Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Ich pfeife auf den Tod!

Babak Rafati

(1)
(0)
(0)
(0)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

In "Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete" erzählt der ehemalige und erfolgreiche FIFA- und DFB-Schiedsrichter Babak Rafati seine Geschichte und vor allem seinen Leidensweg, den er durch den Profisport erlitt.  Babak Rafati war FIFA- und DFB-Schiedsrichter – bis zum 19. November 2011, als er sich unmittelbar vor dem Spiel 1. FC Köln gegen 1. FSV Mainz 05 das Leben nehmen wollte. Nach dem Suizid von Robert Enke erschütterte sein Selbstmordversuch die Öffentlichkeit. Monatelang wurde über Rafatis Motive gerätselt. In seiner schonungslosen Beschreibung gibt er – ausgehend von der Nacht des Suizidversuches – zum ersten Mal Antworten, die alle Menschen betreffen, die unter extremen Leistungsdruck, Mobbing und Erschöpfung leiden. Seine Tat war die Folge einer Depression, hauptsächlich verursacht durch die brutalen Gesetze des Profisports. Rafatis Bericht gibt Einblicke in das „System Schiedsrichter“, an dem er fast zerbrochen wäre. Es ist nicht nur eine schonungslose Abrechnung mit sich selbst und menschenverachtenden Mechanismen im deutschen Fußball, sondern auch Protokoll einer mentalen Heilung, das vielen Menschen Mut machen kann, alles was einen krank macht hinter sich zu lassen. Babak Rafati berichtet hier auf eine detaillierte, flüssige, emotionale und vor allem glaubhafte Art von seinem erlebten Burnout und seinen Depressionen, die es zu einem Suizidversuch haben kommen lassen. Die Situationen, die im Leistungssport besonders viel Druck ausgeübt haben, kamen sehr ehrlich rüber. Ich bin kein Fußballfan, aber ich erlebe selbst oft, wie zum Beispiel Zuschauer oder Fans über die Spieler schimpfen, wenn ihnen was nicht passt. Aber ob jemand davon auch nur eine kleine Ahnung hat, was jeder einzelne tagtäglich auf dem Spielfeld zu leisten hat? Überall wird gemobbt, unterdrückt und erniedrigt. Nur die besten kommen weiter. Nicht jeder Mensch wird krank, aber Babak Rafati hat es erwischt und seine Schilderungen vom Umgang der Schiedsrichterführung des Deutschen Fußball-Bundes waren hart zu lesen. Da er neben Schiedsrichter auch noch Bankangestellter mit einer Führungsposition war, hatte er eine Doppelbelastung zu ertragen. Hartes Training unter Schmerzen, Verletzungen, die er ignoriert hat, Rückzug von Familie und Freunde haben unter anderem das Fass im Jahre 2011 zum Überlaufen gebracht. Denn der Selbstmordversuch von Babak Rafati am 19. November 2011 unmittelbar vor einem Spiel der 1. Bundesliga in einem Hotelzimmer hat weltweit die gesamte Öffentlichkeit erschüttert und setzte die gesamte Fußballwelt unter Schock. Diese Verzweiflungstat war die Folge der Krankheit Burnout/Depression, ausgelöst durch Mobbing, Leistungsdruck und Stress.  Seine Gedanken über sein Leiden konnte ich während des Lesens gut nachvollziehen und auch einiges verstehen, da ich selbst Erfahrungen mit Depressionen habe. Wie es schleichend zu dem Suizidversuch gekommen ist und vor allem, dass er anschließend so die Augen geöffnet bekam, macht besonders Betroffene Mut und spendet Hoffnung. Dass es erst so weit kommen musste war logischerweise nicht mehr zu ändern, aber Babak Rafati konnte so sein Leben von neuem beginnen, um nicht weiter unter immensen Druck zu stehen. Im Jahre 2012 beendete er seine beeindruckende und erfolgreiche Karriere, um aus dem jahrelangen dunklen Loch herauszukommen.  Babak Rafati schildert im ersten Drittel detailliert und vor allem schonungslos offen über den Weg, der ihn nicht mehr hat klar denken lassen. Er deckt Missstände im Schiedsrichterwesen auf, kritisiert die Schiedsrichterkommission Fandel und Krug. Ein immer stärker werdender Druck hat auf ihn gelastet, sodass Depressionen starken Besitz von seiner Psyche nahmen. Denn Verschwörungen, die er gegen sich wahrgenommen hat, waren wie er schreibt, die reinste Tortur. Er spricht die Namen seiner Peiniger offen aus, was ich sehr schätze und vor allem auch mutig finde. Er gewährt tiefe und beeindruckende Einblicke in seine Grenzerfahrungen aus dem Profisport und zeigt die Parallelen zum damaligen Berufsalltag auf. Ich habe Babak Rafatis' Leidensweg als E-Book gelesen, welches am 21. März 2013 im Kösel-Verlag erschienen ist. Der Titel des Buches "Ich pfeife auf den Tod" passt perfekt zur damaligen Situation. Denn der Inhalt zeigt nicht nur die brutale Wahrheit über das Leben eines Spitzensportlers, sondern er macht genauso viel Mut.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.