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Rezensionen zu
Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte

Noel Hardy

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

In Emmas Leben läuft es schon seit langem alles andere als glatt. Die 30jährige Restauratorin wird an ihrem Geburtstag von ihrem Freund versetzt, im schlimmsten Regenschauer versagt ihr Schirm und beim Restaurieren eines Deckengemäldes lässt sie Farbe auf den Monsignore tropfen. Auch dem Antiquitätengeschäft ihres Vaters brachte ihr tollpatschiges Verhalten kein Glück. Ihr Vater steht vor dem Konkurs, nachdem Emma zwei antike chinesische Vasen fallen ließ. Bei so viel gehäuftem Pech liegt es nahe, dass man seinem Schutzengel mal auf den Zahn fühlt. Die Aufgabe von Schutzengeln ist eigentlich klar definiert. Sie sollen den Menschen möglichst schadlos durchs Leben helfen. Wie durch ein Wunder passiert bei einem Verkehrsunfall nichts, Menschen besinnen sich plötzlich auf das Gute und manchmal funktioniert sogar eine Waffe nicht wie sie soll. Daran kann man glauben oder auch nicht. Aber gerade in der Vorweihnachtszeit ist der Gedanke an eine schützende Macht herzerwärmend. Von daher trifft der Titel dieses Buches genau ins Schwarze. Aber hat man tatsächlich einen einklagbaren Anspruch auf Hilfe des eigenen Schutzengels? Noel Hardy zeichnet in seinem Roman eine Alltagssituation, in der man sich teilweise wiederfindet. So manche Pechsträhne beschert dem Betroffenen eine Last, die kaum zu bewältigen ist. Seine Protagonistin scheint schon ihr ganzes Leben vom Unglück gezeichnet. Wie unter einer dunklen Wolke stolpert sie durchs Leben und beschädigt an jeder Ecke irgendetwas. Was unter Umständen liebenswert erscheinen könnte, zerrt aber auch an den Nerven des Lesers, weil Emma nicht imstande ist, eine Situation altersgemäß zu reflektieren. Der Jammerfaktor nimmt bei ihr Ausmaße an, wo die natürliche Empathie des Lesers versagt. Den notwendigen Ausgleich dazu schafft der gutaussehende Engel Murat. Hiermit schafft es der Autor, dass auch die Neugier geweckt wird, wie die Geschichte ausgeht. Der Vater, der Monsignore und ebenso die Freundin werden als Nebenfiguren tief genug gezeichnet, um der Handlung die nötige Würze zu geben. Die Idee, den Schutzengel in der Weihnachtszeit auf die Erde zu schicken, wurde bereits in unzähligen einschlägigen Büchern und Filmen verarbeitet. Sie nutzt sich trotzdem nicht ab. Hardys Version ist modern und teilweise sogar gewinnorientiert, wie man es sich in Großunternehmen wie dem Himmel vorstellt. Der nur wenig erfahrene Engel hat einiges zu tun, um Emmas Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Gespickt sind die Dialoge mit Lebensweisheiten, die gerade bei Kerzenschein zum Nachdenken anregen. Das Buch verlangt allerdings auch, dass man sich auf hypothetische Gedankengänge einlässt. Ein unvoreingenommenes Verhältnis zu den Glaubensrichtungen hilft ebenfalls, sich den Spaß nicht verderben zu lassen. Das Thema ist nicht nur durch seine Anteile an Mystik, sondern auch an der geschäftsmäßigen Darstellung vom Guten und Bösen polarisierend. Die einerseits seichte Geschichte um Emma passt aber dazu, um in der besinnlichen Zeit innezuhalten.

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