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Rezensionen zu
Wer ist Mr Satoshi?

Jonathan Lee

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'Dieses Päckchen ist für Mr. Satoshi. Wenn wir seine Adresse herausfinden.' Das waren die letzten Worte von Foss' Mutter. Wer war dieser Mann und wieso hat er ihr so viel bedeutet? Wie soll man jemanden, dessen richtigen Namen man nicht kennt, im großen Japan finden? Und dann auch noch als jemand, der unter Panikattacken leidet? Wird Foss das Geheimnis seiner Mutter lüften können? Wird er Mr. Satoshi finden? Und welche Konsequenzen hat das für ihn? Was wird er erleben und was wird er daraus mitnehmen? Der erste Eindruck des Buches war für mich wirklich gut. Der Schreibstil hatte etwas Leichtes und trotzdem Massiges. Er war atmosphärisch dicht, fast wie ein Kaugummi, leider zwischendurch auch genauso langgezogen. Was im einen Moment ganz nett war, war im anderen einfach wieder viel zu endlos. Der Roman kam für mich nicht wirklich in Schwung, er war langsam, wie am Krückstock schritt er voran. Vor allem die Zeit in Japan begann für meinen Geschmack viel zu spät. Zu Anfang genoss ich noch das wohlige, ruhige Tempo der Geschichte und die detailreichen Passagen, in denen man etwas über die Vergangenheit oder das Leben der Figuren erfuhr. Interessant war, dass viele Charaktere eine ausgefeilte Geschichte hatten und nicht einfach ins Bild gestanzt wurden und ihre mehr oder weniger kleine Funktion sinngemäß erfüllten. Es war mehr dahinter, und das fand ich toll. Trotz alledem blieb mir gerade Foss doch über den Roman hinweg etwas fremd. Eine richtige Sympathie konnte ich zu ihm nicht aufbauen. Ich kann weder sagen, dass ich ihn nicht mag, denn dafür kenne ich ihn zu wenig, noch kann ich behaupten, dass er ein toller Charakter war. Ich würde sagen er war durchwachsen, so wie die ganze Geschichte es für mich war. Empfehlenswert ist dieses Buch für all diejenigen, die gerne Geheimnisse aufdecken, verreisen wollen und sich gern auf die Suche nach etwas oder jemandem begeben, von dem sie nicht wissen, was sie am Ziel erwartet. Das Ende des Buches hat mich teilweise überrascht. Ich hatte mit mehr gerechnet, was die Kiste betraf, habe dafür aber viel mehr bekommen, als ich dachte, wenn man Mr. Satoshi näher beleuchtet. Was alles passiert ist und was es mit diesem Päckchen auf sich hat, werde ich hier natürlich nicht verraten. Aber ich kann versprechen, dass es für den ein oder anderen etwas traurig oder schockierend sein kann. Im Grunde also die beste Voraussetzung dafür, den Roman zu lesen. ;D Ich wünsche euch dabei jedenfalls viel Spaß und ein paar schöne Lesestunden.

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„Wer ist Mr Satoshi?“ ist der Debütroman des jungen Autors Jonathan Lee (1981). Die Hauptfigur ist Robert Fossick (genannt Foss), 41, männlich und verwitwet. Er sieht sich mit dem plötzlichen Tod seiner Mutter konfrontiert, die ihm ein kleines Päckchen zurücklässt, das er einem Mr Satoshi übermitteln soll. Ohne weitere Ausführungen zu diesem Herrn oder dem Paket steht Foss also vor der großen Aufgabe, diesen Mann zu finden, bei dem man ob des Namens Satoshi einen Japaner vermutet. Was liegt also näher, als nach Japan/Tokio zu reisen und dort den Spuren zu folgen? Foss der eigentlich Fotograf ist, ist allerdings nach dem tragischen Tod seiner Frau Chloe in einer Abwärtsspirale aus Trauer, Depression und Tablettensucht gefangen und hat sich zum einsamen Einsiedler entwickelt, der in der Außenwelt nur noch unter Panikattacken leidet. Dem Leser ist also sofort bewusst, dass dieses Päckchen für den ominösen Satoshi sein Rettungsanker sein könnte, der ihm nicht nur dabei hilft, seine Bedürfnisse und Sehnsüchte kennenzulernen, sondern vor allem die seiner Mutter. Soweit der grobe Rahmen der Geschichte – ich werde nicht mehr viel zum Inhalt erzählen, dafür auf ein paar Besonderheiten des Romans eingehen: Beginnen wir mit den positiven Seiten: -Der Roman hat einen sehr starken Einstieg, die konkrete Problematisierung des Hauptkonflikts gleich zu Beginn macht den 1. Schritt in die Geschichte wunderbar einfach. -Die Hauptfigur ist besonders interessant – die Pillensucht ist weitaus stärker als einem anfangs bewusst ist und wird zu Beginn des Buches sehr eindrücklich geschildert und nimmt einen großen Teil der anfänglichen Romanhandlung ein. Ein wohlgeordnetes Leben kennt Foss nicht mehr. Wir begegnen der Hauptfigur also auf dem absoluten Tiefpunkt. -Herausragend ist die Sprache des Romans, diese hat mich am meisten überzeugt – es sind die Gedanken eines nachdenklichen Melancholikers, der lange Zeit in Einsamkeit lebte und das Leben in der Außenwelt mied. -Nicht nur von der Sprache, sondern auch von einigen Erzählmustern her erinnerte mich dieser Roman sehr an Haruki Murakami (insbesondere an seinen Roman „Mr. Aufziehvogel“), da Foss in Japan der jungen Literaturstudentin Chiyoko begegnet, die mit ihm das Abenteuer „Satoshi“ angeht. -Die Hauptfigur hat einen grandiosen, fotografischen Blick – so werden Menschen gern objektartig beschrieben und Gegenstände auf einzigartige Weise belebt. Ein toller Kontrast! -Es gibt viele literarische Anspielungen auf große Autoren: Robert Frost, William Wordsworth, Emily Dickinson, Walt Whitman, Samuel Beckett, Thomas Hardy, Vladimir Nabokov und einige mehr. Leider hatte dieser Roman auch ähnlich viele negative Seiten: -Mein größtes Problem war, dass der Roman bereits vor dem Lesen [durch die Rezensionen und durchweg positiven Stimmen auf dem Umschlag] und dann mit dem Lesen des großartigen Anfangs sehr, sehr hohe Erwartungen in mir geweckt hat, die ein Debütroman vielleicht noch nicht leisten kann. -Die Vergangenheit der Mutter von Foss ist eine einzige dramatisch-traurige Episode, derer man schnell überdrüssig wird. -Die Hauptfigur steht dermaßen im Zentrum, dass man das Gefühl hat, dass Satoshi letztlich die Figur ist, auf die in „Warten auf Godot“ alle warten, die dann aber nicht erscheint. -Foss ist dermaßen selbstsüchtig. Man hat oft das Gefühl, in seinem begrenzten Kosmos existiert nur er und als dieser Figur das einmal vorgeworfen wird, reagiert sie nicht mit großen Gefühlen darauf, sondern wird wütend und greift dann zum scheinbar einzigen Mittel: Sex [langweilig/stereotyp]. -Und diese Sexszene ist dermaßen plump, dass ich mir dann doch die Murakami-Sensibilität zurückgewünscht habe, die der Autor am Anfang noch bewies. -Die unterschiedlichen Konflikte des Romans scheitern an dem Versuch, sie gleichmäßig gewichten zu wollen. Ich hätte lieber eine totale Suchtepisode miterlebt (wie in „Naked Lunch“), mehr Eindrücke der Mutter gehabt oder Mr Satoshi näher kennengelernt, aber auf 317 Seiten kann sich einfach nichts entwickeln. Der Roman hat meiner Meinung nach gut 200 Seiten zu wenig. -Kurz vor spannenden, erkenntniswürdigen Augenblicken neigt der Ich-Erzähler dazu, plötzlich auf kleinste Details aufmerksam zu machen, die absolut nichts mit dem beobachteten Moment zu tun haben – ärgerlich. Das Hauptanliegen dieses Romans soll es vermutlich sein, sich bewusst zu machen, dass es Menschen im eigenen Leben gibt, die man über alles liebt und sein Leben lang nicht vergisst, egal was diese Menschen getan haben oder ob man sie aus den Augen verlor. Das ist meines Erachtens in diesem Buch viel zu kurz gekommen. Wenn ihr etwas sprachlich ausgefeiltes, wunderschönes lesen wollt, unbedingt zu diesem Buch greifen, wenn ihr ebenfalls Murakami mögt, könnte euch dieses Buch gut gefallen. Jedoch hat es markante Schwächen, die hätten vermieden werden können. Ein solides Romandebüt, aber längst nicht so herausragend, wie es angepriesen wurde.

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Die Hauptperson in diesem Roman ist nicht „Mr. Satoshi“, sondern Robert Fossick, genannt Foss. Als seine Mutter plötzlich stirbt, bleibt der von diversen Ängsten und Neurosen geplagte Foss unter anderem mit einem Päckchen zurück, von dem seine Mutter unbedingt wollte, daß es ein „Mr. Satoshi“ erhält, dessen aktuelle Adresse unbekannt ist. Unter leichter Beeinflussung durch eine Mitbewohnerin seiner Mutter im Pflegeheim macht sich Foss schließlich auf dem Weg nach Japan, um das Päckchen zuzustellen. Anfangs erschien mir Foss mit seinen Macken und seinem Verhalten recht unsympathisch. Im Verlauf der Story, mit nach und nach mehr Hintergrundwissen ändert sich das. Er ist kein Protagonist wie sonst üblich, sondern mit Ecken, Kanten und Problemen. Ich habe ca. 1/3 des Buches gebraucht, bis ich mich mit dem Schreibstil angefreundet hatte. Dann ging es aber flüssig. Allerdings verwendet der Autor viele Fremdwörter / Fachbegriffe, deren Bedeutung ich erstmal nachschlagen bzw. googeln mußte. Sehr gefallen hat mir die Darstellung / Beschreibung des Aufeinandertreffens der Kulturen von Europa und Japan. Japan ist ohnehin ein sehr faszinierendes Land, finde ich. Ein typisch japanisches Zitat aus dem Buch, das mir gefallen hat, ist: „Ein Schüler geht sieben Schritte hinter seinem Lehrer, damit er nicht auf des Meisters Schatten tritt.“ Das Genre ist schwer einzuordnen: ein wenig Familiengeschichte, ein wenig Dokumentarisches, ein wenig über Land und Leute in Japan. Kurzum: Ich würde das Buch als Roman bezeichnen, auch das Wort Literatur paßt m.E. Das Buch ist nicht unbedingt Mainstream, aber hat mir (vielleicht gerade deshalb) gefallen, sodaß ich es auch weiterempfehlen würde.

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