Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
In die Arme der Flut

Gerard Donovan

(11)
(18)
(13)
(6)
(5)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Es gibt Bücher da fällt mir die Rezension schwer. Dieses Mal liegt es aber nicht daran, dass mir das Buch nicht gefällt. Ganz im Gegenteil. Aber es ist schwer die Stimmung zu beschreiben, die dieses Werk vermittelt. Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Wunderschön und bildgewaltig wird hier die Natur, der reißende Fluss und das kalte Wasser beschrieben. Einerseits bezaubernd, andererseits rau, grob und mächtig. Eine Naturgewalt, der man sich selbst nur schwer entziehen kann. Gerade den Charakter von Luke fand ich faszinierend. Anfänglich wusste ich noch nicht, wohin es geht, was ihn antreibt und warum er so ist, wie er ist. Doch mit jeder Seite, mit jedem Wort erkennt man ihn mehr. Er ist ein Charakter, der ganz anders ist als ich selbst. Und dennoch habe ich mich mit ihm verbunden gefühlt. Man leidet mit ihm. Man quält sich mit ihm. Und immer, wenn ich dachte, tragischer geht es nicht mehr, kam noch etwas dazu. Der Schreibstil war für mich auf den ersten Seiten ungewohnt, aber ich habe mich dann in die Erzählweise eingefunden. Tatsächlich sind die ersten 50-100 Seiten durch die konfusen Gedankengänge teils etwas langatmig. Es gibt häufig Rückblenden, die noch mehr Einblicke in die Charaktere und den Ort selbst geben. Dieses Buch ist für mich ein grandioser Spiegel der Bevölkerung. Auswirkungen von Social Media, der Druck der Gesellschaft, Kräften, denen man sich nicht entziehen kann, auch wenn man alles gibt. Es ist düster, traurig, erschreckend, schön, friedlich. Ich könnte noch so viele Worte mehr hinzufügen. „In die Arme der Flut“ ist ein tragischer Roman, der eine Mischung aus Poesie und tiefe Einblicke in die Psyche eines ungewollten Helden ist. Wenn man die ersten langatmigen Kapitel geschafft hat, erwartet einen eine Geschichte, die einen mitnimmt.

Lesen Sie weiter

Luke hat sich vorgestellt zu sterben. Dutzend mal auf unterschiedliche Weise sich ausgemalt und geprobt, wie es ist, am Abgrund zu stehen. Und nun ist dieser Tag da. Sein Todestag. Er befindet sich auf der gefährlichen Seite der Brücke, unter ihm, der in Nebel gehüllte Fluss. Lange Zeit verstreicht und flussabwärts ertönen auf einmal Rufe. Ein Boot ist gekentert, Menschen treiben im Wasser, klammern sich an die Retter. Nur ein Junge im roten Anorak treibt davon. Luke springt ohne Zögern hinterher, zieht ihn auf einen Felsen und flieht vom Unfallort. Doch die ganze Welt sieht zu. Gefilmt aus einem Fabrikgebäude oberhalb des Felsens. Hunderttausende Clicks auf allen Kanälen. Luke verschanzt sich auf seinem Hausboot. Wildfremde Menschen, Reporter, Kamerateams und Politiker belagern das Ufer. Luke verweigert jeden Kontakt. Die Tapferkeitsmedaille, die ihm der Bürgermeister verleiht, wirft er wütend weg, denn er erkennt, dass er nur wegen des anstehenden Wahlkampfes und für die Publicity des Ortes an der Küste Maines instrumentalisiert wird. Die Stimmung kippt, als Gerüchte aufkommen, dass sich Luke eigentlich das Leben nehmen wollte und nur deshalb in den Fluss sprang. Ein Buch über die Macht der sozialen Medien, die Helden kreieren und bodenlos niedermachen. Gut geschrieben, mit ein paar kleinen Längen. Aber nur geeignet, für Leser und Leserinnen mit einem stabilen Nervenkostüm, da es deprimierend ist und Luke nicht die einzige Person im Roman ist, die sich mit dem Gedanken an einen Suizid beschäftigt.

Lesen Sie weiter

Etwas anderes erwartet...

Von: jjs_welt

21.10.2021

Der Klappentext liest sich spannend und ich hatte erwartet, dass etwas passiert, das dem selbstmordgefährdeten Luke neue Hoffnung gibt und dass sich sein Leben ganz anders entwickeln wird. Es wird sich auch ganz anders entwickeln, aber es ist überhaupt nicht absehbar, in welche Richtung sich der Roman im Laufe der Geschichte entwickelt. Dies werte ich an sich als Pluspunkt, denn es ist definitiv nicht vorhersehbar. Aber eben auch nicht das, was ich mir von dem Roman erwartet hatte. Die Geschichte liest sich ganz gut, wenn die ersten 100 Seiten einmal geschafft sind. Denn diese ziehen sich doch sehr hin. Es spielt sich zwar viel in Luke innerlich ab, aber man hätte hier doch etwas schneller zur Handlung kommen können. Auch bei der Hälfte des Romans finden sich einige Stellen, die etwas langatmig sind. Der Ansatz, den der Autor verfolgt, ist schon interessant und eben anders als das, was man kennt und vielleicht erwartet. Aber für mich ist die Geschichte leider nicht rund und ich konnte mich auch nicht sehr gut in den Hauptcharakter hineinversetzen. Die Wendung am Ende der Geschichte ist für mich auch einfach nicht sehr nachvollziehbar.

Lesen Sie weiter

Schwere Kist

Von: Franjo

16.10.2021

Für mich sehr schwer zu lesen, der Stil und die Ausdrucksweise waren sehr schwer zu erfassen. Daher nur zwei Sterne von mir.

Lesen Sie weiter

„Es ist der dritte Freitag im Oktober. Luke Roy lehnt am Eisengeländer einer hohen Brücke. Nächsten Monat wird er siebenundreißig. Er blickt in einen fünfunddreißig Meter tiefen Abgrund hinab.“ Luke Roy steht am Abgrund. Schon seit langer Zeit, seit einem Erlebnis aus der frühen Jugend denkt er über das Beenden seines Lebens nach. Diese Gedanken folgen ihn auf Schritt und Tritt. An diesem Morgen steht er auf dieser Brücke, im Nebel. Doch es kommt anders, als er denkt. Er rettet einem ertrinkenden Jungen das Leben. Daraufhin ändert sich das Leben von Luke schlagartig, doch kommt ihm das zu Gute und wird er sich mit dieser neuen Rolle identifizieren können? Ein unfassbar wichtige und schwere Thematik behandelt Gerard Donovan in dem Buch „In die Arme der Flut“. Zu Beginn des Romanes liegt der Fokus auf der genauen Beschreibung der Landschaft, des tosenden Meeres, des Nebels und der Brücke auf der sich der Protagonist befindet. Weitergehend finden Rückblicke statt, welche das Leben von Luke auf eine sehr eigene Weise darstellt und mehr oder weniger erkennen lässt was ihn dazu veranlasst heute auf dieser Brücke zu stehen. Durch den Wendepunkt, der mich persönlich sehr überrascht hat, ändert sich einiges. Luke gerät in einen Medienwirbel der sehr viel Macht aus ihn ausübt. Luke, der Einzelgänger wird zum ‚Helden‘. Die Darstellung von ‚Mediengeilheit‘ ist dem Autor hier meiner Meinung nach sehr gut gelungen. In diesem Kontext fiel es mir hier leicht die Handlungen des Protagonisten nachzuvollziehen. Es folgt eine weitere Wendung und es wurde für mich als Leser um einiges schwieriger der Handlung zu folgen und Lukes Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn sehr berührt und mitgerissen war, dies jedoch ab der weiteren Wendung leider verloren habe und das hat sich auch bis zu dem Ende des Buches nicht geändert. Alles in allem ein lesenswertes Buch welches jedoch im letzten Drittel meiner Meinung nach abnimmt. Trotz den interessanten sprachlichen Mitteln des Autors und der detailreichen Beschreibungen konnte der Roman nicht vollständig überzeugen.

Lesen Sie weiter

Eine mitreißende Geschichte

Von: Reni King

11.10.2021

Nachdem man den Buchrücken gelesen hat, wird man direkt in die Szene katapultiert in der Luke Roy beschloss, von einer hohen Brücke zu springen. Man bekommt einen Einblick in sein Leben und wieso er sich dafür entschied, dass er eben dieses so gerne beenden möchte. Jedoch änderte sich sein vorhaben als er den ertrinkenden Jungen sah und sich nun um dessen Rettung bemühte. Von nun an gerät Luke in den Mittelpunkt von Medien und Politik, doch auch dieses Leben bringt Schattenseiten mit sich,die einem nicht nur Freude bereiten. Die Geschichte an sich hat mich sehr mitgenommen, obwohl ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, überhaupt reinzukommen. Der Autor erzählt sehr ausführlich und auch über die Schönheit des Ortes, wobei ich dort ab und an das Gefühl hatte, dass er etwas abschweifen würde, was eben für mich ein zäher Prozess beim lesen war. Doch das wurde ab der Mitte des Buches besser und ich wurde mitgerissen, genauso wie meine Gefühle die zwischendurch eine Pause brauchten. Was mir persönlich wichtig wäre, dass es eine Triggerwarnung für dieses Buch geben sollte. Denn gerade als selbst betroffene Person mit Depression war es eine kleine Herausforderung, sich nicht allzu sehr hinein zu fühlen und sich selbst aus dem Gedankenkarusell zu ziehen. Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ja, wer auf tiefgründige und etwas poetisch Erzählte Geschichten steht, kommt hier auf seine kosten.

Lesen Sie weiter

Sehr langweiliges Buch

Von: Liz

11.10.2021

Der Buchvorschautext verspricht mehr als den Leser letztendlich erwartet. Der Autor hat einen sehr langatmigen, öden Schreibstil. Es kommt keine Spannung auf. Ebenso ist es mir nicht gelungen mit dem Protagonisten eine Beziehung auf emotionaler Ebene aufzubauen bzw. dessen Gedänkengänge auch nur ansatzweise nachzuvollziehen. Schade, dass zu so einem sensiblen Thema wie Selbstmord ein so schlechtes Buch verfasst wird.

Lesen Sie weiter

Lebensmüde

Von: ck007

11.10.2021

So trostlos wie das Cover ist das gesamte Buch. In den trüben und kalten Herbstmonaten in Maine ringt der Außenseiter Luke damit, ob er von der Brücke springen soll oder nicht - mal wieder. Über viele Seiten hinweg sinniert er ausführlich und ausschweifend über sein Leben, in dem so einiges zu fehlen scheint und dessen er überdrüssig ist. Trotz der detailreichen, mitunter poetischen und philosophischen Schilderungen aus neutraler Erzählersicht wird nicht klar, weshalb er von solcher Todessehnsucht getrieben wird. Durch den Vorfall auf der Brücke wird Luke zunächst als Held gehypt, kurz darauf von einem Shitstorm eingeholt. Hier gelingt es dem Autor gut, die Macht der sozialen Medien zu verdeutlichen, wie schnell Stimmungen durch ihren Einfluss kippen können und wie Menschen (u. a. Politiker) derartige Vorkommnisse skrupellos für eigene Bedürfnisse nutzen. Insofern schwingt in diesem Buch eine gewisse Gesellschaftskritik mit. So ist Luke ein Spielball der Gesellschaft, dessen tragisches Schicksal mehr und mehr fremdbestimmt wird. Was all das mit seiner inneren Gefühlswelt macht, bleibt jedoch im Nebel verborgen. Gleiches gilt für die Beweggründe Pauls, dem Jungen, dessen Schicksal untrennbar mit seinem verbunden ist. Dieser übernimmt im letzten Drittel die Hauptrolle, wobei das Buch eine unschöne Wendung nimmt, aber dann doch auf ein passendes Ende zusteuert. Die Tristesse, die sich durch beider Leben zieht, die mehr und mehr auch in den kleinen Ort Ross Point einzieht, überträgt sich unweigerlich auch auf den Lesenden. Das Buch zieht emotional runter. Insofern ist es nicht unbedingt für emotional instabile Menschen geeignet.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.