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Rezensionen zu
Die Heilerin von San Marco

Marina Fiorato

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Inhalt: Venedig 1576: Feyra kommt aus Konstantinopel nach Venedig. Sie weiß, dass die Pest in der Stadt ausbrechen soll und versucht es zu verhindern. Als das nicht gelingt dauert es etwas bis sie auf den Pestarzt Annibale Carson stößt. Gemeinsam versuchen sie auf einer Insel zu helfen und nicht den Mut zu verlieren. Außer ihren eigenen Auseinandersetzungen steht auch für die Stadt selbst einiges auf dem Spiel. Meine Meinung: Die Geschichte an sich hat mir richtig gut gefallen. Doch zu Beginn hat sich das Buch für mich als sehr störrig gezeigt. Der Prolog war wirklich sehr anstrengend. Ich bin ständig beim Lesen ins Stolpern geraten. In der Stadt Venedig gibt es ein paar sehr wichtige Posten. Mit der wichtigste ist der Doge. Diese Person hat Macht und Prestige. Ähnlich wie ein Bürgermeister. Zu der Zeit war das ein Staatsoberhaupt. Der Begriff wurde erwähnt und erklärt. Das fand ich klasse, denn wenn man selbst das Wort noch nie gehört hat ist der Umgang danach viel einfacher. Es ist klar was gemeint ist und die Vorstellungskraft kann weiter arbeiten. Wenn der Begriff dann aber 32-mal auftaucht frage ich mich was die Autorin damit aussagen möchte. Jedes Mal blieb ich an den Wort hängen und nach dem 10-mal auf vier Seiten hab ich mich veräppelt gefühlt. Ich habe mich gefragt ob es nicht ein anderes Wort für Doge gab was sie nehmen konnte. Nach einer kleinen Pause habe ich weiter gelesen und kaum angefangen ging es ohne Probleme in einem Rutsch. Wir befinden uns in Konstantinopel und in Venedig. Beide Städte werden wunderbar und sehr detailliert beschrieben. Aussehen der Straßen, Gebäude, Menschen und Gerüche. Ich habe es bildlich vor mir gesehen und freute mich über das Eintauchen in zwei so unterschiedliche Kulturen. Durch Feyra, der weiblichen Protagonistin, bekommen wir aber auch die Ähnlichkeiten mit. Die junge Frau ist sehr klug, gebildet, freundlich, vorsichtig und einfühlsam. Allerdings hat sie genauso ein feuriges Temperament mit dem sie ihre Umgebung in Schach hält. Angst bestimme ihren Aufenthalt in Venedig, denn die Muselmana – ein Schimpfwort – wurden verabscheut. Wenn die Bevölkerung nicht gehindert wurde sogar getötet. Um dieser Sache zu umgehen muss Feyra einige Kompromisse eingehen. Denn sie möchte ihre Aufgabe erfüllen: den Dogen vor der Pest und dem was noch folgt warnen. Doch so schnell schafft sie das nicht. Um nicht aufzufallen nimmt Feyra einen christlichen Namen an: Cecilia Zabatini. Ihre wahre Identität bleibt fürs erste genau so geheim wie die Tatsache, dass sie in Konstantinopel eine praktizierende Ärztin war. Bei dem jungen Pestarzt handelt es sich um Annibale Carson. Klug, gebildet, erfinderisch, fortschrittlich und gutaussehend. Er freut sich darauf seinem schwersten Feind die Stirn zu bieten: der Pest. Er will ihr Einhalt gebieten und doch gibt es Opfer. Menschen sterben was ihn vollkommen kalt lässt. Was sowohl Segen als auch Fluch sein kann. Die Kälte meine ich. Annibale hat die Vision eines Krankenhauses und setzt sie auf einer Insel in die Tat um. Durch einen seiner Patienten lernt er Feyra kennen und nimmt sie mit auf die Insel wo er das Krankenhaus hat. Ab da arbeiten sie Hand in Hand, auch wenn eine Frau offiziell niemals als Ärztin arbeiten würde. Das Christentum untersagt es Frauen – was sich zum Glück ja geändert hat. Ich fand es klasse wie gut die zwei zusammen gearbeitet haben. Außer neuen Informationen zum Thema Medizin gab es für mich unheimlich interessantes über die Inhalte und Behandlungsmethoden des anderen Glaubens. Gerade da sind die Unterschiede aber auch Ähnlichkeiten am besten zu sehen. Der Perspektivenwechsel zwischen den jungen Leuten von Kapitel zu Kapitel hat es für mich noch besser gemacht. Beide wollte ich immer wieder mal nehmen und schütteln wenn sie etwas Dummes angestellt haben. Fasziniert hat mich auch Sebastiano Venier. Ganz am Anfang wirkt er nicht nur wie ein Fels in der Brandung, sondern auch stur und kaltblütig. Im Verlauf des Buches kamen interessante Eigenschaften zu ihm heraus. Er überraschte mich sehr positiv. Der Schluss selbst hat mich nicht nur für sich eingenommen sondern auch zum Lächeln gebracht. Weshalb? Lest es selbst. Marina Fiorato hat eine schöne Geschichte in zwei interessante Städte und eine gefährliche Zeit gebracht. Mich hat es trotz der anfänglichen Schwierigkeiten eingenommen. Deshalb werde ich mir auch die anderen Bücher von ihr ansehen. 4 volle Sterne.

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Aus dem Italienischen oder Spanischen ins Deutsche übersetzte Romane mag ich oft nicht. Dieses hier gehört eindeutig nicht dazu! Es ist eine Frauengeschichte, ja, jedoch keine typische wie es so viele von ihnen auf dem Buchmarkt gibt. Vorrangig dreht sich dieser Titel um die Pest und darum, das sie sich in der Lagunenstadt nicht so ausbreiten möge. Man erfährt viel über das Leben in Konstantinopen und Venedig um 1450 herum, einiges über den Bau der Kirchen Redentore auf der Giudecca und darüber, wie sie sowohl den Kreis im Quadrat von da Vinci als auch Elemente osmanischer Baukultur in sich trägt. Der Roman liest sich flüssig und die Geschichte ist wahrhaftig nur eine. Keine verschachtelten Nebengeschichten die sich irgendwann zu einer aufdröseln sondern wirklich nur eine und die richtig, gut erzählt. Man fiebert mit der Heilerin und dem Architekten Palladio mit. Ich konnte mir das Pestkrankenhaus bildlich vorstellen und auch alles andere. Sehr angenehm und mit einigen Spannungsbögen versehen. Das Ende und wie die Heilerin ihre Bestimmung findet, ist nicht von vorherein absehbar. Auch das tut wohl.

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Die Muselmanin und der Vogelmann

Von: Ani K.

23.10.2016

Nach langer Zeit habe ich wieder einen historischen Roman beendet von der wunderbaren Marina Fiorato und bin begeistert von ihrem wunderbaren Schreibstil, der einen zum Träumen über Venedig einlädt. Erster Satz des Buches: "Sebastiano Venier, der Doge von Venedig, blickte mit Augen, die so aufgewühlt waren wie das Meer, aus seinem steinernen Vierpassfenster." Klappentext: 1576. In Venedig bricht die Pest aus. Der amtierende Doge glaubt, dass die Krankheit Gottes Strafe für das dekadente Leben der Venezianer ist und sieht nur einen Ausweg: Er lässt eine Kirche bauen, die größte, die es je gegeben hat. Aber in Venedig ahnt noch niemand, dass der Schwarze Tod an Bord eines Schiffes aus Konstantinopel in die Stadt kam – und dass die junge Heilerin Feyra die Einzige ist, die die Lagunenstadt noch retten kann. Aber alleine kann sie es nicht schaffen ― sie benötigt die Hilfe von Annibale Carson, dem berüchtigten Pestarzt. Doch hinter seiner furchteinflößenden Maske verbirgt sich ein Mann, der Feyra vor die größte Herausforderung ihres Lebens stellt. Die Autorin entführt uns in ein lang vergangenes Venedig und ihr Schreibstil ist nicht nur detailgetreu, sondern auch malerisch und sie zaubert wunderbare Szenenbilder, die man gerne zwei mal ließt. Ihr Roman ist gut recherchiert und man erfährt viele interessante Dinge über die damalige Zeit und verschiedenen Kulturen. Besonders interessant empfand ich das Thema "Pest", welches ausführlich erklärt wird, verschiedenen Heilmethoden, Aberglaube und die Auswirkungen. Nebenbei baut sie eine spannende Handlung auf, die langsam steigt. Was mich ebenfalls gepackt hat, waren die authentischen Charaktere, die wir antreffen. Da haben wir einmal die Protagonistin Freya, die schöne und selbstbewusste Muselmanin, die durch einige Wirrungen in Venedig landet, wo gerade die Pest ausbricht. Am Anfang lernen wir sie, ihre Geschichte und ihre Welt kennen, bevor es auf Reisen geht. Sie ist eine starke Frau, eine Ärztin und steht im Mittelpunkt der Handlung. Neben ihr steht der Vogelmann, Pestarzt, Annibale Carson. Ein harter und sehr gutaussehender mit dem sie schnell aneinander gerät, weil ihre Methoden und Kenntnisse über die Körpersäfte des Menschen verschieden sind. Er ist der jungen Frau schnell verfallen und auch sie ihm, aber eine Muselmanin, eine andere Religion, wie kann er so eine Frau heiraten? Außerdem treffen wir Personen an, die es in Wirklichkeit auch gab und zu denen ich schon früher viel gelesen habe. Meiner Meinung nach hat sie die gut recherchiert, besonders Andrea Palladio und als Liebhaber seiner Baukunst war es eine Freude gewesen ihn in einem Roman zu treffen! Der Roman wurde sehr gut recherchiert und die Autorin verwebt alle Details wunderbar mit ihren Charakteren, sodass man sich nicht erschlagen fühlt von all den historischen Fakten. Man verliert sich schnell in Venedig und Konstantinopel und wir erleben noch eine zarte Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten.

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Meine letzte Rezi hierzu wurde nicht veröffentlicht. Warum auch immer. Also hier ein neuer Versuch: Es ist nie leicht ein Buch, das bis jetzt nur 5 Sterne Rezis hat, "schlecht" zu bewerten. Bei diesem hier tue ich mich damit besonders schwer. Ich versuche es auf folgende Art: Wer wird dieses Buch mögen? Schmökerleserinnen. Du bist ein großer Fan von Autoren wie: Iny Lorentz, Liv Winterberg, Petra Durst-Benning, Sabine Ebert? Du magst historische Plots mit: * "starken Frauen" in der Hauptrolle? * Eine nette Kulisse? * gute historische Recherche, die sich nicht in seitenlangen Details verliert, und eine Story die den Fokus auf den Figuren belässt? * Abenteuer. Action. Ein bisschen Romantik? * Bezaubernd schöne Heldinnen, die ihre Schönheit als Belastung empfinden? Und heiße Helden, die das genau so sehen? * Figuren die mitunter moderne Ansichten haben und nach ihnen handlen? DANN kannst du mit der Heilerin von San Marco wirklich nichts falsch machen. Es bietet alles, was ein ordentlicher Schmöker bieten soll/muss, ist kurzweilig und gut recherchiert. Warum ich das Buch lesen wollte: 1. Venedig: Ich mag Venedig als Schauplatz historischer Romane. Die Stadt ist, nicht nur architektonisch, einfach besonders. 2. Die Renaissance Ich mag die Renaissance als Schauplatz, weil sie das perfekte Bindeglied zwischen Mittelalter und Moderne ist. Warum ich dieses Buch nicht mochte: Alle die jetzt denken, ja das will ich auch lesen, sollten hier aufhören zu lesen. Nicht nur, weil ich euch das Buch nicht "schlechtmachen" will, sondern weil die Rezi ab hier Teile der Handlung enthält und NICHT SPOILERFREI ist. Das Buch bemüht sich, auf einer einen Seite zwar einen historischen Rahmen zu bieten, ist auf der anderen Seite wieder einer von DIESEN Histos. Ich habe immer das Gefühl, dass Autorinnen im Subgenre Frauenhisto/Schmöker eine Art Liste abarbeiten. Die selben Punkte immer und immer und immer wieder bringen. Immer gibt es mindestens eine Szene mit einer Prostituirten und anstatt es sachlich zu behandeln, wird alles mit einem entrüsteten, erhobenen Zeigefinger vorgetragen. Genau das selbe bei Themen wie Schmutz, Krankheit, Religionskonflikte, Gleichberechtigung, Toleranz usw. Es fällt mir einfach schwer, beim lesen nicht mit den Augen zu rollen, wenn Feyra darüber philosophiert ob nicht alle Religionen gleich sind und wenn Annibale ankreidet, wie wirkungslos die "Behandlungsmethoden" seines Chefs oder wie schrecklich die Lebensverhältnisse der Bürger Venedigs sind. Ich sage nicht, dass es solche Leute nicht gab. Oder das Leute in der Renaissance nicht solche Gedanken hatten. Ich meine damit nur, dass die Autorin uns bequeme Charaktere gibt. Sie denken wie wir. Sie bilden den Kontrast zu dem Schmutz, der "Dummheit" und "Ignoranz" um sich herum. Sie sind schon der moderne Mensch und deshalb sind sie bequem. Aber sie sind auch langweilig und vorhersehbar. Feyra ist die Kopie, der Kopie, der Kopie einer historischen Mary Sue. Sie ist hübsch, aber will es nicht sein. Die Frage die sich mir immer stellt ist folgende: Die Autorin hat eine Ärztin aus Feyra gemacht. Eine Frau mit Hirn. Verstand. Emanzipiert und selbstbewusst genug allein in Venedig unterzutauchen und gegen die Pest zu kämpfen. Wenn ICH als Leserin daraus lernen soll, dass es starke Frauen gab, Frauen die auf ihren Intellekt, ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten gesetzt und sich ihren Platz erkämpft haben. WARUM zum Teufel muss sie dann auch noch WUNDERSCHÖN sein und daraus ein riesen Drama machen? Ich finde das immer absolut verlogen. Noch dazu, verhält Feyra sich in vielen Situationen absolut hirnverbrannt. Sie will in Venedig untertauchen. Niemand darf wissen, woher sie kommt und das sie keine Christin ist. Trotzdem rennt sie beim Anblick eines toten Schweins schreiend und heulend weg, und versteckt sich im Keller. Oder flucht vor ihrem Arbeitgeber in ihrer Landessprache. Sie geht auch zu den Wachen vor dem Dogenpalast und sagt. "Die Mutter des Sultans schickt mich" obwohl sie weiß, dass der Sultan und Venedig im Klinsch liegen und dass die Christen nicht gerade gut auf sie zu sprechen sind. Solche und ähnliche Situationen ziehen sich einfach durch das gesamte Buch. Und ein Augenroller jagt den nächsten, denn viele Plotelemente passieren nur, weil sie gerade praktisch für die Figuren sind. Auch hier macht es die Autorin ihren Protagonisten mitunter zu einfach. Alle Steine werden konsequent sofort wieder aus dem Weg geräumt und weiter geht's. * Feyra landet genau auf der Insel auf der Paladio bauen soll. Findet dort eine Goldmünze (einfach so) und kann so, ihre Überfahrt nach Venedig zahlen. Aber der Bootsmann (der zufällig grad dort anlegt) lehnt Bezahlung eh ab. * Auf ihrer Flucht vor dem Mob (nach dem nicht gerade intelligenten "die Mutter des Sultans" schickt mich) landet sie zufällig genau vor dem Haus, das sie eh gesucht hat. * Die Wachen die Feyra dem Phantombildzeichner (sic) ergehen sich zuerst darin wie bezaubernd sie ist. Ändern die Aussage aber auf "hässliches altes Weib" weil der Inquisitor sie schief anschaut. Und so hat das Fahndungsphoto erst mal 0 Ähnlichkeit mit Feyra * Nachdem Feyras Arbeitgeber (Paladio, na was ein Zufall) sie auf türkisch fluchen hört, ist er nicht etwa besorgt, sondern total interressiert an dem Baustil in Konstantinopel und Feyra hat zufälligerweise sowieso ein edeitisches Gedächtnis für Architektur und kann Paladio Konstantinopel aus dem Kopf nacherzählen. * Zufälligerweise ist dem Dogen Palladio so wichtig, dass er Annibale zu ihm schickt, obwohl er nicht krank ist (und Annibale auf eine PESTINSEL hockt) und so kommt das eine zum anderen. Für einen Schmökerplot mag das ja alles okay sein, ich erwarte aber von einem Buch schon etwas mehr. Wirkliche Probleme. Figuren mit Ecken und Kannten, und keine so weichgespülten Saubermänner und Frauen. Es war okay, aber eher ein Konsumgut, dass man nach dem Lesen einfach wieder vergisst. 3/5 Sternen.

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