Von:
Frederieke
16.02.2012
Es ist lange her, dass ich mich von der ersten Seite an in ein Buch verliebt habe. Bei diesem Buch war das so.
Ich hing sofort daran und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Endlich wieder eine vernünftige Dystopie, dachte ich mir. Und die Idee mit den verschiedenen Fraktionen gefiel mir von Anhieb an.
Zunächst wusste die Hauptperson, Beatrice, nicht, welche Fraktion sie wählen sollte. Denn ihr Eignungstest zeigte, dass sie eine Unbestimmte war, was verherende Folgen für sie haben konnte. Irgendwann stand sie in einer Zwickmühle zwischen Altruan- den Selbstlosen, und Ferox- den Furchtlosen. Wenn sie sich für die Ferox entschied, entschied sie sich gegen ihre Familie, aber in ihren Augen war sie auch nicht selbstlos. Sie dachte viel zu sehr an sich selbst und wusste erst bei der Zeremonie der Bestimmung, in allerletzter Sekunde, was sie wählen sollte.
Aber nicht alle Jugendlichen, die sich für dieselbe Fraktion wie Beatrice entschieden haben, können die Initiation bestehen. Nur die besten zehn werden bleiben. Der Rest wird fraktionslos sein und ein Leben in Armut führen. Beatrice ist der Meinung, dass sie lieber tot wäre, als fraktionslos und sie lernt immer mehr dazu. Im Laufe der Handlung nennt sie sich Tris und gewinnt neue Freunde dazu. Zum Beispiel Christina, Will und Al, aber das mit Al war so eine Sache, denn er schien mehr von Tris zu halten, als sie zunächst dachte.
Der Schreibstil erinnerte mich ein wenig an "Die Tribute von Panem". Ein wenig kalt und kurz, aber perfekt passend zu dem Buch. Und die Autorin, Veronica Roth, ist in meinen Augen sehr bewunderswert, denn als sie dieses Buch schrieb, war sie gerade mal frische 20 Jahre alt. Vielleicht kann sie sich deswegen auch so gut in Tris hineinversetzen- weil die Beiden nur vier Jahre trenntn.
Die Charaktere hatten etwas Unbeschreibliches an sich. Tris war eine starke Persönlichkeit, klein, klug und mutig und die Leute, die sie im Laufe des Buches kennenlernte, besaßen alle eine andere Art.
Das Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen, die hoffentlich genau so viel Spannung wie ihr Vorgänger mitbringt, denn die Fraktionen Altruan- Die Selbstlosen und Ken- Die Wissenden hassten sich und immer wieder verlangten die Ken, auch regieren zu dürfen, denn die Regierung bestand bloß aus Altruan.
Das war eigentlich auch der einzige Makel am Buch. Zum Ende hin überschlugen die Ereignisse sich regelrecht und plötzlich starben Charaktere, deren Tod überflüssig war. Tris blieb nicht genug Zeit zum Trauern, es ging sofort weiter- fliehen, verstecken. Das kam ein wenig unrealistisch rüber und dazu schien Tris das alles kein bisschen mitzunehmen. Roth hätte aus diesem bedeutenden Moment deutlich mehr herausholen können und das Buch hätte locker 50 Seiten länger sein können. So aber, wurde man überrumpelt mit Geschehnissen und konnte sich kaum noch auf die Story konzentrieren. Wenn man jedoch auch den Rest des Buches gelesen hat, kann man schnell über diesen Kritikpunkt hinwegsehen.
Was ich besonders faszinierend fand, war, dass jede Fraktion ein eigenes Zeichen hatte. Das Zeichen der Ferox bestand zum Beispiel aus einem Kreis mit einer Flamme darin und das der Altruan aus einem Kreis mit zwei ausgestreckten Händen. Das der Ken aus einem Auge, der Amite aus einem Baum und die Candor hatten eineWaage. Immer perfekt passend zur Lebenseinstellung.
Einfach ein unglaubliches Leseereignis! "Die Tribute von Panem"- und "Die Auswahl"-Fans werden es lieben!
Fazit: Spannend, bewegend und unglaublich!
Lest es! Ihr werdet es keine Sekunde lang bereuen!
