Sommer mit Nebenwirkungen habe ich per Zufall bei Skoobe entdeckt, da mein Sohn mich nachts nicht schlafen lässt, konnte ich das Buch zügig lesen. Sophie arbeitet als Wirtschaftspsychologien bei einem Berliner Assessment-Center. Als sie ihrer Freundin eine Nachricht schickt, dass sie endlich ein Baby haben will, landet diese Nachricht auch bei ihrer Chefin. Nach einem peinlichen Vorfall, ein Journalist hat sich als Bewerber ausgegeben um die Machenschaften aufzudecken, wird sie von ihrer Chefin verdonnert, dass Zwangsurlaub nehmen muss, damit Gras über die Sache wachsen kann und sie von ihrem Kinderwunschtrip runter kommt, da nicht allen Mutterglück vergönnt sei. Ihr Verlobter und sie wünschen sich sehnlichst ein Kind und sind beim besten Reproduktionsmediziner in Behandlung, doch alles half nichts und sie muss mit den Folgen einer Fehlgeburt zurecht kommen.
Auf dem Flug von Berlin nach Wien trifft sie auf eine ältere Dame, die ihr in den Tipp gibt, sie möge sich an einen Dr. Groth in Wien wenden und das Mathilde Freud erwähnen. Skeptisch macht sie sich auf den Weg in die Berggasse, dort hatte Sigmund Freud seine Praxis. Skeptisch macht sie sich, nach dem Besuch, auf den Weg nach Marienbrunn um dort das Geheimnis einer möglichen Schwangerschaft aufzudecken.
Vom Besitzer, der anfangs ziemlich grantig ist, wird sie vom Parkplatz abgeholt. Schon nach kürzester Zeit freundet sie sich mit drei anderen Frauen an, die ebenfalls an unerfülltem Kinderwunsch leiden. Dort trifft sie nicht nur auf sympathische Menschen, sondern auf Zicken der übelsten Art, würde es die aber nicht geben, würde etwas fehlen.
“Sommer mit Nebenwirkungen” war ein absoluter Glücksgriff, da mich der Schreibstil der Autorin, von der ich zuvor nichts gelesen hatte, von der ersten Seiten angepackt hat. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Mit Sophie hat sie eine sehr sympathische Protagonistin erschaffen, die man einfach mögen muss, ihr Verlobter mochte ich überhaupt nicht, er war mir zu karrierorientiert und erdrückte Sophie mit seinem Kinderwunsch und für ihn war es zum Bespiel auch kein Baby sondern nur ein Zellhaufen. Ich habe mir daher für Sophie gewünscht, dass an jemanden gerät, der einfach viel besser zu ihr passt. In vielen Liebesromanen weiß man oder man hat eine Vorahnung, wie das Buch enden könnte aber in diesem Fall habe ich bis zum Ende ausharren müssen.
Die Autorin nimmt sich mit Sommer mit Nebenwirkungen einem Thema, unerfüllter Kinderwunsch, an, dass in unserem Gesellschaft immer noch tabuisiert wird und eher unter den Teppich gekehrt wird. Frauen müssen gebärfähig sein, ansonsten sind weniger wert. Dabei sind sehr viele Frauen davon betroffen und es war interessant, wie Sophie damit umgegangen ist und welcher Wandel in ihr statt gefunden hat.
Fazit
Bis auf das zu runde Ende, hat mir das Buch richtig gut gefallen. Das Buch macht Lust, dass man seine Koffer packt und sich auf den Weg nach Südtirol macht.