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Rezensionen zu
Die Flakhelfer

Malte Herwig

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Zum Cover: Das Cover ist der Thematik angepasst. Es zeigt mehrere Jugendliche oder Kinder, die den Hitlergruß zeigen. Die Darstellung ist in meinen Augen so unfassbar, unrealistisch, und doch war es damals leider üblich.. Zum Inhalt: Dieses Buch thematisiert eine sehr interessante Thematik. Es thematisiert die Generation, die zwischen zwei Welten zerissen scheint. Die Flakhelfer waren noch Kinder, als man sie zugunsten der politischen Ziele verheizte. Scheinbar trieben ihre jugendliche Begeisterung für Hitler und den Nationalsozialismus sie an. Jene, die freiwilig oder auch nicht, auf dem letzten Drücker Teil des NS-Regime geworden sind. Einige dieser so genannten Flakhelfer haben in der jungen Bundesrepublik Karriere gemacht: zu nennen sind da Hans-Dietrich Genscher, Günther Grass oder Hans Werner Henze. Sie taten sich hervor als engagierte Demokraten, ihr Wirken im NS-Regime aber verschwiegen oder verdrängten sie. Es geht nicht um die Bloßstellung von Politikern, sondern um die Aufarbeitung dieser Zeit und Darstellung dieser Flakhelfer-Generation, wobei der Autor auch das Umgehen des Staates kritisch hinterfragt. Zum Schreibstil: Der Autor Malte Herwig versucht dem Leser die Thematik näher zu bringen, ohne dabei die Personen zu bewerten. Sicherlich hat der Autor seine eigene Position zur Thematik, aber sind ihm die Flakhelfer selber nahe - Herwigs Vater war einer von ihnen. Dennoch schafft es der Autor mit Einfühlungsvermögen und einem leichten Humor an die Thematik ranzugehen. Malte Herwig arbeitet heraus, wie vage die Erinnerungen der Beteiligten zu sein scheint und wie groß die Scham, wie unangenehm das Thema fast allen zu sein scheint. Der Autor versucht Linien aufzuzeigen und selber zu verstehen, welche Motive damals jene Personen bewegt haben und warum diese bis heute abgwehrt werden, solange Beweise in Form von Mitgliedsformulare vorliegen. Das Buch hat zu Beginn ein Inhaltsverzeichnis. Neben dem Prolog ist "Die Flakhelfer" in insgesamt acht Kapitel unterteilt und hat zusätzlich ein Nachwort sowie Anmerkungen zur verwendeten Literatur und Quellen oder auch geführten Gesprächen. Gerade Grass und Walser widmet der Autor eigene Kapitel und hat sie zum Thema interviewt. Mein Fazit: Malte Herwig ist mit seinem Buch "Die Flakhelfer" ein sehr notwendiges und zugleich interessantes Buch gelungen. Es soll dem Leser aufzeigen, dass natürlich auch unscheinbare Jugendliche im NS-Regime für politische Zwecke missbraucht worden sind. Aber vor allem soll dieses Buch zeigen, dass der Übergang vom Dritten Reich zur Bundesrepublik, von der Diktatur zur Demokratie nicht nach dem Prinzip der "Stunde null" verlaufen ist. Insgesamt gibt es von mir 5/5 Sterne !

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