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Rezensionen zu
Narren des Zufalls

Nassim Nicholas Taleb

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"Narren des Zufalls" ist ein Buch, das Nassim Nicholas Taleb aus dem Bauch heraus geschrieben hat und das in erster Linie zum Vergnügen gelesen werden sollte. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung innerhalb des Gebiets der Zufallsforschung, vielmehr ein persönlicher Essay des Autors, wobei er es sich nicht nehmen lässt, zumindest im Anhang des Buchs etliche Punkte aus den Kapiteln weiter auszufeilen und ein paar „selektive Referenzen“ zu nennen. Das Buch konzentriert sich darauf, wie sich die Menschheit durch den Zufall narren lässt. Dass der Zufall unserem Verstand gerne mal einen Streich spielt ist offensichtlich. So erscheinen uns Ereignisse der Vergangenheit rückblickend immer weniger zufällig, als sie es tatsächlich waren (das wäre der sogenannte Rückschaufehler oder Hindsight Bias). Die herausragenden Erfolge mancher Personen schreiben wir hauptsächlich ihren Fähigkeiten zu, statt dem Zufall. Dies sind nur zwei der vielfältigen Möglichkeiten, in denen wir den Einfluss des Zufalls auf unser Leben entweder gar nicht wahrnehmen oder deutlich unterschätzen. Das Buch gliedert sich nach 40 Seiten Vorwort und Prolog in insgesamt drei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit den sichtbaren und unsichtbaren Historien und der Eigenschaft „schwarzer Schwäne“. Im zweiten Teil geht es um Wahrscheinlichkeitsverzerrungen. Der dritte Teil beschäftigt sich schließlich mit Talebs persönlichen Kampf mit der Ungewissheit und dem Zufall und beinhaltet zudem einige praktische Tipps und philosophische Hilfsmittel wie Stoizismus. An und für sich ist Narren des Zufalls alleine aufgrund der Sprache und der anekdotischen Art und Weise ein Genuss zu lesen. Was Narren des Zufalls aber ganz klar fehlt, ist ein roter Faden und eine sinnvolle Struktur. Der Aufbau wirkt teilweise wie ein beliebiges Aneinanderreihen von Anekdoten. Die Zielgruppe für das Buch lässt sich nur schwer bestimmen. Wer eine Einführung in das Gebiet der Zufallsforschung, Statistik oder Wissenschaftsphilosophie sucht, wird sich mit diesem Buch etwas schwer tun, da es nicht den typischen Charakter eines Sachbuchs hat. Wer hingegen bereits Vorkenntnisse mitbringt, dem wird das Buch nicht genug in die Tiefe gehen. Aus meiner Sicht sollte das Buch genau zu dem Zweck gelesen werden, zu dem es der Autor selbst auch vorgesehen hat, nämlich zum Vergnügen. Wer besonders davon profitieren möchte, sollte sich ausreichend Zeit zum Reflektieren nehmen und es gerne auch ein zweites Mal lesen. Auch wenn Talebs Ausführungen und Erläuterungen oftmals sehr arrogant wirken, so behandelt er im letzten Kapitel auch seine eigenen Schwächen und gesteht sich ein, selbst ein großer Narr des Zufalls zu sein. Er hat sich jedoch einige Tricks angeeignet, um mit Ungewissheit und Zufall umzugehen, die er in diesem letzten Kapitel erläutert. „Von Soros habe ich gelernt, zu Beginn jedes Meetings in meiner kleinen Tradingfirma alle Anwesenden darauf hinzuweisen, dass wir nichts als ein Haufen Dummköpfe sind, die nichts wissen und zu Fehlern neigen, aber zufällig auch das seltene Privileg genießen, uns dessen bewusst zu sein.“ Alles in allem handelt es sich bei "Narren des Zufalls" um ein sehr humorvolles Buch mit außergewöhnlich schöner Sprache und elegant formulierten Sätzen und dürfte für alle interessant sein, die auf anekdotische (und etwas arrogante) Weise von Nassim Taleb erfahren möchten, wie der Zufall uns oft zum Narren hält.

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