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Rezensionen zu
Der verbotene Fluss

Susanne Goga

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Das Geheimnis von Chalk Hill

Von: leseratte1310 aus Mönchengladbach

14.02.2021

Charlotte Pauly musste in Berlin eine Enttäuschung hinnehmen. Daher will sie weit entfernt ein neues Leben anfangen. Sie wird die Gouvernante der achtjährigen Emily, die vor kurzem ihre Mutter verloren hat. Sir Andrew Clayworth, Emilys Vater, will, dass niemand über seine verstorbene Frau und ihren Tod spricht. Doch Charlotte findet schnell heraus, dass Emily unter Ängsten und Albträumen leidet. Sie will ergründen, warum so ein Geheimnis um Lady Ellen gemacht wird, da sie überzeugt ist, dass sie Emily nur helfen kann, wenn sie weiß, worum es geht. Ihre Sorgen um Emily werden größer und auch Sir Andrew muss sich eingestehen, dass etwas geschehen muss. Der Journalist Thomas Ashdown beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema, und Charlotte findet mit seiner Hilfe die dunkle Wahrheit heraus. Auch wenn diese Geschichte eine Weile braucht, um Fahrt aufzunehmen, so hat sie mir doch gut gefallen. Das kleine Dorf Westhumble und die Gegend sind sehr gut und atmosphärisch beschrieben. Ich konnte mir gut vorstellen, wie die Druiden sich unter den uralten Bäumen getroffen haben. Als Charlotte nach Chalk Hill kommt, herrscht dort eine sehr angespannte Atmosphäre. Auch der Hausherr ist ein sehr verschlossener Mensch. Er hat allen verboten, über den Vorfall mit seiner Frau zu sprechen. Dass seine Tochter ihn braucht, sieht er nicht, sondern stürzt sich in seine Arbeit als Abgeordneter. Emily war viel krank und ihre Mutter hat sich aufopferungsvoll um sie gekümmert. Das hat ihr Anerkennung der Dorfbewohner gebracht, aber ihr Mann hätte sie gerne in London bei sich gehabt. Emily ist ein aufgewecktes Kind, aber immer wieder scheint sie seltsam abwesend. Ihre Albträume sind besorgniserregend und ihre Stimmungen ändern sich manchmal sehr abrupt. Bei Charlotte spürte man gleich, dass sie ihren Beruf mag und gut auf die Kinder eingehen kann. Sie ist sympathisch, einfühlsam und auch mutig. Aber auch Thomas Ashdown ist ein sympathischer Mann, der Dingen gerne auf den Grund geht. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt, auch wenn ich schon ziemlich früh eine Vermutung hatte, wohin die Reise führt. Das hat sich dann auch bestätigt. Trotzdem war die Geschichte geheimnisvoll und spannend; sie hat mich gut unterhalten.

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1890 verlässt die junge Gouvernante Berlin um eine neue Stelle in England anzutreten und dort die achtjährige Emily, die vor einem halben Jahr ihre Mutter verloren hat, zu unterrichten. Sie schließt das Mädchen bald in ihr Herz, während der Vater unnahbar bleibt. Der Tod der Mutter ist mysteriös, ihre Leiche wurde nie gefunden und der Vater hat allen verboten über Lady Ellen zu sprechen. Emily kann den Tod nicht verarbeiten und leidet unter Alpträumen, in denen sie Besuch ihrer toten Mutter bekommt. Charlotte weiß nur dass der Tod mit dem Fluss zusammenhängt und beginnt mit Hilfe des Journalisten Tom mit Nachforschungen. Wie auch schon bei "Der dunkle Weg" von Susanne Goga war ich sofort in der Geschichte drin, sie schafft es einfach mit ihrem anschaulichen Schreibstil den Leser zu fesseln und eine Stimmung gut zu beschreiben. Über allem liegt eine düstere und geheimnisvolle Stimmung, die mich gefesselt hat. Die Spuren führen immer wieder ins mystische , die Zeit der Seancen und Geisterfindung, die zu der Zeit in England hochaktuell war, und die von der Gesellschaft der Society for Psychical Research, die es wirklich gab, erforscht wurde. Aber keine Angst, wer mystische Geschichten nicht mag, wie ich auch, sie wird nicht ausgeschlachtet und läuft eher am Rande mit. Die Protagonisten waren mir sympathisch, auch wenn ich mich bei Charlotte manchmal gefragt habe ob sie sich nicht manchmal den anderen Angestellten gegenüber zu wichtig genommen hat. Der Spannungsbogen zieht sich gleichmäßig durch die Geschichte und auch wenn man gegen Ende erahnen kann was wirklich geschehen ist, kann man das Buch nicht zur Seite legen bevor auch die letzte Seite gelesen ist. Gerne werde ich weitere Bücher der Autorin lesen und gebe ein klare Leseempfehlung.

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Der Verbotene Fluss von Susanne Goga Diana Verlag 464 Seiten TB 9,99€ Inhalt: "Charlotte wagt einen großen Schritt, als sie 1890 Berlin verlässt und eine Stelle als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus bei London antritt. Dort ist sie für die junge Emily verantwortlich, die seit dem tragischen Verlust ihrer Mutter von schlimmen Albträumen verfolgt wird und den nahe gelegenen Fluss fürchtet. Besorgt um das Wohl des Mädchens versucht Charlotte, mehr über den Tod von Lady Ellen herauszufinden, doch niemand im Haus ist bereit, das Schweigen zu brechen. Erst mithilfe des Journalisten Tom kommt Charlotte einer dunklen Wahrheit auf die Spur …" Meine Meinung: Charlotte möchte ihre unglückliche Liebe in Berlin vergessen, also reist sie nach England und arbeitet dort als Gouvernante. Sie betreut Emily, ein geheimnisvolles Mädchen. Sie trägt ein Geheimnis mit sich, das Charlotte versucht zu lüften. Emilys Vater Sir Andrew ist hilflos und weiß nicht wie er seinem Kind helfen kann. Er zieht Tom zu rate, der sich mit paranormalen Phänomenen beschäftigt. Emily meint die verstorbene Mutter erscheine ihr und wolle sie zu sich holen. So nehmen die Dinge ihren Lauf.... Die Geschichte startet ruhig und mit vielen sehr detaillierten Beschreibungen einer wunderschönen Landschaft und einer ganz besonderen Zeit. Nach und nach werden kleine Geheimnisse gelüftet, das Tempo der Handlung nimmt zu und der Leser vermag das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Besonders gut gefiel mir Charlotte als Protagonistin, die viel Mut und Stärke zeigt, aber auch eine sehr liebevolle und verspielte Art an den Tag legt. Kleine Nebenhandlungen schmücken die Geschichte aus, ohne sie zu erdrücken. Goga gelingt ein wirklich guter Handlungsablauf, der den Leser fesselt und begeistert. Der Leser schwankt während dem Lesen zwischen Hoffnung und Bangen.... ist es ein Geist oder ist das Geheimnis viel größer als gedacht???? Verschiedene Theorien und doch ein so überraschendes und vielschichtiges Ende.... Goga baut eine gruselige und zugleich wundervoll heimische Atmosphäre auf und beschreibt das Denken und Fühlen ihrer Protagonisten so gut, dass der Leser sich in der Geschichte gefangen fühlt und das Buch einfach nicht weglegen kann. Mein Fazit: Ein besonderes Buch und ein echtes Highlight. <3 <3 <3 <3 <3

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Als Charlotte Pauly sich im Jahre 1890 auf den Weg von Deutschland nach England macht, um dort Gouvernante in einem angesehenen Haus zu werden, verändert sich ihr Leben. Wie sehr ahnt sie jedoch noch nicht. Mit viel Einfühlungsvermögen nähert sie sich ihrem neuen Schützling Emily. Die Achtjährige hat ihre Mutter verloren. Doch statt die Erinnerung an die Frau, die ihrer Tochter eine zärtliche Mutter gewesen war und die Emily aufopferungsvoll pflegte, wenn diese krank wurde, darf im Haus nicht über sie geredet werden. Ja, sogar jeder Gedanke an Lady Ellen scheint verboten zu sein. Emilys Vater - Sir Andrew - steht als Abgeordneter in der Öffentlichkeit, reagiert oft sehr streng und scheint zunächst wenig Verständnis für die seelischen Bedürfnisse seiner Tochter zu haben. Denn zwar ist Emily ein aufgeschlossenes, lernwilliges Mädchen. Doch des Nachts wird sie von Albträumen gequält, in denen sie ihre Mutter sieht. Da sie über den Verlust nicht sprechen kann, ist sie verunsichert, fasst aber sehr schnell Vertrauen zu ihrer neuen Gouvernante. Charlotte möchte dieses Vertrauen nicht enttäuschen und Emily eine Verarbeitung des Todes ihrer Mutter ermöglichen. Deshalb zieht sie Erkundigungen über Lady Ellen ein. Nach und nach setzt sie ein Puzzlestück nach dem anderen zusammen. Charlotte ist sehr jung, und nicht jedem jungen Menschen traut man zu, sich Kindern so zuzuwenden zu können, wie es ihr gegenüber Emily gelingt. Sie findet damit nicht nur bei dem Mädchen einen Platz im Herzen, sondern auch beim Leser. Wohltuend dabei ist, dass die Autorin mit Charlotte zwar eine sympathische, sich dem Leben des ausgehenden 19. Jahrhunderts stellende Frau geschaffen hat, die ihren Werdegang realistisch einzuschätzen vermag, mutig Fragen stellt und sich von ablehnendem Verhalten und Äußerungen nicht abschrecken lässt. Gleichwohl tritt sie nicht zu forsch auf und ist sich insbesondere ihrer Stellung im herrschaftlichen Haus und damit in der Gesellschaft bewusst. Und obwohl sie in der Hierarchie beispielsweise dem Kindermädchen Nora gegenüber eine höhere Stufe einnimmt, legt sie eine bescheidene Zurückhaltung an den Tag und vermag so, auf deren Befindlichkeiten - Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes - angemessen zu reagieren. Obwohl Nora und auch die übrigen Bediensteten im Haus keinerlei Hilfestellung bei der Lösung der Probleme geben. Unterstützung dagegen erhält sie jedoch durch Thomas Ashdown. Ein zweiter Handlungsstrang, der zeitlich etwas früher, nämlich 1888 einsetzt, führt den geradlinigen und mitfühlenden Mann in das Geschehen ein. Tom hat wie Sir Andrew ebenfalls seine Frau verloren, der er in Liebe zugetan war und die er schmerzlich vermisst. Er arbeitet als Theaterkritiker äußerst erfolgreich und weiß geschickt mit Worten umzugehen. Durch eine intensive Beobachtungsgabe fallen ihm Dinge auf, die anderen verborgen bleiben. Aus diesem Grund hat ihn die Society of Psychical Research, die es im Übrigen tatsächlich heute noch gibt, gebeten, sich bestimmter übernatürlicher Phänomene anzunehmen und diese aus der Sicht eines klar denkenden Menschen zu beurteilen. Und als endlich auch Emilys Vater, nachdem die Ereignisse sich zuspitzen und geistige Gesundheit des Mädchens in Gefahr zu sein scheint, mit der Bitte um Beistand der Gesellschaft offenbart, dass ihm doch etwas am Wohl seiner Tochter liegt, entsendet diese Tom als ihren Vertreter. Tom und Charlotte verstehen sich von Anfang an. Beide sind aufrichtig darauf bedacht, die Ursache für Emilys Verhalten herauszufinden. Während sich die Lage zuspitzt, entwickeln sie zarte Gefühle füreinander. Dies geschieht dezent, ist angenehm zurückhaltend und wird nicht in den Vordergrund gerückt. So liegt der Blick weiterhin auf dem Hauptthema das Romans, das Geheimnis um Lady Ellen zu ergründen. Die Handlung kommt in einem ansprechende flüssigen und unterhaltenden Stil daher. Man fühlt sich in das England des 19. Jahrhunderts versetzt. Es gibt überraschende Momente, die auch ein wenig Spannung zu erzeugen vermögen. Die Hauptfiguren sind sorgsam ausgearbeitet worden. Lediglich Sir Andrew hätte - vor allem hinsichtlich seiner wahren Gefühle - ein wenig mehr Tiefe vertragen. Doch ein Hindernis für ein kurzweiliges Lesevergnügen ist dies nicht.

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Die junge Hamburgerin Ida verlässt 1912 ihre Heimat, um eine Freundin in Irland zu besuchen. Schnell hat sie die Stadt Dublin und die Menschen, die sie dort kennenlernt, in ihr Herz geschlossen und beschließt, gegen den Willen ihrer Eltern, zu bleiben. Sie sucht sich eine Wohnung und eine Arbeit und beginnt zu malen. Denn Ida ist Künstlerin und fängt mit schnellen Strichen die Persönlichkeit von Menschen und Situationen ein. Schon bald findet sie sich in den Elendsvierteln wieder, um die Menschen zu malen und damit auf deren Leben aufmerksam zu machen. Dort trifft sie auch auf den abweisend und unfreundlich wirkenden Arzt Cian, der sich mit ganzem Herzen der medizinischen Versorgung der notleidenden Bevölkerung verschrieben hat. Trotz seiner schroffen Art fühlt Ida sich schnell zu ihm hingezogen. Gleichzeitig mobilisiert sich der Widerstand der Freiheitskämpfer, die im Geheimen Pläne gegen die englischen Fesseln schmieden. Idas Liebe zu Land und Leuten wird immer fester, das Leben aber auch immer gefährlicher, denn neben den Revolutionen stürzt auch noch der Erste Weltkrieg über sie alle ein und plötzlich gehört Ida zum Feind. Sie muss sich entscheiden, wohin sie gehört... Meine Meinung Sehr gut gefällt mir, wie historische Personen der irischen Freiheitskämpfe und historische Ereignisse, wie z. B. die Waffenlieferungen, der Osteraufstand oder auch der Einbruch des 1. Weltkrieges geschickt in die Geschichte eingewebt wurden. Auch wenn Ida und Cian erfunden sind, so hatte ich beim Lesen das Gefühl, sie hätten auch wirklich damals gelebt haben können, so lebensecht agierten sie mit den historischen Personen, die hier von der Autorin zum Leben erweckt wurden. Überhaupt wirkte die Atmosphäre der Zeit sehr authentisch auf mich. Nicht nur durch die schlimmen Bilder der Elendsviertel , die beschriebene Nöte der Arbeiter, die feinen Gesellschaften der reichen Familien und die gefährlichen Kämpfe der Rebellen, sondern auch durch die Gespräche und Gefühle der Protagonisten. Die Zeit und die Personen wirkten lebendig auf mich. Und das erreichte die Autorin bei mir trotz oder gerade durch ihren ruhigen Stil. Die Figuren bekommen genug Zeit, sich vorzustellen. So erlebte man sehr gut mit, wie sich Ida in Dublin einlebte, dort neue Freundschaften schloss und zu sich selbst fand. Auch die Liebesbeziehung zwischen ihr und dem Arzt Cian wuchs langsam, aber damit um so realistischer, denn Ida war fremd im Land und musste erst einmal auf eigenen Füßen stehen und dabei die ablehnende Haltung ihrer Eltern verarbeiten, auch wenn sie ihre Liebe zu Irland schnell gefunden hatte. Und Cian trug ein belastendes Päckchen aus der Vergangenheit mit sich herum, das einer vertrauensvollen Verbindung erst einmal im Wege stand. Dazu noch Idas Angst um ihre neu gewonnen Freunde, die sich dem Widerstand verschrieben haben. Doch auch wenn die Autorin die Geschichte ruhig fließen lässt, so ist sie alles andere als langweilig. Im Gegenteil: ich konnte dadurch eine sehr gute Nähe zu den Figuren aufbauen und daher ganz besonders gut mit ihren Erlebnissen und ihrem Zusteuern auf Krieg und Rebellion mitfiebern. Ein sehr geschickter Beginn ist dabei der etwas beängstigende Prolog, den man beim Lesen die ganze Zeit im Hinterkopf behält und einen Hoffen und Bangen lässt und der sich gegen Ende dann wieder in die Geschichte einfügt. Das hält die Spannung gut oben. Durch die historischen Figuren und Begebenheiten sind natürlich einige Schicksale vorgegeben, wenn man die Personen kennt. Aber ich kannte sie nicht und bin entsprechend ahnungslos auf das Ende zugesteuert, auch wenn ich schlimme Befürchtungen hatte. Der Freiheitskrieg der Iren, der mit dem Osteraufstand einen dramatischen Höhepunkt erreichte, war nun mal blutig. Es war sehr interessant für mich, durch diesen Roman etwas über den Beginn der irischen Freiheitskämpfe zu lesen und die Menschen dahinter ein bisschen kennenzulernen und ihre Motivationen, Probleme und Konflikte zu erleben. Eingebettet in diesem Rahmen war das Schicksal von Ida und Cian für mich sehr spannend und emotional zu lesen.

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-= Klappentext =- Charlotte wagt einen großen Schritt, als sie 1890 Berlin verlässt und eine Stelle als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus bei London antritt. Dort ist sie für die junge Emily verantwortlich, die seit dem tragischen Verlust ihrer Mutter von schlimmen Albträumen verfolgt wird und den nahe gelegenen Fluss fürchtet. Besorgt um das Wohl des Mädchens versucht Charlotte, mehr über den Tod von Lady Ellen herauszufinden, doch niemand im Haus ist bereit, das Schweigen zu brechen. Erst mithilfe des Journalisten Tom kommt Charlotte einer dunklen Wahrheit auf die Spur … Hier ein sehr schönes Gedicht aus dem Roman S. 25, das sehr gut die Sittsamkeit der Frauen und Mädchen des Romans im Jahre 1890 beschreibt: Ich steh auf hohen Balkone am Turm, Umstrichen vom schreienden Stare, Und lass gleich einer Mänade den Sturm Mir wühlen im flatternden Haare Nun muss ich sitzen so fein und klar, gleich einem artigen Kinde, und darf nur heimlich lösen mein Haar, und lassen es flattern im Winde Annette von Droste-Hülshoff -= Leseeindrücke =- Charlotte verlässt 1890 nach einer großen Enttäuschung in Sachen Liebe ihre Familie und Heimat in Deutschland. Sie hat eine Stelle als Gouvernante im Dorf Westhumble in der Nähe von London angenommen. Ihr Ziehkind, die achtjährige Emily, und ihr Vater, Sir Andrew Clayworth, leben auf Chalk Hill in einem schönen großen Landhaus am Waldrand, das der Mutter von Emily gehörte. Lady Ellen ist vor einem halben Jahr auf tragische Weise ums Leben gekommen. Sie soll im nahen Fluss Mole ertrunken sein, ihre Leiche wurde bis heute nicht gefunden .... Charlotte weiß, dass der Tod von Emilys Mutter ein wunder Punkt im Leben des Kindes ist, und versucht ihr so gut es geht zu helfen, ohne ein Wort über das Geschehene zu verlieren. Tagsüber ist Emily ein aufgwecktes braves Mädchen aber nachts hat sie immer öfter Visionen und Albträume, in denen sie ihre tote Mutter zu sehen glaubt. Sie wacht schreiend auf oder sieht im Wachtraum ihre zu früh verlorene Mutter. Charlotte versucht, hinter das Geheimniss von Lady Ellens Tod zu kommen, um Emily, die immer öfter von ihrer Mutter "heimgesucht " wird, helfen zu können. Bei ihren heimlichen Nachforschungen stößt Charlotte allerdings auf eine Mauer des Schweigens. Sir Andrew, Lady Ellens Mann, hat es jedem verboten, jemals wieder über Lady Ellen zu reden. Wieso darf keiner über Emilys Mutter reden? Charlotte macht sich große Sorgen um Emily, sie recherchiert heimlich und erfährt hinter vorgehaltener Hand, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass in der Ehe des Abgeordneten Sir Andrew und seiner Frau Lady Ellen doch nicht alles so gut war, wie es den Anschein gehabt hatte. Erst als es dem Kind immer schlechter geht, nimmt Sir Andrew Kontakt zu Tom Ashton auf, der seit einiger Zeit zur "Society for Psychical Research" gehört, einer Gesellschaft, die sich mit der Erforschung von übersinnlichen Phänomenen beschäftigt. Tom Ashton und Charlotte versuchen nun gemeinsam, Emily zu helfen und das Geheimnis um Lady Ellen zu lüften. Ohne dass sie es ahnen, begeben sich dabei in Gefahr. -= Fazit =- Susanne Goga hat mit "Der verbotene Fluss" einen sehr schönen, tiefsinnigen Roman geschrieben, der meine Bedürfnisse und Erwartungen an dieses Buch, nach Spannung, Unterhaltung, guten Protagonisten und mit einer wunderschönen bebilderten Landschaft von London und der ländlichen Umgebung um Surrey, voll erfüllt hat! Charlotte und Emily habe ich geliebt, die tapfere, mutige junge Frau, die ihre Zukunft noch mal neu ausrichtet, weit weg von Familie und Heimat als Gouvernante von Emily. Emily, das kleine Mädchen, wie leid sie mir tat, so jung ohne die wärmende Liebe der Mutter, darauf fixiert, wenigstens die Aufmerksamkeit des viel beschäftigten Vaters zu erhaschen. Am liebsten hätte ich sie im Arm genommen und getröstet. Sir Andrew war mir lange Zeit ein Rätsel aber in seiner Rolle perfekt. Richtig schön lebendig beschrieben worden sind alle Protagonisten, ich konnte sie alle "sehen": die "verrückte" Tilly Burke, die ehemalige Nanny von Lady Ellen, Nora, die Nanny von Emily. Die "steife " Haushälterin Mrs. Evans, Wilkins, den Kutscher, den netten Reverend und seine Frau usw. Es war schön, dass ich alle kennenlernen durfte. Das unheimliche im Haus und das, was mit Emily geschah, hat mir so manche Gänsehaut beschert, teilweise sehr mysteriös, was da passierte. Es passt einfach alles sehr gut zusammen, in der Zeit von 1890 war der Spiritismus in London sehr angesagt, fast wie ein Gesellschaftsspiel für jeden. Natürlich lockte diese Tatsache auch sehr viele Scharlatane an, die den Leuten für ihre Dienste das Geld aus den Taschen zogen. Tom Ashton, der richtige Mann am richtigen Ort. Er hat selbst vor einiger Zeit seine Frau verloren und geht sehr behutsam mit dem Kind um. Er bietet Sir Andrew die Stirn und lässt sich keine Vorschriften machen und den Mund verbieten. Bravo! Eine der tragenden Figuren in diesem großartigen Roman, der so viele Wendungen hat und immer wieder neue Aspekte hervorzaubert. Jede gelesene Seite bringt den Leser näher an das gut gehütete Geheimniss von Chalk Hill, und man möchte das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen, bevor es gelüftet ist, das Geheimniss .... Ich würde mir gerne eine Fortsetzung mit Tom und Charlotte wünschen, denn das Ende kam dann doch viel zu schnell für mich, wie immer, wenn ich ein Buch besonders schön finde und mich wohlgefühlt habe damit ;o) Von mir eine unbedingte, uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gerne historische Kriminalromane um London im 19. Jahrhundert lesen. Für alle, die "Downton Abby" und "Das Haus am Eaton Place" lieben und geliebt haben. Sehr gute 5 Sterne ****

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Ein Haus das schweigt ...

Von: Carmen Vicari

26.03.2015

Die Geschichte fängt sehr düster mit einem Prolog an. Eine Frau irrt nachts durch einen Wald. Sie hat spürbar Angst, aber vor was oder wem? Nach diesem Prolog geht es mit Charlotte Pauly in Dover weiter. Charlotte kommt gerade auf der Insel an, um ihre neue Stellung anzutreten. Sie ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit und möchte diese auf der Insel ein für alle mal vergessen. Mit ihrer neuen Stellung als Gouvernante in einem alten Herrenhaus gedenkt sie dies zu tun. Die achtjährige Emily ist ihr gegenüber auch sehr aufgeschlossen, doch man merkt deutlich, dass das Kind etwas bedrückt. Charlotte will sich schnell auf Chalk Hill einleben. Doch das ist nicht einfach. Irgendein Geheimnis belastet die Bewohner des Herrenhauses und Charlotte steht vor einem Rätseln. Niemand will mit ihr reden. Als sich dann auch noch seltsame Geschehnisse im Haus ereignen, wird der Journalisten Tom Ashdown dazu gerufen. Gemeinsam versuchen sie die Rätsel und Geschehnisse im Haus zu lösen und geraten dabei selbst in Gefahr. Der unheimliche Prolog lässt den Leser zunächst verwirrt zurück. Wer ist diese Frau, die dort Nachts im Wald herum irrt und was geschieht mit ihr? Aber schnell ist man von der danach folgenden Geschichte gefangen. Die Autorin versteht es, den Leser mit ihrem Schreibstil an die Geschichte zu binden. Die ganzen Geschehnisse und Geheimnistuerei treiben nicht nur Charlotte zur Weißglut. Man spürt als Leser deutlich Charlottes Verzweiflung, sie möchte Emily helfen, weiß aber nicht wie und diese Wand des Schweigens macht es nicht gerade einfacher. Auch Emilys Angst und ihr fester Glauben, dass ihre Mutter doch noch leben könnte, ist für den Leser greifbar. Die Figuren sind sehr facettenreich und glaubwürdig. Als stärkste Person steht natürlich Charlotte in Vordergrund, gefolgt von Tom, der auch seine Geschichte hat. Obwohl die Geschichte immer wieder zwischen Charlotte und Tom hin und her wechselt, wird der Lesefluss in keinster Weise unterbrochen. Wie ein Sog zieht die Geschichte den Leser mit sich und gibt ihn erst am Ende wieder frei. Die Geschichte ist so konstruiert, dass man als Leser unwillkürlich mit anfängt zu rätseln und helfen will, die Geschehnisse und Geheimnisse auf Chalk Hill zu lösen. Man stellt als Leser seine eigenen Vermutungen an, eine Auflösung allerdings gibt es erst am Ende. Bis dahin bleibt die Spannung konstant hoch. Neben dieser mysteriösen Geschichte bietet die Autorin dem Leser zudem noch einen Einblick in die britische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts mit all ihren Konventionen und Zwängen. Sehr interessant fand ich die Hinweise auf noch heute bekannte Literatur, Personen oder Theaterstücke. Dies machte die Geschichte noch authentischer. Auch der Thematik der übersinnlichen Phänomenen widmet sich die Autorin. Allerdings als neutrale Beobachterin zeigt sie auf, wie diese in der damaligen Zeit aufkamen und zu etablieren versuchten. Fazit: Ein Ausflug auf die Insel des 19. Jahrhunderts mit einigen bekannten Persönlichkeiten und mysteriösen Geschichten. Spannende Unterhaltung für einige Lesestunden, bei denen der Leser zum Mitdenken und -raten animiert wird. Eine Geschichte, die noch lange im Leser nachhallt.

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Charlotte muss ihre Stellung wechseln, nachdem sich der reiche Sohn ihres letzten Arbeitgebers in sie verliebte. So verlässt sie schweren Herzens Berlin und ihre deutsche Heimat um nach England zu gehen. Dort soll sie in Dorking bei Surrey, etwa 40 Kilometer südlich von London, erneut als Gouvernante arbeiten. Auf einem alt eingesessenen Anwesen namens Chalk Hill wird sie die achtjährige Tochter des unnahbaren Politikers Mr. Andrew Clayworth, Emily in Fremdsprachen, Handarbeiten und anderen Fächern unterrichten. Emily entpuppt sich als liebes, nettes Mädchen, das jedoch von Trauer erfüllt ist, seit ihre Mutter ein Jahr zuvor im nahe gelegenen Fluss ertrank. Emilys immer wiederkehrende Albträume lassen Charlotte besorgt aufhorchen. Vor allem, als ihr Emily anvertraut, dass sie mit ihrer toten Mutter spricht. Charlotte wendet sich an ihren Arbeitgeber, doch dieser weigert sich näher auf das Unglück einzugehen, das das Leben seiner Frau kostete. Stattdessen beauftragt er eine Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, herauszufinden, ob übernatürliche Phänomene überhaupt existieren. Diese Gemeinschaft schickt Tom Ashdown, der auf Chalk Hill Licht ins Dunkel bringen soll und nebenher als Theaterkritiker arbeitet. Ein Mann also, der von jeher ein scharfes Auge besitzt. Er soll nun mit Hilfe von Charlotte herausfinden, ob die Schrecken die Emily umgeben irdischer oder überirdischer Natur sind. Doch ihre Nachforschungen gestalten sich recht schwierig, da keiner im Haus oder im nahegelegenen Dorf über den Tod von Lady Ellen sprechen darf… Seit Susanne Gogas Buch „Das Leonardo-Papier“, welches sich als absoluter Glücksgriff für mich entpuppte, gehören die historische Romane der Autorin, zu der Art von Lektüre, die ich beinahe „blind“ kaufe, da Susanne Goga nicht nur stets mit interessanten und ungewöhnlichen Geschichten aufwartet, sondern auch einen fesselnden und ansprechenden Schreibstil besitzt. In ihren aktuellen Roman „Der verbotene Fluss“ spricht die Autorin Leser an, die ein Faible für die in der Mitte des 18.Jahrhunderts in England entstandenen „Gothic Novels“ haben (von Autoren wie etwa Charlotte Bronte) Ein uraltes, hochherrschaftliches Gemäuer, undurchsichtige Nebenfiguren die viel Raum für Spekulation von Seiten des Lesers lassen, Vorkommnisse, die auf den ersten Blick unerklärbar erscheinen, eine unerschrockene Romanheldin die ihren „Schützling“ um jeden Preis retten möchte und ein skeptischer „Geisterjäger“ sorgen für unheimliche aber auch spannende Lesemomente und wohligen Grusel hier und da, so dass ich den Roman praktisch verschlungen habe, da man, lange Zeit, wie auch die Hauptfiguren dieser Geschichte, darüber im Dunkeln tappt, was wirklich auf Chalk Hill vor sich geht. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Autorin sich darauf beschränkt, gewisse Begebenheiten ohne viel Theatralik niederzuschreiben, so dass der Grusel in wohl dosierten Dosen ohne Übertreibung serviert wird und sich allein im Kopf des Lesers entfaltet. Besonders atmosphärisch dicht sind die Romanpassagen, in denen Emily plötzlich von einem auf den anderen Moment in eine Art Starre verfällt und etwas sieht, das eigentlich nicht möglich sein kann. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, um nicht vorweg zu viel von der Spannung zu nehmen. Die Recherche von Charlotte und Tom gestaltet sich ebenfalls interessant, so dass die Lesezeit für mich wie im Flug verging. Wer „Schauerromane“ im Stil von Susan Hill (Die Frau in Schwarz) mag, sollte sich Susanne Gogas „Der verbotene Fluss“ nicht entgehen lassen, auch wenn die paranormalen Ereignisse in diesem Buch vielleicht nicht ganz so ausgeprägt sind, wie im erwähnten Roman. Kurz gefasst: Eine unter die Haut gehende „Gothic Novel“ die wohligen Grusel und spannende Lesemomente garantiert. Unbedingt lesen!

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