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Rezensionen zu
Nullzeit

Juli Zeh

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt Sven betreibt mit seiner Lebenspartnerin Antje eine Tauchschule auf einer kleinen, spanischen Insel. Vor vierzehn Jahren verließ er Deutschland, mit der Devise, sich einfach nur rauszuhalten. Dem Stress entfliehen. Vor Verurteilung zu flüchten. Das Tauchen ist seine Leidenschaft, die er seinen Schülern gewissenhaft näher bringt. Er behält gern die Kontrolle. Doch als Jola und Theo auftauchen, wird ihm diese Stück für Stück entrissen. Erscheinen die Beiden anfangs noch als normales Paar, entdeckt Sven doch immer mehr, welche Dunkelheit sie verbergen, wie sie sich gegenseitig Stück für Stück zerreißen und in einem Kampf um Leben und Tod umeinander herumtänzeln. Die attraktive Schauspielerin, die sich beim Tauchen auf die Rolle von “Lotte Hass” vorbereiten will, zieht ihren Lehrer immer mehr in ihren Bann, und Sven kann nicht anders, als sich in ein Beziehungsdrama zu stürzen, das ihn selbst zerbrechen lassen kann… Meine Bewertung “Nullzeit” ist das zweite Buch, das ich von Juli Zeh gelesen habe, und nochmal eine große Portion härter als “Corpus Delicti”. Innerhalb von zwei Tagen habe ich es verschlungen, allerdings warne ich zartbesaitete Leser davor, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Es spart nicht Grausamkeiten, an schön verpackten Obszönitäten. Auf stille Art schafft es die Autorin, einen Thriller zu verfassen, der ein beklemmendes Gefühl garantiert, und gleichzeitig mich philosophischen Ansätzen aufwarten kann, die den Leser zum Nachdenken anregen. “Wenn Theo mich verprügelt, weiß ich wenigstens: Das ist die Realität. Unverkennbar. Sinnlos, unfair und banal. Irrtum ausgeschlossen.” Juli Zeh besitzt meiner Meinung nach ein einzigartiges Gespür dafür, mit wenig Worten viel zu sagen. Eine Handlung, für die andere Autoren 500 Seiten brauchen würden, verpackt sie in 250. Der Leser wird bis zum Ende im Dunkeln darüber gelassen, wer denn nun wirklich die Wahrheit sagt, ob Sven der Lügner ist, oder Jola, ob Theo das Opfer oder der Täter ist, wann das Drama wirklich seinen Anfang genommen hat, und wessen Schuld das gesamte Geschehen ist. Gleichzeitig wird der Leser in eine Geschichte gezogen, deren Dunkelheit über und unter Wasser erkennbar ist. Die Tauchszenen sind präzise ausgearbeitet, die Schönheit des Ozeans bildet einen starken Kontrast zu der Grausamkeit, die die verschiedenen Beziehungen beinhalten. Ob es schließlich ein Happy End gibt, oder nicht, hängt stark von der Sichtweise des Lesers ab. Ich würde sagen, dass der Weg mit dem geringsten Anteil an Schaden gewählt wurde. Happy ist das Ende aber ganz sicher nicht. Es lässt ein Gefühl der Beklemmung zurück, eine Anspannung, die man nicht so leicht abschütteln kann. Mit wem ich Mitleid empfinden soll, weiß ich auch nicht, denn die Charaktere sind mir gleichzeitig sympathisch und widern mich an. Was sie aber unbestreitbar sind: Faszinierend. Nicht umsonst konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Dialoge sind auf den Punkt, durch die wechselnde Sicht zwischen Svens rückblickender Erzählung und Jolas Tagebuch wird das komplizierte Geflecht aus Lüge und Wahrheit noch weiter verstärkt. Eigentlich weiß ich immer noch nicht, ob ich nun tatsächlich die Version glaube, für die sich Juli Zeh am Ende entschieden hat. Die Charaktere reißen mich mit, und ich denke, dies ist sicher nicht das letzte Mal, dass ich “Nullzeit” lese. Das Buch würde ich jedem empfehlen, der Geschichten a la “Gone Girl” von Gillian Flynn sucht. Juli Zeh schafft es tatsächlich, mit ihrem Meisterwerk noch mehr Spannung und Faszination hervorzurufen, noch perfidere Charaktere zu erschaffen, die man gleichzeitig bemitleiden und an die Wand klatschen möchte. Der unterschwellige Hass auf Deutschland, den Sven verkörpert, wird wohl auch deutsche Leser nicht kalt lassen. Und egal, wem man nun tatsächlich glaubt: Dieses Buch lässt keinen Leser kalt. “Die Welt wird nicht schöner, wenn du deine Poesie drüber kippst. Auch nicht größer, wichtiger oder besser. An der Welt prallst du einfach ab. Wie das Meer an den Felsen zersprühen deine Worte und fließen in dich selbst zurück.”

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Sehr gutes Buch!

Von: Daniel aus München

14.12.2015

Dieses Buch ist spannend bis zum Schluss!

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Nullzeit - Juli Zeh Über den Sommer... "Auswandern. Das ergäbe doch nur einen Sinn, wenn das Land, in das wir fliehen, nicht wir selbst wären. (Juli Zeh, Nullzeit) ... über Juli Juli Zeh wurde 1974 in Bonn geboren und hat Jura/Europa- und Völkerrecht studiert. Sie hat bereits diverse, erfolgreiche Romane veröffentlicht u.a. (eines meiner Lieblingsbücher" "Adler und Engel", "Spieltrieb", "Corpus Delicti", "Schilf". So war es kein Zufall, dass ich zu einem Buch von ihr in der Bücherhandlung griff. ...mehr übers Meer Nullzeit ist die, bei einem Tauchgang vorgegebene Zeit, in der man, ohne ein Ausharren in einer bestimmten Tiefe, an die Wasseroberfläche zurückkehren soll. In dem gleichnamigen Roman geht es um die drei Protagonisten Sven, Jola und Theo. Das eigenwillige Paar, Jola und Theo, fährt zur Entspannung in ein einsames Dorf nach Spanien. Jola ist Schauspielerin, Theo relativ unerfolgreicher Autor. Die beiden wollen einen Tauchkurs bei dem aus Deutschland ausgewanderten Sven belegen. Jola braucht einen Tauchschein für ihre neue, angestrebte Rolle in einem Film. Svens Freundin, Antje, wohnt auch in dem Dorf und ist für die Organisation der Gastaufenthalte zuständig. Zwischen Sven und Jola entsteht eine erotische Spannung. Sven beginnt sich für Jola zu interessieren. Diese weiß genau ihre Reize einzusetzen, um Sven für sich zu gewinnen. Der Roman ist aus zwei Sichten geschrieben, der von Sven und aus der Sicht von Jolas Tagebucheinträgen. ... und sommerlichen Psychoterror Bereits zu Beginn des Buches wird schnell klar Jola und Theo sind kein gewöhnliches Paar. Die beiden schreiben sich gegenseitig SMS im Auto, während andere (hier Sven) dabei sind. Sie lieben und hassen sich. "Vor knapp einer Stunde hat Theo mal wieder versucht mich umzubringen." (Nullzeit, Juli Zeh) Theo und Jola versuchen sich wahrhaftig gegenseitig umzubringen. Das ist ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden. Der Leser bleibt vorerst im Unklaren darüber wer von den beiden die Strippen in der Hand hält. Sven, der Jolas manipulativem Charme verfällt, wird immer mehr in das undurchsichtige, tödliche Spiele zwischen den beiden hineingezogen. Zunächst glaubt er Jola sei die Unschuldigere der beiden und er müsse sie vor Theo beschützen. Seine Beziehung zu seiner Freundin Antje geht daran kaputt. Doch Jola inszeniert sich bewusst. Dazu benutzt sie u.a. ihre Tagebucheinträge, in denen sie Gewaltexzesse von Theo beschreibt. Zuletzt enttarnt Sven Jola dann doch. Gerade so kann er sich noch aus dem Spiel der beiden "befreien", nicht ohne Verluste für ihn. Jola und Theo gehen aus dem Roman wie sie kamen, zusammen, in inniger Hassliebe. Text: http://leserstoff.blogspot.de

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Spannender "Null"zeitvertreib

Von: Denis Heymann aus Jena

16.02.2014

Nullzeit ist eine von Anfang an fesselnde Geschichte einer unheilvollen Ménage-à-trois. Einer der drei Hauptprotagonisten ist der Tauchlehrer Sven, der Deutschland den Rücken gekehrt und sich auf Lanzarote sein Refugium eingerichtet hat. In diese scheinbare Idylle drängen eines Tages die junge, schöne und vor allem finanziell gut ausgestattete Schauspielerin Jola und ihr älterer Partner Theo, ein erfolgloses und verkanntes Schriftstellergenie. Die Beziehung der beiden ist gezeichnet von finanzieller und emotionaler Abhängigkeit verbunden mit Hass, Demütigung und Gewalt. Sven gerät aufgrund Jolas raffiniertem Einsatz ihrer körperlichen Reize und dem Erwecken seines Beschützerinstinkts schnell zwischen die Fronten. Der Leser erlebt die Geschichte aus Sicht des Ich-Erzählers, Sven und aus der Perspektive von Jolas Tagebucheinträgen. Juli Zeh verwebt geschickt die beiden Erzählebenen, deren Schilderungen sich immer weiter voneinander entfernen, um schließlich doch in einem überraschenden Finale zu gipfeln. Insgesamt ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen.

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Spannung pur

Von: Marita Zschenker aus Münster

11.02.2014

Dieses Buch ist der erster Psychthriller dieser Autorin welches ich gelesen habe. Sven und Antje sind vor vierzehn Jahren aus Deutschland ausgewandert und betreiben auf einer Insel in Spanien eine Tauchschule. Während Sven sich um Tauchgänge und Ausflüge seiner Gäste kümmert ist Antje für die Unterkunft und Verpflegung zuständig. Sie werden exclusive von einem ungleichem Paar gebucht. Jola Pahlen, eine Telenovela - Schauspielerin, erhofft sich die Rolle ihres Lebens zu ergattern und möchte sich durch ihren Urlaub auf die Rolle einer Taucherin vorbereiten. Theo Hast, der wesentlich ältere der beiden ist ein Schriftsteller mit Schreibblockade. Er erhofft sich endlich das Buch seines Durchbruchs zu schreiben. Die Geschichte ist in der Ich - Form aus der Sicht des Tauchlehrers geschrieben und wird immer wieder von Tagebuchberichten seitens Jola unterbrochen. Im weiterem Verlauf des Thrillers entwickelt sich eine verherende Dreiecksbeziehung zwischen Jola, Theo und Sven. Antje spielt nur am Rande des Geschehens eine Rolle. Die Sichtweise von Handlungen, Erlebnisse und Taten unterscheiden sich bei Jola und Sven gravierend.Sven merkt zu spät das seine Beziehung zu Antje, aber auch seine Existenz als Tauchlehrer gefährdet ist. Am Anfang dieses Thrillers wird vieles nach meiner Meinung zu ausführlich und zu lange beschrieben. Dadurch wirkt er etwas langweilig. Im weitern Verlauf wurde ich jedoch beim weiteren Lesen in das Konstrukt der Verwicklungen mitgezogen und wurde dadurch immer spannender. Juli Zeh hat mit ihren Psychothriller rund um den Tauschsport mit Wahrheit und Lüge gespielt, sodaß man oft nicht mehr weiß wer der "Gute" und der "Böse" ist. Bis zum Schluß des Thrillers ist kein offensichtliches Ende zu erkennen. Ein toller Inhald welcher mich nach dem Lesen auch weiterhin nachdenklich zurück lässt. Für mich ist durch aus die Neugierde auf die anderen Thriller von Juli Zeh geweckt worden.

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Mit ihrem aktuellen Werk "Nullzeit" gelingt es der Autorin, den Leser auf eine Reise zu den Abgründen der menschlichen Seele mitzunehmen und dabei einen exzellenten Psychothriller zu stricken! Sven Fiedler ist Tauchlehrer auf einer Insel, als er zwei Gäste für eine Exklusivbetreuung aufnimmt. Noch weiß er nicht, wie sehr er in die obsessiv-destruktive Welt des Paares geraten und dadurch an seine eigene Grenzen kommen wird. Der Roman besticht durch den gut durchdachten Plot, die starken Figuren und die klare Sprache. Die Autorin baut eine Spannung auf, die bis zur letzten Seite beibehalten wird. Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und kann es wärmstens weiterempfehlen, nicht jeden Tag halten wir ein Werk in der Hand, das uns so sehr mitzureissen vermag.

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