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Rezensionen zu
Nachts schwimmen

Sarah Armstrong

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„Nachts schwimmen“ ist mal wieder ein Paradebeispiel für perfekte Harmonie zwischen Covermotiv, Titel und Inhalt. Mich hat der Titel in Verbindung mit dem Cover, das größtenteils aus grün-blauem Poolwasser besteht, in dessen Zentrum der Titel und der Autorenname stehen und in dessen unterem Bildrand man ein vertraut wirkendes Paar am Poolrand sitzen sieht, sofort angesprochen. Vor allem die Tatsache, dass man aufgrund dessen nicht auf den Inhalt des Romans schließen kann, macht neugierig. Ganz anders als die Originalausgabe, deren Titel „His Other House“ schon viel von der Geschichte verrät, hat sich der deutsche Verlag für einen eher kryptischen Titel entschieden, der darauf anspielt wie Rachel und Quinn sich kennengelernt haben. Obwohl ich sonst immer eine Verfechterin der Originaltitel bin, gefällt mir in diesem Fall der deutsche Titel (vor allem in Verbindung mit dem Coverbild) um einiges besser. In „Nachts schwimmen“ erzählt Sarah Armstrong eine Geschichte, die so alt ist wie die Menschheit: eine Dreiecksgeschichte, bei der ein Mann zwischen zwei Frauen steht. Soweit erst einmal nichs Neues. Neu ist wie die Autorin diese Geschichte erzählt, nämlich mit dem Fokus auf den Gedanken aller drei Beteiligten. Abwechselnd wird der Plot aus der Perspektive von Quinn, seiner Ehefrau Marianna und der späteren Geliebten Rachel erzählt. Dabei wechselt die Sympathie mit den Protagonisten immer wieder beim Lesen. Keiner der drei ist durchweg sympathisch und genau hier liegt meines Erachtens die große Erzählkunst der Autorin. Der Leser soll nicht mit der armen Betrogenen sympathisieren oder den bösen Betrüger verfluchen. Vielmehr gelingt es Sarah Armstrong durch tiefe Einblicke in die Gefühlswelten der drei Beteiligten deren Handlungen – wenn auch noch so moralisch fragwürdig – nachvollziehbar zu machen. Als Leser fällt es schwer zu entscheiden wer sich richtig oder falsch verhält. „Nachts schwimmen“ verarbeitet gleich mehrere schwere Themen wie unerfüllten Kinderwunsch, Krankheit und Tod und natürlich das stets präsente Thema Treue und Ehrlichkeit. Dadurch ist dieser Roman teilweise schwer verdaulich, da eine gewisse düstere bzw. negative Grundstimmung die ganze Zeit latent vorhanden ist. Dies zeigt aber nur einmal mehr mit welcher Ernsthaftigkeit sich die Autorin mit den Themen auseinandersetzt. Im ersten Drittel des Romans steht der unerfüllte Kinderwunsch von Marianna und Quinn im Mittelpunkt- ein prekäres Thema, das die Autorin sehr sensibel und vor allem authentisch behandelt. Liest man das Nachwort des Romans findet man die Erklärung für eine derart intensive und tiefgreifende Auseinandersetzung mit dieser Thematik, da die Autorin hier persönliche Erfahrungen auf diesem Gebiet erwähnt. Besonders gut hat mir außerdem auch der Erzählstil der Autorin gefallen. Zum einen verzichtet sie auf den fast schon inflationären Ich-Erzähler. Trotz wechselnder Perspektiven greift sie auf die etwas neutralere 3.Person-Erzählweise zurück, was den Roman in meinen Augen nur noch wertvoller macht. Außerdem untergliedert sie die Geschichte in zwei Teile, wobei der erste sehr überraschend endet und der zweite 5 Jahre später und mit einer überraschenden Wende fortgesetzt wird. Zwei Kritikpunkte muss ich trotz all des Lobes dennoch anbringen: Der Handlungsverlauf ist weitestgehend vorhersehbar. Auch wenn man die Geschichte nicht im Detail vorhersagen kann, hält sich die Autorin mit überraschenden Wendungen sehr zurück, was ich ein wenig schade fand, da so ein wenig Potenzial des Plots verschenkt wird. Größter Kritikpunkt ist in meinen Augen das Ende, welches ich nach einer derart komplexen Story auf über 400 Seiten einfach als unbefriedigend empfand. Grundsätzlich brauche ich nicht immer ein Ende, das alle Fragen zu 100% aufklärt, aber bei „Nachts schwimmen“ bleiben bei mir einfach zu viele Fragen offen, weshalb ich den Roman ein wenig enttäuscht zugeklappt habe. Mein Fazit: „Nachts schwimmen“ ist ein tiefgreifender und emotionaler Roman über Gewissensfragen und den richtigen Umgang mit der Wahrheit in Beziehungen. Sarah Armstrong gibt dabei einen umfassenden Einblick in das Seelenleben ihrer Protagonisten, der den Leser oftmals seine vorgefasste Meinung wer sich richtig und wer falsch verhält, revidieren lässt. Lesern, die auch schwierige Themen nicht scheuen und mit einem sehr offenen Ende leben können, sei dieser Roman ans Herz gelegt.

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Ich habe diese Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten. Vielen Dank dafür! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! Über dieses Buch gibt es so viel zu erzählen, ich möchte allerdings auch nicht zu viel vorweg verraten. Aber so unscheinbar dieses Buch auch erscheint. Es steckt so viel mehr darin, als man vielleicht zu Beginn denkt. Rachel kehrt zurück in ihre Heimatstadt, da ihre Mutter schwer erkrankt ist. Sie lebt nun wieder bei ihr und kümmert sich um sie, während fern in Sydney ihr anderes Leben und ihr Job fürs Erste stillgelegt wurden. Nebenan wohnt Quinn. Quinn ist der Arzt von Emily - Rachels Mutter. Dabei bleibt es nicht aus, dass sich Quinn und Rachel näher kommen. Dann treffen sie sich auch immer wieder Nachts im örtlichen Schwimmbad. Doch das alles darf eigentlich nicht sein, denn Quinn ist verheiratet an Marianna, die in einem anderen Ort lebt und dort auf Quinn wartet, dass er alle paar Tage heim kommt. Was die Situation noch verkompliziert: Marianna wünscht sich seit Jahren nichts sehnlicher als ein Kind, welches sie einfach nicht bekommt. Während sie Zuhause fast an dem Kummer zerbricht, entwickelt sich zwischen Quinn und Rachel eine Affäre, mit ungeahnten Folgen! Ich hätte nie gedacht, was für ein emotionales Geflecht in diesem Buch steckt. Ich habe den Klappentext gelesen und einige positive Rezensionen, weshalb ich das Buch gerne lesen wollte. Außerdem stehe ich total auf Geschichten mit einer verbotenen Liebe. Warum ich trotz allem keine großen Erwartungen hatte, weiß ich selber nicht, aber dann hat es mich eiskalt erwischt. Dieses Buch war sooo schön, so traurig und hat mich wahnsinnig viel zum Nachdenken angeregt. Leider muss ich aber trotzdem auch ein paar negative Dinge nennen: Zum einen fand ich persönlich die Charaktere leider nicht so toll. Ich hatte einfach keinen Draht zu ihnen, besonders zu Rachel nicht, welche die Protagonistin des Buches ist. Die Geschichte ist sowohl aus ihrer, als auch aus Mariannas und Quinns Sicht geschrieben, allerdings in der Erzähler-Form. Vielleicht hätte es mir einfach besser gefallen, wenn die Geschichte in der Ich-Form geschrieben wäre. Ich finde auch, dass sich die Affäre zwischen Rachel und Quinn etwas zu schnell entwickelt hat. Da hätte noch etwas mehr passieren müssen. Dafür hätte man dann andere Stellen kürzen können, denn damit kommen wir direkt zu meinem nächsten Kritikpunkt: Die Geschichte hat sich zwischendrin total gezogen und ich kam nur mühsam voran. Dann kam mal wieder Spannung auf und es hat mir besser gefallen, aber direkt darauf folgte wieder so eine zähe Passage. Dafür musste die Geschichte leider auch ein paar Punkte einbüßen. Es gab einige Wendungen in der Handlung, mit denen ich auch ein wenig gerechnet habe, andere haben mich dafür dann doch etwas überrascht. Fazit: Obwohl sich das Buch teilweise sehr gezogen hat und ich auch noch zwei andere Kritikpunkte hatte, konnte es mich letztendlich trotzdem überzeugen! Die Geschichte hat einfach viel Tiefe und man denkt über so viele Dinge im Leben nach. Ich möchte da gar nicht näher drauf eingehen, lest einfach selber!!

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Der Roman "Nachts schwimmen" dreht sich um Rachel, Quinn und dessen Frau Marianna, deren Ehe durch den Schatten der mehrfachen Fehlgeburten sehr belastet ist. Als Quinn den Druck nicht mehr aushält, nimmt er das Angebot seines Freundes Bill an und geht jeweils für zwei Tage in der Woche nach Corimbi, einer Kleinstadt. In der Arztpraxis wird seine Hilfe gebraucht und so kann er auch in dem Haus von Bill wohnen. So wird er zum Nachbarn von Rachel. Deren Mutter ist schwer krank und sie wird durch die Praxis betreut. Rachel sucht ihren persönlichen Ausgleich und geht abends Schwimmen. Für sie ein Mittel um abzuschalten - genauso ergeht es Quinn. "Nachts schwimmen" ist in zwei Teile gegliedert. Während sich Rachel und Quinn näher kommen, lebt Marianna weiterhin in Brisbane, beherrscht von dem Gedanken, ein Baby zu bekommen. Jedes verlorene Kind lässt die Trauer wachsen, entweder man resiginiert, gibt auf oder man kämpft. Doch dazu gehören immer zwei und Marianna und Quinn haben es versäumt, ihre Gefühle miteinander zu teilen. Auch wird im ersten Teil einiges aus dem Leben von Rachel erzählt, über den Verlust des Bruders und Vaters. Rachel ist sich darüber im klaren, dass Quinn verheiratet ist. Doch sie will ihn nicht verlieren und akzeptiert die geführte Art von Beziehung. Es ist mehr als eine Affaire. Es wird mehr als eine Liebelei. Und dann wird Rachel schwanger. Wie wird sich Quinn entscheiden? Im zweiten Teil setzt die Handlung sechs Jahre später ein. Handlungsort ist Australien. Das Cover sprach mich an, ebenso welche Geschichte sich hinter dem Titel verbergen würde. Es brauchte zwar ein wenig, dass die Geschichte mich gefangen nahm und zu überzeugen. Was allerdings nicht an der Story lag. Doch ich kann nur empfehlen, lest weiter, falls es euch ebenso ergeht. Mit seinen 448 Seiten ist dieses Taschenbuch sicher kein dünnes TB, doch einmal in der Geschichte drin, schafft die Autorin es, die Seiten einfach nur dahin fliegen zu lassen. "Nachts schwimmen", ein emotionaler, tiefgehender Roman, der einen berührt. Die Charaktere sind greifbar beschrieben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Die Gefühle der einzelnen Personen sind gut vorstellbar, allerdings kann der Roman nicht zur leichten Unterhaltungslektüre eingeordnet werden. Due Autorin hat einiges an Themen in der Handlung untergebracht, und doch jedem Thema genug Raum gegeben. Heißt lieben, immer die Wahrheit zu sagen? Die Frage nach dem Warum bzw. wieso man in bestimmten Situationen so handelt, kann auch bedeuten, dass das ersehnte Happy End am Ende ausbleibt. Denn das Ende von "Nicht schwimmen" ist so ganz anders, als ich es erwartet habe. »Was würdest du tun?«

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INHALT Rachel ist in ihren Heimatort zurück gekehrt, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern, deren Tod absehbar ist. Dort trifft sie auf den Arzt Quinn. Ein junger attraktiver Arzt, der eine gewisse Anziehung ausübt und dazu noch ihr Nachbar ist. Aber Quinn ist verheiratet mit Marianna. Und die will trotz mehrer Fehlgeburten unbedingt schwanger werden. Nachts findet Rachel Ruhe und Erholung im örtlichen Freibad und zieht dort ihre Bahnen. An einem Abend ist das Freibad allerdings nicht so verlassen wie Rachel annimmt. Quinn und Rachel treffen sich ab dem Zeitpunkt immer öfter. Die Freundschaft zwischen den beiden wird schnell zu einer Sehnsucht und Begierde, die keiner der beiden Herr ist und so fällt Quinn in einer winzigen Sekunde eine Entscheidung, die den weiteren Verlauf der nächsten Jahre und die Leben von ihm, Rachel und Marianna entscheidend beeinflusst. MEINUNG Sarah Armstrong hat mit "Nachts schwimmen" einen Roman verfasst, der die urgründigsten Bausteine von Moral belichtet. Mit einem einfachen, leicht nüchternen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Rachel, Quinn und Marianna und spinnt damit eine Dreiecksbeziehung, die vielfache Emotionen zu Tage tragen. Der Erzähler zeichnet die Situation und die Gefühlslagen für die drei Protagonisten einzeln und in verschiedenen Kapiteln. Somit bekommt man als Leser die Gelegenheit die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Diese Dreiecksgeschichte steht hier, entgegen der Erwartung, wenn man den Klappentext liest, im Vordergrund. Und auch wenn Armstrong einige sehr emotionale Momente einfließen hat lassen, wirkt es zum Teil sehr statisch und distanziert. Fast schon abgeklärt oder rational betrachtet, das jene Situation so eine Reaktion bei den Personen hervorruft und jene andere solche. Da fehlt etwas der Realitätsbezug in der Art, wie die Autorin schreibt. Aber na gut, solche Situationen sind ja eher die Ausnahme (hoffentlich). Dennoch war die Erwartung, dass hier mehr Authenzität erschaffen wird, groß. Jeder Protagonist findet in der Leserschaft seine Anhänger, doch wirkt jeder mit seinem Makel, welcher erst so seinen Anteil in diesem komplizierten Geflecht leistet, irgendwie nervig. Rachel ist sich bewusst, dass sie einen verheirateten Mann trifft. Quinn findet sehr leicht in die Rolle des emotional erschöpften Kerls, der sich immer weiter in Lügen verstrickt, obwohl ihm die Vergangenheit und sein Gewissen besseres lehren. Und Marianna ist in mancher Hinsicht kaltschnäuzig und extrem zickig. Dabei wäre sie der ideale Protagonist, um mitzufühlen! Da hat die Autorin aber ordentlich gegen gehalten durch die charakterlichen Züge. Und was bleibt dann noch? Gerade weil die Thematik hier nicht so einfach ist, ist es so schwer die Geschichte glaubhaft zu verkaufen an den Leser. Im überwiegendem Fall ist das auch der Autorin gelungen. Man kann das Buch locker und leicht lesen. Es ist spannend und wird nicht langweilig. Das liegt auch an den einfachen Umständen und den inneren Voyeur in uns. Was tut Frau oder Mann in so einer Situation? Gibt es ein Richtig oder Falsch? Gibt es den idealen Moment, eine Familie bzw. eine Ehe zu zerstören, weil man jemand anderen liebt? Das Schöne hier ist auch, dadurch, dass das Thema so heikel ist, regt es zum Denken an. Es reflektiert die Handlungen seiner Protagonisten und ist nicht nur einfach ein stumpfer Roman über zwei Menschen, die eine Affäre anfangen und eine dritte Person außen vor lassen beim Behandeln der Wahrheit bzw. den Lügen. Richtig tiefschürfend und neu sind die Dialoge bzw. die Erzählungen dann nicht. FAZIT Ich will darüber nicht so meckern. Das Problem war bzw. ist, dass ich mir bei dem Buch was anderes vorgestellt habe. Ich habe ein langsames Kennenlernen zwischen Rachel und Quinn erwartet, tolle Dialoge und eine Magie, ein Band zwischen den beiden erhofft, welches das spätere Doppelleben von Quinn erklärt. Aber im Groben und Ganzen geht Quinn als Verlierer aus der Geschichte, weil er zwei Frauen hinhält, weil er nicht genug Eier in der Hose findet. Mich hat die Geschichte um die Drei manchmal schrecklich genervt (was, wenn die Autorin genau das erzielen wollte, gut umgesetzt ist). Dadurch hatte ich so manche Durchhänger, wo ich nicht richtig motiviert wurde, weiterzulesen. Insgesamt ist es kein schlechtes Buch, aber richtig umgehauen hat es mich auch nicht. Und das offene Ende spricht für sich. QUELLE: Mein Blog! http://book-a-loo.blogspot.de/2015/09/rezension-nachts-schwimmen-sarah.html

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Fesselnder Roman mit viel Gefühl ...

Von: Melanie

01.09.2015

Ich möchte mich im Voraus bedanken, dass ich diesen wundervollen Roman lesen durfte. Tagsüber kämpft Rachel um das Leben ihrer kranken Mutter, nachts entspannt sie sich beim Schwimmen. Eines Abends ist sie nicht allein. Auch Quinn, der Arzt ihrer Mutter, liebt es, in der Dunkelheit durchs Wasser zu gleiten. Jeden Tag fiebert Rachel nun dem Sonnenuntergang entgegen. Den Momenten, wenn sie nebeneinander ihre Bahnen ziehen, reden und sich näherkommen. Die leidenschaftliche Affäre ist unausweichlich, obwohl sie wissen, dass ihre Gefühle nicht sein dürfen. Denn Quinn ist mit Marianna verheiratet, und die wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind … Zum Buchcover: Ich finde das Buch ansprechend. Doch anhand des Bildes und des Buchtitels kann man noch nicht ganz erahnen, um was es sich handelt. Meine Meinung: Ich finde den Schreibstyl der Autorin sehr angenehm. Es liest sich sehr schön flüssig, dass Seite für Seite nur so verflogen sind. Da ich selbst diese Situation erlebt habe, war ich sehr gespannt, ob die Autorin die Gefühle, was auch oft ein Gefühlchaos bedeutet, auf den Leser überbringen kann. Dies ist Sarah Armstrong vollsten gelungen. Ich kann dieses Buch nur jeden wärmsten empfehlen, aber zu viel möchte ich natürlich nicht verraten *g*

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Rachel liebt Quinn. Quinn liebt Rachel. Zusammen ("Vorsicht Spoiler!") bekommen sie ein Kind. Ungeplant. Bis hierhin wäre alles gut, wäre Quinn nicht mit Marianna verheiratet, die - nach einer längeren Phase des gemeinsamen Kinderwunsches, mehreren Versuchen der künstlichen Befruchtung und mehreren Fehlgeburten – nun auch ein Kind von Quinn erwartet. Diese Geschichte klang für mich zunächst faszinierend. Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich über www.testleser-werden.de ein Exemplar dieses Buches zur Verfügung gestellt bekam. Leider hat der Roman meine Erwartungen beim Lesen aber nicht erfüllt. "Heißt lieben, immer die Wahrheit zu sagen?" Quinn entscheidet sich. Er entscheidet sich, sich nicht zu entscheiden. Aus Angst, eines oder sogar beide Kinder zu verlieren, sagt er nicht die Wahrheit, sondern versucht, ein Doppelleben mit zwei Familien zu führen. Die Stimmung in diesem Roman ist zunächst recht gedrückt. Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen. Quinn und Marianna kämpfen - jede/r auf seine bzw. ihre Art - mit dem Kinderwunsch; Rachel mit einem Schicksalsschlag aus ihrer Kindheit und dem Sterben ihrer pflegebedürftigen Mutter. Beim regelmäßigen, nächtlichen Schwimmen (warum das Cover eine Schwimmbadszene bei Tag zeigt, weiß ich nicht) kann sie sich entspannen. Dabei begegnet sie Quinn, zugleich dem neuen Arzt und Nachbarn ihrer Mutter, der es ebenfalls liebt, im Dunklen zu schwimmen und zu tauchen. Mein Hauptkritikpunkt an diesem Roman: Das Handeln der einzelnen Personen ist für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar geraten. Zudem hätten meines Erachtens die entstehenden moralischen Konflikte vielleicht noch detaillierter und intensiver geschildert werden können. So zog mich keine der beteiligten Personen so recht in ihren Bann. Als Leserin habe ich immer wieder auf Entscheidungen gewartet, die dann nicht kamen. Was mich aber doch dazu gebracht hat, das Buch in relativ kurzer Zeit bis zum Ende zu lesen: Ich fürchte, mit diesen Handlungsverläufen ist diese fiktive Geschichte gar nicht so weit weg von der Realität in der ein oder anderen Familie.

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Ein besonders emotionales Beziehungsgeflecht

Von: Carmen Ommen aus Wilhelmshaven

25.08.2015

Zum Inhalt: Das örtliche Schwimmbad ist für Rachel eine Zuflucht und Ruhestätte. Nachts schleicht sie sich hinein und dreht alleine und nur für sich ihre Runden. Hier kann sie abschalten nach der schweren Aufgabe der Pflege ihrer todkranken Mutter. Doch eines Nachts ist das Schwimmbad nicht verlassen. Quinn, der Arzt ihrer Mutter und zudem ihr Nachbar, ist bereits dort. Auch er sucht die Ruhe und Zufriedenheit, welche er nur im Wasser findet. Nach anfänglichem Zögern kommen sich die zwei näher und erzählen sich in der Stille des Schwimmbads ihre Sorgen und Ängste. Und allmählich wird aus Freundschaft Verlangen und Begierde. Doch das darf nicht sein, denn Quinn ist bereits verheiratet. Als Quinn dann seiner Frau die Beziehung zu Rachel gestehen will, eröffnet sie ihm, dass sie endlich ein Kind erwartet. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf….. Zum Cover: Das Cover ist zwar gut gewählt, zeigt es doch die innige Zweisamkeit eines Paares sitzend am Beckenrand eines Schwimmbads. Jedoch hätte ich mir passend zum Titel ein Nachtbild gewünscht, statt Sonnenschein. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und somit einfach zu lesen. Auch die Einteilung der einzelnen Kapitel ist gut gelungen. Die Darstellung der einzelnen Charaktere lässt dem Leser den Freiraum, sie sich bildlich vorzustellen. Meine Meinung: Die Thematik dieses Romans ist nicht einfach und doch ist er der Autorin gelungen, sie emotional und bewegend dem Leser nahezubringen. In erster Linie geht es hier um ein kompliziertes Beziehungsgeflecht, in dem es weder um falsch noch richtig, Ehrlichkeit oder Verheimlichung, Recht oder Unrecht, Mut oder Feigheit geht. Soll man immer ehrlich sein? Auch dann, wenn man jemanden dadurch verletzt oder sich selbst sehr weh tut? Oder soll man lieber schweigen, damit alles so bleibt wie es ist? Ist es dann Feigheit, die einen Schweigen lässt oder Mut, ein Geheimnis zu bewahren? Aber es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, wie ein Mensch sich in bestimmten Situationen verhält. Das muss er ganz alleine und für sich entscheiden. Auch wenn es für uns schwierig ist, so manches Verhalten nachzuvollziehen. Der Autorin ist es jedenfalls gelungen, in keinster Weise zu einem der Protagonisten Stellung zu nehmen oder über sein Verhalten zu urteilen. Und das finde ich sehr bemerkenswert. Fazit: Ein sehr emotionaler und bewegender Roman!

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Marianna versucht seit längerer Zeit mit ihrem Mann Quinn ein Kind zu bekommen. Nach mehreren Fehlgeburten und künstlichen Befruchtungen gibt sie – im Gegensatz zu Quinn – jedoch die Hoffnung nicht auf, dass es mit einer noch besseren Methode klappen könnte. Quinn ist Arzt und versucht durch seine Arbeit in einer anderen Stadt Abstand zu erlangen. Dort trifft er auf Rachel, die ihre Mutter pflegt und Patientin von Quinn ist. Rachel hat seine Aufmerksamkeit erlangt, denn sie haben eine gemeinsame Leidenschaft: Das nächtliche Schwimmen im geschlossenen Schwimmbad zur Entspannung vom erlebten Tag. Hierdurch lernen sie sich besser kennen und Rachel provoziert eine Affäre mit Quinn. Doch dieser fährt an den Wochenenden immer wieder nach Hause zu Marianna, denn als er sich die Trennung von seiner Ehefrau vorgenommen hat, überrascht diese ihn mit einer unglaublichen Nachricht … Mein Fazit: Die Geschichte um Quinn, der scheinbar keine Wahl hat, zwei Leben zu führen, ist sehr detailliert und glaubhaft geschrieben. Als Leser wünscht man sich nichts mehr, dass er sich zu der quirligen und lebensfrohen Rachel bekennt, doch die Familienplanung mit Marianna macht ihm zum falschen Zeitpunkt einen Strich durch die Rechnung. Es kommt, was kommen muss, wenn niemand Entscheidungen trifft: ein Leben mit zwei Familien, aus diesem man mit zunehmender Zeit nicht mehr so einfach ausbrechen kann. Eine Frau, die sich im absoluten Familienlebensglück wähnt und eine weitere, die die Existenz einer zweiten Familie in ihrem Leben akzeptieren muss, wenn sie nicht allein mit Kind sein will. Aber moralische Vorstellungen und tiefe Emotionen kochen zunehmend hoch, dass sich dann doch an einem Tag alles verändert, und nichts ist mehr so, wie es war. Ein sehr emotionaler Roman, eine verstrickte Geschichte, die eher einem kleinen Drama nahekommt, und nachvollziehbare Gedankengänge aller Beteiligten lassen dieses Buch sehr interessant erscheinen. Die Frage über Schuld oder Unschuld kann eigentlich nicht geklärt werden, denn die Liebe kann man nachweislich nicht steuern. Sie geht ihren eigenen Weg. Vielen Dank für diese sehr nachhaltig wirkende Geschichte über Liebe und Leid einer nicht ganz alltäglichen Situation!

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