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Rezensionen zu
Tote Mädchen lügen nicht

Jay Asher

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Eigentlich lese ich selten noch Jugendliteratur. Das Thema muss mich schon sehr interessieren, oder aber eben - so wie hier - in aller Munde sein, sodass ich neugierig wurde. Bevor der Hype um die Serie zu dem Buch aufkam, muss ich gestehen, von diesem Buch noch nichts gehört zu haben. Immer öfter wurde mir jedoch empfohlen die Serie zu gucken, wo doch nun schon die zweite Staffel erschienen ist. Aber so wie ich nun mal bin, musste erst mal das Buch her. Was soll ich sagen? Die Geschichte ist für mich typisch amerikanisch. Wie man es eben aus Buch und TV kennt mit Partys, Cliquen, Status an der Schule. Dennoch habe ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, was nicht nur am vereinfachten und sehr flüssigem Schreibstil lag. Zum einen, wollte ich wissen, was Clay mit der Sache zu tun hat, zum Anderen - als ich dann wusste welche Rolle Clay spielt, oder eben welche Rolle nicht - wollte ich wissen, wer nunmehr noch zum Tod von Hannah beigetragen hat. Was letztendlich der Auslöser war und ob das "Warum" wirklich geklärt wurde. Zunächst gefällt mir der Schreibstil sehr gut. So wird die Geschichte aus Clays Sicht erzählt, aber auch aus Hannas in Form von Kassetten. Man liest, was Hannah auf der Kassette sagt und sofort Clays Reaktion darauf. Dies finde ich spannend umgesetzt und hat mich die Geschichte weiterlesen lassen. Clays Reaktionen und Gefühle werden immer wieder schnell greifbar. Hannah bleibt mir leider total fremd. Ich kann vieles nicht nachvollziehen, manche Geschichten wirken auf mich auch völlig fremd und fiktiv, auch Hannas Reaktionen. Sie wirkt anfangs stark, selbstbewusst. Der wirkliche Auslöser für ihren Schritt in den Selbstmord bleibt für mich einfach nicht greifbar. Auch manche Punkte der Geschichte sind für mich nicht rund, lassen sich nicht nachvollziehen, sind quasi ein bisschen viel auf einmal um wirklich zu sein. Liegt vielleicht aber auch an mir, nicht unbedingt an der Geschichte selbst. Fazit: Aus emotionaler Sicht ist die Geschichte schwere Kost. Man liest die depressiven Gedanken eines jungen Mädchens, von dem man weiß, dass es bereits gestorben ist. Auch Clays Reaktionen lassen einem dem Atem stocken, man leidet mit. Dennoch hapert es für mich an der Umsetzung der Geschichte. Das Thema finde ich jedoch nach wie vor wichtig und hoffe, dass viele Jugendliche und gern auch Erwachsene anfangen über ihr Handeln, ihr Mobbing o. ä. nachzudenken, denn alles hat Konsequenzen.

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Meine Meinung Hannah Baker, ein junges 16-jähriges Mädchen, hat sich mit Hilfe von Tabletten das Leben genommen. Clay, der heimlich für Hannah geschwärmt hat, ist todunglücklich, als eines Tages ein Karton vor seiner Tür liegt. Ein Karton, der Kassetten enthält... Und auf jeder Kassettenseite geht es um einen Menschen und darum, wie dieser durch sein Verhalten zum Selbstmord beigetragen hat. Ich muss dazu sagen, dass ich das Buch bereits vor Jahren mal gelesen habe und eigentlich ganz gut in Erinnerung hatte, allerdings sind mit jetzt beim zweiten Lesen doch einige Schwächen aufgefallen. Jay Asher hatte bestimmt ehrenvolle Hintergedanken, als er diese Geschichte geschrieben hat und es werden ja auch Denkanstöße gegeben, die auf jeden Fall ehrenwert sind. Aber die Umsetzung war an manchen Stellen etwas holprig. Aber von Anfang an: das Buch beginnt, als Hannah sich bereits das Leben genommen hat mit dem Moment, in de Clay die Kassetten erhält. Die Rahmenhandlung, in der Clay sich mit den Kassetten beschäftigt, spielt sich in wenigen Stunden ab, in denen dieser durch die Stadt streift und immer wieder Orte aufsucht, die Hannah erwähnt. Nach und nach handelt sie alle Menschen ab, die durch ihre Handlungen dazu beigetragen haben, Hannah in den Tod zu treiben. An sich war die Geschichte wirklich spannend geschrieben, aber an manchen Stellen war mir die Handlung einfach zu arg an den Haaren herbeigezogen. Manche der Geschichte von Hannah haben bei mir wirklich einen Kloß im Hals ausgelöst und ich konnte gut nachvollziehen, dass dieses Ereignis sie psychisch belastet, wie beispielsweise die Szene, in der sie die Vergewaltigung beobachtet. Doch bei den meisten Situationen konnte ich absolut nicht nachvollziehen, wie das zum Selbstmord führt, da Hannah weder als besonders labil noch als depressiv dargestellt wird. Denn die meiste Zeit habe ich Hannah eher als energisches junges, absolut normales Mädchen kennengelernt. Die Schule ist für die wenigsten Jugendlichen ein Zuckerschlecken, aber bei dem dargestellten Geisteszustand von Hannah erscheint es doch ein wenig absurd, dass ihr "Sieg" auf der Liste der besten Ärsche der Schule zu ihrem Entschluss beitrug, sich das Leben zu nehmen. Und wenn sich jedes Mädel, das irgendwann von der besten Freundin übers Ohr gehauen wird gleich umbringt, dann haben wir bald nur noch Männer auf unserem Planeten. Auch die Einbeziehung von Clay hat mir irgendwie so gar nicht gefallen, da der Leser sich von Anfang an fragt, was der wohl angestellt hat, dass er auf Hannahs Liste gelandet ist, nachdem er dem Leser eigentlich ganz nett und zuvorkommend vorkommt. Und dann stellt sich raus, dass er eigentlich gar nichts getan hat... Zwar kann ich da die Intention des Autors nachvollziehen, denn der Leser soll Clay ja gern haben und ihn nicht für einen schlechten Menschen halten, aber die Glaubwürdigkeit blieb da halt auf der Strecke. Jay Ashers Schreibstil dagegen war durchweg positiv und ich habe mich da ein wenig verliebt. Er hat die Gedanken und Gefühle von Teenagern (und noch dazu eines weiblichen) gut dargestellt und ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass sich da ein erwachsener Mann versucht. Die Mischung zwischen der Erzählung von Hannah über die Kassetten und die von Clay war wirklich gelungen. Fazit Tote Mädchen lügen nicht ist ein Buch mit einer wichtigen Botschaft: bei allem, was du anderen tust, denk darüber nach, welche Folgen das nach sich ziehen kann! An der Message, die der Autor vermitteln will, will ich auch gar nicht rütteln. Der Gedanke dahinter war wirklich mutig und ehrenhaft, allerdings war die Umsetzung nicht so ganz befriedigend. Unterstellt man dem Autor, dass er vielleicht einfach vergessen hat, dem Leser zu sagen, dass Hannah wirklich psychisch krank war, dann relativiert sich das vielleicht. Wenn man das nicht tut, dann bleibt eine Geschichte übrig, die nicht an allen Stellen überzeugen kann und authentisch ist.

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