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Rezensionen zu
Das Kastanienhaus

Liz Trenow

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Nach dem Tod ihres Mannes lebt die achtzigjährige Lily Verner alleine in ihrem Haus, gleich neben der Seidenweberei der Familie. Sie bereitet sich auf einen Umzug vor, denn das „Kastanienhaus“, wie die Verners ihren Stammsitz seit Generationen nennen, ist zu groß für sie, und demnächst wird ihr Sohn mit seiner Familie dort einziehen. Lily möchte auf ihre alten Tage noch einmal von vorne anfangen, so zumindest stellt sie sich die kommenden Jahre vor. Beim Ausräumen der Schränke findet sie einen alten, abgenutzten Koffer, der schon fast in Vergessenheit geraten war und dessen Anblick quälende Erinnerungen in ihr aufkommen lässt. Eingebettet in diese Rahmenhandlung, die in der Gegenwart spielt, erinnert sich Lily, an die Zeit vor sechzig Jahren, als der zweite Weltkrieg wütete, als sie sich in den deutschen Flüchtlingsjungen Stefan verliebte, der seine Heimat verlassen musste, weil er Jude war. Bei den Verners finden er und zwei weitere Jungen wieder ein wenig Sicherheit im Leben und in der Seidenmanufaktur eine neue Aufgabe. Doch je weiter der Krieg fortschreitet, umso stärker macht sich in der englischen Bevölkerung Misstrauen und Unmut gegenüber den Fremden breit. Die Jungen werden abtransportiert, sollen das Land wieder verlassen, und Stefan und Lily müssen Abschied nehmen. Wenig später, nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, ist Lily ganz auf sich gestellt. Ihre Mutter gibt sich ganz ihrer Trauer hin, und ihr Bruder John befindet sich in Kriegsgefangenschaft. So muss Lily die Seidenweberei alleine weiterführen und die volle Verantwortung tragen. Die unnahbare Gwen Collins, bisher stellvertretende Leiterin der Webabteilung, erweist sich als treue und zuverlässige Hilfe während der folgenden schweren Zeit. Luxusartikel werden schon lange nicht mehr in der Weberei hergestellt, sondern die Manufaktur hat sich nun auf Fallschirmseide spezialisiert, die in Kriegszeiten unentbehrlich ist und in großen Mengen gebraucht wird. Dann passiert ein Fehler, an dem Lily ihr ganzes Leben zu tragen hat…. Lily, die Ich-Erzählerin, nimmt die Leser mit auf eine Reise der Extreme, der Höhen und Tiefen des Schicksals und der Emotionen, die in Kriegszeiten Achterbahn spielen. Alle Ereignisse sind sehr authentisch beschrieben, und man erlebt das damalige Kriegsgeschehen hier einmal aus Sicht der Engländer. Lily hadert mit dem Schicksal, das ihr, bedingt durch den Krieg, so viel genommen hat. Aber auch mit sich selbst geht sie hart ins Gericht. Sie macht sich bittere Vorwürfe, über die eigene Unzulänglichkeit, die nur allzu menschlich ist. Sie ist eine mutige junge Frau, aber sie macht auch Fehler. Unbedachte Äußerungen und Handlungen erweisen sich als zerstörerisch, nicht nur für ihr persönliches Glück. Lily erlebt die ganze Bandbreite der Emotionen. Sie lebt, liebt und leidet. Liz Trenows Debütroman zeugt von ausführlicher Recherche und viel Sachkenntnis, gerade was die Seidenproduktion anbelangt. Jedes Kapitel wird von einer Passage eingeleitet, die aus dem fiktiven Buch „Die Geschichte der Seide“ stammt, welches Lilys Vater geschrieben hat. Lilys Geschichte ist so lebendig und klar geschrieben, dass man die verschiedenen Szenen, schöne und schreckliche, lebhaft vor sich sieht. Es ist ein großartiger und eindrucksvoller Roman, der mich sehr berührt und mir nicht nur einmal die Tränen in die Augen getrieben hat.

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Lily Verner will wie ihre Freundin Vera nach London und da ihre Freiheit geniessen als Vorwand erzählt sie ihren Eltern das sie zu ihrer Tante will und da im Büro mit arbeiten will. Ihr Vater ist dagegen und sagt ihr,das wenn sie unbedingt in die Stadt will sie erst einmal ein halbes Jahr in der Seidenweberei der Familie arbeiten muss um alles von der Pike auf zu lernen. ihr bleibt nichts anderes über und fängt so in der Seidenweberei an. Da trifft sie auf Gwen die sehr mysteriös ist und sich Lily gegenüber erst sehr spät öffnet da sie ein kleines Geheimniss mit sich trägt.. Als der Weltkrieg heraufzieht und schon etliche Flüchtlinge nach England gebracht wurden,fahren Lily und ihr Bruder John los um einige junge Flüchtlinge zu sich zu holen,damit sie in der Fabrik mit arbeiten können,denn sie brauchen jede helfende Hand. Sie nehmen Stephan und seine drei Brüder mit ins Kastanienhaus. Zwischen Lily und Stephan entwickelt sich etwas nur Lily weiss es nicht zuzuordnen da sie noch nie verliebt war, Gwen bemerkt das alles... Nur ihr Vater und ihr Bruder wollen das Lilly sich an Robbie ranhält, damit sie ihren Vertrag nicht verlieren,denn Robbie arbeitet für eine Firma die Fallschirme herstellen und da ist er ja bei der Firma Verner & Sons richtig.. Lily kann seine liebe aber nicht erwidern.. stattdessen kommen Lily und Stephan sich immer näher und treffen sich heimlich, denn keiner darf ihre Liebe zu dem deutschen Flüchtling, der Jude ist, wissen. Was aber leider nicht verborgen bleibt, bei allen beteiligten.. Stephan wird mit seinen Brüdern abgeholt und nach Australien gebracht.. Für Lily fällt eine Welt zusammen,denn sie hat ihren Vater verloren als er in London eine Angestellte aus den Trümmern retten wollte,ihr Bruder John hat sich freiwillig gemeldet, Stephan ist weit weg und sie schreiben sich Briefe und ihre Mutter leidet an Depressionen. Nur Gwen steht ihr bei und sie werden zu besten Freunden und kümmern sich um die Seidenweberei. Robbie bleibt standhaft in ihrem Leben und tyranisiert sie weiterhin,bis ihr ein fataler Fehler unterläuft... Und da gibt es noch Michael Merrison,der eine kleine/goße Rolle in ihrem Leben spielt.. Meine Meinung: Was für eine Rolle das sein wird solltet ihr selber lesen ;) Als ich fertig war mit lesen hab ich das Buch zugemacht und gedacht wow, es ist so eine packende Familiengeschichte mit der Hauptprotagonistin Lily, die einen nicht einfach so los lässt. Auch die Geschichte der Seidenweberei ist so detaliert beschrieben das man sich alles bildlich vorstellen kann,genauso wie Landschaften..Einfach herrlich und genau mein Ding. Der Anfang und das Ende spielt in der heutigen Zeit und ich war eig die ganze Zeit am Rätseln (was total gut ist und man so echt detaliert lesen tut) wer denn der Mann an Lilys Seite geworden ist da sie ja Stephan,als er sich für seine Familie rächen wollte, verloren hat. Es ist auch ein wunder schönes Ende,und da ich ja nicht spoilern möchte verrate ich nicht wie es ausgeht da sich Lilys Enkelin ganz schön ins Zeug für ihre Großmutter legt. Ich hab ein paar Tränchen vergossen weil es so schön war. Der Autorin ist mit "Das Kastanienhaus" ein interessanter und anschaulicher historischer Roman gelungen, mit flüssigen Schreibstil. Für dieses tolle Buch,wo meine Gedanken noch sehr lange dran hängen bleiben gibt es 5+ von 5 Sternen

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