Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Heilerin von San Marco

Marina Fiorato

(2)
(1)
(1)
(0)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Meine letzte Rezi hierzu wurde nicht veröffentlicht. Warum auch immer. Also hier ein neuer Versuch: Es ist nie leicht ein Buch, das bis jetzt nur 5 Sterne Rezis hat, "schlecht" zu bewerten. Bei diesem hier tue ich mich damit besonders schwer. Ich versuche es auf folgende Art: Wer wird dieses Buch mögen? Schmökerleserinnen. Du bist ein großer Fan von Autoren wie: Iny Lorentz, Liv Winterberg, Petra Durst-Benning, Sabine Ebert? Du magst historische Plots mit: * "starken Frauen" in der Hauptrolle? * Eine nette Kulisse? * gute historische Recherche, die sich nicht in seitenlangen Details verliert, und eine Story die den Fokus auf den Figuren belässt? * Abenteuer. Action. Ein bisschen Romantik? * Bezaubernd schöne Heldinnen, die ihre Schönheit als Belastung empfinden? Und heiße Helden, die das genau so sehen? * Figuren die mitunter moderne Ansichten haben und nach ihnen handlen? DANN kannst du mit der Heilerin von San Marco wirklich nichts falsch machen. Es bietet alles, was ein ordentlicher Schmöker bieten soll/muss, ist kurzweilig und gut recherchiert. Warum ich das Buch lesen wollte: 1. Venedig: Ich mag Venedig als Schauplatz historischer Romane. Die Stadt ist, nicht nur architektonisch, einfach besonders. 2. Die Renaissance Ich mag die Renaissance als Schauplatz, weil sie das perfekte Bindeglied zwischen Mittelalter und Moderne ist. Warum ich dieses Buch nicht mochte: Alle die jetzt denken, ja das will ich auch lesen, sollten hier aufhören zu lesen. Nicht nur, weil ich euch das Buch nicht "schlechtmachen" will, sondern weil die Rezi ab hier Teile der Handlung enthält und NICHT SPOILERFREI ist. Das Buch bemüht sich, auf einer einen Seite zwar einen historischen Rahmen zu bieten, ist auf der anderen Seite wieder einer von DIESEN Histos. Ich habe immer das Gefühl, dass Autorinnen im Subgenre Frauenhisto/Schmöker eine Art Liste abarbeiten. Die selben Punkte immer und immer und immer wieder bringen. Immer gibt es mindestens eine Szene mit einer Prostituirten und anstatt es sachlich zu behandeln, wird alles mit einem entrüsteten, erhobenen Zeigefinger vorgetragen. Genau das selbe bei Themen wie Schmutz, Krankheit, Religionskonflikte, Gleichberechtigung, Toleranz usw. Es fällt mir einfach schwer, beim lesen nicht mit den Augen zu rollen, wenn Feyra darüber philosophiert ob nicht alle Religionen gleich sind und wenn Annibale ankreidet, wie wirkungslos die "Behandlungsmethoden" seines Chefs oder wie schrecklich die Lebensverhältnisse der Bürger Venedigs sind. Ich sage nicht, dass es solche Leute nicht gab. Oder das Leute in der Renaissance nicht solche Gedanken hatten. Ich meine damit nur, dass die Autorin uns bequeme Charaktere gibt. Sie denken wie wir. Sie bilden den Kontrast zu dem Schmutz, der "Dummheit" und "Ignoranz" um sich herum. Sie sind schon der moderne Mensch und deshalb sind sie bequem. Aber sie sind auch langweilig und vorhersehbar. Feyra ist die Kopie, der Kopie, der Kopie einer historischen Mary Sue. Sie ist hübsch, aber will es nicht sein. Die Frage die sich mir immer stellt ist folgende: Die Autorin hat eine Ärztin aus Feyra gemacht. Eine Frau mit Hirn. Verstand. Emanzipiert und selbstbewusst genug allein in Venedig unterzutauchen und gegen die Pest zu kämpfen. Wenn ICH als Leserin daraus lernen soll, dass es starke Frauen gab, Frauen die auf ihren Intellekt, ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten gesetzt und sich ihren Platz erkämpft haben. WARUM zum Teufel muss sie dann auch noch WUNDERSCHÖN sein und daraus ein riesen Drama machen? Ich finde das immer absolut verlogen. Noch dazu, verhält Feyra sich in vielen Situationen absolut hirnverbrannt. Sie will in Venedig untertauchen. Niemand darf wissen, woher sie kommt und das sie keine Christin ist. Trotzdem rennt sie beim Anblick eines toten Schweins schreiend und heulend weg, und versteckt sich im Keller. Oder flucht vor ihrem Arbeitgeber in ihrer Landessprache. Sie geht auch zu den Wachen vor dem Dogenpalast und sagt. "Die Mutter des Sultans schickt mich" obwohl sie weiß, dass der Sultan und Venedig im Klinsch liegen und dass die Christen nicht gerade gut auf sie zu sprechen sind. Solche und ähnliche Situationen ziehen sich einfach durch das gesamte Buch. Und ein Augenroller jagt den nächsten, denn viele Plotelemente passieren nur, weil sie gerade praktisch für die Figuren sind. Auch hier macht es die Autorin ihren Protagonisten mitunter zu einfach. Alle Steine werden konsequent sofort wieder aus dem Weg geräumt und weiter geht's. * Feyra landet genau auf der Insel auf der Paladio bauen soll. Findet dort eine Goldmünze (einfach so) und kann so, ihre Überfahrt nach Venedig zahlen. Aber der Bootsmann (der zufällig grad dort anlegt) lehnt Bezahlung eh ab. * Auf ihrer Flucht vor dem Mob (nach dem nicht gerade intelligenten "die Mutter des Sultans" schickt mich) landet sie zufällig genau vor dem Haus, das sie eh gesucht hat. * Die Wachen die Feyra dem Phantombildzeichner (sic) ergehen sich zuerst darin wie bezaubernd sie ist. Ändern die Aussage aber auf "hässliches altes Weib" weil der Inquisitor sie schief anschaut. Und so hat das Fahndungsphoto erst mal 0 Ähnlichkeit mit Feyra * Nachdem Feyras Arbeitgeber (Paladio, na was ein Zufall) sie auf türkisch fluchen hört, ist er nicht etwa besorgt, sondern total interressiert an dem Baustil in Konstantinopel und Feyra hat zufälligerweise sowieso ein edeitisches Gedächtnis für Architektur und kann Paladio Konstantinopel aus dem Kopf nacherzählen. * Zufälligerweise ist dem Dogen Palladio so wichtig, dass er Annibale zu ihm schickt, obwohl er nicht krank ist (und Annibale auf eine PESTINSEL hockt) und so kommt das eine zum anderen. Für einen Schmökerplot mag das ja alles okay sein, ich erwarte aber von einem Buch schon etwas mehr. Wirkliche Probleme. Figuren mit Ecken und Kannten, und keine so weichgespülten Saubermänner und Frauen. Es war okay, aber eher ein Konsumgut, dass man nach dem Lesen einfach wieder vergisst. 3/5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.