live auf der Bühne erleben. Er laß unter anderem aus „Mein Leben im Schrebergarten“ und „Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß“. Doch immer wieder schweifte er beim Vortragen ab und erzählte kleine Anekdoten und ganz spannende Episoden aus seinem zukünftigen Roman über Kreuzfahrer. Nach dem Urlaub machte ich mich auf die Suche nach einem Buch von Wladimir. Irgendwie war ich damals dem Hype zu „Russendisko“ nicht erlegen und so hatte ich zwar viel von dem Autor schon gehört, aber noch keinen Roman gelesen. Im Bloggerportal stieß ich dann auf das heutige Buch. Und im Prinzip verkörpert dieses kleine Buch vieles, was eine Lesung von Wladimir ausmacht. In dem Buch findest du zahlreiche Anekdoten und Geschichten. Zum Teil sehr persönlich aus der Sicht des Autors erzählt oder auch von Weggefährten. Manche Geschichte entstammt vermutlich auch der großen Fantasie des Autors. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und musste immer wieder schmunzeln. Beim Lesen hatte ich immer wieder Kaminer in echt vor meinen Augen, wie er diese Geschichte zum Besten geben würde. So kam ich beim Lesen nicht gerade schnell voran, weil ich immer wieder in Erinnerungen und Gedanken abdriftete. Die vorletzte Geschichte im Buch heißt: „Zehn Bücher, die mein Leben ruiniert haben“. Als ich das laß habe ich kurz überlegt, ob mir zehn Bücher einfallen. 1.Das Muschelessen von Birgit Vanderbeke, ein Buch, dass ich gerne nicht gelesen hätte. Wobei ich für die Deutschklausur 12 Punkte bekommen habe. Die Aufgabe lautete: Im Stil von Vanderbeke ein anderes Ende zu schreiben. Also habe ich einen ganz ganz langen Schachtelsatz geschrieben, der fast meine ganze Arbeit ausgemacht hat. 2.Der Zauberer von Oz von Lymann Frank Baum. Meine Mutter hat mir und meinem Bruder dieses Buch vorgelesen. Ich weiß nicht wie alt ich da war, aber wir hatten noch tagelang Angst schlafen zu gehen. Dieses Buch stand Jahre lang unbeendet in meinem Bücherregal. Und irgendwie hatte ich immer Angst davor. Erst mit anfang 20 habe ich das Buch gelesen und habe mich gefragt: Wovor ich wohl solche Angst gehabt habe. Eine Antwort habe ich nicht gefunden. 3.Du sollst nicht begehren von Batya Gur. Dieses Buch habe ich versucht zu lesen während meiner Ausbildung. Jeweils immer im Zug von Heide nach Neumünster. Ich fand einfach keinen Zugang zum Thema. Ich weiß gar nicht ob ich das Buch noch habe. Ich glaube nach meinem Besuch in Israel würde ich es jetzt mit anderen Augen lesen. 4.Kleins Grosse Sachen von Daniela Engest. Ein Buch, das ich erst kürzlich gelesen habe. Ich fand einfach keinen Zugang zu dem Buch. Ich konnte mich in den Protagonisten nicht hineinversetzen und wollte ihn am liebsten nur anschreien. In Absprache mit der Autorin habe ich dann das Buch zur Seite gelegt. 5.Der Todsammler von Noah Fitz. Liegt noch auf meinem Nachttisch. Aus Prinzip werde ich dieses Buch irgendwann zu Ende lesen. Aber auch hier wurde ich beim Lesen immer aggressiver. Das lag zum Einen an der grausamen Formatierung. Da hätte ich beim Lesen schon echt durchdrehen können. Und zum Anderen an dem Inhalt und dem Autor selbst. Ich denke irgendwann im Sommer, wenn das Buch in meinem SUB wieder auftaucht werde ich es beenden und rezensieren. Mehr Bücher fallen mir beim besten Willen nicht ein. Ich selektiere schon immer sehr gut vor, was ich lesen möchte und was nicht. Was fallen dir sofort für Bücher ein, wenn du die Überschrift liest „Zehn Bücher, die mein Leben ruiniert haben“ Ich bin gespannt auf deine Bücherauswahl. Vielen Dank an die Random House GmbH und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

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Ich muss gestehen, ich bin absoluter Wladimir-Kaminer-Fan, und eigentlich muss man Kaminers Geschichten hören, von ihm persönlich gelesen, am besten auf einer Lesung. Doch seine Geschichten mit dem Buch in der Hand selbst zu erfahren, macht auch Spaß und man kann sich die kurzen Genüsschen dann so schön einteilen. Außerdem schmückt ein Buch auch immer das Regal. Also habe ich gelesen: im Bus, in der Bahn, im Mittagspäuschen, abends auf dem Sofa - dabei immer Kaminers Stimme und Akzent im Ohr. 35 Geschichten, die den verschiedenen Richtungen der Kunst gewidmet sind. Da geht es um Maler, Clowns, Schriftsteller, die Oper und immer wieder "Für Elise", ein Klavierstück, das so manchen zur Verzweiflung bringen kann. Seien es bekannte Persönlichkeiten, wie Madonna und Modern Talking oder seien es die Nachbarn von nebenan, sie alle eint die Liebe zur Kunst und sie alle bekommen bei Kaminer ihr Fett weg. Auf gewohnt unterhaltsame und humorvolle Art erzählt der in Berlin lebende Autor mit russischen Wurzeln Geschichten aus dem Alltag, aber auch aus der Sowjetischen Vergangenheit. Getreu dem Motto "In der Kürze liegt die Würze" gelingt es dem Autor seine Geschichten mit wenigen Worten zu entfalten. Was ich immer wieder bewundere, ist die Art, wie er aus einer Alltagsbeobachtung zu einer Geschichte kommt. Dabei gelingt es ihm immer wieder den Bogen zum Aufhänger zu schlagen. Vor einige Rätsel hat mich jedoch das Instrument zum Fische anlocken aus der Geschichte "Trr cha cha" gestellt. Es heißt Qvoq und ist auch bei Google nicht zu finden. Der einzige Eintrag ist Kaminers Buch selbst bei Google Books. Ich hätte zu gern gewusst, wie ein Instrument aussieht, das klingt als würde man "mit einer lebenden Katze aufs Wasser schlagen". Kaminers Geschichten sind für mich kleinen Fluchten aus dem Alltag. Inzwischen hören auch uns großen Kinder auf langen Autofahrten gern die Hörbücher. Mit "Das Leben ist (k)eine Kunst" ist Wladimir Kaminer wieder ein gutes Stück kurzweilige Unterhaltung gelungen. © Tintenelfe

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Es sind kleine Geschichten, Anekdoten, die Kaminer in diesem Buch sehr flüssig verfasst, sehr unterhaltsamer, ironisch pointiert und humorvoll in der Sprache dargeboten und, zu guter Letzt, mit ebenso viel Humor, aber auch tieferem Nachdenken (später) in den Ereignissen, die er schildert, gewürzt. Denn wer würde schon wirklich vermuten, dass hinter den „großen Dingen“ der Weltgeschichte, den auch persönlich großen Plänen immer eine unscheinbare, „kleine“ Kraft zu finden sein könnte, welche die „Fäden in der Hand“ hält. Und sei es eine einfache Toilettenfrau. Die zu tun bekam mit einem Konzert des damals noch bekannten US Rappers „50Cent“. Die ihn an ihrer Lokalität streng mit den Worten begrüßte: „50 Cent“. Aber das Autogramm des sichtlich geehrten Künstlers, auch in der sächsischen Provinz so gekannt zu sein, war nicht das, was die resolute Dame erwartete. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Oder der verunglückte Plan, Modern Talking auf Russlandtournee zu schicken (der an den Künstlern scheiterte, vielleicht wegen der Eisbären?). Und doch gelang es in Russland, „seihte“ Popmusik zum Dauerbrenner zu machen. Mit einem einfachen Trick, der das Raubkopieren sinnlos werden ließ. Oder dieser Beamte in Russland, der alles daran setzt, eine für ihn inakzeptable Fassung homerischer Texte auf die Bühne kommen zu lassen. Aber egal, was er auch plant, er scheitert (und das auf Arten und Weisen, die den Leser tief erheitern). Viele Geschichten, mal mit „prominenter Beteiligung“, mal über Grundsätzliches im Ablauf von „gründlichen Planungen“, die, jede für sich, anregend zu lesen sind, sich dafür anbieten, hier und da weitererzählt zu werden und die alle in ihrer humorvollen Art darauf verweisen, dass zum einen Pläne in der Regel selten genauso eintreten, wie man es vorher wollte, das Leben eben nicht vollends kontrollierbar ist, all das aber gar nicht entscheidend zu einem schlimmen Ende führen muss. Wenn man einen Umgang mit solchen Ereignissen findet, das auch mal mit Gelassenheit oder auch Humor zu nehmen versteht und nicht gleich die Stadt fluchtartig verlässt, wie jener Beamte mit seiner gescheiterten Rettung Homers. Nicht in allen Geschichten in gleicher Qualität, aber im Gesamten sehr anregend und unterhaltsam zu lesen.

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