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Rezensionen zu
Der fröhliche Frauenhasser

Colin Cotterill

Dr. Siri ermittelt (6)

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Als auf dem Seziertisch von Dr. Siri Paiboun, einem in vielerlei Hinsicht eigenwilligen Pathologen im kommunistischen Laos der 70er Jahre, eine junge Frau landet, die gefoltert und ermordet wurde, nimmt er sich der Sache an und kommt einer Mordserie auf die Spur. Doch neben dem Mord gibt es auch noch andere Probleme, die sein überhaupt nicht vorhandenes diplomatisches Geschick im Kampf gegen die Bürokratie fordern. Die Geschichte selber wird in mehreren Strängen erzählt: Neben der Sicht von Dr. Siri und den Seinen wird auch der aktuelle Handlungsfaden aus der Perspektive des Mörders beschrieben, der sich gerade sein neues Opfer auserwählt hat. Dazu kommt der Kampf gegen die Bürokratie, bei dem Siri mit seiner Schlitzohrigkeit ein wenig an den Soldaten Schwejk erinnert. Und ganz nebenbei gilt es noch ein weiteres Leben zu retten. Sicher, die Mordgeschichte selber ist spannend erzählt, hat aber eher die betuliche Machart eines altmodischen Krimi à la Agatha Christie und wäre in diesen Zeiten allein aufgrund des geringen Blutverlustes der Beteiligten vermutlich nicht allzu erwähnenswert. Doch der Charakter des Pathologen ist so einzigartig, seine Scharmützel mit den Bürokraten so unterhaltsam, seine Beziehung zur Geisterwelt so schräg, dass der Leser einfach mitgerissen wird. Daneben beeindruckt die tiefe und in keiner Weise aufgesetzt wirkende Menschlichkeit der Protagonisten. Colin Cotterills Krimi wird gelesen von Jan Josef Liefers, der mit sichtlicher Freude den handelnden Personen Leben einhaucht und ihnen ihre eigene Stimme verleiht. Der fröhliche Frauenhasser ist ein Krimi, der neben einer spannenden und relativ unblutigen Handlung mit einem ziemlich schrägen, manchmal fast makabren Humor punktet. Ich kannte Dr. Siri nicht - aber da werde ich noch einiges nachholen.

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Ab und an lasse ich mir gerne vorlesen - zum Beispiel beim Nähen oder Renovieren. Diesmal habe ich mir Dr. Siri - Der fröhliche Frauenhasser von Colin Cotterill ausgesucht. Es ist eine mp3-CD und ich habe sie über den Rechner abgespielt. Vorgelesen hat mir Jan Josef Liefers. Nun, ich bin eine große Verehrerin von Dr. Siri und habe auch diese Geschichte sehr genossen. Diesmal hat mein Lieblingspathologe gleich mit zwei Problemen zu kämpfen. Zum einen ist Rajid, der verrückte Inder, verschwunden und zum anderen hat er auf dem Tisch die geschändete Leiche einer wunderschönen Frau zu liegen, dessen Identität völlig unbekannt ist. Dr. Siri sucht seinen indischen Freund, für den er sich verantwortlich fühlt, und beginnt mit den Recherchen, um herauszufinden, wer die Frau war und woher sie kam. Die Spur führt ihn ins Hinterland, wo er auf einen Frauenhasser trifft, der ziemlich zufrieden mit sich ist. Das erfährt man zwischendurch, wenn die Geschichte aus der Sicht des Mörders erzählt wird. Das Buch wird gelesen von Jan Josef Liefers, der seine Stimme hervorragend anpassen kann. Sogar die weiblichen Charaktere machen eine gute Figur. Meine größte Sorge bei Hörbüchern ist immer, dass die Charaktere des gegenteiligen Geschlechts des Vorlesers/der Vorleserin albern wirken. So haben Frauen meist Probleme männliche Charaktere glaubhaft darzustellen; und Männer haben das selbe Problem bei weiblichen Charakteren. Dies ist in diesem Hörbuch nicht der Fall. Der Vorleser hat das wirklich ganz ausgezeichnet hingekriegt. Ganz besonders hat mir gefallen, wie der Frauenhasser interpretiert wurde. Die Verachtung und der Hass gegenüber dieses Geschlechts und dann die Wut, als er am Ende das Mädchen umbringen will. Ganz großartig! Die Geschichte war wieder sehr spannend - wie alle Abenteuer von Dr. Siri, sehr gut erzählt und ausgetüftelt. Ich finde den Einblick in die Kultur und die Geschichte Laos sehr interessant. Aber gerade der alte Dr. Siri besticht durch seine Bissigkeit und Intelligenz, mit seinen Freunden und Feinden liefert er sich ganz wunderbare Wortgefechte, die einen oft zum Lachen bringen. Das Hörbuch dauert 9h 9min - diese Zeit habe ich sehr genossen.

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Die Dr. Siri Reihe ist eine Krimireihe, mit einem der ungewöhnlichsten Settings, die ich kenne: Laos in den 70ern, der Kommunismus hat sich gefestigt und nimmt groteske Züge an, viele schwimmen nach Thailand. Und hier lebt Dr. Siri. Nachdem er sich jahrelang für sein Land geopfert hat, freut er sich auf seinen Ruhestand. Doch im Kommunismus gibt es keine Ruhe – er wird zum amtlichen Leichenbeschauer ernannt. Zum einzigen Leichenschauer in Laos. Nun ermittelt er in seinem mittlerweile sechsten Fall – und diesmal ist er einem Serienmörder auf der Spur. Auf Siris Seziertisch landet die Leiche einer jungen Frau – gefoltert und erwürgt. Die Leiche weist einige Besonderheiten auf und schon bald wissen Siri und Inspektor Phosy, dass sie einen Serienmörder suchen. Doch wie fängt man einen Serienmörder in Laos in den 70ern? Zwischen den Institutionen gibt es so gut wie keine Kommunikation, die Akten verschwinden in den Tiefen von Schränken und Kellern, die Telefone funktionieren nur sporadisch – wenn man denn eines benutzen darf – und Reisen dauern Tage. Für Dr. Siri und seine Kollegen und Freunde eine richtige Herausforderung. Zusätzlich muss sich Siri noch um seinen Bekannten Rajid kümmern, der verschwunden ist und um das Wohnungsamt, welches mit Argwohn betrachtet, dass Siri bei seiner frisch angetrauten Madame Deng wohnt und nicht in seinem Haus, dafür dort aber massenweise andere Leute hausen. Bei einem Dr. Siri Krimi darf man keine übersprudelnden Krimis überwarten. Gemäß den Gegebenheiten – Laos, 70er, Kommunismus, 80jähriger Gerichtsmediziner – ist der Krimi kein Pageturner, sondern eher gemächlich und auch die geschichtliche Tragweite wird eher humorig betrachtet. Dafür haben die Krimis mit Siri aber andere Vorzüge. Wenn man eine Serie länger verfolgt, dann wachsen einem die Figuren auch ans Herz und man möchte einfach weitere Fälle mit ihnen erleben. So ist es auch hier. Aber ehrlich gesagt, würde mir Siri auch ganz ohne die liebevollen Nebenfiguren gut gefallen. Der alte Mann hat einfach das gewisse Etwas. In seinem hohen Alter ist ihm die Meinung von anderen recht egal und er nimmt nur ein Blatt vor dem Mund, wenn die Auswirkungen andere betreffen würden. So ist er auch rotzfrech gegenüber seinem Chef, Richter Haeng, und sieht überhaupt viele Dinge locker. Das hindert ihn aber nicht daran, sich an dem Kriminalfall festzubeißen und den Täter beharrlich zu suchen und zu verfolgen. Nun ist es zwar der 6te Teil der Reihe, doch mein erster Hörbuch-Siri. Jan Josef Liefers liest, wenn ich mich recht erinnere, die ganze Reihe und ist eine ausgesprochen gute Wahl. Seine Stimme ist sehr angenehm und ich konnte die Figuren immer sehr gut auseinander halten. Besonders seine Stimminterpretation von Dr. Siri gefällt mir gut. Man hört das Alter von Siri heraus und das finde ich wirklich gut umgesetzt. Fazit: Exotisches, ungewöhnliches Setting, ein unschlagbarer Dr. Siri und ein raffinierter Kriminalfall, diesmal mit Serienmörder. Dr. Siri bringt mich immer wieder zum Schmunzeln, auch wenn es hier eher gemächlich zugeht.

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Auch 1978 ist Laos in kommunistisches Durchschnittschaos. Dr. Siri hat Ärger mit dem laotischen Wohnungsamt, verbringt er seine Abenden doch lieber bei seiner Frau als in der ihm zugewiesenen Wohnung. Während er also der Bürokratie trotzt, landet im Leichenschauhaus ein totes Mädchen, das an einen Baum gefesselt und gefoltert wurde. Für Siri steht schnell fest, dass es ein Serienmörder ist, der hier zuschlägt, über Provinzgrenzen hinweg, was zu einigem Kompetenzgerangel in der Polizei führt. Aber für den Mörder stehen auch 73-jährige Pathologen auf der Abschussliste und so findet sich Siri plötzlich nicht nur auf der Jagd, sondern auch im potentiellen Opferkreis ... Die Reihe um Dr.Siri zählt weniger zu den "bibbernd-an-den-Nägeln-kauen-vor-Spannung"-Thrillern, sondern ist letztlich ziemlich abgedreht. Ist Dr.Siri doch besessen vom Geist eines Schamanen und kann auf diese Weise Verbindung zu Toten aufnehmen, die ihm zwar bei Ermittlungen helfen wollen, aber dazu neigen, als Geister mehr durch Gesten als durch Sprache zu kommunizieren. Allerdings bin ich seit einem Zufallsfund in der Stadtbibliothek ein totaler Fan von den Hörbüchern, deshalb habe ich das Angebot nur zu gern genutzt, ein Rezensionsexemplar zu bekommen. Ich wurde belohnt mit neun Stunden Hörgenuss, die ich mir vor allem in meinen Freistunden beim Stundenvorbereiten zugeteilt habe, dadurch war ich zwar ein bisschen länger am Hören, aber ich hatte doch einigen Spaß beim Arbeiten. Gefallen hat mir zuerst einmal die Geschichte an sich. Es ist wahnsinnig spannend, dem armen Dr. Siri durch das kommunistische Laos zu folgen, dass auf sehr ironische und lustige Weise sein Fett wegbekommt. Mit Siris neuer Liebe taucht dann auch noch eine kongeniale Helferin auf, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Die Geschichte lebt aber nicht nur von Sprachwitz und Alltagskomik, sondern auch von einer sehr spannenden Handlung. Besonders gefallen haben mir die Kapitelepisoden aus der Sicht des Mörders, bei denen sich sowohl Sprachduktus als auch Erzähltempo spürbar ändern. Viel wichtiger als die Geschichte ist bei einem Hörbuch aber der Sprecher. Mit Jan Josef Liefers hat man einen Erzähler gefunden, der seine Stimme perfekt an die Situation anpasst. Ironische Distanziertheit bei den Episoden, eine gewisse Neugier und Altersweisheit bei Dr.Siri und eine sehr fesselnde Stimme bei den Mördergedanken - Liefers beherrscht das alles. Ich höre ihm sehr gerne zu und halte ihn für die Idealbesetzung für diese Art von Krimilesung. Da kann ich mich nur bedanken, dass mir dieses Hörerlebnis beschert wurde :-)

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Laos’ einziger amtlicher Leichenbeschauer Dr. Siri Paiboun hätte momentan eigentlich schon genug zu tun: Das Wohnungsamt bereitet ihm Ärger, da Dr. Siri seine Sozialwohnung untervermietet. Doch leider bleibt dem Laoten nicht viel Zeit, um sich mit diesem bürokratischen Problem auseinander zu setzen, denn schon bald taucht die erste Leiche auf seinem Seziertisch auf: Die wunderschöne Junge Frau wurde auf bestialische Weise ermordet. Gefunden wurde sie nackt an einen Baum gefesselt… Bei den Ermittlungen stellt sich bald heraus, dass diese Tat kein Einzelfall war, sondern dass es der Komissar Maigrets als Vorbild Nehmende Dr. Siri mit einem Serienmörder zu tun hat, der auch 73jährigen Gerichtsmedizinern gefährlich werden kann. Abwechselnd werden Dr. Siris Ermittlungen und der Mörder beschrieben, sodass man schon sehr früh vermittelt bekommt, mit was für einem gestörten Täter man es zu tun hat. Der Mörder zieht durch die ländlichen Gegenden von Laos mit dem Ziel hübsche junge Frauen zu umgarnen, um sie dann heiraten und umbringen zu können. Dabei hält er sich für den glücklichsten Menschen in ganz Laos, hat er mit seinen Taten doch stets Erfolg.. Parallel zu dieser Handlung macht sich Dr. Siri auch auf die Suche nach dem harmlosen Inder Rajid, um den sich Dr. Siri zusammen mit seinem alten Freund und Parteigenossen Civilai manchmal gekümmert hat. Denn der geistig verwirrte Obdachlose ist spurlos verschwunden und Dr. Siri, der ungewollter Weise Visionen hat, in denen er Geister sieht, beschleicht die Vermutung, dass er Rajid schnell finden muss, da dieser sonst stirbt. Das Hörbuch ist sehr spannend; nicht nur wegen des nervenaufreibenden Falls, sondern auch durch die Beschreibungen Laos’. Schließlich lebte Colin Cotterill, der 1952 in London geboren wurde, lange Zeit in Laos, wo er sich als Sozialarbeiter engagierte und Englischkurse gab. Authentisch werden Einblicke in die politische Lage des Laos der 1978er gegeben. Die Armut der Landbevölkerung, die auch dazu führt, dass junge Frauen schnell mit einer guten Partie verheiratet werden, die Folgen des Vietnamkriegs oder die technischen Rückstände des einzigen Binnenstaates in Südostasien werden thematisiert. Aber auch Sehenswertes in Laos wird beschrieben, jedoch stets gut mit der Handlung verknüpft, sodass man nicht das Gefühl erlangt, einen Reiseführer zu lesen. Diese Beschreibungen haben mir ausgesprochen gut gefallen, da ich diese Informationen zu dem kommunistischen Laos sehr interessant fand. Aber auch der Mörder wird sehr genau gezeichnet, was zeitweise schon verstörend ist. Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit einem so gestörten Mörder und einem deswegen so harten Fall gerechnet.. Ich weiß nicht, ob ich noch zu diesem Hörbuch gegriffen hätte, hätte ich darum gewusst.. Doch auch die anderen Charaktere werden sehr schön gezeichnet: Da wäre allen voran natürlich Dr. Siri, aber auch seine Frau Madame Daeng oder Dr. Siris Assisent namens Deng, um nur einige zu nennen. Außerdem ist der Fall in sich sehr schlüssig, die Handlungen sind nachvollziehbar und der verwendete Humor bringt den Hörer immer wieder zum Schmunzeln. Gelesen wird das Hörbuch von Jan Josef Liefers, der es schafft, jedem Charakter eine passende Stimme zu verleihen. Mir hat Dr. Siris sechster Fall sehr gefallen, jedoch mache ich in meiner Bewertung Abstriche wegen der Brutalität und Gestörtheit des Mörders, die heftiger war, als ich es erwartet hatte. Mir war das schon ein wenig zu viel, wenn ich ehrlich bin.. Wem so etwas aber nichts ausmacht hat in “Der fröhliche Frauenhasser” sicherlich einen rundum gelungenen Krimi gefunden!

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