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Rezensionen zu
In die Arme der Flut

Gerard Donovan

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

…bist du vollkommen glücklich und deine Seele lebt irgendwo weiter. Ich habe keine Angst zu sterben. Vollkommener Frieden nach dem Tod, jemand anderes zu werden ist die beste Hoffnung, die ich habe.“ Mit diesem Zitat von Kurt Cobain könnte man den Punkt beschreiben, an dem sich auch die Hauptfigur in Gerard Donovans „In die Arme der Flut“ befindet. Luke Roy lebt in Ross Point, einem von Gott und der Welt verlassenen Kaff in Maine, arbeitet dort in einer Fabrik, tagaus, tagein die gleiche Monotonie. Sein Denken kreist seit frühester Jugend um den Tod, es ist ein diffuses Sehnen nach dem Ende. Versucht hat er es bereits, allerdings nicht in letzter Konsequenz durchgeführt. Aber jetzt ist es soweit. Schnell soll es gehen, und im wahrsten Sinn des Wortes todsicher sein. Der richtige Zeitpunkt scheint gekommen. Ein Sprung von der Brücke in den Moss River, 35 Meter in die Tiefe, der Körper zerschmettert, von der Strömung ins Meer gezogen. Oder doch nicht? Er zaudert, er zögert, entscheidet sich dagegen, dreht um und bemerkt im Weggehen ein Kind, das aus einem gekenterten Boot gefallen ist und auf einen Strudel zutreibt. Ohne Zögern wagt er den Sprung, bekommt es zu fassen und rettet es. Es scheint, als ob Paul, so der Name des Jungen, ein Seelenverwandter Lukes wäre, da er keinerlei Anstrengungen unternommen hat, den Fluten zu entkommen. Passanten haben die Aktion beobachtet, stellen ihre Fotos davon ins Netz, die Anzahl der Klicks explodiert. Luke steht plötzlich im Zentrum des Interesses, wird zur Berühmtheit, erhält eine Tapferkeitsmedaille. Politiker lassen sich mit ihm ablichten, instrumentalisieren ihn für ihren Wahlkampf. Doch Ruhm ist vergänglich. Alles ändert sich, als ein Video auftaucht, das das Ereignis in einem anderen Licht erscheinen lässt, und plötzlich schlägt ihm blanker Hass entgegen. Diejenigen, die ihm gestern noch auf die Schulter geklopft haben, wenden sich von ihm ab. Steine fliegen, das Boot, auf dem er lebt, geht in Flammen auf. Doch dann wird der Zeitung ein weiterer Film zugespielt, der Lukes Version bestätigt, und schon ist der Außenseiter wieder der strahlende Held, der er nie sein wollte. Aber für die Brandstiftung, den Verlust seines Bootes, seines Heims, übernimmt niemand Verantwortung. Wie bereits in dem erfolgreichen „Winter in Maine“ steht auch in dem diesem Roman ein Mensch im Mittelpunkt, dessen Leben von einem Gefühl der Isolation durchdrungen ist. Luke fühlt sich fremd unter Menschen, ist einsam und hat im Laufe seines Lebens eine ungesunde Faszination für den Tod entwickelt. Leidet er an Depressionen? Will er sterben? Eindeutig ist beides nicht, es bleibt in der Schwebe. Aber der Roman ist mehr als das Psychogram eines Außenseiters, er ist gleichzeitig eine Abrechnung mit unserer medialen Welt, die sensationsgierig jede halbwegs interessante Information durch den Wolf dreht, jedoch das, was dieses Vorgehen mit den Menschen macht, völlig ignoriert. Hauptsache, die Anzahl der Klicks stimmt.

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Ein ruhiger Roman mit einer sehr depressiven Grundstimmung. Der Autor versteht es, sehr poetisch eine detailreiche Geschichte zu erzählen. Die Todessehnsucht des Protagonisten wird so beeindruckend beschrieben, dass man den Eindruck gewinnt, der Autor würde aus eigener Erfahrung berichten. Es wird auch gut geschildert, welche Macht die sozialen Medien heute haben. Erst wird ein Mensch als Held gefeiert, aber bei erster Gelegenheit wird er niedergemacht. Bis auf einige kleine Momente, in denen der Protagonist verliebt ist, besteht der Roman nur aus Tristesse und Hoffnungslosigkeit. Man muss als Leser nervlich schon sehr stabil sein, um das Buch bis zum Ende auszuhalten.

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Hallo Ihr Lieben Gerard Donovan In die Arme der Flut Inhalt: Nebel steigt auf über dem Fluss bei Ross Point in Maine, und auch um die hohe Brücke vor der Mündung ins Meer wallen Nebelschwaden. Dort steht Luke Roy und wartet. Er will springen - schon öfter hat er an Selbstmord gedacht. Als der Himmel endlich klar wird, hört er vom Fluss her Schreie. Ein Ausflugsboot ist gekentert, und ein Junge wird von der Strömung Richtung Klippen und Meer getrieben. Luke zögert nicht: Der Außenseiter wird zum Helden wider Willen, und sein Leben ändert sich auf eine Weise, die er sich nie hätte träumen lassen … Der Fluss Ross Point weißt eine dunkle Vergangenheit auf, so erfahren wir hier in dieser Gemeinde eine Flut an Toten. Von denen auch die Lebenden Teil dieser Stimmung werden. Der Autor hat das durch seine düstere, triste, melancholische, poetische und teilweise doch distanzierte Schreibweise fühlen lassen, was ich bei der Thematik sehr angemessen empfunden habe. Auch wenn ich immer wieder Pausen brauchte beim lesen, zog es mich hinab in die Tiefen von Lukes Sehnsüchten. Ein Buch bei dem wir das Warum nicht erfahren werden und ich das für mich auch nicht vermisst habe. Denn eine Krankheit muss nicht vergleichen werden mit Tragödien in der Biographie. Denn leiden Menschen mehr die ein Trauma erfahren haben als solche deren Ursache der Depression nicht bekannt ist? Luke der eine Todessehnsucht in sich trägt wird zum tragischen Held als er an jenem Tag seinen Phantasien nachhängt. Er handelt instinktiv und rettet ein Leben, sieht sich selbst nicht als Held für den er anfangs gefeiert wird, und er bleibt für mich ein Held, auch wenn die Medien ihn zu einem späteren Zeitpunkt als Antiheld bezeichnen, als klar wird was wirklich an jenem Tag auf der Brücke hätte passieren sollen. Hier werden wir Zeuge wie die Medien diese Thematik aufgreifen und wie schnell das ganze kippen kann. Zwar beleuchtet der Autor nur eine Seite, die sehr hoffnungslos und traurig geschildert wird. Es war irgendwie passend, anderseits hätte ich mir eine andere Wendung gewünscht. Ich bin zwiegespalten, und dennoch hat mir das Buch gefallen,stimmig in sich abgeschlossen. Aufgrund der Thematik vergebe ich aber keine Sternbewertung, aber eine Triggerwarnung möchte ich an dieser Stelle anbringen. Und bedanke mich an dieser Stelle beim bloggerportal und dem luchterhandverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares

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Es gibt Bücher da fällt mir die Rezension schwer. Dieses Mal liegt es aber nicht daran, dass mir das Buch nicht gefällt. Ganz im Gegenteil. Aber es ist schwer die Stimmung zu beschreiben, die dieses Werk vermittelt. Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Wunderschön und bildgewaltig wird hier die Natur, der reißende Fluss und das kalte Wasser beschrieben. Einerseits bezaubernd, andererseits rau, grob und mächtig. Eine Naturgewalt, der man sich selbst nur schwer entziehen kann. Gerade den Charakter von Luke fand ich faszinierend. Anfänglich wusste ich noch nicht, wohin es geht, was ihn antreibt und warum er so ist, wie er ist. Doch mit jeder Seite, mit jedem Wort erkennt man ihn mehr. Er ist ein Charakter, der ganz anders ist als ich selbst. Und dennoch habe ich mich mit ihm verbunden gefühlt. Man leidet mit ihm. Man quält sich mit ihm. Und immer, wenn ich dachte, tragischer geht es nicht mehr, kam noch etwas dazu. Der Schreibstil war für mich auf den ersten Seiten ungewohnt, aber ich habe mich dann in die Erzählweise eingefunden. Tatsächlich sind die ersten 50-100 Seiten durch die konfusen Gedankengänge teils etwas langatmig. Es gibt häufig Rückblenden, die noch mehr Einblicke in die Charaktere und den Ort selbst geben. Dieses Buch ist für mich ein grandioser Spiegel der Bevölkerung. Auswirkungen von Social Media, der Druck der Gesellschaft, Kräften, denen man sich nicht entziehen kann, auch wenn man alles gibt. Es ist düster, traurig, erschreckend, schön, friedlich. Ich könnte noch so viele Worte mehr hinzufügen. „In die Arme der Flut“ ist ein tragischer Roman, der eine Mischung aus Poesie und tiefe Einblicke in die Psyche eines ungewollten Helden ist. Wenn man die ersten langatmigen Kapitel geschafft hat, erwartet einen eine Geschichte, die einen mitnimmt.

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Luke hat sich vorgestellt zu sterben. Dutzend mal auf unterschiedliche Weise sich ausgemalt und geprobt, wie es ist, am Abgrund zu stehen. Und nun ist dieser Tag da. Sein Todestag. Er befindet sich auf der gefährlichen Seite der Brücke, unter ihm, der in Nebel gehüllte Fluss. Lange Zeit verstreicht und flussabwärts ertönen auf einmal Rufe. Ein Boot ist gekentert, Menschen treiben im Wasser, klammern sich an die Retter. Nur ein Junge im roten Anorak treibt davon. Luke springt ohne Zögern hinterher, zieht ihn auf einen Felsen und flieht vom Unfallort. Doch die ganze Welt sieht zu. Gefilmt aus einem Fabrikgebäude oberhalb des Felsens. Hunderttausende Clicks auf allen Kanälen. Luke verschanzt sich auf seinem Hausboot. Wildfremde Menschen, Reporter, Kamerateams und Politiker belagern das Ufer. Luke verweigert jeden Kontakt. Die Tapferkeitsmedaille, die ihm der Bürgermeister verleiht, wirft er wütend weg, denn er erkennt, dass er nur wegen des anstehenden Wahlkampfes und für die Publicity des Ortes an der Küste Maines instrumentalisiert wird. Die Stimmung kippt, als Gerüchte aufkommen, dass sich Luke eigentlich das Leben nehmen wollte und nur deshalb in den Fluss sprang. Ein Buch über die Macht der sozialen Medien, die Helden kreieren und bodenlos niedermachen. Gut geschrieben, mit ein paar kleinen Längen. Aber nur geeignet, für Leser und Leserinnen mit einem stabilen Nervenkostüm, da es deprimierend ist und Luke nicht die einzige Person im Roman ist, die sich mit dem Gedanken an einen Suizid beschäftigt.

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Eine mitreißende Geschichte

Von: Reni King

11.10.2021

Nachdem man den Buchrücken gelesen hat, wird man direkt in die Szene katapultiert in der Luke Roy beschloss, von einer hohen Brücke zu springen. Man bekommt einen Einblick in sein Leben und wieso er sich dafür entschied, dass er eben dieses so gerne beenden möchte. Jedoch änderte sich sein vorhaben als er den ertrinkenden Jungen sah und sich nun um dessen Rettung bemühte. Von nun an gerät Luke in den Mittelpunkt von Medien und Politik, doch auch dieses Leben bringt Schattenseiten mit sich,die einem nicht nur Freude bereiten. Die Geschichte an sich hat mich sehr mitgenommen, obwohl ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, überhaupt reinzukommen. Der Autor erzählt sehr ausführlich und auch über die Schönheit des Ortes, wobei ich dort ab und an das Gefühl hatte, dass er etwas abschweifen würde, was eben für mich ein zäher Prozess beim lesen war. Doch das wurde ab der Mitte des Buches besser und ich wurde mitgerissen, genauso wie meine Gefühle die zwischendurch eine Pause brauchten. Was mir persönlich wichtig wäre, dass es eine Triggerwarnung für dieses Buch geben sollte. Denn gerade als selbst betroffene Person mit Depression war es eine kleine Herausforderung, sich nicht allzu sehr hinein zu fühlen und sich selbst aus dem Gedankenkarusell zu ziehen. Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ja, wer auf tiefgründige und etwas poetisch Erzählte Geschichten steht, kommt hier auf seine kosten.

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In die Arme der Flut konnte mich erst nach den ersten 70 Seiten des Buches so richtig packen. Davor musste ich erstmal in den Schreibstil des Autors finden, aber dann konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil mich die Geschichte von Luke so mitgenommen hat. In dem Buch geht es um Luke Roys Sehnsucht nach dem Tod, welche er wohl schon immer in sich trägt. Nun möchte er endlich mit seinem Leben abschließen und sich in die Arme der Flut werfen. Es gibt eine schicksalhafte Wendung und anstatt sein eigenes Leben zu beenden, rettet er ein anderes und ist plötzlich vielen anderen zufälligen oder doch nicht zufälligen Begegnungen ausgesetzt. Es wurden auch verschiedene gesellschaftliche Themen kritisch angesprochen, was ich persönlich sehr interessant und spannend war, da diese bei mir neue Gedankenanregungen ausgelöst haben. Teilweise gab es sehr philosophische bzw. poetische Passagen, die ich dem Kontext nicht richtig zuordnen konnte. Das hat mich denn etwas aus dem Lesefluss geworfen, war aber nicht weiter schlimm. Meistens handelte es sich nur um kurze Teile, die aber für den ein oder anderen wahrscheinlich etwas langatmig sein könnten. Insgesamt ein wirklich spannender, etwas depressiver und intensiver Roman. Ich habe das Buch vorab über PenguinRandomhouse-Testleser lesen dürfen.

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Fand ich sehr bewegend

Von: Daniela

08.10.2021

Das Cover des Buchs ist wunderschön. Die Flut wird durch verschiedene Blaufarben dargestellt. Das Cover ist abstrakt und sehr ansprechend. Die ersten ca. 100 Seiten des Buchs musste ich mich erst reinfuchsen. Es hat gedauert bis es mich gefesselt hatte. Danach war es dann aber ein bewegendes und wirklich gut geschriebenes Buch. Ein toller Gesellschaftsroman den ich sehr gerne weiterempfehlen kann!

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