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Rezensionen zu
Odyssee

Homer

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Dieses Buch zu lesen, war eine sehr spontane Entscheidung. Ich habe diese wunderschöne Ausgabe gesehen, die Covergestaltung ist wirklich großartig, und da musste ich zuschlagen. Es gibt einfach bestimmte Werke, die ich früher oder später unbedingt gelesen haben möchte und dazu gehört natürlich auch die Odyssee. Ich muss zugeben, ich habe absolut keine Ahnung von Mythologie und dergleichen, ich wusste auch über die Odyssee nicht viel. Ich wusste nicht mal, dass unklar ist, ob Homer überhaupt existiert hat oder ob hinter diesem Namen vielleicht eine größere Gruppe von Dichtern steckte. Also allein schon während ich mich allgemein mit diesem Werk befasst habe, habe ich so viel dazugelernt, dass es sich definitiv gelohnt hat, sich an so einen »alten Schinken« heranzuwagen. »Toren sind sie, da vernunftlos sie sind, was Recht ist, nicht wissen. Und sie ahnen nichts vom Tod und vom schwarzen Verhängnis, das schon heranrückt, sie alle an einem Tag zu verderben.« Für alle, die wie ich auch nicht besonders viel über die Odyssee wissen, es handelt sich dabei um einen Epos der schätzungsweise um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert v. Chr. verfasst wurde. Hauptsächlich geht es darin um Odysseus und seine Gefährten, die sich bei ihrer Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg vielen Gefahren stellen müssen um in ihre Heimat Ithaka zurückkehren zu können. Daher auch der Begriff »Odyssee«, den wir heute noch nutzen, wenn wir von einer langer Irrfahrt oder ähnlichem sprechen. »Weh mir, was werd’ ich noch leiden, was wird mir zuletzt noch geschehen?« Da ich überhaupt keinen Vergleich habe, kann ich eigentlich Kurt Steinmanns Übersetzungsleistung nicht wirklich bewerten - aber ich tue es trotzdem. ;) Beziehungsweise möchte ich zumindest sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass sich dieses Werk so flüssig lesen lässt. Es ist natürlich nicht, als würde man einen modernen Thriller lesen, es ist anstrengender und erfordert mehr Konzentration, man braucht natürlich länger und zumindest ich habe nie mehr als 40 Seiten an einem Tag geschafft. Ich habe auch mit nichts anderem gerechnet, aber ich war trotzdem überrascht, dass es sich sprachlich einfach sehr angenehm gelesen hat. Und das ist einem offenbar sehr talentierten Übersetzer zu verdanken. »Auf ihre eilenden, schnellen Schiffe vertrauend, durchfahren sie den großen Schlund, da es ihnen Poseidon gewährte. Ihre Schiffe sind schnell wie ein Flügel oder Gedanke.« Was ich auch großartig fand, waren die Anmerkungen am Ende des Buches. Es gibt circa 60 Seiten voller kurzer Anmerkungen zu Personen, Formulierungen und Sitten. Wenn man also einen Namen liest, den man nicht kennt (was bei mir ständig der Fall war) oder einfach irgendetwas nicht versteht, dann kann man eigentlich in fast jedem Fall davon ausgehen, dass man im Anhang eine Erklärung dazu findet. Besonders für alle, die sich mit Mythologie nicht auskennen, ist das natürlich eine tolle Sache. Ich kann mir vorstellen, dass viele sich nicht sicher sind, ob sie sich an dieses Werk heranwagen sollen, aber ich kann es euch nur empfehlen. Es ist natürlich etwas vollkommen Neues, wenn man normalerweise eher Unterhaltungsliteratur liest, aber es ist einfach unglaublich interessant und man lernt definitiv so einiges dazu. »[D]enn gar reizbar sind wir Geschlechter der Menschen auf Erden.« Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich mir die Zeit für dieses Werk genommen habe, es war wirklich eine Bereicherung!

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Fabelhafter Steinmann - grausiges Buch

Von: Heinrich Leitner

27.07.2016

Die Übersetzung ist großartig, die Anmerkungen durchaus hilfreich, der Index ebenso. Die Aufmachung des Buches hält mit der Übersetzungsleistung freilich nicht mit. Homers Odyssee - und dann in dieser wunderbaren Übertragung - liest man wieder und wieder, springt zurück, eilt dann schnell voran, blättert vor und zurück. Die vorliegende Ausgabe fördert das nicht: es hat Klebe- statt Fadenbindung und zerfällt so schnell bei intensiver Lektüre. Will man die Anmerkungen nutzen, dann muss man wissen, in welchem Gesang man sich gerade befindet. Es gibt keinen Seitentitel, der eine da leitet. Ungewöhnlich auch, dass die Seitenzahl der ungeraden (rechten) Seiten links innen gedruckt sind; gerade sie erwartet man beim Durchblättern rechts unten. Kurzum: solch einen Homer will man noch in Jahrzehnten lesen und seinen Töchtern vererben. Der Verlag ist wohl eher daran interessiert, viele schnell zerfallende Bücher zu verkaufen. Schade. Wenn die Verlage die Buchkunst aufgeben, sollten sie sich nicht wundern, wenn man keine Bücher mehr kauft. Lieber Leser, vielen Dank für das Lob der Übersetzung, in dem ja fast so etwas wie Begeisterung mitschwingt. Schade nur, dass Sie sich mit der Ausstattung nicht anfreunden können. Natürlich wissen wir, was wir unserer bibliophilen Leserschaft schuldig sind. Daher haben wir diese Neuübersetzung 2007 zunächst auch als großformatigen Band veröffentlicht (mit Fadenheftung und im Schuber). Doch nicht alle Homer-Fans können sich ein solch prächtiges und selbstverständlich kostspieliges Vergnügen leisten. Aus diesem Grund haben wir die Übersetzung 2011 ein zweites Mal in einem kleineren und entsprechend günstigeren Format herausgegeben. Für einen Ladenpreis unter 30€ (schließlich haben wir auch an ein junges Publikum gedacht) lässt sich dieser umfangreiche Band aber leider nicht mit Fadenheftung realisieren. Wer also mehr will als einen 446 Seiten starken, in Leinen gebundenen Band mit Lesebändchen, mit gestaltetem Vorsatzpapier und goldfarben bedrucktem Naturpapierumschlag (wie wir meinen: alles höchst bibliophil gemacht), der muss zum Prachtband greifen. Noch ein Wort zur Gestaltung: Wir haben uns entschieden, die Seitenzahl (Pagina) stets links zu stellen, damit sie nicht mit den durchgängigen Zeilenzählern (stets rechts gestellt) konkurriert. Die Anmerkungen halten wir für ebenfalls sehr übersichtlich gesetzt und haben für alle, die von vorn nach hinten springen wollen, ein zweites Lesebändchen für den Anhang eingefügt. Wir wünschen noch viel Vergnügen bei der Lektüre!

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Ein Klassiker in wunderschönem neuem Kleid

Von: Vero Pi aus München

10.01.2012

Homers Odyssee gehört wohl zu den ältesten und beeindruckendsten Werken der abendländischen Literatur. Der Epos beschreibt die Reisen und Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten, die Zustände, die nach seiner 20 jährigen Abwesenheit in seinem Königreich herrschen. und das Leben seines Sohnes Telemachos sowie dessen Suche nach dem Vater. Die Odyssee selbst ist in 24 Gesänge aufgeteilt. Zuerst wird die Gegenwärtige Situation in Ithaka, um Odysseus Frau Penelope und Telemachos beschrieben. Im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt man die Einzelheiten über Odysseus Irrwege und Abenteuer, bis hin zu seiner Rückkehr nach Ithaka, wo die Geschichte nach einem Kampf zwischen Odysseus und den Freiern, schließlich zu einem friedlichen Ende kommt. Meinung: Das Erste, das einem ins Auge sticht ist die wunderschöne und edle Aufmachung des Buches. Der Schutzumschlag zeigt eine schwarz - weiße stilisierte Landkarte, die sehr gut zur Thematik des Werkes passt. Der Gold geprägte Titel, umrahmt von einem Ornamentband, hebt sich angenehm lesbar vom Untergrund ab. Zwei Lesebändchen sorgen für die nötige Übersicht beim lesen, sowohl in der Geschichte, als auch im Anhang. Wichtig aber ist vor allem die hier vorliegende Neuübersetzung des Werkes durch Kurt Steinmann. Meiner Meinung nach, im Vergleich zu der bis Dato gängigsten Version von Johann Heinrich Voß, eine sehr gelungene und gut zu lesende Übersetzung. Sie scheint dem Originaltext um eines näher zu kommen, als andere Ausführungen und bleibt dennoch verständlich und flüssig zu lesen. Natürlich dauert es eine Weile, bis man sich in das Sprachmuster, das Reim Schema und die Formulierungen eingelesen hat. Etwas befremdlich mag es z.B erscheinen, dass ein Name nicht einfach nur genannt wird, sondern jeweils und bei fast jeder Nennung mit den zugehörigen Adjektiven versehen wird. So spricht Homer z.B von der "funkeläugigen Pallas Athene", dem "klugen Telemachos", oder dem "göttergleichen Odysseus" Zudem ist es üblich die Verwandtschaftsverhältnisse zu wiederholen. Als da wären "Göttin Athene, Tochter des Zeus", "Telemachos, Sohn des Odysseus". Hat man aber die sprachlichen Klippen erst einmal umschifft und sich auf die Geschichte eingelassen, so bereitet das Lesen kaum Probleme. Sehr Hilfreich und vor allem informativ ist auch der ausführliche Anhang des Buches. Neben je einem Nachwort von Walter Burkert und Kurt Steinmann, der eine kurze Information zur Übersetzungsgeschichte der Odyssee liefert, gibt es auch ein Namensregister, das sämtliche Personen- und Ortsnamen, samt zugehöriger Erklärungen beinhaltet sowie Anmerkungen bzw. Erläuterungen zu jedem Gesang. Diese erleichtern das Lesen ungemein, da sie, für der Verständnis der Geschichte, notwendige Zusatzinformationen liefern, wie z.B ursprüngliche Wortbedeutung oder Kontext. Trotz allem ist die Odyssee natürlich keine Bettlektüre, die man an einem Abend verschlingt, da das Lesen doch sehr hohe Konzentration erfordert. Mir persönlich aber hat sie viel Spaß bereitet und ich bin froh, diesen Klassiker nun doch endlich gelesen zu haben.

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