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Rezensionen zu
Es hätte mir genauso

Ali Smith

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Ali Smith – Es hätte mir genauso Genauso? Wie genauso? Und was ist das überhaupt für ein Wort, genauso? Es sieht so falsch aus auf dem Cover, so unvollständig und seltsam. Ich hätte es getrennt geschrieben, genau so! Laut Duden ist es entweder ein Zahlwort oder ein Adverb, und es schreibt sich korrekt genauso. Die 2011 erschienene englische Originalausgabe ist betitelt mit: „There But For The“. Zu „Es hätte mir genauso“ kam ich durch eine Verwechslung. Ali Smith‘ mit Zadie Smith. Glückliche Schusselei, die mir die seltsame Geschichte um Genevieve Lees UHU bescherte, „Lange halten wir nicht mehr durch mit unserem UU, das kann ich Ihnen sagen.“ Wie bitte mit welchem Uhu?“ „Mit unserem ungewollten Untermieter. „Oh, ah.“ Nein UU, sagte Genevieve Lee.“ Erstaunlich wie zivilisiert jemand sich verhalten kann, wenn ein fast völlig fremder Mensch, der nur eine kurze Aufenthaltsberechtigung in den eigenen vier Wänden hat, diese in Beschlag nimmt. Miles Garth, kam zum Essen und blieb. Im hübsch hergerichteten Gästezimmer. Stumm, und stetig. So kommt Anna ins Spiel, deren Adresse die unfreiwillige Gastgeberin in Miles Handy entdeckt und kontaktiert hat, in der Hoffnung sie möge den Seltsamen aus ihrem mit Stolz aufgemöbelten, denkmalgeschützten Haus locken. Anna, die Wortspiele liebt, lernt dort die neunjährige Brooke kennen, die ebenfalls Wortspiele schätzt, ihre Schule und ihre Klassenkameraden aber deutlich weniger. Man erfährt vieles in diesem Roman, der so schwungvoll daherfließt, mit einer graziösen Leichtigkeit zu lesen ist und dabei wunderbare kleine Satzschätze schenkt. Es war mir eine Freude, ihn zu lesen, immer mal wieder vermischt mit dem Anspruch an die Autorin, doch jetzt mal Tacheles zu schreiben, zu Punkt, zu Potte zu kommen. Ali Smith beschert einem wunderbare Sätze und Metaphern wie: „Seine Tante hat einen betagten Mops namens Polly. Das Gesicht des Mopses sieht total zerstört aus, wie zerschmolzen. Das sieht aus, denkt Mark, wie das Wort Tragödie aussähe, wäre es eine physische Realität, ein Ding und nicht bloß eine Wort.“ „Verrückt, klug und brilliant“ wird der Kultur Spiegel auf dem rückseitigen Anlocktext zitiert. Das stimmt, dennoch bin ich ambivalent bei der Bewertung dieses unterhaltsamen Romans. Wenn beim auf den Punkt kommen, der Punkt für das große Ganze steht, vieles zusammengeführt wird und wieder auseinanderdriftend im Irgendwo zerfließt beliebt ein kleines, aber hartnäckiges Gefühl Beliebigkeit. Eine anregende, angenehme Kaffeeplauderei mit netten Menschen, die man nie wieder trifft, Niveau und Stil und leckeren Plunderstückchen, während daheim Berge von Wäsche liegen, die Bäder geputzt werden müssen und gekocht ist auch noch nicht. So habe ich „Es hätte mir genauso“ einerseits mit großem Vergnügen und andererseits mit zunehmender Ungeduld und Ungnädigkeit gelesen, denn Ali Smith führt ihre vielen, interessanten losen Fäden nicht zusammen. Sie könnte es zweifellos, aber sie will nicht. Das hat einen eigenen Reiz und es passt zum mäandernden Roman, dennoch hat es mich gestört. Bewertung: Ambivalent. Werde ich wieder einmal etwas von Ali Smith lesen wollen? Ja, wahrscheinlich, wenn sie erneut mit einer so seltsamen, andersartigen Storyidee zu locken vermag.

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