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Rezensionen zu
Die Schwestern von Sherwood

Claire Winter

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Melinda bekommt im Berlin des Jahres 1948 anonym ein Paket zugestellt, in dem Briefe, Zeichnungen und eine Schachfigur enthalten sind. Die Zeichnungen deuten auf den Herkunftsort England hin, der Heimat ihrer Mutter. So nutzt sie die Gelegenheit, eine journalistische Fortbildung in London zu besuchen, um sich vor Ort auf die Suche nach weiteren Hinweisen zu machen. Nach und nach entdeckt sie eine Geschichte, die auch ihre Zukunft verändern wird. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal in den Jahren 1895-97, in der die Geschichte von Amalia und Cathleen erzählt wird und dann Melindas Nachforschungen im Jahr 1948. An sich fand ich diesen Aufbau gekungen, allerdings hatte ich immer das Gefühl deutlich mehr zu wissen, als Melinda. Dieses Gefühl ist auch bis zum Ende geblieben und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Protagonisten am Ende den gleichen Wissensstand hatten wie der Leser. Die Geschichte von Amalia war durchaus spannend, auch wenn an manchen Ecken doch ein bisschen viele Schicksalsschläge passiert sind. Aber das Thema Taubheit und der Umgang der Gesellschaft damit war sehr interessant. Und auch die gesellschaftlichen Dünkel der damaligen englischen Oberschicht sind wirklich sehr deutlich geschildert, da ging es wirklich nur um den Schein und das persönliche Glück musste meist zurückstehen. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich gemerkt habe, dass mir solche Familiengeheimnisse nicht wirklich liegen. Ich kann es aber trotzdem Fans dieses Genres empfehlen.

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Inhalt: Berlin 1948, die 27 jährige Melinda, versucht in der Nachkriegszeit ihren großen Traum von einer Journalisten. Karriere zu verwirklichen. Deshalb bewirbt sie sich bei der Berliner Zeitung „Telegraf“, damit sie neben ihrem Job als Übersetzerin bei der britischen Besatzungskommandatur, ihrem Traumberuf etwas näher kommt. Eines Tages bekommt Melinda ein Paket mit unbekanntem Absender. Darin enthalten sind Liebesbriefe und Aquarelle, die das englische Hochmoor zeigen. Außerdem enthält das Paket eine seltene rote Dame aus einem Schachspiel. Nach einiger Forschung stellt Melinda fest, dass diese Dame die fehlende Figur im Schachspiel ihrer früh verstorbenen Oma ist. Zuerst versucht Melinda in Berlin an Informationen zu gelangen. Sie erfährt das ihre Oma taub gewesen ist und bei einer Familie in Berlin gearbeitet hat, deren Sohn ebenfalls taub war. Doch eigentlich kam sie aus England. Als der Redakteur des Telegraf Melinda die Möglichkeit gibt an einer Fortbildung in England teilzunehmen, nutzt sie ihre Chance um die Geheimnissen ihrer Großmutter zu erforschen. England 1881, Elisabeth und John Sherwood haben es mit viel harter Arbeit und Geschick zu einigem Reichtum gebracht. Doch der Adel des späten 19. Jahrhunderts ist nicht sehr begeistert über die Emporkömmlinge und so werden die Sherwoods in den adeligen Kreisen gemieden. Aus diesem Grund will Elisabeth Sherwood ihre Chance nutzen und ihre zwei bezaubernden Töchter Cathleen und Amalia mit angesehenen Männern verheiraten, damit der Familie Sherwood so die Türen zu den adligen Kreisen geöffnet werden. Doch dann erkrankt Amalia schwer an Scharlach und verliert aufgrund dieser Erkrankung ihr Gehör und bleibt trotz aller Versuche taub. Gerade auf Amalia hatte ihre Mutter alle Hoffnung gesetzt. Und so bleibt Elisabeth Sherwood nur ihre Tochter Cathleen um ihre Träume zu verwirklichen. Meine Meinung: Die Schwestern von Sherwood war ein Roman der mich sehr ergriffen hat. Im Moment sind diese Art von Romanen ja sehr gefragt und es gibt einige denen es wirklich an Spannung fehlt. Bei diesem Roman kann man viele Dinge auch schnell absehen. Allerdings sind die Protagonisten wirklich toll beschrieben. Man leidet mit Amalia und Cathleen und schüttelt oft den Kopf über die Eltern oder das Denken der Menschen zu der damaligen Zeit allgemein. Zu lesen wie damals mit tauben Menschen umgegangen ist, hat mich sehr bewegt. Das hat Claire Winter wirklich toll beschrieben und oft spürt man selber die Enge und Verzweiflung die in Amalia steckt. Auch die Geschichte um Melinda ist schön beschrieben. Auch hier ist es spannend zu lesen wie es in Deutschland so kurz nach dem Krieg war. Wenn man sich noch nicht näher damit befasst hat, kann man ja schnell dem Glauben verfallen 1948 muss alles wieder „normal“ gelaufen sein. Das Gefühl des zwischen den Stühlen stehen von Melinda wurde gut beschrieben. Melinda ist als Kind eines deutschen Vaters und einer englischen Mutter immer wieder hin und her gerissen und bekommt gerade in England die Abneigung der Menschen gegenüber Deutschen zu spüren. Alles in allem ein wirklich gelungener Roman, der mir persönlich viele neue Erkenntnisse gebracht hat, die mir vorher nicht so bewusst waren. Der einzige wirkliche Kritikpunkt den ich habe ist, dass Melindas Mutter immer nur kurz angeschnitten wird. Ich glaube anhand dieser kleinen Fetzen, dass auch ihre Geschichte durchaus interessant gewesen wäre und ich persönlich hätte durchaus gerne mehr über sie erfahren. Ansonsten ein toller Roman und sicherlich nicht das letzte Buch von Claire Winter welches ich gelesen habe.

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