Anne Calloway hat ihr Leben gelebt und kann auf viele erfüllte Jahre zurückblicken. Da erreicht sie eines Tages ein Brief aus Bora Bora und sie beginnt einen Tripp in die Vergangenheit, zurück ins Jahr 1942, als sie sich gemeinsam mit ihrer Freundin Kitty auf den Weg in den Pazifik gemacht hatte, um dort als Krankenschwester zu arbeiten.
Anne hatte sich gerade mit Gerard verlobt und flieht vor ihm, da sie nicht verstehen kann, warum er sich vom Wehrdienst hat freistellen lassen. Sie will noch was von der Welt sehen und fühlt sich ihrem Land verpflichtet, so dass sie sich freiwillig als Krankenschwester meldet.
Sie landet auf der Insel Bora Bora und ist von ihr verzaubert. Dort sind 2000 Soldaten und ca. 45 Krankenschwester stationiert. Nicht immer geht es dort zivilisiert zu, denn die Männer haben lange Zeit keine Frauen gesehen. Der Krieg scheint anfänglich weit weg zu sein, kommt aber mit der Zeit immer näher.
Beim Tanzen wird Anne von einem Soldaten angemacht, ein anderer verteidigt sie. Dieser andere ist Westry, ein Soldat, der bald die Liebe ihres Lebens werden wird.
Am Strand entdecken die beiden eine versteckte Hütte, die sie sich zu eigen machen und in der sie sich immer treffen, wenn es ihnen möglich ist. Eines Abends werden die beiden Zeugen eines Mordes, der von einem Soldaten an eine junge schwangere Einheimische begangen wird. Sie behalten darüber Stillschweigen, aber es wird nichts mehr wie es war.
Nach 9 Monaten läuft Annes Zeit auf der Insel ab und Westry muss ein weiteres Mal an die Front. Wird es für die beiden ein Happy End geben? ...
Sarah Jio hat ein wunderbares einfühlsames Buch geschrieben, das mich sehr bewegt hat.
Mittels eines Briefes gelingt es ihr, die Brücke zwischen 1942 / 43 und dem Heute zu schlagen.
Als Anne diesen Brief erhält, denkt sie an ihre Zeit auf der Insel zurück und erzählt ihrer Enkelin davon, auch von ihrer großen Liebe Westry und wie alles endete.
Die Schreiberin des Briefes bittet um Hilfe, denn der Mordfall an die Einheimische von vor fast 70 Jahren ist noch immer nicht geklärt.
Anne, die Sympathieträgerin des Buches hat auch nach all dieser Zeit ihre große Liebe Westry nie vergessen, obwohl sie einen anderen geheiratet hatte.
Auf der Insel waren sie die Liebenden schlechthin.
Anne, verträumt und liebevoll und der hilfsbereite, loyale Westry sind ein wahres Liebespaar, die zueinander stehen.
So liebevoll und zärtlich sie miteinander umgingen, wünschte man als Leser ihnen alles Glück der Welt. Das Leben und der Neid anderer ließen dies aber nicht zu.
Der Autorin ist durch ihre bildhafte Schreibweise hervorragend gelungen, sich als Leser ebenfalls auf dieser Insel wohlzufühlen. Auch die Schrecken des Krieges waren allgegenwärtig und machen betroffen, zumal das Zusammenspiel von Schönheit und Krieg nicht zusammen zu passen scheint.
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, war fasziniert von der Schönheit der Insel, habe mitgezittert um die Liebe von Anne und Westry, habe mit gebangt, dass Westry von seinen Einsätzen gesund zurück kam und war genauso entsetzt wie die beiden Protagonisten, als sie den Mord beobachteten. Ich hatte das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu sein, so sehr konnte ich mich hineinversetzen. Da ich nah am Wasser gebaut bin, hatte ich das ein oder andere Mal auch Tränen in den Augen.
Für mich ist die Autorin eine Neuentdeckung und ich werde sie auf alle Fälle im Auge behalten.
Ein Buch, das ich wirklich gern weiterempfehle.