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Rezensionen zu
Sag, dass du mich liebst

Joy Fielding

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Auch in ihrem Thriller „Sag, dass du mich liebst“ treibt Joy Fielding mit ihrer weiblichen Protagonistin wieder perfide Spielchen. Zuerst lässt die Autorin sie ein schweres Trauma erleiden, danach durch eine emotionale Hölle gehen und gibt häppchenweise eine Familienfehde um das millionenschwere Erbe des Vaters dazu. Die Protagonistin in diesem Szenario ist die 29-jährige Bailey Carpenter. Sie ist eine erfolgreiche Privatermittlerin in Miami, schwelgt in Luxus und ist es gewohnt, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Dies ändert sich schlagartig, als sie eines Nachts während eines Auftrags von einem Unbekannten brutal überfallen und vergewaltigt wird. Von dem Moment an quälen Bailey Panikattacken und Albträume. Sie fühlt sich verfolgt und zieht sich völlig zurück. Nur ihrer Halbschwester Claire, die sich fürsorglich um sie kümmert, vertraut sie sich zunehmend an. In jedem Mann sieht Bailey den mutmaßlichen Täter. Auch in ihrem Nachbarn im Hochhaus gegenüber. Denn dieser scheint mit Bailey ein makabres Spiel zu treiben. Doch niemand will ihr glauben – selbst dann nicht, als sie sieht, wie dieser Mann in seiner Wohnung einen kaltblütigen Mord begeht. Baileys Geschichte wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erzählt und fing gemächlich an. Erst einmal bekam ich einen Eindruck von ihrem Job, ihrem Privatleben und ihrer Persönlichkeit. Doch schon im zweiten Kapitel wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens. Trotzdem begann jetzt keine Hetzjagd auf den Verbrecher, sondern es wurde viel mehr das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Protagonistin gelegt. Denn aufgrund ihres schweren Traumas entwickelte sie eine posttraumatische Belastungsstörung. Diese Emotionen und Verhaltensweisen hat Joy Fielding mit viel Fingerspitzengefühl realistisch umgesetzt. Ich konnte mich sehr gut in Bailey hineinversetzen und verstand, was in ihrem Kopf vorging. Da der Täter einem Allerweltstypen entsprach, kam auch so ziemlich jeder Mann in Baileys Umgebung infrage. Das war dann auch für mich der aufregende Teil, da ich miträtseln konnte, wer es denn nun war. Doch die Suche nach dem Täter und die Psyche des Opfers waren nur zwei Themen, die in diesem Thriller behandelt wurden. Es gab auch noch den Familienstreit um das millionenschwere Erbe. Dieser sorgte noch für zusätzlichen Zündstoff zwischen den Geschwistern und gab der Geschichte eine gewisse Würze, die ereignisreiche Lesestunden bescherte. Allerdings war die Spannung diesmal nicht so nervenaufreibend wie man es von Joy Fielding gewohnt ist. Trotzdem trieb mich die Frage, wer denn nun der Täter ist, durch das Buch. Außerdem war ich gespannt darauf, wie sich die Geschwister wegen des Erbes einigen werden bzw. ob es überhaupt eine Einigung gibt. Die Auflösung war nicht ganz so überraschend, wie ich gedacht hatte. Denn mit meinen Vermutungen lag ich schon ziemlich richtig. Nur die Konstellation war ein wenig anders. Tja, als alter »Joy Fielding«-Fuchs kenne ich die Handschrift der Autorin wahrscheinlich schon zu gut. Nichtsdestotrotz war es wieder ein gelungenes, durchtriebenes und unterhaltsames Spektakel. Fazit: Wieder ein gelungener und durchtriebener Thriller von Joy Fielding. Psychologisch fundiert, intelligent konstruiert und ereignisreich. Die Spannung war nicht allzu nervenaufreibend, trotzdem zog mich die Geschichte in ihren Bann.

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Äußerst spannend und verwirrend {Rezension}

Von: Barbara Lerchenberger

08.06.2015

Ich habe den Psychothriller „Sag, dass du mich liebst“ von Joy Fielding (der Hörverlag) über das Bloggerportal von Random House zum Rezensieren zugeschickt bekommen. Hörbücher nehme ich mir, wie ihr sicher schon gelesen habt, am liebsten mit ins Auto und höre sie auf dem Weg ins Büro. Und bekanntlich ist es bei ja ein Zeichen dafür, dass mir ein Hörbuch gefällt, wenn ich – Zuhause angekommen – noch eine Weile im Auto sitzen bleibe und weiter höre. Das ist mir bei diesem spannenden Thriller gleich ein paarmal passiert. ;-) Inhalt Die Protagonistin Bailey Carpenter ist als erfolgreiche Privatermittlerin für eine Anwaltskanzlei in Miami tätig. Schon allein von Berufswegen, ist sie es daher gewohnt, die Dinge stets unter Kontrolle zu haben. Dies ändert sich allerdings schlagartig, als sie eines Nachts bei einer Observierung von einem Unbekannten brutal überfallen und vergewaltigt wird und nur knapp dem Tod entkommt. In den ersten Wochen nach diesem Überfall ist sie nicht mal in der Lage ihre Wohnung zu verlassen. Angstattacken quälen sie, zudem ist sie besessen von dem Gedanken verfolgt zu werden, daher zieht sie sich fast völlig in sich zurück. Den einzigen Personen, denen sie vertraut, sind ihr Bruder Heath sowie ihre Halbschwester Claire. Heath für seinen Teil ist allerdings so sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, dass er keine große Hilfe für Bailey ist. Ganz im Gegensatz zu Claire, zu der sie bisher keinen Kontakt hatte, die sich aber nun liebevoll um sie kümmert. Ihr vertraut sie sich zunehmend immer mehr an. Und dann entdeckt Bailey eines Tages, dass sie ihr Nachbar im Hochhaus gegenüber beobachtet. Bailey ist außer sich vor Angst, denn er scheint ein makabres Spiel mit ihr zu treiben. Doch weder die Polizei noch ihre Geschwister wollen ihr glauben – selbst dann nicht, als sie sieht, wie dieser Mann in seiner Wohnung einen kaltblütigen Mord begeht. Meinung Mir hat der Thriller „Sag, dass du mich liebst“ wahnsinnig gut gefallen! Er war von der ersten Minute an spannend – und ist dies auch bis zur Auflösung noch geblieben. So spannend, dass ich mich gleich ein paarmal plötzlich in einer stockdunklen Tiefgarage vorgefunden habe, was bei diesem Thema ja auch nicht optimal ist. ;-) Die Figuren sind sehr gut gezeichnet. Mit der Protagonistin Bailey kann man von Anfang an mitfühlen – auch in Bezug auf ihre Sympathie und Antipathie ihren Halb-Geschwistern sowie ihrem Bruder gegenüber, genauso wie ihren Einschätzungen zu dem, was sie vermeintlich sieht oder nicht. Das Ende ist übrigens auch sehr spannend geschrieben. Es gibt nämlich quasi zwei… Wobei man bei der ersten Auflösung gleich denkt, „Gott sei Dank, jetzt haben sie ihn“. Aber weit gefehlt – es geht nämlich noch weiter. Also von meiner Seite aus, auf jeden Fall absolut empfehlenswert! :-)

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Ich hatte schon länger keinen Thriller mehr gelesen und habe mich sehr auf diesen spannenden Psychothriller gefreut. Spannend war das Buch auf jeden Fall – es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Allerdings war es sehr viel “Psycho” und wirklich nichts für empfindliche Menschen. Die Autorin beschreibt sehr detailreich, wie es Bailey geht und was sie denkt. Ihre Erlebnisse werden bis ins kleinste Detail beschrieben und am Ende zeigt sich wie großartig das Alles durchdacht ist und wie sich alle Puzzleteile am Ende zu einem großen Ganzen fügen: der Überfall, der Erbschaftsstreit unter den Geschwistern, der mysteriöse Nachbar und Baileys Vergangenheit. Ich war total überrascht von dem Ende, als ich endlich gemeinsam mit Bailey nicht mehr nur die einzelnen Puzzle-Teilchen sehen konnte, sondern das große Ganze, dass ich hier natürlich nicht verraten möchte. Wer spannende Bücher mag, bei denen er gemeinsam mit den Protagonisten die Wahrheit aufdecken muss und den der heftige Inhalt nicht abschreckt, dem kann ich dieses Buch wirklich absolut empfehlen.

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Bailey Carpenter ist Ende 20 und eine sehr attraktive Frau. Von außen betrachtet, führt sie ein perfektes Leben. Sie w ohnt in einem luxuriösen Apartment in Miami und ist private Ermittlerin. Ihrem Beruf geht sie mit sehr viel Leidenschaft nach. Bis sie während einer Observierung von einem Mann überfallen und vergewaltigt wird. Von da an ist Bailey nur noch ein Schatten ihrer selbst und scheint nichts mehr in ihrem Leben unter Kontrolle zu haben. Persönliche Meinung: Nachdem Bailey vergewaltigt wurde, verfolgen sie Nacht für Nacht Alpträume und ständige Panikattacken. Sie verlässt nicht mehr ihre Wohnung, denn sie vermutet hinter jedem Mann ihren Vergewaltiger. Als hätte Bailey mit diesem Ereignis nicht schon genug durchgemacht, muss sie sich mit ihren Geschwistern herumschlagen, die um das Erbe ihres verstorbenen Vaters kämpfen. Bevor ich hier zu meiner persönlichen Meinung komme, möchte ich anmerken, dass ich wirklich großen Respekt vor Frauen habe, die solch eine Erfahrung machen mussten. In diesem Roman passiert eher wenig. Denn im Großen und Ganzen geht es hier nur um die Gedanken und Emotionen der Protagonistin, die sich fast im ganzen Verlauf der Geschichte in ihrer Wohnung aufhält. Richtige Spannungsmomente gibt es meiner Meinung nach nur am Ende. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich von diesem Roman ein wenig enttäuscht bin. Ich habe mir durch die allgemeine Inhaltsangabe mehr und andere Dinge erhofft, als ich erhalten habe. Ich wollte Spannung und Unterhaltung. Was ich jedoch bekommen habe, war ein Einblick in die psychische Verfassung eines missbrauchten Menschen. Aus dieser Sicht betrachtet ist Joy Fielding trotzdem ein wirklich gutes Buch gelungen! Ich glaube, als Autor braucht man enorm viel Einfühlungsvermögen, um sich an dieses Thema überhaupt heranzutrauen und eine Geschichte daraus zu formen.

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Psychoterror

Von: Baroness

23.05.2015

„Vorsicht Spoiler!“ Als Privatermittlerin verdient sie nicht nur ihr Geld, sondern der Job ist ihre Berufung. Sie hat alles unter Kontrolle, bis sie eines Nachts selbst überfallen wird. Übel zugerichtet verbarrikadiert sie sich in ihrer Wohnung. Die Polizei ermittelt fieberhaft, aber Bailey kann sich an keine wichtigen Details erinnern. Albträume, Angstgefühl, Panik sind ihre Schatten, mit denen sie kämpfen muss. Besorgt um ihr Wohlergehen kümmert sich ihre Halbschwester mit ihrer Tochter um sie. Ihr Bruder Heath ist ihr keine große Hilfe. Bailey sieht hinter jedem Mann den Täter, sie hat Angstzustände und ruft jedes Mal die Polizei an. Sie will nicht nach draußen, nur ihr Fernglas ist der einzige Kontakt außerhalb. Kopfzerbrechen macht ihr ein Nachbar, den sie mit ihrem Fernglas beobachtet. Als sie einen Mord beobachtet, versucht sie ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Sie will den Täter selbst finden und hat keine Ahnung, dass er sich in ihrer Nähe befindet. Ich habe schon lange kein Buch mehr von Joy Fielding gelesen, aber ich muss sagen, dass sie nach wie vor spannend schreibt. Die Autorin hat gleich mehrere dramatische Themen angeschnitten. Der Verlust von Mutter und Vater, Beziehungen zwischen Familienangehörigen, Überfall und die Folgen einer Vergewaltigung. Brisante Themen, die man nicht selbst erleben möchte. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, überhaupt Bailey, mit ihren Angstzuständen. Die Anspannung und Dramatik der Geschichte ist bis zum Ende spürbar, es gibt Ereignisse, mit denen man nicht gerechnet hat. Die Geschichte liest sich flüssig und ist in Kapiteln unterteilt. Für mich eine gelungene Geschichte mit Tiefgang und überraschenden Ende. Super!!! Typisch Joy Fielding – für Thrillerfans ein Muss! Fazit: Ein abwechslungsreicher und spannender Psychothriller!

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Das Cover: Ein wunderschönes, buntes Cover. Es ist türkis und blau und geht am Rand ins Schwarz über. oben ist eine lilane Blume. Sie sieht etwas stachelig aus und zieht das Augenmerk auf sich. Allerdings muss ich sagen, dass dieses Cover nicht zur Story passt. Der Inhalt: Bailey Carpenter ist eine starke Frau, die mitten im Leben steht. Sie hat eine guten Job als Ermittlerin, einen Bruder namens Heath, fünf Halbgeschwister und eine Affäre mit ihrem Chef. Bei einer Observierung hockt sie in einem Gebüsch. Sie wird von einem Mann überfallen und vergewaltigt. Nun steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie wird paranoid, depressiv, ängstlich und hat einen Waschzwang. Doch sie kommt durch den Vorfall ihrer Halbschwester Claire und deren Tochter Jaid näher und lernt sie kennen und lieben. Plötzlich entdecken sie zusammen einen Mann im gegenüber liegenden Haus. Drittes Fenster von oben, viertes von links. Sie beobachten ihn, wie er jede Nacht eine andere Frau nach Hause bringt. Eines Nachts sieht Bailey, wie dieser Mann einen Mord begeht. Meine Meinung: Ich liebe Joy Fieldings Schreibstil. Er ist locker und frisch, man kann sich gut hinein versetzen und alles verstehen. Die Story hat mich anfangs sehr schockiert. Als ich las, dass sie vergewaltigt wird, wusste ich nicht, wie ich mit dieses Thema umgehen soll, denn auf dem Klappentext stand lediglich, dass es einen Überfall gibt und sie nur knapp dem Tod entkommt, was ich allerdings nicht erkennen konnte. Ich habe nicht gelesen, dass sie fast starb. Ich finde dieses Thema nicht leicht. Es war anfangs für mich sehr schwer zu lesen, vor allem, da Joy Fielding die Begabung hat, so zu schreiben, dass man sich in die Protagonisten hineinversetzt fühlt und auch alles detailliert beschrieben wurde. Doch ich muss sagen, nachdem ich dieses Kapitel bewältigt habe, hat mich alles fasziniert und ich konnte sie gut verstehen. Ich habe es sehr gern gelesen und fand es wieder super spannend, da nichts war, wie man es vermutet hat. Ich kann dem nichts hinzufügen, was diesem Buch auch nur annähernd gerecht würde.

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Letzte Woche lag seit langem mal wieder ein Psychothriller auf meinem Nachttisch, wobei das Buch 'Sag, dass du mich liebst' von Joy Fielding in meinen Augen mehr Psycho und weniger Thriller ist. Seit der Schwangerschaft vor etwa 8 Jahren hatte ich von Geschichten dieser Art Abstand genommen und war vorübergehend auf 'schöne' Romane umgestiegen. Bis zu dem Zeitpunkt damals, verschlang ich jedoch mit Vorliebe Thriller von Joy Fielding, Tess Gerritsen, Karin Slaughter & Co. Die Geschichte handelt von Bailey Carpenter, einer erfolgreichen Privatermittlerin in Miami, die eines Tages während einer Observierung brutal überfallen wird und dabei nur knapp dem Tod entgeht. Nach dem Überfall lässt sie sich vorübergehend von der Arbeit freistellen und verschanzt sich in ihrer Wohnung, wo sie zunächst niemanden, außer ihren Bruder an sich heran lässt. Einzig ihrer Halbschwester Claire, zu der sie bislang keinen Kontakt hatte (und deren Tochter Jade) öffnet sie sich langsam aber sicher, als diese von Baileys Schicksal erfährt und ihre Hilfe anbietet. Während Bailey Tag für Tag von Panikattacken und Albträumen gequält wird, entdeckt sie, dass sie von einem Mann aus dem Hochhaus gegenüber beobachtet wird, der ein makabres Spiel mit ihr zu treiben scheint. Sie ist außer sich vor Angst, doch niemand schenkt ihr Glauben - nicht einmal die Polizei, als sie eines Tages einen Mord in der Wohnung gegenüber beobachtet... Joy Fielding erzählt sehr anschaulich von den Psychosen, die Bailey in der Zeit entwickelt, in der sie hinter jedem Mann der ihr begegnet ihren Peiniger vermutet, den sie unbedingt finden will um sich endlich wieder sicher zu fühlen. Schon bald kann sie Wahnvorstellung und Realität kaum noch voneinander unterscheiden. Ihre Tagesabläufe wiederholen sich immer und immer wieder, was bei 448 Seiten zunächst etwas langatmig erscheint, zwischendurch geht es im Hintergrund aber auch um den Erbschaftsstreit zwischen Bailey, ihrem Bruder und deren Halbgeschwistern, wodurch die Geschichte etwas aufgelockert wird. Den Schreibstil mag ich, wie auch schon in ihren anderen Büchern, sehr gerne und Joy Fielding schafft es, die Spannung bis zum Schluß aufrecht zu erhalten. Das Finale war für mich völlig überraschend und unvorhersehbar, so wie es sich für einen guten Thriller gehört. Der deutsche Titel ist übrigens perfekt gewählt und spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte. Wer dieses Genre gerne liest, dem empfehle ich 'Sag, dass du mich liebst' uneingeschränkt.

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In Joy Fieldings neuem Psychothriller erzählt sie die lange Leidensgeschichte der jungen Privatermittlerin Bailey Carpenter. Gleich im 2. Kapitel erlebt der Leser den schrecklichen Übergriff, der zu diesem Leiden führt. Aber dann dauert es rund 100 Seiten, bis die Ereignisse um den "Nachbarn von gegenüber" beginnen und der im Klappentext erwähnte Mord passiert sogar erst auf Seite 387. Bis dahin beschreibt die Autorin Baileys Leidensweg nach der Tat, wie sie sich in ihrer Wohnung vergräbt, vor allem und jedem Angst hat und allmählich Psychosen entwickelt. Das gelingt Joy Fielding aber sehr gut. Die Emotionen und Ängste von Bailey, ihre Panikattacken und ihr Verhalten insgesamt waren für mich nachvollziehbar und glaubwürdig. Auch wenn man sich selbst nur schwer in so eine schlimme Situation hineindenken kann, habe ich mit Bailey gelitten und mir immer wieder überlegt, wie es mir in dieser Situation gehen würde. Etwas Abwechslung kommt auf, als sich Baileys Halbschwester Claire und deren Tochter Jade beginnen, sich um Bailey zu kümmern. Besonders Jade hat mir gut gefallen, weil sie kein gewöhnlicher Teenager ist, sondern ein bisschen aus der Rolle fällt. Mit ihrer direkten und ein bisschen frechen Art hat Jade nicht nur Bailey sondern auch mich als Leserin hin und wieder zum Lachen gebracht. In einer "Nebenhandlung" geht es noch eine Familienfehde zwischen Bailey und ihren Halbgeschwistern um die Erbschaft des Vaters in Millionenhöhe. Dieser Handlungsstrang erklärt die Familienverhältnisse, fügt sich nahtlos in die Handlung ein und lockert diese ein bisschen auf. Mit den Ereignissen um den Nachbarn im Hochhaus gegenüber steigert sich dann allmählich die Spannung. Bailey beginnt in so ziemlich jedem den Täter zu vermuten, vertraut so gut wie niemandem mehr und ist ständig von der Angst geplagt, dass der Täter sie erneut überfallen könnte, da er ja bisher nicht gefasst wurde. Ihre Psyche spielt ihr Streiche, so dass sie bald Realität und Wahnvorstellungen kaum noch unterscheiden kann. Dennoch ist sie fast besessen davon, den Täter zu finden, damit sie sich endlich wieder sicher fühlen kann. Auch das war für mich nur logisch und nachvollziehbar. Ich denke, es geht hier weniger darum, den Täter seiner Bestrafung zuzuführen, sondern mehr darum wieder ein Gefühl von Sicherheit zu haben und den Weg in ein "normales" Leben zurück zu finden. Dieses Gefühl konnte mir die Autorin gut vermitteln. Mit ihrem flüssigen und aussagekräftigen Schreibstil hat Joy Fielding es geschafft, mich an Baileys Geschichte zu fesseln, auch wenn der Spannungsbogen zwischendurch immer wieder mal abflacht und der Nervenkitzel dann fehlt. Völlig überrascht wird man als Leser mit einem grandiosen Ende, das alle losen Fäden verknüpft und zwei absolut unvorhersehbare und unerwartete Auflösungen bietet. Erst dann wird klar, welches ausgeklügelte und perfide Spiel mit Bailey gespielt wurde. Joy Fielding hat wieder einmal einen cleveren Krimi mit interessanten und glaubhaften Charakteren abgeliefert, der mir am Ende dann doch noch ein Gänsehautgefühl und ein paar spannende Lesestunden bereitet hat. Fazit: 4 von 5 Sternen

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