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Rezensionen zu
Die Eheprobe

Melanie Gideon

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Willkommen im Zeitalter von Internet und Facebook

Von: Monika Stutzke aus Berlin

19.08.2013

Alice Buckle und ihr Mann William sind seit so vielen Jahren verheiratet, dass sich Eheroutine eingeschlichen hat. Sie haben sich nicht mehr viel zu sagen und leben aneinander vorbei. Als die interneterfahrende Alice per Mail eine Umfrage zum Thema "Die Ehe im 21. Jahrhundert" erhält, überlegt sie kurz, ob sie daran teilnehmen soll oder nicht. Als ihr klar ist, dass alles absolut anonym ist, entschließt sie sich dazu. Sie bekommt für die Studie den Nutzernamen "Ehefrau 22" und ihr Ansprechpartner während der Dauer der Umfrage ist "Forscher 101". 90 Fragen umfasst die Umfrage, die ihr in Abständen zugesandt werden. Aufgrund der zu beantwortenden Fragen hinterfragt sie ihr eigenes Leben. Sie gibt ausführliche Antworten und es entsteht zwischen ihr und dem Forscher 101 eine Annäherung. Beide haben das Bedürfnis, sich näher kennenzulernen und melden sich zusätzlich bei Facebook mit einem weiteren Pseudonym an, wo sie korrespondieren. Alice fühlt sich dem Forscher 101, der ebenfalls verheiratet ist, sehr verbunden und schon bald planen die beiden, sich im realen Leben zu treffen ... Das Zeitalter von Facebook, E-Mails und Google spiegelt sich nun schon seit einiger Zeit in der Literatur wieder. Neu ist die Idee also nicht, sich mittels Mails und Facebook kennenzulernen. Der Autorin Melanie Gideon ist es trotzdem gelungen, mich als Leser zu fesseln. Die gelangweilte Alice, Hausfrau und Mutter, googelt wie so viele intensiv zu persönlichen Belangen im Internet, egal ob es um Schlupflider oder Schuldgefühle geht. Als sie sich entschließt, an einer Umfrage teilzunehmen, stellt diese ihr bisheriges Leben auf den Prüfstand. Sie beginnt zu hinterfragen und zu analysieren, wo sie in ihrer Ehe steht. Alice und ihr Mann William haben Profile bei Facebook und können dort auch ihre Posts mitverfolgen. So erfährt Alice anhand weniger Worte, dass auch in Williams Leben einiges schief läuft. Das Buch ist aus der Perspektive von Alice geschrieben. Die einzelnen Kapitel sind verschieden aufgebaut. Mal enthalten sie nur Facebooknachrichten, Googlesuchen, die Beantwortung der einzelnen Fragen der Umfrage oder einfach nur den normalen Romanstil. Ich musste mich in die einzelnen Abschnitte erst einmal "einlesen". Als eine besondere Herausforderung empfand ich den Teil der Beantwortung der Fragen, denn diese standen nicht mit bei. Bei einigen Antworten konnte man sich denken, nach was gefragt wurde, bei anderen hatte ich anfangs Fragezeichen in den Augen. Im nachhinein stellte ich fest, dass die Fragen als Anhang mit aufgelistet sind. Interessanterweise habe ich anhand der Fragen nochmals einige Antworten durchgelesen und noch nachträglich einen "Aha-Effekt" gehabt. Aber als störend empfand ich es nicht, dass die Fragen nicht bei waren. Alice, die mit William inzwischen eine Ehe führt, die mehr nebeneinander als miteinander genannt werden muss, ist erstaunlich ehrlich bei der Beantwortung der Fragen. Sie stellt fest, was in ihrem Leben schief gelaufen ist, weiß aber nicht, ob es sich lohnt, um das Bewährte zu kämpfen oder ob sie sich auf was Neues einlassen soll. Auch wenn man über 40 Jahre alt ist, hat man noch Träume und Wünsche und es zeigt sich, dass man nicht bereit ist, diese aufzugeben. Man darf gespannt bleiben, wie sich Alice entscheiden wird. Ein etwas anderer Roman im Zeitalter von Facebook und Internet.

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