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Rezensionen zu
Trotzkis Narr

Ulrich Ritzel

Berndorf ermittelt (9)

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Endlich mal wieder Kommissar Berndorf. Eigentlich ja Ex-Kommissar Berndorf und nun Detektiv Berndorf, aber so richtig will das noch nicht passen. Ich kenne Berndorf noch als mürrischen, eigenwilligen Kommissar, der seine Kollegen gern im Dunkeln ließ. Regeln, Vorgaben und Richtlinien waren für ihn quasi nicht vorhanden. Jetzt als Detektiv schnüffelt er auch wieder mit Vorliebe zwischen den Zeilen und findet so manchen Hinweis schneller als der Polizei liebt ist. Seine Art mit den Menschen umzugehen, ist zwar speziell, jedoch auch wirksam. Und mit der Unterstützung von Tamar Wegenast kann er seine Informationen meistens vor der ermittelnden Polizei/Staatsanwaltschaft abholen. Ulrich Ritzel schreibt wie gehabt sehr gut und schafft es seine verschiedenen Handlungsstränge geschickt zu verbinden und eine interessante Geschichte daraus zu weben. Das Thema ist, wie bei fast allen Ritzel-Krimi, sehr nah an der Realität, so auch hier die Verquickung von Politik und Wirtschaft. Die Machtstellung einzelner Personen, die diese für sich nutzen und ihre Vorteile dabei herausziehen. Und der immer größer werdende Kreis der Verdächtigen und Mitwisser. Es ist vom Vorteil, wenn man die vorherigen Ritzelbücher kennt und somit auch den Ex-Kommissar. Es lässt sich dann leichter in die Geschichte einsteigen und so manche Nebenbemerkung hat dann eine andere Wirkung. Ulrich Ritzel löst nicht alles auf. Manches lässt er offen und den Leser dadurch mit einer Frage zurück. Vielleicht wird die Frage in dem nächsten Fall von Berndorf wieder aufgegriffen.

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Vetternwirtschaft

Von: wal.li

23.05.2015

Wie kann das zugehen? Ein Berliner Senatsangestellter und ein Polizeihauptkommissar werden mit der selben Waffe erschossen. Die forsche Staatsanwältin Dagmar Wohlfrom-Kühn übernimmt die Leitung der Ermittlungen, obwohl diese Gemengelage schon ahnen lässt, dass dieser Fall einigen Staub aufwirbeln wird. Zur gleichen Zeit überfällt die junge Journalistin Karen Andermatt das unangenehme Gefühl, sie könnte beschattet werden. Sie beauftragt den nunmehr als Privatermittler tätigen ehemaligen Kommissar Hans Berndorf, herauszufinden, ob ihr Gefühl sie trügt. Zwei Handlungsstränge, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, so scheint es. Eine mögliche Verbindung ergibt sich jedoch schon daraus, dass die Staatsanwältin und Karen sich über Karens Mann kennengelernt haben. Staatsanwältin Wohlfrom-Kühn hatte daraufhin die Idee, sich von der Journalistin für eine Weile begleiten zu lassen. Ein Projekt, aus dem ein Buch entstehen könnte, das wiederum nützlich für den kommenden Wahlkampf sein mag. Nach und nach entschlüsseln Polizei und Privatdetektiv immer mehr verborgene Details, die auf Verquickungen deuten, von denen eigentlich niemand etwas wissen möchte, die die Öffentlichkeit aber kennen sollte. Hans Berndorf scheint als Einziger der Wahrheit auf die Spur kommen zu wollen. Gut diesem Roman seine volle Aufmerksamkeit zu widmen, denn nicht ohne Brisanz ist das, was da mehr oder weniger klar angedeutet wird. Gerade wenn man vor kurzem eine Art Korruptionsbericht gelesen hat, bekommt man hier einen Hinweis wie es trotzdem geht und man fragt sich, wie die eigene Republik unter diesen Umständen als die am wenigsten korrupte gelten kann. Ausschreibung ist nicht gleich Ausschreibung und ein Zuschlag will noch lange nichts heißen. Böse sind da einige Entwicklungen, dennoch dürften sie einen nicht geringen Wahrheitsgehalt innewohnen haben. Um einige Illusionen ärmer, um einige Verdachtsmomente reicher, folgt man dem weißen Ritter Berndorf in seinem Kampf um die Wahrheit und hofft, es möge nicht alles unter den Tisch gekehrt werden. Eine Hoffnung, die eigentlich nur vergebens sein kann, so in etwa weiß man ja doch, wie es läuft und dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt ist auch hinlänglich bekannt. Die Ränkeschmiede, das Intrigenspiel zwischen Politik und Wirtschaft werden hier zu einem spannenden und boshaften Krimi verquickt, der sehr nachdenklich stimmt.

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