Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Säulen des Lichts

Jane Johnson

(0)
(1)
(1)
(0)
(0)
€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

England 1187: Der junge Außenseiter John Savage, ein Findelkind, der viele Jahre in einem Kloster verbrachte und wegen seines Aussehens und seiner epileptischen Anfälle von den Novizen und Ordensbrüdern verspottet wurde, wird eines Tages, als er versehentlich einen Reliquienbehälter fallen lässt, von einem Mitbruder so sehr verprügelt, dass ein Maure auf den Vorfall aufmerksam wird und John beisteht. Doch Bruder Jeremiah verliert dabei sein Leben und so müssen John und der Maure fliehen. Unterwegs schließen sich ihnen noch weitere Menschen aus dem einfachen Volk an, die wegen ihres Rufes oder wegen ihrer Tätigkeit an Rande der Gesellschaft dahinvegetieren. Johns Diebesbande spezialisiert sich schließlich auf Reliquienhandel, denn selbst Kirchenmänner fragen nicht unbedingt nach der wahren Herkunft der Knochen und geben diese nur zu gerne als Reliquien berühmter Heiliger aus, um möglichst viele Pilger in ihre Kirchen locken zu können. Doch eines Tages fliegen sie auf und John kann seinen Kopf und die der anderen lediglich wieder aus der Schlinge ziehen, wenn sie sich am heiligen Kreuzzug beteiligen. Dort sollen sie jedoch im Auftrage der Kirche tätig werden; ganz im Geheimen versteht sich. Das Kreuz Jesu, soll beschafft werden und zwar im Auftrage von König Richard Löwenherz, der sich ebenfalls aufmacht ins Heilige Land. Doch die Wege von John und dem Mauren müssen sich trennen, was John sehr schmerzt, denn er begreift in Jerusalem angekommen, dass ihn und den Mauren Liebe verband. Werden sie sich eines Tages wieder sehen? Heimlich verliebt sind auch der jüdische Arzt Nathaniel und die Araberin Zorah, deren Liebe, ginge es nach den Eltern Zorahs, keinerlei Chance auf Erfüllung hat, da eine Ehe zwischen ihnen allein aus religiösen Gründen als verpönt gilt. Zudem ist Zorah bereits ihrem Cousin Tarik versprochen. Doch die politische Lage im Land spitzt sich immer mehr zu. Als immer mehr Europäer ins heilige Land einfallen, um ihren Glauben mit Gewalt durchzusetzen und die Stadt Akka einnehmen wollen, sehen sich Zorah, Nathaniel und alle ihre Bewohner plötzlich einer verhängnisvollen Belagerungszeit gegenüber. Doch es sind nicht allein die Sorgen um die Stadt selbst, die Zorah zu schaffen machen, sondern auch die Zukunft ihrer Brüder. Ihr ältester Bruder, Malek, steht etwa im Dienst von Sultan Salah ad Dhin. Aber auch Aisa und Kamal werden auf unterschiedlichste Art und Weise in die Kämpfe um Akka verwickelt… Ich hatte vor einiger Zeit bereits einen anderen Roman von Jane Johnson gelesen und zwar „Die Seele der Wüste“, der mir so außerordentlich gut gefallen hatte, dass ich nun unbedingt auch ihren aktuellen Roman „Die Säulen des Lichts“ lesen wollte. Wieder einmal führt die Autorin ihre Leserschaft in exotische Gefilde, diesmal allerdings zur Zeit der Kreuzzüge. Was mir an der Geschichte besonders gut gefallen hat, war, dass sie aus der Sicht von einfachen Menschen geschildert wurde, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Und hier beziehe ich mich noch nicht einmal auf deren religiöse Gesinnung, denn John und seine Gefolgsleute sind ein kunterbunter Haufen an Dieben, Prostituierten usw. die ein wenig Erinnerungen schürten an Robin Hoods Mannen. Besonders deren Werdegang hat mir bis zur Hälfte des Romans viel Lesespaß bereitet, denn sie besaßen einen nüchterneren Blick auf angebliche „Wunder“, Heiligenerscheinungen oder angebliche Reliquien, und so darf man sich hier auch auf einige sehr amüsante Dialoge zum Thema freuen, die „die Jungs“ zum Besten geben. Johns Homosexualität, beziehungsweise sein Begreifen diesbezüglich, wurde für meinen Geschmack dann aber ein wenig zu sehr vernachlässigt im Laufe der Geschichte, was auch für die persönlichen Belange der anderen im Fokus stehenden Akteure galt, da die Autorin etwa ab der Mitte des Romans, dann umschwenkt und der Belagerung von Akka und dem erbitterterten Kampf darum, einfach mehr Bedeutung schenkt. Die Gedankengänge der einzelnen Akteure zum Thema Religionsangehörigkeit finden zwar dann und wann Erwähnung, doch sind sie nicht Hauptthema des Buches. Vielmehr ist „Die Säulen des Lichts“ als eine Mischung aus Abenteuerroman und einer Art historisches Sittengemälde zu verstehen. Obwohl ich Jane Johnsons Roman als durchaus unterhaltsam und spannend zu lesen empfand, hätte ich mir jedoch gewünscht, dass sie einem Teil ihrer Figuren ein wenig mehr Tiefgang zugestanden hätte. Aber bei solch vielen Akteuren, die die Geschichte vorantreiben, ist es wahrscheinlich auch nicht so einfach, diesen Punkt zur Gänze zu erfüllen. So wurden zum Beispiel gewisse Fragen, die man sich im Laufe der Story stellt; etwa, warum Zorahs Bruder Kamal plötzlich zum sadistischen Mörder wird oder wieso sich Zorah und Nathaniel nicht vorher aussprechen, gar nicht geklärt. Mir kam die menschliche Seite daher ein wenig zu kurz in diesem Roman. Zudem fand ich gewisse Begriffe, derer sich die Figuren bedienen, ein wenig zu modern formuliert. Ob das schon im Original so war, oder an der Übersetzung liegen könnte, vermag ich leider nicht zu sagen. Gute gefallen hat mir dafür aber wieder einmal Jane Johnsons bildhafter Schreibstil. Sie vermag es wieder einmal, dem Leser die Handlungsorte so anschaulich darzustellen, dass man das Gefühl beim Lesen bekommt, man wäre hautnah dabei. Kurz gefasst: Spannender historischer Unterhaltungsroman, der die Zeit der Kreuzzüge einmal aus der Sicht der einfachen Bürgerlichen schildert…

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.