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Rezensionen zu
Der Rabe

Lionel Davidson

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Wer hier einen Wissenschaftsthriller und Abenteuerroman á la Michael Crichton erwartet, wie ich es aufgrund des Klappentextes getan habe, könnte unter Umständen enttäuscht sein. Denn „Der Rabe“ ist die Odyssee eines Mannes, der die Welt umrundet und sich zahlreichen Gefahren durch Verfolger zur Wehr setzen muss, um eine geheime Forschungsstation in Sibirien zu erreichen. Es ist ein Agentenroman, aber wiederum auch nicht so, wie man sich das vorstellt. Da gibt es keine Action wie in einem James Bond-Film, sondern die Handlung geht sehr langsam und bedächtig vonstatten, was aber wiederum nicht heißt, dass es langweilig ist. Wahrscheinlich hört man schon aus diesen letzten Sätzen heraus, dass man (oder zumindest ich) nicht unbedingt leicht mit diesem Werk warm wird. Es fühlt sich letztendlich alles ein wenig unausgegoren an, zumindest auf den ersten Blick. Sicherlich steckt hinter dem Roman ein großartig geschriebenes Abenteuer, das durchaus zu unterhalten vermag, was mit Sicherheit auch an dem wirklich tollen Schreibstil des Autors liegt. Aber irgendetwas fehlt dem Ganzen, das ich leider nicht wirklich detailliert erklären kann. „Der Rabe“ fängt genau so an, wie man aufgrund des Klappentextes vermutet. Man wird sofort neugierig auf den geheimnisvollen Fund und die einsame Forschungsstation im ewigen Eis. Lionel Davidson ist der Einstieg auf jeden Fall gut gelungen und auch hier wird einem noch vorgegaukelt, sich bald mit einem spannenden Wissenschaftsthriller zu unterhalten. Doch kaum ist der Hauptprotagonist im Spiel, wechselt der Plot in ein völlig anderes Genre. Wie schon vorhin gesagt, das heißt keineswegs, dass es dem Roman an Spannung oder gelungenen Sätzen fehlt. „Der Rabe“ bewegt sich, ebenso wie Davidsons „Die Rose von Tibet“ auf einem hohen Niveau, was die Seiten wirklich nur so dahinfliegen lässt, obwohl nichts wirklich erwähnenswertes passiert. Aber man ertappt sich selbst immer wieder dabei, dass man darauf wartet, dass die Forschungsstation ins Spiel kommt. Leider kommt und kommt sie aber nicht ins Spiel – erst auf Seite 400 geschieht endlich das, auf das man sich als Leser gefreut hat: Der Protagonist erreicht die geheimnisvolle Station und nimmt Kontakt mit einem Wissenschaftler auf. Doch kaum ist man mit der Situation „warm“ geworden, verlässt „der Rabe“ den Schauplatz wieder und macht sich auf den Weg zurück. Erneut werden wir Zeuge, wie sich der Mann vor Verfolgern verstecken muss und um sein Leben kämpft. Lionel Davidsons Roman ist absolut toll geschrieben und kann auch auf über 600 Seiten unterhalten, erfüllt aber eben die Erwartungshaltung nicht. Erst im Nachhinein, wenn man das Buch also zu Ende gelesen und zugeschlagen hat, bemerkt man, dass sich die bildhaften Beschreibungen ins Gedächtnis eingeprägt haben und eine Art Film hinterlassen haben. Mir haben die detaillierten Schilderungen sämtlicher Unternehmungen des Protagonisten wirklich gut gefallen und ich hatte auch bis zum Ende, das übrigens dann doch wieder ein wenig versöhnt hat, ein großes Lesevergnügen. Aber ich hatte zum einen etwas anderes erwartet und zum anderen auch mit einer weitaus längeren Zeitspanne gerechnet, in der die Handlung auf den Schauplatz des abgelegenen Forschungsinstituts verlegt wurde. Ingesamt hat Lionel Davidson einen sehr atmosphärischen Thriller abgeliefert, der ruhig und besonnen den Weg beziehungsweise die Wege eines einsamen Mannes beschreibt und mit vielen Details aufwartet. . Fazit: Ruhiger Thriller, der sich mehr auf die beschwerliche Odyssee eines Mannes als auf eine wissenschaftliche Basis, wie vom Klappentext suggeriert wird, beschränkt. © 2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Der Rabe von Lionel Davidson ist ein Buch gemacht für einen kalten Winterabend! Wir befinden uns in der Einöde Sibiriens und zwar in einem inoffizellen geheimen russischen Forschungslabor. Wer dorthin geschickt wird, sollte möglichst keine nahen Verwandten haben, denn er wird nie wieder von dort zurückkehren. Der russische Biologe Rogatschow will dies allerdings nicht hinnehmen und macht etwas, was er eigentlich nicht machen sollte.... er setzt einen Hilferuf ab, den der Mikrobiologen Dr. Johnny Porter (Deckname der Rabe) nachkommt um ihn aus seinem eisigen Gefängnis zu befreien, auf das die Welt (oder zumindest der CIA) erfährt an was hier geforscht wird. Nun begleitet man Porter auf seinen Weg durch die sibirische Steppe bis hin zum Froschungslabor, was stellenweise zwar es eine etwas zähe Angelegenheit war, allerdings nie wirklich richtig langweilig wurde durch diverse Verfolgungsjagden. Der Erzählstil ist genauso kühl wie der Protagonist und die Landschaft, die man sich während des Lesens wirklich sehr gut vorstellen kann, da der Autor wirklich sehr detailreich Russland und deren Gepflogenheiten zu beschreiben weiß (zumindest wie man es sich als nichts ahnender Europäer vorstellen würde!). Auch deren indigenen Völker wie Ewenken, Tschuktschen und Jukagiren fließen in die Handlung mit ein und Davids scheint diese sehr gut zu kennen, demnach man hier ein durchaus politisches Werk in den Händen hält. Ich dachte, dass dies so etwas ähnliches wie Tom Rob Smiths Kind 44 wird, doch hier geht es mehr um den Konflikt USA gegen Russland. Wie gesagt, war es teilweise etwas zäh erzählt, dennoch konnte man das Buch nicht aus der Hand legen (und da ich gerade eine Woche frei habe und es heißt - bingereading) und dafür wird man am Ende allemal fürs warten belohnt und alles in allem ist es ein intelligenter und detailreicher Lesegenuß, wenn man dieses Genre mag.

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Mit “Der Rabe” von Lionel Davidson habe ich etwas erlebt, das mir so auch lange nicht mehr passiert ist: ich habe ein Buch gelesen, das meine Erwartungen völlig enttäuschte, dessen Geschichte mich deshalb kaum interessierte und das ich dennoch nicht weglegen konnte! Mitten in der sibirischen Steppe befindet sich ein streng geheimes, unterirdisches Forschungslabor. Offiziell existiert dieser Ort nicht einmal. Wer dort eingestellt wird, kommt nie wieder lebendig weg. Weil ihm die Tragweite der Forschungen bewusst ist und sie an die Öffentlichkeit kommen sollen, schickt einer der Biologen einen Hilferuf. Sein einstiger Kollege Dr. Johnny Porter (Mikrobiologe und Sprachengenie), genannt “der Rabe”, soll in die Station gelangen und ihre Geheimnisse ans Licht bringen. Ich habe mich wirklich auf die wissenschaftlichen Aspekte der Geschichte gefreut. In der Beschreibung werden Biologie, Genetik und Verhaltensforschung als zentrale Themen angekündigt. Tatsächlich ist “Der Rabe” zwar ein guter Thriller, die “Wissenschaft” kommt aber eindeutig zu kurz. Wer also auf diese Aspekte hofft, sollte wirklich lieber die Finger vom Buch lassen. Viel mehr wird auf über der Hälfte des Buches (knapp 400 von 700 Seiten) die Vorgeschichte vorbereitet: die Kontaktaufnahme mit der Station und der umständliche Weg nach Sibirien. Das hat mich inhaltlich wirklich so gut wie gar nicht interessiert und doch… der Autor schafft es, dass man von Station zu Station weiter im Bann der Handlung bleibt. Trotz wirklich ewiger, sehr detaillierter und teils sogar eintöniger Beschreibungen der Reisestationen ist man gespannt was Johnny erwartet. Ziemlich klassische Elemente aus typischen Agententhrillern, wie Identitätstausch und die Flucht vor gegnerischen Ermittlern, sorgen in dieser Phase trotz allem irgendwie für Spannung. Ich kann kaum beschreiben, aber die Atmosphäre gibt ganz klar ein Gefühl von Verfolgung und Zeitdruck, die Handlung scheint einem großen Finale entgegen zu eilen. Wirklich enttäuschend war für mich dann jedoch insgesamt die Gewichtung innerhalb der Geschichte: wir erfahren kaum etwas über Johnny, der als titelgebende Hauptfigur doch eindeutig im Zentrum der Geschichte stehen sollte, und auch der eigentliche “Höhepunkt” die Ankunft in der Station wird in wenigen Seiten abgehandelt. In meinen Augen ist “Der Rabe” primär geeignet für Leser, die Wert auf Action legen und eine Vorliebe für klassische Agententhriller haben. Es ist handwerklich toll gemacht, trotz der insgesamt doch ausgeprägten Ausführlichkeit sind die einzelnen Szenen wirklich kurz und knackig ausgearbeitet, Dialoge eher knapp und spannend. Die angekündigte Themenvielfalt fehlt mir allerdings und lässt die Handlung so in meinen Augen etwas leer erscheinen. Ich habe es trotz aller Kriterien gern gelesen und kaum weglegen können, war aber hinterher ein wenig enttäuscht. Zwischen “echt gut” und “echt schlecht” also diesmal ziemlich eindeutig mittelmäßig.

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„Inmitten der sibirischen Steppe liegt ein Geheimnis begraben, von dem nur eine Handvoll Menschen wissen: ein unterirdisches russisches Forschungslabor. Offiziell existiert es nicht, und wer einmal dort ist, wird es nie wieder verlassen. Doch der Biologe Rogatschow weiß, dass das, was dort geschieht, nicht im Eis verborgen bleiben darf. Er schickt einen verschlüsselten Hilferuf an den einen Mann, der die Wahrheit ans Licht bringen kann: Dr. Johnny Porter, eigenwilliger Einzelgänger indianischer Abstammung, Mikrobiologe und Sprachgenie, begibt sich auf die lebensgefährliche Mission nach Sibirien.“ So lautet der Klappentext, den ich hier komplett zitiere und der mich innerlich auf einen Thriller eingestimmt hat, der in der nahen Gegenwart spielt und von dem ich mir erhofft hatte, dass er mir eine spannende Geschichte über ein ominöses gefährliches unterirdisches Forschungslabor erzählen würde. Stattdessen wurde jedoch die lebensgefährliche abenteuerliche Geschichte von Johnny Porter erzählt, der sich zur Zeit des kalten Krieges auf den Weg macht, um die Geheimnisse dieses Forschungslabors ans Tageslicht zu bringen. Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Der Autor nimmt sich viel Zeit, um seinen Protagonisten darzustellen, ihn planen und handeln zu lassen. Das sorgt zwar stellenweise dafür, dass sich die Handlung zieht und man dem Buch die Bezeichnung Thriller aberkennen möchte, aber letztlich sorgt auch diese Genauigkeit in dem Aufbau des Charakters dafür, dass man ihm seine Taten schließlich auch zutraut. Alles ist logisch durchdacht und immer wieder gerät man darüber ins Staunen, wie ausgefeilt die Pläne des Protagonisten sind und wie wohl überlegt er zu jeder Zeit handelt. Und doch habe ich während des Lesens immer der im Prolog kurz erwähnten Forschungsstation entgegen gefiebert. Nach knapp 2/3 des Buches war es schließlich so weit, aber dieser Teil wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Gerne hätte ich mehr darüber erfahren und war letztlich von diesem Teil der Geschichte eher enttäuscht. Gegen Ende nimmt dieser Thriller dann allerdings nochmal richtig Fahrt auf und mündet in einem runden schlüssigen Ende, bei dem keine Fragen mehr offen bleiben. Obwohl mir das Buch letztlich nicht die Geschichte geliefert hat, die ich ursprünglich erwartet hatte, konnte es mich dennoch überzeugen und ich habe es trotz einiger Längen gerne gelesen. Wer einen gut durchdachten und abenteuerlichen Thriller in Agenten-Manier lesen möchte, dessen Schauplatz überwiegend im eisig kalten Sibirien zur Zeit des kalten Krieges spielt, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.

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Seitdem das Buch in den 90er Jahren herausgekommen ist, habe ich es bestimmt 3-4mal gelesen,zuletzt 2012. Und so war ich durchaus entzückt, dass der Penguin-Verlag herausgebracht hat, welche mir die Möglichkeit gab, dass Buch noch einmal zu lesen. Und es hat mich nicht enttäuscht: Zwar entwickelt sich erst auf den letzten 100 Seiten eine Nerven zerfetzende Spannung, aber davor erfährt man sehr viel über das Leben in Russland Abseits der Metropolen und auch das Einschleusen des Agenten ist so raffiniert, dass es einen Staunen lässt. Auch wird sehr interessant geschildert, wie vorsichtig ein Spion in feindlicher Umgebung vorgehen muss, um nicht aufzufallen. Fazit Das Buch ist kein Agententhriller, in dem es Leichen und Schießereien gibt – dazu ist die Handlung zu raffiniert. Wer sich auf Schilderungen des Lebens in Sibirien einlassen kann, und nicht Geduld verliert, wenn der Spion sein Netz spinnt, für den wird sich das Buch als wahrer Pageturner erweisen.

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