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Rezensionen zu
Tiere verstehen mit allen Sinnen

Alexandra Fabits

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Eigentlich liegen Bücher bei mir nicht lange ungelesen auf dem Stapel. Mit Alexandra Fabits Buch Tiere verstehen mit allen Sinnen verhält es sich anders. Ich bin um das Buch herumgeschlichen. Wie ein mäkliger Hund um einen Napf Trockenfutter. Weshalb? Ich hatte bei der Bestellung des Buches den Untertitel nicht gelesen. Er lautet: Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Nun bin ich ein skeptischer Mensch, der einen seriösen Rezensionsblog betreibt. Wie soll ich da eine Anleitung zur telepathischen Kommunikation platzieren? Es hilft nichts, ich nahm das Buch in die Hand und machte mich an die 272 Seiten starke telepathische Lektüre. Mit vielen Vorbehalten (Hokuspokus?) aber auch Hoffnung in eigener Sache (vielleicht hilft es ja, bei meiner persönlichen Mensch-Hund-Kommunikation). Die Autorin Alexandra Fabits (Jahrgang 1979) arbeitet bereits seit Jahren als Tierkommunikatorin und Seminarleiterin. Sie schreibt ein sehr persönliches Buch, liefert viele Fallbeschreibungen und einige praktische Übungen. Fabits schreibt über ihre eigenen Tiere und über Tiere von Menschen, die sich hilfesuchend an sie gewandt haben. Sie schildert, was die Tiere ihr (oft ohne sich jemals begegnet zu sein) telepathisch mitteilen und übernimmt so eine vermittelnde Rolle zwischen Tier und Mensch. Das ist attraktiv. Wer möchte nicht wissen, was der eigene Hund so denkt, wenn er wissend auf seiner Hundedecke liegt und sein Frauchen beobachtet. Natürlich möchte ich selbst meine Hündin besser verstehen. Endlich erfahren, warum sie manchmal so reagiert, wie sie reagiert. Verstehen, was in ihrem Vorleben so alles schiefgelaufen ist. Ich lese also weiter und immer weiter. Die Fallbeispiele klingen plausibel, die Autorin macht nicht den Eindruck einer Aufschneiderin, wenn sie schildert, wie ihre Übermittlungen von den Tierhaltern als richtig und passend beschrieben werden. Aber ich bleibe skeptisch. Und lese weiter. Schließlich will ich es ja auch lernen und können. Und – Hand aufs Herz – welcher Tierhalter glaubt nicht an ein unsichtbares Band zwischen sich und seinem Tier. Schließlich gibt es viele Berichte, dass Tiere die Ankunft von Herrchen und Frauchen lange vorher ankündigen als es nach naturwissenschaftlichen Gesetzen möglich ist. Meine Hündin kann auch Gedanken lesen, merkt, wenn ich mich gedanklich auf den Gassi-Gang vorbereite, ohne dass ich das „G-Wort“ aussprechen muss. Aber andererseits: Wenn ich sie laut und deutlich rufe, überhört sie mich durchaus, wenn es draußen etwas Spannendes zu entdecken gibt. Da ist dann Schluss mit unserer magischen Verbindung. Etwas halbherzig mache ich die Übungen, die Frau Fabits vorschlägt. Bei meinem Hund funktionieren sie nicht. Bei meinem Mann klappt die telepathische Kommunikation manchmal. Wirklich, echt und ohne Hokuspokus. Oft klappt sie aber auch nicht. Aber ich habe mir vorgenommen, die Übungen ernsthaft und in Ruhe zu wiederholen. Denn schön wäre es schon, wenn das mit der drahtlosen Verständigung ginge. Eines wird mir beim Lesen immer klarer (es ernüchtert mich auch etwas): Selbst funktionierende telepathischer Verständigung ersetzt nicht die konsequente Erziehung. Da betreibt Alexandra Fabits auch keine Augenwischerei. Genau so wenig macht sie den Lesern in Sachen Tierkrankheiten etwas vor: Dafür ist der Tierarzt zuständig. Punkt. Heilung via Telefon verspricht sie nicht, im Gegenteil: Immer wieder weist sie verantwortungsbewusst darauf hin, dass jede Erkrankung auch tiermedizinisch abzuklären ist. Ich kann nicht wirklich ergründen, wieviel dran ist, an der telepathischen Kommunikation. Klar, irgendetwas gibt es, das werden auch die überzeugtesten Materialisten einräumen. Aber ob man es anhand der besprochenen Übungen zum Tierkommunikator schafft weiß ich nicht. Es spricht einiges dafür, dass es funktionieren kann. Und wenn die Versuche uns nur dazu befähigen, uns empathisch besser in das Tier einzufühlen. Das wäre ja auch schon ein Schritt. Eine Stärke des Buches liegt darin, dass die Autorin in vielen Beispielen zeigt, wie Tiere möglicherweise denken und fühlen. Welche Auswirkungen Probleme im Zusammenleben auf Psyche und Verhalten der Haustiere haben. Daraus kann man lernen. Mit und ohne Telepathie. Fabits vermittelt Verständnis und Verantwortung für das Tier, auch wenn ich ihre Meinung nicht in allen Fällen teile. Zum Beispiel, wenn es darum geht, bei welchen Entscheidungen man seine Tiere vorher befragen und beteiligen soll. Soll man das Buch nun lesen oder nicht? Diese Entscheidung kann ich niemandem abnehmen. Wer esoterischen Themen gegenüber aufgeschlossen ist, dem kann man die Lektüre durchaus ans Herz legen. Schaden wird das Buch der Mensch-Tier-Kommunikation in keinem Fall. Das Schlusskapitels über die Sterbebegleitung von Tieren ist durchaus lesenswert und bestimmt hilfreich, im Fall der Fälle über den Tod eines Tieres besser hinwegzukommen. Dies gilt sicher auch für kritische Geister, die über den ersten Teil des Buches ihren Kopf geschüttelt haben mögen.

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