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Rezensionen zu
Caspar David Friedrich: Das Standardwerk über sein Leben und Werk in einer aktualisierten Neuausgabe

Johannes Grave

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Casper David Friedrich (1774-1840) gilt als DER Künstler der deutschen Romantik. „Der Wanderer über dem Nebelmeer" ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder und auch seine weiteren Werke bewundere ich sehr. Friedrich fasziniert vor allem mit seiner Landschaftsmalerei. Mit verblüffender Präzision konnte er die verschiedensten Naturstimmungen erschaffen. Elemente wie Nebel, Mondlicht, Dunst oder Dämmerung verliehen seinen Werken stets eine ganz besondere Stimmung, ja sogar etwas Mystisches. Der Kunsthistoriker Johannes Grave widmet sich in diesem wunderschönen Bildband nicht nur dem künstlerischen Schaffen Friedrichs, sondern beleuchtet auch den Maler als Person. Dabei werden die familiären, religiösen sowie politischen Hintergründe und Motive Friedrichs analysiert. Grave verknüpft die Biografie des Künstlers mit seinen Werken und setzt diese in den historischen Kontext. Dieser Bildband ist eine Wucht. Über 200 (!) Abbildungen und Detailansichten aller Schaffensperioden Friedrichs zeichnen zusammen mit Graves umfassenden Ausführungen ein beeindruckendes Porträt des Malers. Für Kunstliebhaber*innen und Caspar David Friedrich Fans!

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Bisher kannte ich nur ein paar wenige Kunstwerke von Caspar David Friedrich, darunter vor allem „Der Wanderer im Nebelmeer“ – ein Gemälde, das mir besonders gut gefällt und in Erinnerung bleibt. Bei diesem Buch ziert besagtes Bild das Cover, weshalb es mich sofort angesprochen hat. Caspar David Friedrich, 1774 in Greifswald geboren, besuchte Akademien in Kopenhagen und Dresden und gehört zu den bedeutendsten Künstlern der deutschen Romantik an der Schwelle zur Moderne. Er zeichnete viel, nutzte hauptsächlich Bleistift, Feder, Aquarell und Gouache, fertigte aber auch Radierungen und Holzschnitte an und verwendete Sepiatechniken. Ab 1802 konzentrierte er sich vor allem auf die Landschaftsbilder und griff ab 1807 dafür vermehrt zu Ölfarben. Vor allem seine Landschaftsgemälde finde ich beeindruckend. Er hatte eine Liebe für Nebellandschaften und Dämmerlicht. Auch mag ich seine Bilder von abendlichen Sonnenuntergängen sehr gerne. „Friedrichs Landschafen, strahlen zumeist Ruhe und Stille aus, so dass sie beinahe zeitlos erscheinen. Kein plötzliches Ereignis, kein überraschendes Geschehen bricht in diese Stille ein. Die kontemplative Haltung der Rückenfiguren verstärkt diesen Eindruck noch, enthalten sie sich doch jeder Tätigkeit.“ Aber wer war dieser Mann? Wie sind seine Bilder einzuordnen, was will er uns damit sagen? Und wie hat er sich künstlerisch entwickelt? Mit all dem hat sich Kunsthistoriker Johannes Grave mithilfe von Briefen und Aussagen von Friedrichs Zeitgenossen, in diesem Buch auseinandergesetzt, eingebettet im historischen Kontext. Ausführlich schildert er vom künstlerischen Schaffen und Werdegang des Künstlers. Ich muss zugeben, als zwar Kunst-Interessierte, aber nicht Historikerin, war mir der Text im Buch etwas zu ausführlich. Für mich verlor er sich immer wieder in Details. Vielleicht hätte ich mich leichter getan, wenn das Buch noch klarer gegliedert gewesen wäre. Aber das kommt ja auch immer darauf an, wie man so ein Buch nutzt: Möchte man sich, wie ich, hauptsächlich die Bilder anschauen, dann kann das Buch durchaus einen Mehrwert haben. Die über 200 Abbildungen von Skizzen, Zeichnungen, Porträts und Gemälden haben mir richtig gut gefallen! Man bekommt einen guten Eindruck davon, welche Werke Friedrich erschaffen hat. Bisher kannte ich nur Gemälde von ihm. Aber er hat auch sehr viel gezeichnet! Möchte man das Buch als Quelle für eine schriftliche Arbeit über Caspar David Friedrich und seine Bilder verwenden, findet man hier bestimmt eine Menge hilfreicher Details zu seinem Leben, seinen Werken und zu seiner künstlerischen Entwicklung! Spannend fand ich, dass am Anfang des Buches mehrere Porträts von Friedrich abgebildet sind, gemalt von verschiedensten Künstlern, die ihn ganz unterschiedlich darstellen: Mal nachdenklich und melancholisch, dann in sich gekehrt und plötzlich mit offenem, forderndem Blick zu seinem Gegenüber. Z. B. bildet ihn der Künstler Georg Friedrich Kersting malend in einem kargen Raum an der Staffelei ab; abgeschottet von äußeren Einflüssen. Ganz im Gegensatz zu dem lebendigen Wasserfall, den er dabei malt. Ich finde das immer erstaunlich, wenn jemand wundervolle Bilder aus dem Kopf malen kann! „Schließe dein leibliches Auge damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehst dein Bild. Dann fördere zu tage was du im dunklen gesehen, daß es zurück wirke auf andere von außen nach innen.“ (Zitat Friedrichs) Teilweise bleibt unbekannt, wie seine eigenen Werke zu deuten sind (religiöse, politische oder persönliche Anteile lassen sich erahnen), was immer wieder zu Diskussionen führt. Der Künstler soll sehr schwermütig gewesen sein, manche Quellen berichten von psychischen Krisen und einem Suizidversuch. Auch spätere finanzielle Schwierigkeiten schlugen ihm aufs Gemüt. Nach einem Schlaganfall (1835) war seine Malhand geschwächt. Er starb 1840 mit 65 Jahren. Traurig, dass nach seinen künstlerischen Erfolgen, das Interesse an seinen Bildern in den 1820ern für einige Jahre rapide zurückging, da die Leute die Gemälde zu eigenwillig und trübsinnig fanden. Genau das, finde ich, macht doch den Reiz seiner Bilder aus! FAZIT: Trotz dem (mir persönlich) zu vielen und zu detailreichen Text, konnte mir das Buch den Künstler Caspar David Friedrich, sein Leben, seinen Werdegang und vor allem seine Bilder, etwas näherbringen. Ich werde bestimmt noch einige Male darin blättern, um seine großartigen Werke zu bestaunen! 4/5 Sterne!

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